Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Anfang der Arbeit mit dem Licht

Erst dann, wenn die Verhüllung vorbei ist, beginnst du zu verstehen, dass es gut ist, diese zu beherrschen und um den Schirm zu bitten, um sich folglich über diesen Zustand zu erheben. Dann, unabhängig von der inneren Abneigung, kannst du zu deinen Freunden streben und in Liebe und der Vereinigung mit ihnen bleiben. Du verstehst, dass dieser Zustand der bessere ist.

Das erste Mal, wenn die Verhüllung fällt, kannst du nichts unternehmen. Du fühlst nur, wie dich die Dunkelheit umhüllt und unter sich beerdigt. Wenn alles vorbei ist, denkst du bereits, dass es besser wäre zu lernen, wie diese Zustände zu lenken sind, um sie beherrschen zu können. Und wenn folglich die Finsternis kommt, dann bemühst du dich bereits, ihr irgendwie zu widerstehen und du bittest um Hilfe.

Dabei hast du nicht wirklich Erfolg. Wenn sich aber die Dunkelheit zerstreut, dann prüfst du dich wieder und denkst, dass du dich noch besser auf die Finsternis vorbereiten musst, damit du die Möglichkeit hast, um den Schirm zu bitten. So wirst du mit jedem Mal klüger werden, denn „die Weisheit kommt nur mit der Erfahrung“. Letztendlich erreichst du den Zustand, in dem du beginnst, nach dem Schirm zu fordern. Das heißt, du beginnst mit dem Licht zu arbeiten.

Es ist ein wichtiger Moment in unserer Arbeit und zwar, im Schöpfer einen Partner zu sehen und tatsächlich zu beginnen, mit Ihm zu arbeiten, wie geschrieben steht: „Ich zu meinem Geliebten und Er – zu mir“.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 28.03.2013

Der Schöpfer wartet

Europäischer Kongress. Lektion 3

Frage: Was bedeutet, sich an den Schöpfer zu wenden?

Meine Antwort: Sich an den Schöpfer zu wenden bedeutet, von der inneren Kraft des Universums, die diese Welt hält und lenkt, ihre wahrhaftige Offenbarung in uns zu fordern. Wir sollen diese Kraft erkennen, mit ihr in Kontakt treten und mit ihrer Hilfe handeln. Deshalb bitten und fordern wir, dass diese Kraft sich in unserem Inneren offenbart.

Für den Schöpfer spielt es keine Rolle, wie ihr euch an Ihn wendet. Selbst dann, wenn ihr Ihn verflucht. Das Wichtigste ist, ihr bleibt mit Ihm in Kontakt und gebt nicht auf!

Auszug aus der 3. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Wenn du verlangen wirst, dann wirst du erhört

Europäischer Kongress. Lektion 2

Frage: Wenn wir uns von der Position der materiellen Welt betrachten und zwar finanziell, politisch und sozial, dann sind wir als Organisation unbedeutend. Uns fehlt es am Status, an der Autorität und an der politischen sowie wirtschaftlichen Bedeutung, die für die Welt so wichtig sind. Wie können wir in diesem Fall etwas verbreiten?

Meine Antwort: Ich weiß nicht, über welchen Status man verfügen soll, um unsere Botschaft zu verbreiten. Beschäftige dich mit Internet, das ist ein integrales System, in dem du allerlei Möglichkeiten hast. Es ist für die Verbreitung speziell geschaffen.

Alles hängt nur von dir ab. Wenn du tatsächlich, von Herzen versuchen wirst, die Methodik zu verbreiten, entsprechend den Themen, die die Menschen von dir hören wollen, dann werden sie auf dich hören. Wir müssen einfach lernen, alles richtig zu machen. Dazu sind kein Status, keine Autorität oder die wirtschaftliche Bedeutung nötig.

Im Jahre 1995 habe ich im Internet die erste Webseite über Kabbala veröffentlicht. Seit dem hat die Verbreitung der Kabbala begonnen und ich habe dabei niemanden um Erlaubnis gefragt. Ich habe die ersten drei Bücher im Jahre 1983 noch zur Rabasch Lebenszeit gedruckt, obwohl ich überhaupt keine Schüler hatte. Systematisch, einmal pro Woche fand die Verbreitung über den Rundfunk statt und später sind zu uns eine Menge Menschen gekommen. Heute haben wir zwei Fernsehsender, wir drucken regelmäßig zu den Feiertagen die Zeitungen. Deshalb wird hier kein besonderer Status gefordert.

Auszug aus der 2. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Nachbarn, lasst uns in Freundschaft leben!

