Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Facebook ist nicht mehr cool

Meinung: The Verge schreibt darüber, warum Facebook nicht mehr cool ist. Facebook verliert das junge Publikum zugunsten anderer Onlineservices wie Instagram. Facebook gefällt nicht mehr. Die Benutzer sind von der Notwendigkeit, ständig vor allen die Besonderheiten ihres Lebens hervorzuheben, ermüdet; sie sind ermüdet zu prahlen, sind ermüdet alle Einzelheiten eines fremden Lebens zu erfahren, die Teenager sind weniger besorgt, cool zu scheinen, das Publikum will sich das Leben mit den Freunden und nicht mit allen andern teilen, und in Facebook hast du immer den allgemeinen Kommentar.

Das junge Publikum wird auf andere Services umgeleitet (Tumblr, Snapchat, Instagram) – in denen man sich nur ausgesuchten Personen mitteilt. Die jungen Benutzer haben plötzlich verstanden, dass sie sich mit unbekannten Menschen austauschen, aber sie wollen schon etwas anderes, was es in Facebook nicht gibt.

Mein Kommentar: Heute ändern sich die Wünsche der Menschen, besonders die der Jugendlichen sehr schnell, deshalb werden wir zukünftig eine Sucht nach größerer innerer Annäherung, nach Zielen, nach dem Sinn sehen. Das ist keine Folge unserer Erziehung, es gibt keine, sondern die Folge der natürlichen, instinktiven Entwicklung der Wünsche der Menschen. Die neuen Wünsche werden die neuen Bedürfnisse hervorrufen – und werden uns zur Notwendigkeit bringen, den Sinn im Umgang mit anderen anstelle einer Abtrennung von ihnen zu finden.

Das Zugeständnis ist ein Merkmal der Kraft und nicht der Schwäche

Frage: Sie sprechen über die Selbstaufhebung als Mittel des eigenen Wachsens und der Entwicklung. Gewöhnlich bedeuten Zugeständnisse bei einem Streit  doch eine Schwäche?

Meine Antwort: Selbstverständlich gebe ich nicht aus Schwäche nach, sondern wegen dem Wunsch, in der ehelichen Beziehung und überhaupt im Leben weiterzukommen. Auf solche Weise entwickle ich mich und nähere mich dem besseren Zustand. Ich bekomme davon einen Gewinn, so werde ich „ausgedehnt“, empfinde das Leben feiner.

Ich gebe meiner Ehefrau ein Glas Tee, aber ich verliere nichts dabei, ich bekomme ein zweimal größeres Glas Tee zurück. Damit kaufe ich doch ihre Wünsche, ihr Streben, ihre Träume und auch ihre Füllung! Ich genieße das Gefühl des Genusses, den sie bekommen hat, wie die Mutter, die das Vergnügen genießt, das sie ihrem Kleinen macht. Es ist bekannt, dass die Mutter das dem Kind Gegebene mehr genießt als das Kind selbst.

Dank der Zugeständnisse erhalte ich die neuen Instrumente der Wahrnehmung, die Möglichkeiten zu genießen. Sagt mir, wozu gehen die Menschen als Fans ihrer Mannschaft in das Stadion, sie können doch das Spiel im Fernseher zu Hause sehen? Aber im Stadion befindest du dich in der Umgebung tausender Menschen, deswegen genießt du dieses gemeinsame Erlebnis, ein Zusammenschluss der Gefühle. Das breitet deine Organe der Wahrnehmung, der Gefühle aus.

Du wirst genau so groß wie tausende Menschen um Dich herum, die schreien und springen. Sag mal, das ist doch ganz anderes, als wenn du zu Hause bleibst und dir auf dem Sofa liegend das Fußballspiel im Fernseher anschaust.

Frage: Welche Zugeständnisse zu Hause bringen mich zum Blühen?

