Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der neue Plan der EU, die Krise zu überwinden

In den Nachrichten (von Bloomsberg Businessweek): „Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte, die Führer der Europäischen Union werden auf ihrem Gipfel im Juni Pläne diskutieren, das Wirtschaftswachstum in dem 27-Nationen-Block zu unterstützen.

„Die EU erwägt möglicherweise, als Teil ihrer Pläne die Europäische Investitionsbank zu stärken, mit diesen Worten wurde Merkel in einem heute veröffentlichten Interview mit der Leipziger Volkszeitung zitiert. Die Länder können bereits die EU Strukturfonds flexibler nutzen, um kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen, sagte sie.

„Merkel lehnte die Bereitstellung neuer staatlicher Anreize zur Förderung des Wachstums ab und sagte laut der Zeitung, dass die Politik sich auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren muss.

„Der Umfang der Garantie wird dennoch signifikant ansteigen in den kommenden Jahren. EFSF Hilfe zielt darauf ab, Länder zu stabilisieren und ihnen zu erlauben, schrittweise auf die Märkte zurückzukehren. Im Gegenzug müssen die Staaten strenge Bedingungen zur Haushaltsstabilität und Wettbewerbsfähigkeit einhalten.“ Quelle: Best Finance Blog

Mein Kommentar: Niemand wird in der Lage sein, irgendeine neue Finanzpolitik vorzuschlagen oder gar das Programm zur Überwindung der Krise, denn die Ursache der Krise liegt nicht in der Ebene von Wirtschaft oder Finanzen, sondern vielmehr in der Ebene der menschlichen Beziehungen. Die Krise der menschlichen Beziehungen (die Aufdeckung des Zerbrechens der Seelen) kann nur durch das Höhere Licht (Or Makif) geheilt werden. Das Programm zur Überwindung der Krise heißt Kabbala (in Übereinstimmung mit den Quellen von Baal HaSulam, nicht jene, die heiliges Wasser und rote Bänder verkaufen). Ganz allgemein ist jetzt die Zeit der vollständigen Revision gekommen.

Die Hand am gemeinsamen Puls

Frage: Während des Kongresses ist immer das Gefühl der Erfüllung und eines grenzenlosen Genusses da, doch sobald der Kongress zu Ende ist, kommt sofort das Gefühl der Schwere, der Leere und der Unlust, diesen Weg weiter zu gehen, auf. Was bedeutet eine solche Verhärtung des Herzens und wie können wir damit arbeiten?

Meine Antwort: Ich glaube, solche Post-Kongress-Zustände gehören bereits der Vergangenheit an. Momentan sollten sie nicht mehr entstehen, denn wir arbeiten bereits nicht nur von Kongress zu Kongress, weswegen wir nach jedem Kongress einen Abstieg erlebten, wie nach einem Geschenk, das wir für eine kurze Zeit erhielten, aber nicht lange halten konnten.

Doch nun möchten wir die kontinuierliche Arbeit am Aufbau eines gemeinsamen Gefäßes/Verlangens aufnehmen und dürfen deshalb keine derart tiefen Abstiege erleben. Obwohl uns auf diesem Wege ebenfalls Auf- und Abstiege erwarten, wie es sich auch gehört, denn die höhere Lenkung kommt durch die „direkte“ und die „kreisförmige“ Einwirkung zum Vorschein. Während der „direkten“ Einwirkung öffnet sich die höhere Lenkung ein wenig, und die „kreisförmige“ Einwirkung ruft die Exilzeiten hervor.
Diese sich wechselnden „Exile“ und „Erlösungen“ durchlebt jeder einzelne Mensch, eine ganze Gruppe oder sogar die gesamte Welt. Diese Zustände laufen einer nach dem anderen ab, die Natur durchläuft fortwährend Änderungen: die Jahreszeiten wechseln sich ab, die geologischen und ökologischen Epochen – es läuft ein unaufhörlicher Prozess.

Darum müssen wir diese Zustände durchlaufen, doch das Vorankommen muss die gerade – die mittlere – Linie entlang verlaufen. Wir werden sie noch klären, denn wir fangen als erste mit diesem Prozess an, als die „letzte Generation“ der egoistischen Welt. Deshalb glaube ich nicht, dass es nach den Kongressen zu irgendwelchen besonderen Abstiegen kommen wird. Unsere Treffen werden eine andere Form annehmen, die sich in den nächsten Monaten definieren wird.

