Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie die Welt auf die Enthüllung des Schöpfers vorbereitet wird

Die Kabbala ist die Methode, um dem Menschen den Schöpfer zu enthüllen (siehe den Artikel von Baal HaSulam „Die Essenz der Weisheit der Kabbala„).

Ungeachtet der Tatsache, dass die Wissenschaft der Kabbala im Laufe der Jahrtausende vor den Menschen verborgen war, bereitete sie die Menschheit darauf vor, sie als notwendige Methode zur allgemeinen Erlangung einer vollkommenen Existenz zu empfangen, indem sie sich in den Wissenschaften und den gesellschaftlichen Beziehungen auf eine gegenteilige, egoistische Weise manifestierte.

Ein Mensch muss jedoch seinen natürlichen Wünschen und angeborenen Denkmustern entsprechend, zunächst eine unabhängige Entwicklung in die falsche Richtung durchlaufen. Und eben genau dadurch, dass der Mensch alle Phasen einer technologischen, wissenschaftlichen, religiösen und sozialen Entwicklung durchläuft und von ihnen enttäuscht wird, erwirbt er die Fähigkeit die Höhere Weisheit und den Höheren Geist zu verstehen (diese sind höher als das, was ihm von Natur aus zur Verfügung steht). Dadurch, dass er alle Methoden ausprobiert und erfahren hat, wie begrenzt und ungeeignet diese zur Verbesserung der Welt sind, gelangt der Mensch an den Punkt, wo er sie von sich weist und die Kabbala als die einzig wahre Methode seiner Entwicklung wählt.

Die Entwicklung verläuft deshalb auf eine solche Weise, weil der Schöpfer vor dem Menschen verborgen ist. Dies soll ihm eine Möglichkeit geben, die Wahrheit durch eigenständige Entwicklung zu erfahren. In derselben Weise, wie der Schöpfer in unserer Umgebung verborgen ist, liegt die Kabbala, die Methode, Ihn zu erfahren, in den weltlichen Wissenschaften verborgen.

Ähnlich der Entwicklung der Wissenschaften, die zur Enthüllung der Wissenschaft der Kabbala führen, die in ihnen verborgen liegt, führt die menschliche Entwicklung in unserer Welt zur Enthüllung des Schöpfers. Ein Mensch erfährt zunächst durch die Wissenschaft die Welt, später erfährt er mit Hilfe der Kabbala den Schöpfer.

Daher ist im selben Maße, wie die Verhüllung des Schöpfers, auch die Verhüllung der Kabbala Ursache für all unser Unglück und Leid.

Die Wissenschaft der Kabbala ist die Methode zur Enthüllung des Höheren Lichtes in den korrigierten egoistischen Wünschen. Es ist das Licht von Chochma, das im Licht von Chassadim (der Eigenschaft des Gebens) enthüllt wird. Das direkte Eindringen von Chochma in die egoistischen Wünsche, ohne zuerst vom Licht von Chassadim umhüllt worden zu sein, lässt die Wissenschaften dieser Welt entstehen.

Da das Licht von Chochma von der Enthüllung des Schöpfers in der Höheren Welt (der Umhüllung des Lichts von Chochma im Licht von Chassadim) in diese Welt absteigt und so den Schöpfer – in den weltlichen Wissenschaften und egoistischen Wünschen – ein wenig enthüllt, ist klar, dass alle Entdeckungen der Natur, die in unsere Welt absteigen, nichts weiter sind, als eine unbedeutendere Enthüllung des Schöpfers in der Wissenschaft der Kabbala in der Höheren Welt.

Mit anderen Worten, aus der Wissenschaft der Kabbala, die die Höhere Wurzel der weltlichen Wissenschaften darstellt, steigt nur ein sehr unbedeutender Teil der Wahrheit in die Wissenschaften dieser Welt ab. Auf dieselbe Weise erhält unsere gesamte Welt nur den „Ner Dakik„, einen „Funken“ des Höheren Lichts.

Wir können jedoch ausdrücklich von unten nach oben, d.h. von den weltlichen Wissenschaften zur Wissenschaft der Kabbala gelangen. Hierin liegt die Ursache für die Wiederbelebung aller Wissenschaften und der daraus resultierenden Vorbereitung der Welt auf die Enthüllung des Schöpfers.

 

Die Hindernisse auf unserem Weg sind dazu da, um uns zu helfen (Fortgeschrittene)

Zwei Fragen, die ich über Hindernisse auf dem spirituellen Pfad erhielt:

Frage: Was soll eine Person, die Kabbala studiert, tun, wenn sie in einem Moment nicht weiß, wie sie handeln soll, sich aber bewusst ist, dass sie handeln muss, auf die eine oder andere Weise?

