Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Falle nicht runter, sondern steige in der mittleren Linie hinauf!

Frage: Warum wird nach den Feiertagen, nach dem Pessach-Fest so eine Schwere im Herzen empfunden? Und wie ist den Freunden zu helfen, denen es noch schlechter geht, als mir selbst?

Meine Antwort: Ich habe nicht erwartet, dass die Verbitterung des Herzens schon jetzt empfunden wird. Ich dachte im Gegenteil, dass wir während des Feiertages die Notwendigkeit gespürt hatten, in zwei Linien fortzuschreiten: in der rechten und in der linken Linie. Im jeden Augenblick schließen wir beide  Linien an die mittlere Linie an – an den Schöpfer, außer Welchem es niemanden sonst gibt und der uns führt. Wir schließen uns in Ihm ein, heften uns an Ihn an und verbinden uns alle zu einem Menschen mit einem Herzen, damit wir mit Ihm verschmelzen.

So bleiben wir verschmolzen und freuen uns über die härteste Verbitterung des Herzens, weil sie uns zur Einheit bringt und wir dadurch noch mehr aufsteigen, und noch mehr vom Schöpfer abhängen. Das ist eine wunderbare Handlung, die uns gegeben ist und man soll sich anstrengen, um sie zu verwirklichen.

Auszug aus der Lektion nach einem Artikel von Rabasch, 02.04.2013

Damit jeder Augenblick neu ist

Europäischer Kongress. Lektion 6

Das Wichtigste, wie Baal HaSulam, Rabasch und die anderen großen Kabbalisten geschrieben hatten ist, dass jeder Tag für dich ein neuer sein soll. Unter „dem Tag“ verstehen wir jeden Augenblick deines Lebens und nicht nur den lichten Tag. Deshalb soll jeder Augenblick auch für uns neu sein! Und das ist eben das Wichtigste.

Steht auf, wacht auf, rüttelt euch zu jederzeit des Tages oder der Nacht wach, als ob ihr neu geboren werdet. Alles was vorher war, spielt keine Rolle: all unsere alten Probleme, Beziehungen – alles alte “Ratenschwänze”!

Vergesst alles Negative, was in jeder Gruppe und zwischen den Gruppen, zwischen allen Gruppen und einschließlich mir war. Wir machen einen Neustart!

Auszug aus der 6. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Nur nach der Liebe streben

Europäischer Kongress. Lektion 5

Frage: Während der Seminare reden wir viel über die Liebe. Gleichzeitig führen Sie oft das Beispiel an, wie die großen Kabbalisten gegenseitig den bitteren Hass gespürt hatten. Ich fürchte mich davor. Müssen wir das wirklich alles durchmachen?

Meine Antwort: Um den Hass zu spüren, müssen  wir sehr stark lieben und nach Liebe streben. Wir reden auf unseren Seminaren sehr oft darüber . Alles, alle Ereignisse, die mit uns geschehen, einschließlich die allerschlimmsten – geschehen nur zu unserem Besten. Sie werden uns nur dafür gegeben, damit wir darüber aufsteigen können.

Wenn wir fortschreiten möchten, müssen wir nach Liebe streben.

Angenommen, ich bemühe mich jetzt, auf jemanden mit Liebe zu zu gehen und spüre stattdessen den gegenseitigen Hass. Dabei ist meine Liebe nur fiktiv und sein Hass echt.

Dann beginne ich, das höhere Licht zu bitten, in mir die echte Liebe über dem enthüllten Hass aufzubauen. Wie geschrieben steht, dass „die Liebe alle Sünden begleicht“, d.h. jeden möglichen Hass korrigiert.

Dieser innere riesige Hass wird als Berg Sinaj“ („Sinaa“ – Hass) genannt. Und die Liebe, die ich erwerbe, ist schon die echte spirituelle Liebe. So entwickeln wir uns eben.

Frage: Können wir sofort zur gegenseitigen Liebe kommen und dem Hass entgehen?

Meine Antwort: Strebt nur nach Liebe! Und alles was auf dem Weg passiert, hat keine Bedeutung. Der Hass wird nur entstehen, damit ihr euch darüber erhebt und dadurch Eure Nächsten noch mehr liebt. Eure Liebe wird nur infolge des enthüllten Hasses wachsen und dank ihm. Anders kann es nicht sein, da die Spiritualität aus zwei entgegengesetzten Eigenschaften geschaffen ist, die zu einem Ganzes vereinigt werden.

