Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Punkt, an dem sich das Anflehen und die Dankbarkeit treffen

Es gibt zwei Arten der Arbeit: infolge der Empfindung eines Mangels und bei vollem Wohlergehen. Wir sind aus einem Material geschaffen, dem es an Vielem mangelt. Deshalb streben wir nach der Verbindung mit dem Schöpfer, Der uns geschaffen hat und über alles verfügt, was uns fehlt.

Wenn wir diese zwei Kräfte an uns anschließen: die natürliche, empfangende Kraft, unser Material, und die gebende Kraft – den kleinen inneren Funken, den wir entwickeln und über unser Material stellen wollen -, dann stehen uns zwei Klärungen bevor: Wie verhält sich die eine Kraft bezüglich der anderen. Seitens des Materials müssen wir den Funken des Gebens erkennen, und seitens des Lichts müssen wird das Material erforschen. Mit anderen Wörtern, wir müssen seitens der Schöpfung den Schöpfer sowie das eigene Material erkunden.

Deshalb erfolgt die Arbeit mit dem Verlangen zu genießen, welche in den Bitten, Gebeten, in den Leiden der Shechina, in der Zerstörung des Tempels besteht. Wenn wir alle Lasten dieses Zustandes in ihrer ganzen Fülle nicht empfinden werden, dann werden wir kein richtiges Gebet, keine wirksame Bitte erlangen, die eine Handlung seitens des Lichts hervorrufen kann.

Das Licht antwortet nur dem vollkommenen Verlangen. Die Teile eines solchen vollkommenen Verlangens heißen die spirituellen Stufen, und wir müssen mindestens die erste kleinste Stufe erreichen.

Die zweite Art der Arbeit besteht in der Erkenntnis, dass wir uns gegenüber dem vollkommenen Schöpfer befinden, Der uns geschaffen hat, Der uns lenkt, Der sich um uns sorgt, uns korrigiert, uns bis zur Höhe der Vollkommenheit erhebt. Unsere ganze Arbeit besteht in der Dankbarkeit und der Verherrlichung.

Zwei Formen dieser Arbeit sind einander entgegengesetzt, und in beiden Arten soll sich der Mensch Mühe geben, damit die eine die andere nicht überwiegt. Sie beide sind in vollem, wahrhaften Maß notwendig. Folglich wird ihre Verbindung – die Anstrengung zwischen ihnen -, einen Punkt erschaffen, der starkes Licht an sich heranziehen wird sowie den Menschen erheben wird, so dass zwei Pole für seine Arbeit  Keter und Malchut erschaffen werden. Auf diese Weise wird innerhalb des Verlangens zu genießen seine erste Stufe aufgebaut, die ihrerseits aus zehn Sefirot besteht: aus Bitten, Gebeten, aus dem zerbrochenen Herz sowie aus der Dankbarkeit, dem Segen und der Verherrlichung des Schöpfers, des Punktes Keter. Auf diese Weise muss man vorankommen.

Der Mensch vergisst das ständig und ist deshalb verwirrt. Er denkt, dass seine Verwirrung zufällig ist, er sieht darin das Verschulden seines schwierigen Lebens. Er meint, dass er irgendwo alleine auf der unbewohnten Insel in der Mitte des Ozeans, fern von den Hindernissen des alltäglichen Lebens, besser leben könnte und sehr schnell und erfolgreich auf dem spirituellen Weg vorangekommen wäre. Er muss sich um Tausende verschiedene Sachen sorgen und mit dem Leben zurechtkommen, mit verschiedenen Problemen: innen und außen.

Aber diese Meinung ist falsch, weil alles einem System unterliegt. Es gibt deshalb keinen Grund dafür, dass man den Wohnort wechselt oder die äußeren Bedingungen verändert. In dem Augenblick, in dem sich der Mensch jetzt befindet sowie unter gegebenen Bedingungen, soll er sich ständig bemühen, in der richtigen inneren Arbeit zu bleiben, damit er mit Hilfe der ihm gegebenen Umgebung dem Schöpfer einen Genuss bereitet.

Man muss verstehen, dass diese Umgebung der Schöpfer für ihn geschaffen hat. Und später wird der Mensch verstehen, dass diese Bedingungen für seinen Aufstieg maximal nützlich waren.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 10.02.2013

In den heißen Umarmungen des Lichtes

Frage: Kommt in jedem Augenblick das Erwachen von Oben zu uns, und wie soll man darauf richtig reagieren?

