Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Worum geht es im Buch Sohar und dem Sulam Kommentar?

Die Menschen verstehen nicht, was das Buch Sohar eigentlich ist. Als ich anfing, Kabbala zu studieren, wurde mir gesagt, dass laut der Kabbala „Der Sohar“ Musar (die Ethik) ist. Musar ist ein System moralischer Wertgebungen, welches den Menschen sagt, was sie zu tun haben und was ihnen verboten ist, weil sie sonst dafür bestraft werden. Diese Menschen glauben, dass Das Buch Sohar ein Buch von Sittenlehren auf einer höheren Ebene ist, wie ein Dekret von Oben.

Baal HaSulam schreibt, dass viel Schlimmes in der Welt geschah, weil Das Buch Sohar zur falschen Zeit enthüllt wurde. Der Sohar sollte nur während der Zeit des Ari veröffentlicht werden. Und warum? Wenn ein Mensch den Sohar liest, ohne vorher korrekt darauf vorbereitet worden zu sein, wird er ihn auch nicht richtig verstehen. Er wird nicht zu den gleichen Gedanken gelangen, die Rabbi Shimon hatte, als er diesen Text verfasste.

Darum fügte Baal HaSulam seinen eigenen Kommentar mit dem Titel „Sulam“ (Leiter) hinzu, der einen „technischen“ Anhang zum Text des Buches Sohar einschliesst. Dort gibt er eine kabbalistische Definition eines jeden Wortes in der Tora, und erklärt, wo jedes Wort oder jede Eigenschaft in der Struktur der Seele zu finden ist.

Dieses ermöglicht den Menschen, der den Text liest, sich mit beiden Definitionen zu verbinden und somit eine innere Reaktion zum Gelesenen zu erleben. Beide Welten werden ihm enthüllt – diese und die Höhere Welt, und er nimmt die Herrschaft des Schöpfers im Text und in ihm selbst wahr.
(Aus dem 2. Teil des Täglichen Morgenunterrichtes über „Das Vorwort zum Sulam Kommentar“)

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Komm mit auf ein aufregendes Abenteuer in die Tiefe deiner Seele

Genau jetzt befindest du dich in der Welt der Unendlichkeit, aber spürst du das? Nein, du spürst nur diese Welt. Doch wenn du beginnst voranzuschreiten, dann spürst du anstelle dieser Welt die Welt Assiya, die Welt Yetzira, dann die Welten Bria, Azilut und Adam Kadmon und schließlich die Welt der Unendlichkeit selbst.

Du enthüllst die gleiche unveränderliche Wirklichkeit in der du jetzt existierst. Doch wie genau enthüllst du diese verborgene Welt? Das tust du kraft der Enthüllung der gleichen zehn Sfirot von wo aus du anfingst aufzusteigen, nur du enthüllst sie in deinem Innern tiefer und tiefer.

Am Anfang des Aufstiegs befindest du dich innerhalb der gleichen Teile der Wirklichkeit – „Jahr-Welt-Seele“ und „eine vorbereitete Wirklichkeit“ Das sind deine zehn Sfirot und du entwickelst sie weiter, immer tiefer und dadurch bringst du sie der Eigenschaft des Gebens näher.

In der Spiritualität schreiten wir qualitativ voran, nicht quantitativ. Du verfeinerst ständig die Details und erhöhst deine Sensibilität für die Welt. So enthüllst du ständig neue Ebenen der Wirklichkeit. Indem du deine Wahrnehmung erhöhst, enthüllst du neue Teile der Welt und auf diese Weise schreitest du voran. Je höher deine spirituelle Stufe, umso mehr enthüllst du die Verbindung zwischen allen Teilen der Schöpfung.

(Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichtes über die „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot“)

Alle spirituellen Welten befinden sich in deinem Innern

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist das System der Klipot?

Meine Antwort: Alle unsere unkorrigierten Verlangen heißen „Klipa“ und alle unsere korrigierten Verlangen heißen „Heiligkeit“.

Es gibt nichts außer dir. Alles, was außerhalb ist, scheint nur außerhalb zu sein. In Wirklichkeit sind dies deine inneren Wahrnehmungen, die du vorerst als außerhalb erfährst. Wenn du die Welt Azilut erreichst und danach die Welt Adam Kadmon und die Welt der Unendlichkeit, wirst du entdecken, dass es keine Welten gibt – alles befindet sich in dir.