Meine Antwort: Es steht geschrieben, dass eine Person sich diejenige Art des Studiums der Kabbala aussuchen soll, die ihr am nächsten steht und ihrem Zustand und ihren Umständen entspricht. Sie können lesen, hören, sehen, sich Notizen über das Material machen oder editieren, schreiben, verbreiten usw….

Frage: Wie kann ich sicherstellen, dass Personen, die nicht Kabbala studieren, keinen Einfluss und keine Kontrolle auf mich haben? Oder sollten wir den Einfluss als gegeben betrachten und als etwas, was wir nicht ändern können?

Meine Antwort: Wir können dem Einfluss unserer Umgebung nicht entgehen, da wir uns immer darin befinden. Sie können deren Einfluss jedoch innerlich neutralisieren, indem Sie in Ihren Gedanken stärker und gefestigter sind. Dann werden Sie fühlen, dass diese Umgebung Ihnen durch diese bereitgestellten Hindernisse „hilft“.

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Verwandtes Material:
Blog-post: Wie wählst du die richtige Umgebung?
Blog-post: Unsere einzige Wahl ist es, die richtige Umgebung zu wählen
Blog-post: Auszüge aus Rabashs Artikeln über die Gesellschaft
Baal HaSulam Artikel: „Die Freiheit“
Baal HaSulam Artikel: „Frieden in der Welt“

Die Wahrheit gehört allen

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn Sie über den „Schöpfer“ sprechen, könnte man meinen, dass es um Religion geht. Können sie diesen Begriff in einer mehr alltäglichen und realitätsbezogenen Sprache erklären?

Meine Antwort: Ich verstehe, dass dieser Begriff unangenehme Assoziationen weckt und für jeden mit einer endlosen Zahl von Stereotypen verbunden ist. An der Wurzel der biblischen Geschichte jedoch liegt die Aufdeckung der Höheren Kraft für den Menschen und keine Religion hat einen alleinigen Anspruch auf diese Geschichte. Keiner hat je das alleinige Recht gepachtet „Ihn“ zu besitzen. Ganz im Gegenteil, jeder Mensch muss den Schöpfer für sich selbst entdecken. Die ersten, die dies tun, sind diejenigen, die spüren, dass es in ihnen etwas gibt, das korrigiert werden muss. So wie geschrieben steht: “ Ich habe die böse Neigung geschaffen und die Tora als Mittel zu ihrer Korrektur.“

Die Wissenschaft der Kabbala ist die wahre Tora. Tatsächlich wird sie „Tora-emet“ genannt ( wobei „emet“ Wahrheit bedeutet). Die gesamte Tora handelt nur vom spirituellen und gehört allen! In dem Maße wie jemand die Kabbala studiert und sich selbst korrigiert, wird er die Bedeutung dieser Worte verstehen.

Wir müssen daher unsere Haltung gegenüber von Baal HaSulam und anderen Kabbalisten gemachten Bezugnahmen auf die Tora, die Psalmen und die Mischna ändern. Ziel ist es nicht Worte auswendig zu lernen, sondern sie in uns zu spüren.

Angenommen jemand würde den gesamten Talmud auswendig kennen. Hätte er damit einen Teil seiner Seele korrigiert? Er würde in einer anderen Inkarnation auf diese Erde zurückkehren müssen, ganz so als hätte er in seinem Leben nichts erreicht. Es ist besser nur einen Satz zu kennen und durch die eigene Korrektur diesen Teil zu erfahren, ihn im eigenen Innern zu spüren. Dies ist wertvoller als tausende auswendig gelernte Seiten des Talmud.

Daher sollte man sich nicht durch Bezugnahmen auf den Tanach und Interpretationen durch weise Männer einschüchtern lassen. Man sollte einfach verstehen, worüber sie sprechen. Es ist schwierig kabbalistische Erklärungen mit Hilfe der weltlichen Sprache zu vermitteln. Es ist jedoch auch nicht notwendig. Das Buch der Psalmen beispielsweise wird von Menschen auf der ganzen Welt gelesen. Ebenso die Fünf Bücher Moses. Diese Texte sind mehr oder weniger allen vertraut. Man muss nur ihre wahre Bedeutung erklären und der Mensch wird verstehen, dass es sich hier um Texte einer ursprünglichen Quelle handelt. Diese Quelle gehört der ganzen Menschheit und enthält die Methode zur Korrektur der Seele. Wenn ein Mensch nicht das in der Tora enthaltene korrigierende Licht nutzt, dann hat er keine Tora. Alles, was er dann hat ist ein Buch, in dem Wörter gedruckt sind.

Verwandtes Material:
Blog-post: Enthüllung der Göttlichkeit (Baal HaSulam)
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Blog-post: Der Schöpfer ist Ihr korrigiertes Selbst
Baal HaSulam: „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“