Meine Antwort: Nicht nur das Erwachen, sondern überhaupt unsere ganze Existenz ist nur dank der Höheren Kraft möglich, die uns die ganze Zeit unterstützt und wie ein Magnet ein Metallteilchen in der Luft festhält; sie führt mit uns allerlei Handlungen aus.

Daran gibt es keine Zweifel. Ohne die höhere Kraft könnte das Material der Schöpfung nicht existieren, es könnte sich nicht verändern und hätte sich niemals selbst empfunden. Das alles macht das Licht.

Und unsere richtige Reaktion besteht darin, uns zu bemühen, die eigene Sensibilität, die feine Aufnahmefähigkeit zu erhöhen, um zu erkennen, was die höhere Kraft mit uns veranstaltet, und zu verstehen, wie man antworten soll, um sich an ihre Eigenschaften, an die von ihr ausgeführten Veränderungen, an ihre Einwirkung auf uns anzuschließen und ihr anzugleichen.

Das bedeutet, dass in jedem leeren Zustand, den mich der Schöpfer empfinden lässt, ich mich an Seine Handlung anschließe und mich darin einkleide, wie sich das weibliche Verlangen in das männliche einkleidet. Somit nehmen wir ständig an der allgemeinen Handlung teil, wie es die Partner tun. Auf diese Weise soll ich mich bemühen im Leben zu handeln, dann werde ich den vollkommenen Zustand, die Verschmelzung, erreichen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 03.02.2013

Die unvorhersehbare Welt

Frage: Müssen wir in dem Prozess der ganzheitlichen Erziehung offen legen, dass wir nicht genau wissen, wie die zukünftige Gesellschaft sein wird?

Meine Antwort: Wir müssen die ganzheitliche Erziehung umsetzen und dementsprechend werden wir sehen, wie man sich am besten den neuen Zuständen anpasst, um die Welt schrittweise zu verändern.

Das ist die Welt, die wir noch nicht einmal vorhersehen können, deshalb sollten wir dem in keiner Weise vorgreifen.

Tatsache ist, dass wir uns immer linear unter dem Druck unseres Egoismus entwickelt haben und deshalb konnten wir die nächsten Bilder, Zustände und Pläne für die Zukunft vorhersagen, aber hier nicht.

Der Plan für den Aufbau einer integralen Gesellschaft liegt mehr als alles andere nur in der Organisation unserer Weiterbildung und der ganze Rest ist darauf zurück zu führen. Deshalb gibt es keinen langfristigen Plan, das Tempo der Veränderung hängt vom Menschen ab.

Von dem Moment an, wo wir diese Idee akzeptieren, wird es sehr einfach. Das heißt, ich sollte mich nicht dazu zwingen, mich in ein zukünftiges System einzufügen. Ich werde das System, welches ich erreichen will, erreichen. Wir werden bereits integral, frei. Die Hauptsache für uns besteht darin, uns der Einheit, der gegenseitigen Bürgschaft zu verpflichten,  sonst nichts, daraus folgt der Rest.

Auszug aus der TV-Sendung die „Integrale Welt“, 28.11.2012

Erfolgsgeheimnis

Frage: Welches Ergebnis zeigen die Seminare für die integrale Erziehung?

Meine Antwort: Die Menschen beginnen einander intensiver zu fühlen, sie beginnen das integrale System zu offenbaren, das sie tatsächlich miteinander verbindet, denn wir befinden uns im System der uns verbindenden Naturkräfte. Früher beinhaltete dieses Systems folgendes Prinzip: „Wer ist schneller, wer ist besser, wer ist stärker, wer ist“ klüger?“, und jetzt beinhaltet es die gegenseitige Verbindung. Die Verbindung bringt den Menschen zum Gleichgewicht.

Heute kannst du klug, reich oder besonders sein, aber dennoch keinen Erfolg im Leben haben, weil der Erfolg oder die Erfüllung, die Empfindung des Glückes oder die Empfindung eines Ergebnisses infolge der richtigen Beziehung  untereinander zustande kommt. Dazu sollen wir die Menschen führen.

Sie werden fühlen, wie die Verbindung, das Wohlwollen, die Empfindung des gemeinsamen Schicksals, der gemeinsamen Bewegung dem Menschen eine Erfüllung gibt, wofür er anstrebt im Kollektiv zu sein.

Auszug aus dem TV-Sendung „die Stammgeheimnisse“, 03.02.2013

Ob in mir der Mensch wächst?

Frage: Was wird unter dem Geben an den Nächsten verstanden, und warum gibt es keine direkte und unverzügliche Strafe bei Nichterfüllung des Gesetzes des Gebens an die Gesellschaft?