Macht ein Mensch jedoch keine Anstrengungen, Verbindung mit dem Licht zu erlangen, dann gibt es keine Welten zwischen ihm und dem Licht. Ein Mensch „entwirrt“ selbst diese Welten. Das heißt, durch seine Verbindung mit dem Licht erschafft er Stufen der Verhüllung zwischen ihm und dem Licht. Diese Stufen der Verhüllung werden „Welten“ genannt. Und wenn es keine Verhüllung mehr gibt, weil dieser Mensch sich selbst völlig dem Licht angeglichen hat, dann verschwindet die Verhüllung und es gibt keine Welten mehr.

Die Welten sind etwas, die in einer festgelegten weise existieren. Sie existieren in dir in Form von Verhüllungen, die nicht von dir abhängig sind. Dann werden sie Stufen von oben nach unten genannt. Wahlweise kannst du sie selbst erschaffen und in diesem Fall werden sie Stufen von unten nach oben genannt. Auf die eine oder andere Art existiert das alles in dir und es gibt nichts außerhalb. Es ist einfach so, dass unsere innere Struktur unsere Wahrnehmung in „ich“ und „die Welt um mich herum“ teilt.

(Vom 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichtes über die „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot“)

Wie man seine Zehn Sfirot bildet und sie dann mit dem Licht des Schöpfers füllt

Eine Frage, die ich erhielt: Im „Vorwort zum Sulam Kommentar“ wird ein System beschrieben, welches sich außerhalb des Menschen befindet. Wie kann ich mir nun dieses System in Bezug auf mich, und welches sich in mir befindet, vorstellen?

Meine Antwort: Es gibt keine Seele in meinem belebten Körper. Mein Körper enthält nicht die zehn Sfirot der Seele. Ich habe nur einen anfänglichen Punkt und muss die zehn Sfirot von dort aus bilden. Dieser Punkt stammt aus meinen egoistischen Wünschen. Wenn ich mich mit den anderen Punkten im Herzen verbinde, indem ich dazu meinen Egoismus benutze, dann gibt mir mein Ego das Material dazu, die Wünsche und die Verbindung zu den anderen Menschen, und dieses erschafft dann die Struktur der zehn Sfirot in mir.

Ich werde dann zum Punkt in Malchut, der zehnten Sefira, und meine ersten neun Sfirot bestehen dann aus meiner Einstellung den anderen Menschen gegenüber. Alle anderen Seelen, alles, was ich so vor mir sehe, die gesamte Welt und meine Umgebung sind meine neun Sfirot (Tet Rishonot). Wenn ich diese mit mir in Liebe verbinde, mit dem Verständnis, dass wir alle ein Ganzes sind, dann erhebe ich mich über meinen Egoismus, und wenn es mir gelingt, mich über Malchut zu erheben, um zu geben, dann werde ich all diese äußerlichen Eigenschaften des Gebens mit mir verbinden.

Dann wird meine Seele, der komplette Parzuf, geschaffen aus den zehn Sfirot in mir erscheinen. Und genau dann werde ich den Schöpfer enthüllen: innerhalb der Wünsche, die ich durch das Geben an andere erworben habe.

Alles um mich herum ist die Struktur meiner eigenen Seele. Doch nach dem Zerbruch der Seele und dem Absturz in den Egoismus begann ich, diese anderen Teile von mir auf egoistische Weise wieder zu wünschen, um alles zu empfangen, was sie haben. Und jetzt muss ich dahin zurück, ihnen zu geben. Ich muss sie mit mir durch Liebe vereinen und auf diese Weise das Licht meiner Seele enthüllen – in ihnen.

Ich kann niemals das Licht in mir selbst enthüllen, in Malchut, weil die Erste Einschränkung (Zimzum Alef) nicht widerrufen werden kann. Darum hängt alles davon ab, dass ich aus mir heraustrete und mich mit den anderen Seelen verbinde, indem ich ihre Wünsche als meine eigenen spüre. Innerhalb dieses gemeinsamen Verlangens werde ich den Schöpfer enthüllen.

(Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts über das „Vorwort zum Sulam Kommentar“).