Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die Gruppe ändern und dem Schöpfer Genuss bereiten

Frage: Was bedeutet, mit dem “Glauben über den Verstand” zu arbeiten?

Antwort: Mit dem “Glauben über den Verstand” zu arbeiten – bedeutet allerlei Anstrengungen zu machen, um das Gefäß zu erlangen, das “ Glaube“ heißt, das heißt, das Verlangen des Gebens zu erlangen. Der Glaube ist das Geben.

Geben bedeutet, dass ich aufhöre, an mich selbst zu denken und alle gewährten Möglichkeiten nutze, um die Veränderungen in der Gruppe, in unserer Vereinigung zu realisieren, um dadurch den Schöpfer zu befriedigen.

Die Gruppe ist ein spezielles Instrument, das sich zwischen mir und dem Schöpfer befindet. Je nachdem, wie ich es verändere, beeinflusse ich den Schöpfer. Deshalb denke ich daran, welche Veränderungen in der Umgebung zu erzeugen sind, damit die Freunde näher an den Schöpfer heran gelangen. Ich begehe die Handlung in der Gruppe, aber denke an den Genuss, den ich dem Schöpfer bereiten werde. [129766]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 12/03/14

Jagd auf den Schöpfer

In Bezug auf den spirituellen Weg gibt es keine starken oder schwachen Menschen, weil wir alle absolute Nullen sind. Man muss verstehen, was das integrale System bedeutet: kein einzelnes Element hat eine eigene Bedeutung, sondern ist völlig von den anderen abhängig.

Frage: Es wird aber gesagt, dass nur die starken Helden in den Palast des Königs eintreten!

Antwort: Stark sind sie dann, wenn sie ständig daran arbeiten, das verbundene System aufzubauen, damit man die Quelle der Höheren Kraft offenbart. Sie müssen Jagd auf den Schöpfer machen!

Frage: Wie kann man stets in der Arbeit bleiben, wenn jeden Augenblick Gedanken kommen, was mit mir geschieht.

Antwort: In der Tat ist mir das höhere Programm nicht bekannt: Wie es mich hin und her schleudert, welche Hindernisse es mir jede Sekunde bereitet oder umgekehrt die Formen meines Aufstiegs. Meine Aufgabe besteht darin, alles anzunehmen und mich zu stärken.

Ich steige den Berg zum Palast des Königs hinauf, doch plötzlich erscheinen die Wächter und stoßen mich hinunter. Soll ich  etwa eine Berechnung machen: Wie haben sie mich runtergestoßen und warum?

Es wurden die Verlangen der nächsten, höheren Stufe offenbart, und ich kann sie nicht untersuchen. Erst später werde ich erfahren, dass alles aus der Güte des Schöpfers stammte. So lange akzeptiere und rechtfertige ich jede Situation und bedenke, dass sie mich in die richtige Richtung lenkt, das heißt eben ”Glaube über dem Verstand.”

So beziehe ich mich auf alles bis zum heutigen Augenblick. Von jetzt an hängt alles von mir ab, doch davor war nichts von mir abhängig. Wie kann ich aber erkennen, dass ab jetzt alles von mir abhängt?

Wenn ich mich an den Schöpfer „anhafte“, dann kann ich selber die Geschwindigkeit und den Charakter meiner Entwicklung bestimmen, aber nicht die Stufen und die Zustände. Die Zustände hängen vom Höheren Licht und meinen zerbrochenen Reshimot ab.

Mein Platz im System, die Schritte, Zustände, Stufen sind schon vorprogrammiert. Unklar ist der Charakter meiner Fortbewegung, meine eigene Fähigkeit, mich zu entwickeln, damit ich geben kann,  mein eigener freier Faktor. Wir stolpern so lange, bis wir in jedem Zustand und auf jeder Stufe die richtige Absicht erlangen: dem Schöpfer Genuss zu bereiten.

Die Stufen sind schon vorhanden, nur der Charakter ihrer Offenbarung hängt von meiner Vorbereitung ab. Wie ich meinen Weg und die Geschwindigkeit meines Fortschritts realisiere, hängt von meiner Arbeit in der Gruppe ab. Diese Arbeit bestimmt, wie ich die nächste Stufe annehme, wann sie offenbart wird, wie ich das umgebene Licht wahrnehme: Ob ich es will oder nicht. Dabei können meine schrecklichsten, egoistischen Verlangen offenbart werden, welche ich aber mit Freude annehme.

