Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Kabbala Trailer: Negative Eigenschaften benutzen?

Eine klare Definition des Ziels

Der Schöpfer erschuf das Verlangen nach Genuss und füllte es mit Licht. Der Schöpfer und die Schöpfung waren als ein Ganzes verbunden, als ein Verlangen, ein Licht und ein Zustand von Einheit. In der Kabbala bezeichnet man dies als den ersten Zustand – Zustand 1. Darin sind alle Verlangen, Seelen und Welten mit dem Licht der Unendlichkeit gefüllt, als eine einzige und einfache Ganzheit. Dieser Zustand wird nur durch die Kraft des Lichtes, die Macht des Schöpfers, zusammen gehalten.

Nach dem die erste Einschränkung (Zimzum Alef) stattgefunden hat, zog das Licht sich zurück. Allmählich schwächte sich das Licht in den Welten aufgrund einer Verhüllung ab, bis das Geschöpf zu spüren begann, dass es in kleine Stücke zerbrochen war, durch eine Explosion getrennt, auseinander genommen und geteilt. Jede Seele wurde ein kleiner, einzelner Splitter des ersten Zustandes, welcher vor der Explosion bestand. Dies wird als Zustand 2 bezeichnet.

Der Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Zustand ist das Verschwinden des Lichtes. Eine Korrektur wird dann stattfinden, wenn jene, die sich auf der niederen Stufe befinden, dieses durch die Erhebung von MaN zu fordern beginnen. Das Licht wird auf Grund dieser Forderung zurückkehren, weil die Splitter sich wieder zusammenfügen wollen.

Es gibt nichts anderes außer diesem einfachen Prinzip. Darum dreht sich unser ganzes Leben und es ist das Ziel, für welches wir überhaupt existieren. Wir müssen uns nur selbst als getrennte, zerbrochene Splitter, welche vom gesamten Berg abgebrochen sind, erkennen und uns wieder vereinigen. Nur das „Licht der Korrektur“ ist in der Lage, dieser Kleber zu sein, der uns wieder zu einem Ganzen zusammenfügt. Dies bringt uns zu unserem anfänglichen guten Zustand zurück, in welchem wir alle vereinigt waren und wie ein gut eingestelltes Getriebe zusammengearbeitet haben. Unser Ziel ist es, zu diesem Zustand zurück zu kehren.

Daher besteht unser Ziel aus zwei Teilen:

1. Das Verlangen zu erreichen, sich miteinander zu verbinden.
2. Die Erkenntnis, dass wir selbst unfähig dazu sind und MaN erheben – indem wir den Schöpfer um Hilfe bitten.

Unsere Verbindung muss sich für die Angleichung an den Schöpfer enthüllen, mit der Absicht, Ihn zu erfreuen, so wie Er uns erfreut. Dadurch erreichen wir die Angleichung mit Ihm und erlangen Seine Stufe.

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Zeige einem Unwissenden keine halbfertige Arbeit

Ich erhalte viele Rückmeldungen von Menschen, bezüglich ihrer Empfindungen beim Lesen des Buches Sohar. In der Wissenschaft der Kabbala unterrichtet der Mensch sich selbst. Er ist das Kind und der Lehrer zur gleichen Zeit.

Wir müssen eine völlig neue Welt entdecken, wo unsere Entwicklung bei Null beginnt, aus einer völligen Abwesenheit von Wahrnehmung. Wir erhalten davon eine immer größer werdende Wahrnehmung, bis wir alles davon erlangen und gehen in diesem Prozess durch die gleichen Entwicklungsstufen wie Kinder. Wir erfahren Verwirrung, nehmen die Welt kindlich wahr und erkennen sie anders und unvollständig im Vergleich zu einem Erwachsenen. Wir verstehen nicht wirklich, was wir tun und was der Nutzen daraus sein soll. Aber währenddessen entwickeln wir uns.

Wir müssen die Entwicklungsphasen durchlaufen, die wir als 0, 1, 2, 3 und 4 bezeichnen. Wenn wir die vierte Stufe (Bchina Dalet) erreichen, erlangen wir unsere Wurzel, die primäre Ursache. Dann verstehen wir „wie und warum“. Wir verstehen den Weg, den wir durchliefen, und wie wir darauf reagieren müssen. Aber diese Erkenntnis kommt erst am Schluss.

Daher soll man einem Unwissenden keine halb getane Arbeit zeigen, da auf halber Strecke alles nur noch chaotischer aussieht als am Anfang. Dies ist vergleichbar mit den Einzelteilen eines Materials, bevor diese zu einem Ganzen zusammengefügt werden, wie bei Teilen eines Anzugs oder einem Auto, das zerlegt wurde, oder dem Körper eines Patienten mitten in einer Operation. Wir sind unfähig, das Endresultat zu sehen, da wir zuerst die notwendigen Verlangen und Eigenschaften entwickeln müssen, um es zu erkennen. In Punkt 137 der „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot“ steht geschrieben, dass Helden diejenigen sind, welche beharrlich sind, um das Schloss des Königs zu erreichen und durch die Tore hindurch zu gehen.

Wir müssen alle Stufen dieses Weges akzeptieren, wo wir wie kleine Kinder beginnen und keinerlei Verständnis davon haben, was wir tun und was mit uns geschieht. Manchmal verspüren wir in uns neue Eigenschaften erscheinen und manchmal fühlen wir uns vollkommen leer. Währenddessen müssen wir ausdauernd bleiben und uns auf die innere Entwicklung ausrichten.

Die Wissenschaft der Kabbala wird die Innerlichkeit der Tora genannt, weil sie über einen Menschen spricht, welcher seine eigenen Verlangen entwickelt. Wenn unsere Verlangen durch die vier Stufen der Entwicklung hindurch gehen, enthüllen wir auf der vierten Stufe die spirituelle Welt. Daher müssen all unsere Aufmerksamkeit und der Fokus auf unsere Innerlichkeit ausgerichtet sein. Wir müssen entlang dieser vier Phasen der Verlangen unsere innere Empfindung entwickeln, zusammen mit dem Verstand, der sich daneben mitentwickelt.

Alles worüber der Sohar spricht, dient der Entwicklung unserer inneren Empfindungen. Unsere ganze Arbeit liegt in der Entwicklung unserer Wahrnehmung der spirituellen Wirklichkeit aus dem Punkt im Herzen heraus. Dieser Punkt fühlt noch keinerlei Spiritualität und daher resultiert unser Unverständnis dem gegenüber, was in diesem Buch geschrieben steht. Wir versuchen nur mit Hilfe des „Sulam Kommentars“, uns alles vorzustellen, worüber wir in Form der drei Linien lesen: die rechte, linke und mittlere Linie und zu unterscheiden, ob etwas höher oder niedriger in den zehn hauptsächlichen Sfirot ist, ob es innerlich oder äußerlich ist, Galgalta we Eynaim oder ACHaP, Zimzum Bet oder Parsa.

Wenn ich nicht verstehe, was diese Namen bedeuten, dann muss ich zuerst versuchen, die geometrische Beziehung zwischen ihnen zu erkennen, so dass eine Art Bild davon entsteht. Auf diese Weise werde ich nach und nach die wahre Wahrnehmung der Wirklichkeit enthüllen und verstehen, dass diese nur in mir selbst existiert. Ich verstehe die Bedeutung der materiellen Existenz in Bezug auf die Spiritualität und finde heraus, welche davon die wahre Wirklichkeit ist und welche davon nur ein Traum.

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