Europäischer Kongress, Lektion 2

Frage: In Europa gibt es viele Völker und Kulturen,  die sich isoliert, sich getrennt fühlen. Wie können wir ein europäisches Kli/Gefäß ohne jegliche Barrieren aufbauen?

Meine  Antwort: Es spielt keine Rolle, welche Unterschiede zwischen den Mentalitäten und Kulturen existieren, da wir uns über diese erheben. Man muss verstehen, dass diese Unterschiede aus dem Spirituellen stammen und ihren Ursprung im antiken Babylon haben. Das wurde absichtlich so vorbereitet. Daraus resultieren alle Sprachen und Völker, deshalb müssen wir dagegen nicht vorgehen, sondern uns darüber erheben.

Die Sprache ist ein Problem, aber im Prinzip gibt es außer der Sprache keine anderen Probleme in der Kommunikation. Heute regeln wir sogar die Sprachbarriere: einerseits wird Englisch mehr und mehr zur Weltsprache, andererseits gibt es weltweit verschiedene Übersetzer. Ich denke nicht, dass es ein Problem darstellt. Außer den Sprachen spielt alles weitere keine Rolle. In Bezug auf die Sprachen müssen wir arbeiten, wir müssen drüber stehen, uns darüber erheben, aber nur bis zu dem Moment, wo wir beginnen die Gemeinschaft zu fühlen. Könnt Ihr euch vorstellen, was  Herz oder Verstand bedeutet? Ihr erreicht eine andere Ebene der Kommunikation, wo weder eine Sprache noch sonst etwas vonnöten ist. Ihr fühlt euch gegenseitig, da die Information von einem zum anderen wortlos fließt.

Ihr funktioniert auf Basis eines einheitlichen neuen Programms, das über allen Differenzen existiert. Dorthin müssen wir gelangen. Deswegen ist das auch in Europa extra vorgegeben:  vielfältig, widersprüchlich, über Hunderte von Jahren haben sich komplizierte zwischenmenschliche Beziehungen bei allen Völkern und Kulturen etabliert. Es bedarf sogar keiner Klärung, denn das einzige, was wir tun sollen: uns alle zusammen einfach darüber zu erheben!. Aber wenn ihr darauf achtet, welche Sprache jemand spricht, welche Charaktereigenschaften ihm eigen sind, oder welche Ansichten, Gewohnheiten er hat, dann kommt Ihr nie zur einen Meinung! Genau das ist das Problem.

Warum haben die Menschen in Europa Angst sich zu verbinden? Weil sie befürchten, dass es noch schlimmer wird: Wenn wir uns annähern, was passiert dann? Es ist ja so: wenn die Nachbarn weit entfernt voneinander leben, dann kann ihnen nichts passieren, alles ist in Ordnung, sobald sie aber eine Wand trennt, beginnen die Probleme. So ist es auch in Europa: Die Probleme treten zwischen benachbarten Ländern auf. Aber wenn zwei Länder durch ein drittes voneinander getrennt sind, dann gibt es so gut wie keine Probleme! Gerade deshalb fürchten sie sich einander anzunähern, sich zu verbinden, weil sich dadurch eventuell auch die Probleme vergrößern. Doch wir bieten eine Verbindung über all diesen Problemen des Alltags an. Denn eben dann wird es auch keine Probleme mehr geben: genau das lehrt uns die Methode der Integralen Erziehung.

Auszug aus der 2. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Die Söhne Israels haben infolge der Arbeit gestöhnt

Frage: Was bedeutet die Aussage: „…und die Söhne Israels haben infolge der Arbeit gestöhnt“?

Meine Antwort: Das bedeutet, wir erheben die Hände und schreien: „Hilf uns! Wir sind nicht fähig, dem Pharao zu entfliehen, d.h. von der Selbstsucht zum neuen Leben fortzulaufen“.

Warum können wir nicht? Wofür ist dieses Spiel organisiert? – Um die höhere Kraft zu offenbaren! Wenn wir eine Möglichkeit hätten, aus Ägypten selbst auszuziehen, dann hätten wir keine Probleme. Aber in diesem Fall werden wir die höhere Kraft, die Kraft des Gebens und der Liebe nicht real offenbaren. Sie soll uns ausfüllen, von uns enthüllt und empfunden werden. Beim Auszug aus Ägypten wird sie zuerst wie etwas Verlockendes offenbart – und zwar in Form einer Wolke oder der Feuersäule. Aber dann offenbaren wir sie tatsächlich.

Auszug aus dem Programm „Die Kabbalisten schreiben. Der Ausgang aus Ägypten“, 04.03.2013

Der feste Griff des Pharaos

Frage: Laufen wir heute von der Selbstsucht weg oder tauchen wir darin ein?