Oder ganz im Gegenteil werde ich diese Offenbarung nicht wollen, wenn gerade solche Zustände auf mich herabfallen. Es ist leicht, darüber zu reden, aber wenn dir alle Zehn Sefirot offenbart werden und du dich in einer dunklen Welt befindest, umgeben von allen möglichen Unannehmlichkeiten und Problemen, dann hängt alles von der Vorbereitung ab.

Die Vorbereitung ermöglicht dir eine ganz andere Einstellung zu den ganzen Problemen. Einerseits ist diese Welt einfach schrecklich. Und in der Tat, so offenbart sich die nächste Stufe mit neuen Verlangen. Und danach offenbare ich die Welt als absolut Gutes, wenn ich verstehe, dass alle Schwierigkeiten mir nur deshalb gegeben sind, damit ich mich darüber erheben kann.

Wenn wir so einen Zustand durchlebt haben, wird uns klar, wie viel wir dadurch gewonnen haben, auch wenn es früher anders aussah. Es ist nicht möglich „das Licht zu erwecken“, bevor man nicht den Zustand erlangt, in dem das Licht und die Dunkelheit gleich sind. Es ist mir egal, welche Zustände auf mich zukommen: Angenehme oder unangenehme, ich bin bereit, dafür auf dem halben Weg stehen zu bleiben und nichts zu erreichen – wichtig ist nur, dem Schöpfer Freude zu bereiten.

Und selbst das ist zu viel! Mir reicht sogar ein kleiner Gedanke, dass ich mich um Ihn kümmere. Das ist der feinste Unterschied zwischen dieser und zukünftiger Welt. [129441]

Auszug aus dem Unterricht, 09.03.2014

Qualitative Entwicklung

Frage: Wenn ich nicht mit dem Schöpfer einverstanden bin, muss ich eine sehr große Anstrengungen unternehmen, um mich über diesen Zustand des Widerstands zu erheben. Welche Art von Arbeit ist es?

Antwort: Selbstverständlich bist du nicht mit Ihm einverstanden! Denn jedes Mal erwachen in dir neue egoistische Verlangen, etwas größer als zuvor, aber auf einer neuen Ebene und auf unterschiedliche Art und Weisen!

Aber manchmal denkst du, du bist kein großer Egoist, weil in dir eine andere Eigenschaft zu wachsen beginnt, die zunächst klein erscheint. Nehmen wir an, du hast die Entwicklungsphase einer Assel durchlaufen und bist schon zu einem Küken geworden, aber zuvor warst du eine große Assel und jetzt bist du ein kleines Küken. So entwickelst du dich weiter, von einem hässlichen Entlein zu einem weißen Schwan. Dennoch verstehst du, dass du im kalten Wasser sitzt. Dann wirst du wieder ganz klein, aber schon ein Elch usw….

Mit anderen Worten, die vorangehende frühere Entwicklungsstufe wird auf der nächst höheren durch eine kleinere ersetzt, das heißt durch einen niedrigeren Zustand in der Entwicklung, aber mit deutlich mehr Qualität. Allerdings fühlst du das zunächst noch nicht. Deswegen denkst du manchmal, dass du dich im Abstieg befindest, verglichen mit der vorherigen Stufe, wo du eine große Spinne warst und dich gefreut hast, verschiedene Mückenarten zu fangen und zu fressen, und nun bist du ein kleines Weichtier.

Ich meine es ganz im Ernst! Wir fühlen, dass wir absteigen, aber in Wirklichkeit erheben wir uns qualitativ. Wir durchlaufen konsequent Stadien der embryonalen Entwicklung (Ibur), des Gestillt-Werdens (Yenika) und die Zustände des Kleinseins (Katnut) sowie des Ausgewachsen-Seins (Mochin).

Daher gibt es keine Abstiege, sondern lediglich stetige Veränderungen. Und so ist es in der ganzen Menschheit. [129738]

Auszug aus dem Unterricht, 07.02.2014