Meine Antwort: Wenn du von der Arbeit hungrig zurückgekehrt bist und  Abendbrot isst und dein Kind um ein Stück von deinem Teller bittet, und du es ihm mit Vergnügen gibst, bedeutet das kein Zugeständnis. Du handelst doch deinem Wunsch entsprechend. Soll die Mutter gegen sich handeln, um sich um ihr Baby zu kümmern?  Wenn es so wäre, sollte ein Polizist neben jeder Mutter stehen, der aufpasst, dass das Kind nicht  verhungert und stirbt.

Deshalb nennt man eine solche Handlung nicht Selbstaufhebung. Aber wenn deine Frau von dir etwas fordert, und du nicht einverstanden bist – ist das etwas anderes. Im ersten Fall macht dir die Selbstaufhebung  Vergnügen, und im zweiten – bedrückt sie dich.

Man muss Zugeständnisse für die geliebten Kinder nicht lehren, es geschieht auf natürliche Weise. Aber die Zugeständnisse für den Partner sollst du selber lernen, um nicht aus einem natürlichen Instinkt zu handeln, sondern um der Führer deiner Entwicklung zu werden. Keine Natur wird deine Entwicklung steuern, sondern du selbst.

Frage: Aber wenn ich nachgebe, bedeutet das, dass nicht ich führe, sondern die Frau?

Meine Antwort: Du wirst das ganz anders wahrnehmen. Alles hängt davon ab, wie wichtig es für dich ist. Wenn das Baby für die Mutter weniger wichtig als sie selbst wäre, würde sie die Sorge vernachlässigen und nur an sich denken. Aber da die Natur bestimmt hat, dass das Kind für sie wichtiger als sie selbst ist, ist die Mutter bereit alles für es zu machen.

Jetzt müssen wir darüber nachdenken, wie wir uns zwingen können, auf uns zu verzichten und die Wünsche der Ehefrau höher als die eigenen zu sehen. Dazu soll das Ziel, die Belohnung, die du dafür bekommst, größer sein um zu überwiegen. Wir werden es zulassen, dass sie dir eine Bedingung stellt: wenn du jetzt für mich  das Geschirr abwäschst, werden wir danach zusammen dorthin gehen, wohin du gehen möchtest. Dann machst du ein Zugeständnis, wäschst das Geschirr ab, und ihr  geht zusammen los. Das heißt, das Ziel rechtfertigt die Mittel. Und wenn es so ist, müssen wir das Ziel erhöhen, damit es der Rechtfertigung dient. Wir brauchen eine solche Umgebung, für die dieses Ziel wichtig sein wird und die uns von den Vorteilen einer solchen Entwicklung überzeugen wird. Außerdem werden wir sehen, dass wir uns so von den Problemen retten, die uns ständig quälen. Diese Argumente sollen in solche Knoten verknüpft werden, damit ich aus der Notwendigkeit, dies zu realisieren, nicht mehr Reißaus nehmen kann. Es ist ein öffentlicher Druck notwendig, der mir ständig im Bewusstsein bleibt, damit ich so handeln muss.

Auf solche Weise erreiche ich eine Entwicklung auf allen Gebieten: innerlich entwickle ich die Persönlichkeit, ich verbessere die Beziehungen mit der Umgebung, auf der Arbeit, in der Familie, bezüglich der ganzen Welt. Die Hauptsache ist der Einfluss der Umgebung, weil es für den Mann schwierig ist, auch nur den kleinen Finger zu bewegen, wenn die Ehefrau ihn darum bittet.

Wenn er es für sich machen würde, würde er solche Probleme nicht haben – er ist bereit, sich zu bedienen. Jemand anderem zu dienen und den fremden Wunsch zu übernehmen, ist schon ein großes Problem. Er muss doch sofort daran denken, wozu er das macht, wo sein  Gewinn ist? Der Gewinn soll hier gegenseitig sein. Lasst uns miteinander vereinbaren, dass wir uns spielerisch ständig auf diese Weise zueinander beziehen wollen: ich mache etwas für dich, und du machst etwas für mich.

