Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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„Die Weisen des Herzes“

Aus dem Artikel von Baal HaSulam „Vorwort zum Buch Panim Meirot“, Punkt 10:  „Die Tora wurde nur an diejenigen gegeben, die ein Herz haben“. D.h. an diejenigen, die ein Herz erlangt haben, Ihn zu lieben, die von den Weisen als die „Weisen des Herzen“ bezeichnet wurden, da es keine tierische Seele mehr in ihnen gibt, die sie nach unten ziehen würde, und der böse Trieb nicht über ihnen herrscht, und ihr Herz für die Weisheit offen ist.

Und zur Erklärung sagt er: „…denn Worte sind wie Körper und Betonung ist wie Seelen. Und wenn du den Sinn nicht verstehst, dann werden alle Mühen und Arbeit umsonst sein, als würdest du Seiten und Worte in einem Medizinbuch durchlesen – durch solche Bemühungen wirst du die Krankheit nicht heilen“. Er will damit sagen, dass der Mensch Tricks erfinden muss, um der oben genannten Errungenschaft gewürdigt zu werden – dann wird er fähig, den Geschmack der Tora zu kosten, welche die innere, verborgene Weisheit darstellt, und den Geschmack des Gebotes, welches in seinem Wesen die Liebe zum Schöpfer ist.

Man muss sich anstrengen, damit das Studium und alle Beschäftigungen mit der Wissenschaft der Kabbala nur der praktischen Korrektur dienen, und nicht unfruchtbar bleiben. Man muss die richtige, wahrhafte Veränderung, das heißt die Annäherung an die Eigenschaft des Gebens fordern. In dem Maß, in welchem wir innerlich die Eigenschaft des Empfangens auf die Eigenschaft des Gebens ändern können, werden wir auch verstehen, worüber die kabbalistischen Bücher sprechen, um die richtige Teilnahme an der Schöpfung und der Verbindung mit dem Schöpfer zu erlangen.

Die Menschen haben in dieser Welt nichts anderes zu tun, als so schnell wie möglich die Geschmäcker der Tora, das heißt die gebenden Wünsche zu begreifen. Wir sollen dieses obligatorische Ziel verfolgen, und zwar bei jeder beliebigen Bewegung und jedem beliebigen Atemzug, die wir machen. Wenn du schon zur Wissenschaft Kabbala gekommen bist, dann soll dein Studium nur für die Erreichung des Gebens vorbestimmt sein. Folglich wirst du die Handlungen des Schöpfers und den Zustand der ewigen Welt verstehen. [130727]

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Vorwort zum Buch Panim Meirot“, 20/03/14

Weises Herz

Frage: Es wird gesagt, dass „der Schöpfer die Augen des Herzens öffnet“. Was bedeutet „die Augen des Herzens“, wie sind diese zu öffnen?

Antwort: „Die Augen des Herzens zu öffnen“ bedeutet, dass das Herz weise und verständnisvoll ist. Die Augen sind das Gefäß Chochma, und das Herz ist das Gefäß Bina. Wenn sich diese beiden Gefäße wie Aba we-Ima  (Vater und Mutter), Chochma und Bina, verbinden, beginnt der Mensch die Weisheit (Chochma) innerhalb des Herzes empfinden.

Unser Herz ist das Verlangen zu genießen. Die Korrektur des Herzens beinhaltet die Aneignung der Eigenschaften des Gebens, des Lichtes – Chassadim. Entsprechend diesem Licht, das sich ins Herz einkleidet, werde ich die verborgene Realität verstehen können, die uns lenkt. Deshalb wird mein Herz weise und sensibel.

Es fühlt nicht nur die tierischen Verlangen des Genusses, sondern auch die wahrhafte Realität. Genau das bedeutet, dass ich die Weisheit des Herzens erworben habe. Innerhalb des Wunsches, der als Herz genannt wird, wurde die Korrektur seitens des Licht Chassadim durchgeführt, sodass Chochma sich in Chassadim einkleiden konnte. Dieser Zustand bedeutet, dass das Herz alles versteht, und solche Menschen heißen „Weise des Herzens“, da sie auf ihren Wunsch die Korrektur Chassadim und Chochma eingekleidet haben. Chassadim sind vollständig korrigiert und können das Licht Chochma für das Geben empfangen. Dann beginnt das Herz alles zu erkennen.  [130686]

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Vorwort zum Buch Panim Meirot „, 20/03/14

Jemand arbeitet für mich!

Frage: Welche Verbindung zwischen uns müssen wir korrigieren, wenn wir sie nicht empfinden?

Antwort: Man muss die Gegenseitigkeit erlangen, damit niemand für sich selbst , sondern nur für andere arbeitet. Wenn jeder auf diese Weise arbeitet, dann schaffen wir zwischen uns das Netz der Beziehungen, die Bürgschaft.

Bürgschaft bedeutet, dass ich für dich, du – für ihn, er für noch jemand, und jemand für mich arbeitet. Ich weiß somit nicht, an wen genau meine Arbeit gerichtet ist. [131018]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 27/03/14