Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ohne Verlegenheit und Einschränkung

Frage:  Unsere Freunde, die sich weltweit in der integralen Verbreitung engagieren, begegnen ständig dem Widerspruch zwischen Demut und Handlung. Dies führt dazu, dass  die Gedanken desjenigen, der vor einer großen Menschenmenge steht, plötzlich blockiert sind. „Warum agiere ich in so großem Rahmen? Ich  muss bescheidener sein.“ Müssen wir diese falsche Bescheidenheit ablegen und uns in vollem Umfang  verwirklichen?

Antwort: Erstens gibt ja nicht nur eine Person alleine das Training, sondern es immer eine kleine Gruppe, die hinausgeht. Einer von euch macht die erste Hälfte des Trainings und ein weiterer übernimmt dann den zweiten Teil. Der dritte stellt Fragen, der vierte verdeutlicht die Ergebnisse, der fünfte sammelt verschiedenste Materialien von den Teilnehmern, usw. Grundsätzlich kann hier für jeden eine Tätigkeit in der Zusammenarbeit gefunden werden.

Wichtig ist aber, dass ihr zeigt, dass ihr gemeinsam arbeitet und gleichwertig seid. Nachdem der erste zehn Minuten gesprochen hat, setzt der nächste nahtlos fort. Danach ist wieder der erste dran, usw. und die Menschen sehen, wie ihr dabei zusammenarbeitet, ein Ganzes bildet, ohne einander zu unterbrechen. Ihr vermittelt den Teilnehmern ein positives Beispiel, das sehr intensiv aufgenommen wird.

Zweitens verpflichten uns die Krise (die unsere Zukunft bedroht), das unnötige Leiden der Menschen sowie die mangelnden Lösungsmöglichkeiten dazu, zu den Menschen zu gehen. Doch durch unsere integrale Lösung werden wir Ergebnisse erzielen, weil sich in ihr Wahrheit, Stärke und Überzeugung befinden, die höchst notwendig und dringlich sind.

„Ich fühle mich unwohl“, wie ist das zu verstehen? Die Menschen leiden und ich fühle Missbehagen, weil ich ein Mittel habe, es ihnen aber nicht bringe? Wie kann das sein? Wie kann ich stillhalten, wenn ich die Möglichkeit habe, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern und sie ein bisschen zum Lächeln bringen kann? Kein Lacher von einem Komiker, sondern ein wahrhaftes Lächeln, weil sie beginnen, das Leben in einem neuen, wohligen Licht zu sehen und nicht, weil sie für einige Minuten bei irgendeiner Show ihrem Alltag entfliehen. Ich muss hier meine Verantwortlichkeit spüren.

Warum aber Peinlichkeit und Scham verspüren? Ich will ja nur diese Botschaft, die ich großartig finde, an alle weiterleiten. Deshalb gibt es immer Möglichkeiten, dass wir uns als jene präsentieren können, die über einzigartige Kenntnisse und Herangehensweisen verfügen.

Die Menschen sollten euch respektieren, um euch zuhören zu können, wie Kinder dem Erwachsenen. Andernfalls werden sie nichts lernen. Je nach Publikum erzählt ihr am Anfang Einiges über euch selbst: Wer ihr seid, woher ihr kommt. Präsentiert euch als Experten, als Repräsentanten einer soliden Organisation und Methode. [118369]

Wem bereiten wir Genuss?

Frage: Wie kann der Mensch dem Schöpfer ständig Genuss bereiten?

Antwort: Wenn er daran die ganze Zeit denkt. Unabhängig davon, welche Handlung du im Leben begehst: ob du arbeitest, lernst, isst, im Badezimmer oder im Bett bist, ob du alleine oder mit jemanden zusammen bist, sollen alle deine Gedanken zum Schöpfer gerichtet sein. Denn das ganze Programm der Natur, alle ihre Kräfte sind auf das Geben gerichtet.

Wenn du so handelst, dann liegt vor dir ein ganz neues Gebiet an Empfindungen; eine neue Welt wird dir offenbart. Du erkennst das Steuersystem, das bis jetzt verborgen war. Wir können es nur dann erkennen, wenn wir uns an das Geben richten, und versuchen zu begreifen, wie es funktioniert.

Es existiert das Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften, das in allen Welten gilt. Wenn man etwas enthüllen will, dann braucht man einen Sensor, der auf jene Erscheinung ausgerichtet ist, die man offenbaren will. Wenn man also das System der Kräfte, das die ganze Welt lenkt, offenbaren will, dann muss man sich dafür ähnliche Eigenschaft wie jene des Systems aneignen.

Daher soll man bedenken, dass alle Gedanken, Verlangen und Handlungen nur darauf ausgerichtet sein müssen, dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Doch was bedeutet es, dem „Schöpfer Genuss zu bereiten“?

Ich will euch nicht verwirren, aber es gibt keinen Schöpfer und man kann niemanden Genuss bereiten. Durch die Richtung der eigenen Verlangen und Gedanken kalibriert man sich jedoch und stimmt sich auf die Empfindung des tatsächlichen Universums ein. Die Kraft, die sich letztendlich zeigt und alles lenkt, kann man als „Schöpfer“ bezeichnen. Sie kann nur im eigenen Inneren offenbart werden.

Die kabbalistische Absicht schafft im Menschen die Möglichkeit, noch eine weitere Realität zu empfinden, die zur physischen Welt parallel ist. Wenn unsere Realität nur in der egoistischen Kraft des Empfangens existiert, die sich entsprechend einem Programm entwickelt, das von uns unabhängig ist und welchem wir uns vollständig unterwerfen, dann gibt uns die andere Realität die Möglichkeit der absoluten Freiheit. [119876]

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Bulgarien, 01/11/13