Meine Antwort: Sowohl das Eine, als auch das Andere. Der Pharao, unsere Selbstsucht, steigert sich ständig – so wie geschrieben steht: „Ich (der Schöpfer) habe sein Herz erbittert“. Einerseits, sagt der Schöpfer zu Moses: „Lass uns zum Pharao gehen“. Andererseits, wird der Pharao mit jedem Schlag stärker. Je mehr der Mensch im Geben gefestigt wird, indem er die Vereinigung und ein weniger egoistisches Leben anstrebt, desto stärker wird seine Selbstsucht, die ihn festhält und ihm nicht gestattet, davon wegzulaufen. Das dauert so lange, bis dieser Kampf seinen Gipfel – „die zehnte Todesstrafe“ erreicht hat.

Diesen Prozess, der als „Auszug aus Ägypten“ bezeichnet wird, sollen wir heute durchleben. Dafür wurde uns die Tora gegeben, die darüber erzählt und erklärt, wie er zu verwirklichen ist. Wir sind somit heute verpflichtet, diesen Auszug zu realisieren.

Auszug aus dem Programm „Die Kabbalisten schreiben. Der Ausgang aus Ägypten“, 04.03.2013

Europa helfen vereint zu werden

Europäischer Kongress. Lektion 3

Frage: Was können wir tatsächlich tun, um gerade den europäischen Gruppen bei der Vereinigung zu helfen?

Meine Antwort: Hilfe für die Vereinigung der europäischen Gruppen besteht darin, dass wir mit ihnen zusammen sein sollten: uns mit ihnen verbinden,  Druck auf sie ausüben, ihnen helfen, mit ihnen an ihrer Vereinigung teilnehmen. Nicht bloß daneben stehen bleiben und beobachten: „Was passiert dort in Europa?“ – sondern aktiv daran teilnehmen. Wir sollten alles über die Entwicklungen in den europäischen Gruppen wissen, wir sollten mit ihnen leben.

Wir erschaffen auf diesem Kongress nicht nur die europäische Gruppe, sondern wir erschaffen die allgemeine weltweite Gruppe. Wir sollen fühlen, dass wir alle ein Körper sind. Anderenfalls werden wir uns nicht vorwärts bewegen können, weil wir uns wieder zerstreuen und später dann wieder versammeln werden, und das wird jahrelang so weiter gehen. Dafür haben wir einfach keine Zeit mehr. Wir sollen uns vereinigen und zusammen arbeiten, um einander wie jetzt auf diesem Kongress zu sehen und zu fühlen.

Wir brauchen ein einheitliches Zentrum für die Verbreitung der Integralen Erziehung und eine einheitliche Leitung der ganzen europäischen Gruppen.

Und das Zentrum der weltweiten Gruppe befindet sich bei uns. Folglich werden wir beginnen, alle in einem einheitlichen Körper zu vereinigen.

Auszug aus der 3. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Hunger in Europa – wie zu Zeiten des Krieges

Die Fakten: (Yves Daccord, der Generaldirektor des Internationalen Kommitees des Roten Kreuzes, IKRK) Die Wirtschaftskrise macht sich in Europa immer deutlicher bemerkbar, Millionen von Europäern droht Hunger… immer mehr Menschen wenden sich wegen  Lebensmittelhilfen an die Abteilungen des Roten Kreuzes und an andere karitative Organisationen, um nicht hungern zu müssen.

Es ist keine Rede von Massenhunger in Deutschland, den Ländern der Beneluxstaaten oder  Skandinavien, aber in Ländern wie Spanien, Griechenland, Italien und Rumänien ist es ein alarmierendes Thema. Armut überzieht den Kontinent! Das Internationale Rote Kreuz hat im Jahre 2012  an hungernde Spanier mehr als 33000 Tonnen Lebensmittelhilfe verteilt.

In Italien nimmt die Anzahl der Obdachlosen und in Griechenland die Zahl der Selbstmorde schnell zu. Die Anzahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, ist um 40 % gestiegen. Armut breitet sich unter jenen Schichten der Bevölkerung aus, die vor der Krise als Mittelklasse galten. Sogar die Belgier sind gezwungen, sich an Lebensmittelhilfen zu wenden.

Mein Kommentar: Und inzwischen werden laut Angaben desselben Roten Kreuzes mehr Lebensmittel weggeworfen als verwendet. D.h. das Problem besteht nicht darin, dass es ungenügend Nahrungsmittel gibt. Das Problem besteht darin, dass den Bedürftigen keine richtige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Diese Situation kann nur durch die Korrektur der Menschen behoben werden.

