Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Bildung durch Dialog und Diskussion

Eine Frage, die ich erhielt: Wie können wir die neue Bildungsmethode mit dem Streben nach guten Noten seitens der Studenten in Einklang bringen, damit sie ihre Ausbildung an der Universität weiterführen können? Immerhin basiert unsere gesamte Gesellschaft auf Wettbewerb.

Meine Antwort: Um im Leben erfolgreich zu sein, muss sich ein Mensch auf eine wirklich freie Art und Weise entwickeln können.
Wir erleben gerade eine Krise in Wissenschaft, Ausbildung und Kultur, weil wir den Menschen nicht richtig formen.

Heutige Menschen machen keine Entdeckungen mehr in der Natur; sie können nichts mehr aufdecken, weil wir sie eingeengt haben, indem wir ihnen zu enge Grenzen gesetzt haben. Wir haben jeden Menschen zu einer einzelnen Schraube gemacht und nichts anderem. Er weiß nun, welchen Beruf er ergreifen soll, damit er mehr Geld verdienen kann, welche Studienfächer er aussuchen soll, damit er das umsetzten kann, und das ist sein einziges Ziel. Das macht ihn jedoch nicht glücklich, sondern nur wohlhabend.

Das größte Problem ist, dass wir dem Kind keine Möglichkeit bieten, sich eigenständig zu entwickeln: von ihm wird nicht verlangt, irgendetwas Neues zu erfinden oder sich auszudenken. Es wird schnell mit verschiedenem Wissen vollgepfropft, um gute Noten zu bekommen und seine Ausbildung fortzusetzen. Dabei zerstört man die Kreativität eines Kindes und das wird dann zu einem Problem – die Menschen werden zu Marionetten.

Wir meinen, dass ein Kind in separaten Bereichen und auf strikte Art und Weise ausgebildet werden muss: Klassen, Examen, Formeln usw. Das Problem ist nur, dass unsere Natur diese Art nicht ausstehen kann. Und wenn wir dieses verkehrte Ausbildungssystem nicht berichtigen, werden unsere Kinder es selbst zurückweisen. Man sieht doch, wie jede Generation immer mehr dieses System verachtet, je mehr wir unkorrigiert weitermachen und nicht mehr in der Lage sind, uns selbst zu finden.

Es ist möglich, Geographie, Geschichte, Mathematik und jedes andere Fach auf eine andere Art zu studieren – auf eine kreative Weise. Die Herangehensweise muss auf einer gesellschaftlichen Basis geschehen. Immerhin sagen wir, dass die Welt „rund“ ist, und so muss auch das Klassenzimmer „rund“ werden und alles enthalten. Und Kinder sollten sich selbst in Form von Diskussionen, Fragen und Antworten ausbilden. Der Job des Ausbilders ist, sie beim Übergang von einem Thema zum anderen zu unterstützen.

Eben durch die Ausbildung via Dialogen, Diskussionen und Argumenten wird die Entwicklung eines Menschen gefördert. Dies wird durch Tausenden von Jahren an Erfahrung bewiesen, die nicht nur aus der Wissenschaft der Kabbala herrühren, sondern auch aus vielen uralten Kulturen.

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Die eine wahre Wissenschaft, die sich der Welt enthüllen kann

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist der Grund für die Vielzahl von Vermutungen im Hinblick auf die Wissenschaft der Kabbala?

Meine Antwort: Baal HaSulam erläutert dies in vielen seiner Texte. Da die Wissenschaft der Kabbala für lange Zeit vor dem Menschen verhüllt war, hat die Menschheit versucht, Erklärungen für diese verborgene Weisheit zu finden. Da sie verborgen war, dachte man, dass eine böse Kraft dahinter stecken würde, die man nicht in die Tat umsetzen durfte, denn sollte sie einem schlechten Menschen enthüllt werden, wäre dieser in der Lage, anderen damit Schaden zuzufügen, wie zum Beispiel der Fluch „Pulsa de Nura“ oder Ähnliches.