Meine Antwort: Das Geben an den Nächsten bedeutet, ihm zu helfen, sich dem Ziel anzunähern. Anderenfalls handelt es sich nicht Geben – ausgenommen der Hilfe bei der Versorgung mit lebensnotwendigen Mitteln. Jeder braucht  Existenzmittel – denn das unbelebte, pflanzliche und tierische Niveau muß von etwas leben. Aber im Großen und Ganzen muss man dem Nächsten nur bei der Entwicklung zum Stadium des Menschen helfen.

Was die unverzügliche Strafe für die Nichterfüllung des Gesetzes des Gebens betrifft, so ist sie unmöglich. Denn die unverzügliche Strafe hätte dich dann ebenso, wie die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur getroffen: du hast etwas falsch gemacht – hier kommt sofort deine Strafe, hast du alles richtig gemacht – bekommst die Belohnung. Dann hätte man dich einfach „programmiert“, ebenso, wie das Tier.

Aber welchen Nutzen hast du, wenn in dir der Mensch nicht wächst? Der Mensch in dir kann nur bewusst, infolge des Verständnisses und der Selbstentwicklung, der Aneignung von neuen Eigenschaften und neuen Werte wachsen. Dieser neue Mensch in dir strebt nach oben hinauf, will sich über dem lebensnotwendigen Existenzniveau erheben, um dort nach den Lösungen zu suchen.

Der Mensch entwickelt in sich etwas, was dem Schöpfer gleicht. Mein Körper, meine ganze Welt gehört zum unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus. Aber jetzt steige ich höher hinauf und baue den menschlichen Teil auf, der dem Schöpfer gleich ist. In unserer Welt gibt es nichts Vergleichbares und gerade das wird zu meinem wahren “Ich”, während ich alles anderen nur im Rahmen der lebensnotwendigen Existenz unterstütze.

Deshalb funktioniert das Prinzip „geben und nehmen“ nicht, passt das System der Gebote und der Verbote nicht.  Denn ich muss etwas oberhalb von meinem jetzigen Ich bilden.

Frage: Wer führt eigentlich die Naturgesetze nicht aus: die Schöpfung oder der Schöpfer, der es ihr erlaubt?

Meine Antwort: Natürlich, der Schöpfer. Er lässt das deswegen zu, damit wir den Vorteil des Lichtes über die Finsternis lernen.

Aber die Frage besteht hier in meiner Bestrebung, in meiner Tendenz. Ja, ich werde aufsteigen und wieder fallen, aber will ich das wirklich? Neige ich dazu? Schätze ich diesen Weg und diese Bestrebung? Von mir wird die Anstrengung gefordert: „Willst du, dass etwas geschieht, oder nicht? Entwickle in dir die Neigung, das Bedürfnis dazu“. Aber wie? Ich stelle doch „den Berg“ des egoistischen Verlangens dar. „Du hast eine Umgebung, die Gruppe, den Lehrer, die Bücher, das Licht, das zur Quelle zurückführt, – alles Notwendiges. Die Arbeit wird aber von dir erwartet“.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Welt“, 08.02.2013

Wie kann man attraktiv für alle werden?

Frage: Wie muss der Mensch erscheinen, der sich mit der integralen Erziehung der Welt beschäftigt, um für alle attraktiv zu sein?

Meine Antwort: Der Mensch, der sich mit der integralen Erziehung beschäftigt, soll durch seine Bodenständigkeit  in seinem Leben überzeugen. Gerade das braucht heute jeder.

Tatsächlich ist es so, dass die Bodenständigkeit nur derjenige haben kann, der sich im Zentrum aller Wechselwirkungen befindet und mit allen eine richtige integrale Verbindung anstrebt: mit der Familie, mit der Gesellschaft, im Business, mit der Natur.

Die Massen sollen ihn als bodenständig, ausgeglichen, frei und freundlich wahrnehmen. Er hat keine generellen Probleme und er soll sich nicht ständig schützen und verteidigen, oder sich von den anderen abgrenzen.

Er soll die Freundlichkeit ausstrahlen, weil er innerlich sehr stabil ist. Er ist ruhig und standhaft – so wie Kinder ihren Vater sehen wollen. Dann wird er mit seinem Auftretten die Menschen anziehen. Und dann werden sie sich die Frage stellen: „Wie kann ein solcher Zustand erreicht werden?“

Inneres Gleichgewicht und Ruhe zieht die Menschen an.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 20.01.2013

Die Lehren der gemeinsamen Mahlzeiten

Jetzt beginnen die großen Krisen. Für die Menschen ist es sehr schwer, das Leben heute  ökonomisch zu ertragen – man muss den ganzen Monat durchhalten, um sich zu ernähren, um sein Leben zu finanzieren, um alle notwendigen Bedingungen für die Kinder, für die Familie und für die älteren Familienmitglieder zu schaffen. In diesem Fall wäre es schön, wenn wir kameradschaftlich eine große Tafel  veranstalten würden.