Die Verbreitung ist ein Lebenselexir

Europäischer Kongress, Lektion 2

Frage: Ich möchte eine Frage stellen zu einer Situation, die in der Gruppe in Bezug zur Integralen Erziehung entstehen kann: Angenommen, es gibt eine Gruppe – aus fünf Leuten bestehend -, die sich Statuten herausgearbeitet  hat und diese auch einzuhalten versucht, sie spielt „Liebe deinen Nächsten“ usw. Und es gibt mich: einen soliden, gebildeten, klugen Menschen, der auch die Kurse der Integralen Erziehung gemacht hat und somit auch lehren kann. Ich habe keine Zeit, in die Gruppe hineinzufließen. Ich möchte nur aktiv verbreiten gehen! Aber die Gruppe unterstützt mich nicht, sie bremst mich. Wie geht man mit so einer Situation um?

Meine Antwort: Das Problem ist, dass, bevor die Weltkrise in der jetzigen Form begonnen hatte, ich über die Integrale Erziehung kein Wort verschwendet habe. Baal HaSulam schreibt sehr viel und ernsthaft darüber. Er betont, dass der Schöpfer sich nicht enthüllen kann, bevor die Welt  nicht beginnt,  danach zu streben: der Teil der Menschheit mit dem Punkt im Herzen sowie der andere Teil ohne. Deswegen hängt alles von der Verbreitung ab.

Ich habe gesehen, wie meine Schüler am Anfang diese Idee nicht verinnerlicht haben. Aber ich habe auf sie Druck ausgeübt, und im Endeffekt haben sie verstanden, dass sie erstens keine andere Wahl und keinen Ausweg haben, und zweitens es tatsächlich so ist. Was ich an Ihrer Stelle tun würde? Es gibt viele Gruppen in der Welt, die teilweise verstehen, dass die Verbreitung notwendig ist. Der andere Teil versteht es wiederum nicht. In jeder Gruppe gibt es solche und solche. Egal, wir müssen friedlich miteinander leben. Diejenigen, denen die Wichtigkeit der Verbreitung bewusst ist, sollen verbreiten, und diejenigen, die noch nicht soweit sind, auf die muss man warten, bis sie es verstehen.

Sie werden sehen, dass alle Gruppen sich damit beschäftigen werden, und im Endeffekt werden sie nicht nur Interesse verspüren, sondern auch die nötige Notwendigkeit. Die Sache ist folgende: Wenn Sie mit dem breiten Publikum arbeiten, dann offenbaren Sie eine große Menge Energie, so dass in Ihrem Inneren der Sinn des Lebens empfunden wird! Das ist mit dem ähnlich, wie wir zu Eltern werden: Wenn wir also Kinder bekommen, dann erhält unser Leben eine neue Motivation bzw. neuen Ansporn. Du lebst nicht nur für dich, sondern auch für sie. Deswegen ist eine Gruppe, die verbreitet, auch immer vitaler.

Fazit: Die Verbreitung ist wichtig, in erster Linie für die Gruppe selbst. Hoffen wir, dass es allmählich alle verstehen werden.

Auszug aus der 2. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Die Wurzel aller Vertreibungen

Frage: Warum sagen wir: „Erinnere dich an den Auszug aus Ägypten“, wenn es sich dabei um den Feiertag Pessach handelt? Es gab doch auch andere Vertreibungen: aus Babylon, Griechenland, Rom. Warum sollen wir uns gerade an den Auszug aus Ägypten erinnern. Wo liegt der Sinn darin?

Meine Antwort: Die Vertreibung aus Ägypten ist die Wurzel aller Vertreibungen. Alle übrigen Vertreibungen bauen quasi darauf auf. Diese Vertreibung ist die schwierigste, sie ist grundlegend. Der Mensch steigt über seine Selbstsucht auf und ist sich zum ersten Mal bewusst, was die spirituelle Welt, was die Eigenschaft des Gebens bedeutet anstatt der Eigenschaft des Empfangens, mit welcher wir geboren werden und in welcher wir existieren.

Wir nehmen die Welt durch die Gefühle wahr, wollen ständig genießen und eigennützig existieren. Die Umwandlung in den Sinnesorganen erfolgt dann, wenn ich beginne „meine Selbstsucht zu annullieren“, mich mit der Welt gleichzusetzen, an andere zu geben, mich außerhalb des Körpers zu empfinden, damit mein Herz sich nur dort aufhält. Das alles heißt Auszug aus Ägypten. Alle übrigen Vertreibungen geschehen bereits außerhalb von mir.

Auszug aus dem Programm „Die Kabbalisten schreiben. Der Auszug aus Ägypten“, 04.03.2013