Es ist überaus dumm, solche Dinge in unserer Zeit zu glauben! Aber bis heute gibt es Menschen, die glauben, dass es möglich ist, der ganzen Welt durch solche Dinge Schaden zufügen zu können und dass dies alles aus der Kabbala stammt.

Außerdem waren die Kabbalisten selbst entschlossen, eine Distanz zwischen den Menschen und der Wissenschaft der Kabbala zu schaffen, um ihnen dadurch eine Möglichkeit zu geben, ihre außerordentliche Ignoranz zu erkennen. Sie gaben den Menschen die Gelegenheit, dadurch die eigene innere Verwirrung zu erkennen, sowie ihre Grenzen zu entdecken, um für die Wahrheit zu reifen, durch persönliche Erfahrungen, rationales Denken und einen gesunden Menschenverstand. Im Wesentlichen ist in der gesamten Geschichte die Menschheit immer um Wahrheit bemüht gewesen, welche sich aber dennoch nie offenbarte.

Nach all dem wissen wir nun, dass sich auch unsere Wissenschaften nur durch Hilfe unserer Vorstellungskraft entwickelt haben. Ein Wissenschaftler überlegt sich eine Theorie, beginnt seine Annahmen zu überprüfen und macht somit eine Entdeckung. Dies ist ein „forschen um eine Hypothese zu bestätigen“ – also Forschung durch die Vorstellungskraft.
Nur die Wissenschaft der Kabbala entwickelte sich nicht auf diese Art, da es unmöglich ist, sich von der materiellen Welt aus Zusammenhänge der spirituellen Welt vorzustellen.

Daher kommt ein Mensch nach sämtlichen Vermutungen zu dieser einen Wissenschaft, die nichts Unwirkliches beinhaltet, sondern sich nur durch die direkte Erfahrung erfassen lässt und nicht durch Theorien oder Hypothesen.

Ein weiterer erstaunlicher Aspekt der Kabbala ist die Tatsache, dass sie innerhalb der neuen Eigenschaften einer Person eine neue Welt enthüllt – die Eigenschaft des Gebens.
Kabbalisten waren daran interessiert, dass die Menschen in der Wissenschaft der Kabbala alles mögliche sahen, nur nicht das, was sie war, um durch diese Verwirrungen und Ausgrenzungen klären zu können, was sie im eigentlichen Sinne ist und dazu zu gelangen, sie zu enthüllen, wenn die Welt dazu bereit sein würde, was heute der Fall ist.

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Wie man im neuen globalen Dorf lebt

Der Egoismus ist zu einem Faktor des Ungleichgewichts geworden, aber das heißt nicht, dass er aufgehoben werden muss. Wir müssen nur die Art berichtigen, wie wir ihn benutzen.

Das egoistische Verlangen wächst innerhalb von uns an und wenn wir „das Programm nicht entsprechend neu einstellen“, wird jede Periode seines Wachstums unseren Zustand verschlimmern. Das Gesetz der harmonischen Existenz in der Natur bedeutet, dass wir nicht das System starten können, bis wir das Programm „humanistische Interaktion“ installieren.

Das fundamentale Prinzip einer solchen Interaktion liegt in der Beziehung zu einem anderen menschlichen Wesen wie die zu einem nahen Familienmitglied. Während das aktuelle System die Bedingungen so setzt, dass eine Person die andere ausnutzt, wird das neue System dies undenkbar machen. Die eigene Hand in eine Flamme zu halten oder den eigenen Sohn zu bestehlen wird dem gleichkommen.

Letztlich werden wir verlieren, wenn wir bei den alten Regeln des Spiels verharren. Wir können uns weiterhin gegenseitig bekämpfen, wie wenn manche gut und manche böse wären, und uns gegenseitig ausbeuten. Solange die Bindungen zwischen uns getrennt sind, wird uns nichts helfen und die Krise wird sich noch verschlimmern. Deshalb bleibt uns nur eine Wahl – uns zu vereinen, indem wir uns über unseren Egoismus erheben. Die wahre Verbindung bedeutet, dass wir uns wie Menschen in einem „kleinen Dorf“ verhalten, wo sich jeder um den anderen kümmert.

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