Auszug aus dem 40. Gespräch über ein neues Leben 25.07.2012

Eurobabylonischer Kongress

Am Sonntag war mein Unterricht dem Europäischen Kongress gewidmet. Ich glaube, dieser Unterricht war sehr gut, ich bin mit mir wirklich sehr zufrieden. Ich sprach von ganzem Herzen über die Wichtigkeit des Kongresses, über die Notwendigkeit eines solchen Treffens gerade in Europa – im derzeitigen Epizentrum der weltweiten Krise, im modernen Babylon, in dem die größte Gefahr des gegenseitigen Hasses entstanden ist.

Ich möchte alle zusammen und jeden einzelnen, der sich für einen Schüler von mir hält, sehr bitten, sich den Sonntagsunterricht nochmal anzuhören. Das sollten nicht nur die Europäer tun. Denn auf diesem Kongress wollen wir eine große Korrektur erreichen. Wenn wir eine gewisse Vereinigung in Europa erreichen, wird sich das auf den gesamten Kontinent auswirken.

Ihr seht auch selbst, wie unsere Ansätze „durch die Erde“ sickern und sich überall über das für das Auge unsichtbare „Wurzelsystem“ verbreiten. Macht mit uns zusammen bei dem Europäischen Kongress mit, unterstützt, stärkt uns von überall, und ein gutes Echo wird auf der ganzen Welt zu hören sein.

Überhaupt ist jeder Kongress wichtig, doch dieser ist ganz besonders. Denn er findet dort statt, wo die globalen Probleme konzentriert sind – und dort können wir auch die globale Korrektur verwirklichen.

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung in das Buch Sohar, 11.03.2013

Das allgemeine Programm und jeder Schritt

Frage: Warum ist gesagt, dass „Ein Gebot nur dann hilft, wenn der Mensch sich damit beschäftigt, und die Tora immer hilft, sogar dann, wenn man sich damit nicht beschäftigt“? Warum gibt es überhaupt eine solche Aufteilung in der Korrektur?

Meine Antwort: Die Tora ist das umgebende Licht, das den Menschen auf seinem spirituellen Weg begleitet. Sogar dann, wenn das innere Licht, welches sein Gefäß auf der vorliegenden Stufe ausfüllte, verlorengeht, bleibt das umgebende Leuchten und unterstützt den Menschen. Denn ohne Einblendung des Lichts hört die Existenz der Menschen auf. Das ganze Leben existiert nur dank dem Licht.

Wenn der Mensch „ein Gebot“ nicht erfüllt, das heißt das spezifische Licht Chassadim oder Chochma dank seinem erreichten Zustand nicht offenbart, gibt es dennoch die allgemeine Einblendung, die „Tora“ heißt. Sie ist das allgemeine Schöpfungsprogramm, das sich vor dem Menschen befindet und ihm leuchtet. Er versteht sie, aber beschäftigt sich in diesen Moment nicht mit einem Punkt aus der Tora, d.h. mit keiner konkreten Korrektur.

Und „die Gebote“ sind die Handlungen des Menschen, die den konkreten, von ihm offenbarten Reshimot entsprechen, an denen das innere Licht, das umgebende Licht und der spirituelle Parzuf teilnehmen. Das ist eben die Arbeit an der bestimmten Korrektur. Deshalb existieren 613 Gebote, die zusammen die Tora bilden. Das Licht der Unendlichkeit heißt Tora, sie ist das Licht, das am Ende der Korrektur offenbart wird.

Die Tora ist ein System der Verlangen (der Gefäße), der Lichter, der Reshimot (der informativen Gene), verschiedener Beziehungen zwischen dem Punkt im Herzen und dem Schöpfer. Dieses gesamte System heißt Tora und soll den Punkt im Herzen zur Verschmelzung mit dem Schöpfer bringen.

Und das Gebot ist jeder konkrete Schritt, den wir auf dem Weg erfüllen sollen, um am Ziel anzukommen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 10.03.2013