Unsere Gesellschaft kauft jetzt ein neues Gebäude, und wir wollen dorthin umziehen. Ich träume davon, dass die Küche dort vom morgens bis abends geöffnet sein würde. Und alle Mitglieder unserer Gesellschaft könnten mit ihren Familien kommen und Frühstück, Mittag-,  und Abendessen bekommen. Das ist sehr bequem und kostet 5- 10 Mal weniger als zu Hause. Die Hauptsache ist, es verbindet die Menschen und führt sie zu dem Verständnis, dass die Vereinigung sich in allen Fällen des Lebens lohnt.

Ich glaube, dass uns diese Krise bis zur Notwendigkeit solcher Zustände „drückt“. Und das ist gut so, weil der Mensch – ein egoistisches kleines Wesen, beginnt zu verstehen, dass die Natur ihm von allen Seiten zeigt, wie es besser wäre zu handeln entsprechend der Tiere, die ständig mit der Natur  leben, mit dem Wunsch, sich in optimalster Weise abzusichern und zu enthalten.

Dem Charakter des Menschen entsprechend kann es nah oder nicht nah für ihn sein. Aber es geht darum, dass die integrale Erziehung den Menschen auf natürlichem Weg dahin  führen soll.

Ich bin  der Natur nach ein einsamer Wolf. Ich habe mein Arbeitszimmer, aus dem ich nicht rausgehen und darin mein ganzes Leben verbringen möchte. Aber die Notwendigkeit der Speisen begreifend, habe ich gefühlt, was sie mir geistig geben, wie ich dabei wachse, was ich im Verkehr mit der Umgebung mit ihnen zusammen lerne.

Doch während ich mit meinen Schülern speise, lerne ich von ihnen Integralität. Ich habe sie nie und nirgendwo gefühlt, denn ich habe meinen eigenen geistigen Raum erforscht. Und hier sehe und fühle ich  dank ihnen. Das ist für mich ein interessanter Beginn.

Das ist die Praxis des neuen Zustandes, der nächsten Messung, wenn der Mensch durch einen so unmittelbaren Umgang beginnt, in sich die ganz neuen Grundlagen der Wahrnehmung zu schaffen und  die Welt bereits aus einem ganz anderen, allgemeinen, globalen Blick zu sehen. Er gewöhnt sich daran, sich mit der Gesellschaft zu verbinden, und dann beginnt er automatisch, auch sich selbst mit der Menschheit, der Welt und der ganzen Natur zu verbinden.

Auszug aus der TV-Sendung „ Die integrale Welt“ 28.11.2012

Die Selbstannullierung ist der Anfang aller Anfänge

Frage: In welcher Form beeinflusst der Höhere den Unteren: gibt Er dem Unteren eine fertige Form oder nur die Energie, die Kraft?

Meine Antwort: Was gibt die Mutter dem Embryo? Das Blut, die unbelebte Stufe. Aus dieser unbelebten Stufe im Embryo entwickelt sich schon die pflanzliche und die tierische Stufe. Aber wie kommt ihre Form zustande? Die Form entsteht infolge der Annullierung seitens des Embryo. Im Maß seiner Annullierung wird er bereit sein, die Form des Höheren anzunehmen.

Jedoch gibt der Höhere ihm die Form innerhalb der Selbstannullierung des Unteren – das eine hängt unmittelbar von dem anderen ab. Deshalb gibt es hier keine eindeutige Antwort. Der Höhere gibt dem Unteren das einfache, abstrakte Licht – und auf diese Weise erfolgt alles in den Beziehungen zwischen allen Stufen. Der Untere nimmt dieses einfache Licht, das Licht der Unendlichkeit, an, denn für ihn ist der Höhere die Unendlichkeit, er kennt nichts anderes, was höher wäre. Aber wenn er dieses Licht annimmt, dann beginnt er im Maß der Selbstannullierung und der Ähnlichkeit mit dem Höheren, im Maß seines Verständnisses und der Empfindung, in seinem Inneren die neue Form abzubilden. Jedes Mal ergänzt er seine Form auf diese Weise.

