Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die unvorhersehbare Welt

Frage: Müssen wir in dem Prozess der ganzheitlichen Erziehung offen legen, dass wir nicht genau wissen, wie die zukünftige Gesellschaft sein wird?

Meine Antwort: Wir müssen die ganzheitliche Erziehung umsetzen und dementsprechend werden wir sehen, wie man sich am besten den neuen Zuständen anpasst, um die Welt schrittweise zu verändern.

Das ist die Welt, die wir noch nicht einmal vorhersehen können, deshalb sollten wir dem in keiner Weise vorgreifen.

Tatsache ist, dass wir uns immer linear unter dem Druck unseres Egoismus entwickelt haben und deshalb konnten wir die nächsten Bilder, Zustände und Pläne für die Zukunft vorhersagen, aber hier nicht.

Der Plan für den Aufbau einer integralen Gesellschaft liegt mehr als alles andere nur in der Organisation unserer Weiterbildung und der ganze Rest ist darauf zurück zu führen. Deshalb gibt es keinen langfristigen Plan, das Tempo der Veränderung hängt vom Menschen ab.

Von dem Moment an, wo wir diese Idee akzeptieren, wird es sehr einfach. Das heißt, ich sollte mich nicht dazu zwingen, mich in ein zukünftiges System einzufügen. Ich werde das System, welches ich erreichen will, erreichen. Wir werden bereits integral, frei. Die Hauptsache für uns besteht darin, uns der Einheit, der gegenseitigen Bürgschaft zu verpflichten,  sonst nichts, daraus folgt der Rest.

Auszug aus der TV-Sendung die „Integrale Welt“, 28.11.2012

Erfolgsgeheimnis

Frage: Welches Ergebnis zeigen die Seminare für die integrale Erziehung?

Meine Antwort: Die Menschen beginnen einander intensiver zu fühlen, sie beginnen das integrale System zu offenbaren, das sie tatsächlich miteinander verbindet, denn wir befinden uns im System der uns verbindenden Naturkräfte. Früher beinhaltete dieses Systems folgendes Prinzip: „Wer ist schneller, wer ist besser, wer ist stärker, wer ist“ klüger?“, und jetzt beinhaltet es die gegenseitige Verbindung. Die Verbindung bringt den Menschen zum Gleichgewicht.

Heute kannst du klug, reich oder besonders sein, aber dennoch keinen Erfolg im Leben haben, weil der Erfolg oder die Erfüllung, die Empfindung des Glückes oder die Empfindung eines Ergebnisses infolge der richtigen Beziehung  untereinander zustande kommt. Dazu sollen wir die Menschen führen.

Sie werden fühlen, wie die Verbindung, das Wohlwollen, die Empfindung des gemeinsamen Schicksals, der gemeinsamen Bewegung dem Menschen eine Erfüllung gibt, wofür er anstrebt im Kollektiv zu sein.

Auszug aus dem TV-Sendung „die Stammgeheimnisse“, 03.02.2013

Ob in mir der Mensch wächst?

Frage: Was wird unter dem Geben an den Nächsten verstanden, und warum gibt es keine direkte und unverzügliche Strafe bei Nichterfüllung des Gesetzes des Gebens an die Gesellschaft?

Meine Antwort: Das Geben an den Nächsten bedeutet, ihm zu helfen, sich dem Ziel anzunähern. Anderenfalls handelt es sich nicht Geben – ausgenommen der Hilfe bei der Versorgung mit lebensnotwendigen Mitteln. Jeder braucht  Existenzmittel – denn das unbelebte, pflanzliche und tierische Niveau muß von etwas leben. Aber im Großen und Ganzen muss man dem Nächsten nur bei der Entwicklung zum Stadium des Menschen helfen.

Was die unverzügliche Strafe für die Nichterfüllung des Gesetzes des Gebens betrifft, so ist sie unmöglich. Denn die unverzügliche Strafe hätte dich dann ebenso, wie die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur getroffen: du hast etwas falsch gemacht – hier kommt sofort deine Strafe, hast du alles richtig gemacht – bekommst die Belohnung. Dann hätte man dich einfach „programmiert“, ebenso, wie das Tier.

Aber welchen Nutzen hast du, wenn in dir der Mensch nicht wächst? Der Mensch in dir kann nur bewusst, infolge des Verständnisses und der Selbstentwicklung, der Aneignung von neuen Eigenschaften und neuen Werte wachsen. Dieser neue Mensch in dir strebt nach oben hinauf, will sich über dem lebensnotwendigen Existenzniveau erheben, um dort nach den Lösungen zu suchen.

Der Mensch entwickelt in sich etwas, was dem Schöpfer gleicht. Mein Körper, meine ganze Welt gehört zum unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus. Aber jetzt steige ich höher hinauf und baue den menschlichen Teil auf, der dem Schöpfer gleich ist. In unserer Welt gibt es nichts Vergleichbares und gerade das wird zu meinem wahren “Ich”, während ich alles anderen nur im Rahmen der lebensnotwendigen Existenz unterstütze.

Deshalb funktioniert das Prinzip „geben und nehmen“ nicht, passt das System der Gebote und der Verbote nicht.  Denn ich muss etwas oberhalb von meinem jetzigen Ich bilden.

Frage: Wer führt eigentlich die Naturgesetze nicht aus: die Schöpfung oder der Schöpfer, der es ihr erlaubt?

