Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wenn ich es nicht mache, übernimmt es niemand.

Stellen Sie sich mitten in einem Protest vor, daß sich auf der Straße die Demonstranten, die gegen dieses oder jenes Unrecht protestieren, befinden. Gegenüber steht die Polizei, die Vertreter der gehassten Regierung. In einer anderen Straßenecke befinden sich die „Anderen“, diejenigen, die sich der Regierung anschließen. Die Luft ist hasserfüllt, die Spannung ist kurz davor zu kippen. Keine Seite wird Kompromisse eingehen; entweder ich oder niemand. 

Manchmal ist der Hass mehr verdeckt, aber er wächst, sprudelt unter der Oberfläche. Wir können den Hass nicht eindämmen, aber wir können lernen, wie man damit umgeht, wie man ihn konstruktiv nutzt. Wenn wir nicht bald lernen, ihn zu kanalisieren, wird der Hass ausbrechen und alles zerstören.

Hass gab es schon immer, weil es schon immer Gegensätze gab. Unser fataler Fehler war, dass wir versucht haben, die andere Partei nicht zu akzeptieren, anstatt uns über die verschiedenen Meinungen zu erheben. Uns war nicht klar, dass die Zerstörung der anderen Partei bedeutet, uns selbst zu zerstören. Uns war nicht bewusst, dass alles in Wirklichkeit seine Gegensätze hat. Aus diesem Grund wurden immer wieder Kriege geführt. Der einzige Weg, wie wir existieren können, ist, wenn wir das Gleichgewicht mit der anderen Seite anstreben. Wenn wir nicht Platz für alle vorhandenen Ansichten schaffen, gibt es keinen Platz für ein Gleichgewicht.

Die widersprüchlichen Ansichten  kommen aus der menschlichen Natur. Wie kann man also gewinnen, wenn man den Vorteil des anderen verleugnet?

Der Vorteil einer Gegenüberstellung besteht darin, dass der Konflikt zwischen  beiden Parteien in integraler Weise gelöst werden muß, um ihre gemeinsame Wurzel zu erkennen. Nur dann können sie sich vereinen und beide gewinnen.

Und wenn sie das tun, stellen sie fest, dass die gesamte Realität so funktioniert, und darin finden sie die Einheit, die die gesamte Natur durchdringt. Und diese Entdeckung der Einheit ist der Grund für die anfängliche Gegensätzlichkeit und den Hass.

Bild von Bruce Emmerling auf Pixabay

Die Pyramide der Verlangen hinaufsteigen


Bemerkung: Es wird angenommen, dass je höher die Qualität der Bedürfnisse ist, desto weniger Menschen haben sie.

Antwort: Natürlich. Es ist eine Pyramide von Verlangen.

Frage: Muss sich demnach nicht jeder selbst auf der höchsten Stufe verwirklichen?

Antwort: Selbstverständlich. Am Fuße der Pyramide stehen Menschen die einfache weltliche Bedürfnisse haben: Familie, Arbeit, Sex, Hobbys.

Frage: Ist alles so bestimmt, dass es unmöglich ist, von einer Stufe auf die nächste Stufe zu steigen?

Antwort: Es hängt hauptsächlich von den Eigenschaften mit denen ein Mensch geboren wurde, ab. Davon kann nur sehr wenig durch die Umwelt verändert werden. Baal HaSulam schreibt über den Einfluss der Umgebung in seinen Artikeln.

Es ist möglich, sein Schicksal zu ändern, dafür muss man sich eine neue Umgebung suchen, in der man sich anderen unterordnet, den Kopf beugt und die Wünsche, Sehnsüchte und Werte der Anderen erhält.

Frage: Angenommen ich befinde mich auf der dritten Stufe der Pyramide und kann mich dort verwirklichen, bedeutet das dann, dass ich den Sinn des Lebens genau auf dieser Stufe offenbare, und nichts weiter brauche?

Antwort: Nein! Du enthüllst nur den Sinn, aber erkennst ihn noch nicht. Die Realisierung erfolgt später. Als Ergebnis wird die gesamte Menschheit auf die höchste Stufe hinaufgezogen, sich dort in das Zentrum eines Kreises oder einer Kugel versammeln. Indem alle Menschen, d.h. alle Seelen durch ihre Verbindung ein gemeinsames Ganzes bilden, werden sie über die Grenzen unserer Welt hinausgehen können.

Aus der TV-Sendung „Management-Fertigkeiten“, 25.06.2020

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