Deshalb ist die Selbstannullierung der Anfang aller Anfänge!

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 28.01.2013

An der Verbindung arbeiten!

Frage: Wie können wir einem Freund helfen, für den die Verbreitungsarbeit wichtiger als die Gruppenarbeit geworden ist, was sich negativ auf die Gruppe auswirkt?

Meine Antwort: In erster Linie sollte er verstehen, dass die Verbindung mit den Freunden das ist, was ihn in die Höhere Welt führt. Wenn er nicht an die Gruppe gebunden werden kann, bedeutet es, dass er einfach vor der spirituellen Arbeit, vor der spirituellen Verbindung davonläuft.

Ich verstehe, dass man immer davor weglaufen und sich der Verbreitung widmen möchte, denn dort fühlt man sich groß, wichtig usw. Doch vor der Verbindung in der Gruppe kann keiner davonlaufen, jeder muss mit aller Kraft versuchen, zusammen mit den Freunden zu sein, wie fehlerhaft sie einem auch erscheinen mögen!

Es ist so, dass du sie in dem Maße deiner Unkorrigiertheit siehst, deswegen solltest du weder sich selbst noch sie rechtfertigen, du solltest nichts tun, außer einfach an der Verbindung arbeiten. Achte nicht auf ihre Fehler, als würdest du sie nicht sehen – arbeite du an der Verbindung!

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 03.02.2013

 

Das Leben erscheint wie ein Augenblick oder ein Augenblick wie ein ganzes Leben

Wie geschrieben steht: „Mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund.“ Dies bezieht sich auf die Verbindungsarten, die wir zwischen uns und zwischen uns und dem Schöpfer erreichen können. Unsere Korrektur vom Zerbrechen hängt von dieser Verbindung ab. Denn wir entdecken die spirituelle Wirklichkeit in den korrigierten Gefäßen – in den Verbindungen zwischen ihnen – in dem Ausmaß, in dem wir uns verbinden, das Zerbrechen überspringen und es korrigieren.

In der körperlichen Wirklichkeit leben wir in unserem Verlangen, bis wir die körperlichen Reshimot (die spirituellen Gene) auf der tierischen Stufe erfüllen. Wenn ein Reshimo ausgereizt ist und ein anderes hervorkommt, empfinden wir das als unseren Tod. Und die Geburt eines neuen Reshimo wird als weiteres Leben bezeichnet, als eine neue „Reinkarnation“.

Jedoch können wir ständig die spirituellen Reshimot erneuern, indem wir jedes Mal die Verbindung zwischen uns korrigieren. Versteht ein Mensch, dass er diese spirituellen Reshimot erfüllen, sie klären und korrigieren kann, dann empfindet er in den korrigierten Reshimot seine nächste Existenzstufe, also das spirituelle Leben.

Das körperliche Leben wird von einem Reshimo auf der tierischen Stufe erfüllt, und wenn es vollständig erfüllt ist – was bedeutet, dass es die Phasen von Ibur (Schwangerschaft), Jenika (Säugling) und Mochin (Verstand) durchläuft –, stirbt der Mensch. Auf der „Sprechenden Stufe“ jedoch können wir viele Reshimot erfüllen, indem wir sie ständig ändern und ersetzen; wir können in ihnen unseren Fortschritt bzgl. der Erlangung der spirituellen Welt empfinden.

Im Gegensatz zur körperlichen Welt, die in den körperlichen Reshimot verspürt wird, fühlen wir die spirituelle Welt in den korrigierten spirituellen Reshimot, also innerhalb der Verbindungen zwischen uns. Es zeigt sich, dass wir gleichzeitig in zwei Welten leben: in körperlichen Reshimot, also im Empfinden unseres Körpers – und in verdorbenen spirituellen Reshimot, indem wir die verdorbene Verbindung zwischen uns spüren.

Wenn wir diese Verbindung korrigieren, dann entdecken wir in den korrigierten Reshimot die spirituelle Stufe: anstelle einer zerschmetterten Welt empfinden wir die korrigierte Welt. Entsprechend spüren wir die neu korrigierten Verlangen und – in ihnen – das Licht, das sie je nach Stufe ihrer Verbindung füllt.

Das Einzige, was wir brauchen, ist daher, für die grundlegende Notwendigkeit, die minimale Existenz für die Reshimot auf der tierischen Stufe zu sorgen und so schnell wie möglich mit Hilfe der Korrektur der Reshimot auf der „Sprechenden Stufe“ voranzuschreiten.

Auszug aus dem 1. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichts, 23.01.2013, Schriften des Rabash