Auszug aus der 5. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus

Frage: Wie kann die Kraft der Verbindung in Europa helfen, unsere nächste Stufe auf dem bevorstehenden Kongress in Amerika zu erreichen?

Meine Antwort: Europa und Amerika beeinflussen einander sehr stark. Es ist jedoch so, dass die Krise in Amerika viel weniger spürbar ist, dort gibt es die Möglichkeit, sie zu vertuschen. In Amerika gibt es nur eine Regierung, eine Macht, es muss nichts und mit niemandem abgestimmt werden, man muss sich mit niemandem einigen. Es wird durchgesetzt und fertig. Es wird beschlossen, noch hundert Milliarden Dollar zu drucken, und es wird gedruckt. Die Druckerpresse wird angeworfen.

In Europa ist es viel komplizierter, weil es einer Einigung mit allen Ländern bedarf. Aus diesem Grund macht sich die Krise in Europa viel bemerkbarer.

Wenn Europa sich vereinigen würde, könnte es viel leichter mit der Krise fertig werden. Dadurch würde sich die Krise schnell dem Ende nähern, denn die EU-Bürger würden sich über ihrem Egoismus vereinigen. Europa ist im Grunde genommen das heutige Babylon.

Darüber hinaus würden sie gemeinsame Entscheidungen treffen und könnten das Gleiche wie die Amerikaner machen. Die Krise konnte sich nur verbreiten, weil Europa geteilt ist. Der eine Teil Europas in Brüssel diktiert einem anderen Teil Europas, Nikosia auf Zypern, was es zu tun hat, doch es möchte das nicht: das Parlament weigert sich, deren Entscheidungen anzunehmen.

Was ist das für Vereinigung?! Es kommt entweder zu einer wirklichen Vereinigung oder zu einem Zerfall.

In Amerika ist die Lage insofern besser, dass dort einfach beschlossen wurde: „Wir haben keine Krise“. Es wurde beschlossen und es wird weiter gelebt, als wäre nichts gewesen. Doch später wird es natürlich „explodieren“.

Auszug aus der 6. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Aus der eigenen Haut kriechen

Als Gerechter gilt derjenige, der den Schöpfer für alles, was mit ihm geschieht, rechtfertigt. Jegliche Situationen werden dem Menschen gegeben, um ihm zu helfen, einen Wunsch zu entwickeln, aus der eigenen Haut zu kriechen – so sehr verdichtet sich die Finsternis um ihn herum. Es ist eine enorme Hilfe, die der Schöpfer demjenigen zukommen lässt, der dazu in der Lage ist, ein Gerechter zu sein.

Der Mensch findet sich in Situationen wieder, die dermaßen unannehmbar für seinen Egoismus sind, dass er bereit ist, aus sich hinauszugehen. Denn wir wissen, dass die gesamte spirituelle Welt sich über dieser materiellen Welt befindet, deshalb muss das Materielle sterben, jedoch nicht jenen gewöhnlichen Tod, den alle Menschen sterben, sondern auf eine Weise, wenn der Mensch selbst akzeptiert, dass alle materiellen Werte tot sind, und dadurch die nächste Stufe, das spirituelle Leben, erreicht.

Er geht aus seinem Körper hinaus und wird frei von jeglichem Interesse an sich selbst, egal was geschieht, über alle Situationen hinweg, die der Schöpfer für ihn bereitet. Er akzeptiert diese Ereignisse und nimmt sie mit Freude als Erbauer seiner neuen spirituellen Stufe an. Denn sie erheben ihn über seine materiellen Zustände, indem sie ihn aus der eigenen Haut kriechen lassen, und geben ihm die Möglichkeit, gerade im Dunkeln um die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu bitten. Das einzige Bestreben des Menschen besteht darin, dem Schöpfer Genuss zu bereiten, und das in einem Zustand, in dem er selbst von der Dunkelheit umgeben ist.

Darin sieht er die eigene Erlösung, den Auszug aus dem Exil. Außerhalb der eigenen Haut spürt er das wahre Leben darin, dass er dem Schöpfer Freude bereiten kann, ohne auf sich selbst zurückzublicken. Auf diese Weise besiegt er die Finsternis, die Leiden, die er empfindet, die Ängste, die Sorgen und die Scham, die sich absichtlich enthüllen, um ihm die Grenzen seines Körpers aufzuzeigen und ihm zu helfen, sich über diesen zu erheben.

Auszug aus einem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 04.04.2013