Meine Antwort: Natürlich, der Schöpfer. Er lässt das deswegen zu, damit wir den Vorteil des Lichtes über die Finsternis lernen.

Aber die Frage besteht hier in meiner Bestrebung, in meiner Tendenz. Ja, ich werde aufsteigen und wieder fallen, aber will ich das wirklich? Neige ich dazu? Schätze ich diesen Weg und diese Bestrebung? Von mir wird die Anstrengung gefordert: „Willst du, dass etwas geschieht, oder nicht? Entwickle in dir die Neigung, das Bedürfnis dazu“. Aber wie? Ich stelle doch „den Berg“ des egoistischen Verlangens dar. „Du hast eine Umgebung, die Gruppe, den Lehrer, die Bücher, das Licht, das zur Quelle zurückführt, – alles Notwendiges. Die Arbeit wird aber von dir erwartet“.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Welt“, 08.02.2013

Wie kann man attraktiv für alle werden?

Frage: Wie muss der Mensch erscheinen, der sich mit der integralen Erziehung der Welt beschäftigt, um für alle attraktiv zu sein?

Meine Antwort: Der Mensch, der sich mit der integralen Erziehung beschäftigt, soll durch seine Bodenständigkeit  in seinem Leben überzeugen. Gerade das braucht heute jeder.

Tatsächlich ist es so, dass die Bodenständigkeit nur derjenige haben kann, der sich im Zentrum aller Wechselwirkungen befindet und mit allen eine richtige integrale Verbindung anstrebt: mit der Familie, mit der Gesellschaft, im Business, mit der Natur.

Die Massen sollen ihn als bodenständig, ausgeglichen, frei und freundlich wahrnehmen. Er hat keine generellen Probleme und er soll sich nicht ständig schützen und verteidigen, oder sich von den anderen abgrenzen.

Er soll die Freundlichkeit ausstrahlen, weil er innerlich sehr stabil ist. Er ist ruhig und standhaft – so wie Kinder ihren Vater sehen wollen. Dann wird er mit seinem Auftretten die Menschen anziehen. Und dann werden sie sich die Frage stellen: „Wie kann ein solcher Zustand erreicht werden?“

Inneres Gleichgewicht und Ruhe zieht die Menschen an.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 20.01.2013

Die Lehren der gemeinsamen Mahlzeiten

Jetzt beginnen die großen Krisen. Für die Menschen ist es sehr schwer, das Leben heute  ökonomisch zu ertragen – man muss den ganzen Monat durchhalten, um sich zu ernähren, um sein Leben zu finanzieren, um alle notwendigen Bedingungen für die Kinder, für die Familie und für die älteren Familienmitglieder zu schaffen. In diesem Fall wäre es schön, wenn wir kameradschaftlich eine große Tafel  veranstalten würden.

Unsere Gesellschaft kauft jetzt ein neues Gebäude, und wir wollen dorthin umziehen. Ich träume davon, dass die Küche dort vom morgens bis abends geöffnet sein würde. Und alle Mitglieder unserer Gesellschaft könnten mit ihren Familien kommen und Frühstück, Mittag-,  und Abendessen bekommen. Das ist sehr bequem und kostet 5- 10 Mal weniger als zu Hause. Die Hauptsache ist, es verbindet die Menschen und führt sie zu dem Verständnis, dass die Vereinigung sich in allen Fällen des Lebens lohnt.

Ich glaube, dass uns diese Krise bis zur Notwendigkeit solcher Zustände „drückt“. Und das ist gut so, weil der Mensch – ein egoistisches kleines Wesen, beginnt zu verstehen, dass die Natur ihm von allen Seiten zeigt, wie es besser wäre zu handeln entsprechend der Tiere, die ständig mit der Natur  leben, mit dem Wunsch, sich in optimalster Weise abzusichern und zu enthalten.

Dem Charakter des Menschen entsprechend kann es nah oder nicht nah für ihn sein. Aber es geht darum, dass die integrale Erziehung den Menschen auf natürlichem Weg dahin  führen soll.

Ich bin  der Natur nach ein einsamer Wolf. Ich habe mein Arbeitszimmer, aus dem ich nicht rausgehen und darin mein ganzes Leben verbringen möchte. Aber die Notwendigkeit der Speisen begreifend, habe ich gefühlt, was sie mir geistig geben, wie ich dabei wachse, was ich im Verkehr mit der Umgebung mit ihnen zusammen lerne.

Doch während ich mit meinen Schülern speise, lerne ich von ihnen Integralität. Ich habe sie nie und nirgendwo gefühlt, denn ich habe meinen eigenen geistigen Raum erforscht. Und hier sehe und fühle ich  dank ihnen. Das ist für mich ein interessanter Beginn.

Das ist die Praxis des neuen Zustandes, der nächsten Messung, wenn der Mensch durch einen so unmittelbaren Umgang beginnt, in sich die ganz neuen Grundlagen der Wahrnehmung zu schaffen und  die Welt bereits aus einem ganz anderen, allgemeinen, globalen Blick zu sehen. Er gewöhnt sich daran, sich mit der Gesellschaft zu verbinden, und dann beginnt er automatisch, auch sich selbst mit der Menschheit, der Welt und der ganzen Natur zu verbinden.

Auszug aus der TV-Sendung „ Die integrale Welt“ 28.11.2012