Die Frage über den Post-Kongress-Abstieg wird sich kaum noch stellen. Wenn jemand dennoch spürt, dass er sich im Abstieg befindet, muss er die Freunde um Hilfe bitten. Und wenn sich die ganze Gruppe im Abstieg befindet, muss sie sich Hilfe von den anderen Gruppen holen, von denen sie abhängt, wie ein einzelner Mensch.

Auf diese Weise müssen sich alle gegenseitig helfen, indem sie die Hand am gemeinsamen Puls halten und dafür sorgen, dass kein einziger Freund untergeht und keine einzige Gruppe derart absteigt, dass der Abstieg nicht mehr dem Ziel dient.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Fragen zu den vergangenen Kongressen“, 20.05.2012

Ein Korrigierter Zustand

Frage: Sie sagten, dass wir ständig zum korrigierten Zustand zurückkehren und ihn im Gedächtnis behalten müssen. Was ist dieser Zustand?

Meine Antwort: Der Punkt ist: Wenn jemand in einer nicht zu großen Gruppe eine integrale Verbindung mit anderen Leuten erreicht, erinnert er sich daran, er hat einen Eindruck, der Reshimo (Erinnerungen) genannt wird. Dieser Eindruck ist gefühlsmäßig, und er wird in ihm wie eine Erinnerung gespeichert, aber es ist eine aktive Erinnerung.

Das bedeutet, dass wir mit Hilfe eines jeglichen Zustandes, der ihm ähnelt, stets das Reshimo realisieren können, und wirklich beginnen können, es erneut zu erfahren, darin zu leben, und plötzlich in ihm die Erleichterung zu fühlen, das Fehlen von Beschränkungen, Wärme, Sicherheit und den Ausweg aus jeder Krise, usw.

Wenn jemand anfängt, aus sich selbst auszusteigen und sich mit anderen zu verbinden, erkennt er, dass all die Probleme, die er früher empfunden hat, von ihm empfunden wurden, weil er eine andere Wahrnehmung der Realität hatte, „für sich“ und nicht „von ihm ausgehend“.

Also ist es am wichtigsten, einen sehr präzisen Eindruck wechselseitiger Zusammenarbeit mit der Welt um einen herum, mit der Umgebung, in einer Person zu hinterlassen und ihr Gewohnheiten beizubringen, und wie sie aus unterschiedlichen Zuständen wieder in diesen grundlegenden Zustand zurückkehren kann. Dann werden wir dorthin auf anderen, höheren Niveaus zurückkehren, ungeachtet möglicher Unterbrechungen, mit Hilfe unterschiedlicher Umgebungen, in jeder Umgebung.

Frage: Wie oft muss jemand tagsüber in den korrigierten Zustand zurückkehren?

Meine Antwort: Er sollte sich ständig darin befinden. Ich versuche, jeden Zustand, in dem ich mich befinde, in den korrigierten Zustand zu verwandeln.

Frage: Wie kann er intensiviert werden, wie kann er stärker und kraftvoller werden?

Meine Antwort: Es ist möglich, ihn durch den Widerstand zu intensivieren, den man fühlt, um zu ihm zurückzukehren. Schließlich wird der gefühlte Widerstand, wenn ich ihn überwinde, ein Koeffizient  der Intensität. Meine Erfahrungen von Zusammenarbeit, die Gegensätzlichkeit der Zustände „zu mir“ und „von mir weg“ wird dementsprechend klarer sein, besser unterschieden und stärker.

Frage: Wenn Sie dieses Phänomen beschreiben, sehe ich es als einen individuellen Prozess, aber wir sagen doch immer, dass es sich um einen Gruppenprozess handelt?

Meine Antwort: Es ist ein Gruppenprozess, aber wir sprechen hier über eine individuelle Anstrengung innerhalb des Gruppenprozesses. Später, wenn der Prozess sich als ein Gruppenprozess stabilisiert, wird jeder anfangen, eine vereinte Partnerschaft zu fühlen. Das ist der Zustand, in dem Individuen zu einem Ganzen werden, genau wie viele Tropfen in Eins ineinanderfließen, in dem keine Aufteilung gespürt wird, sondern es vielmehr die Empfindung eines großen, vereinten Tropfens gibt.
Aber wir sagen, dass sich diese Zustände ständig ändern – Gruppen lösen sich auf und verbinden sich wieder. Wir sprechen nicht über eine Gruppe, oder über die Tatsache, dass die Menschheit zu einer solchen Gruppe geworden ist. Daher wird hier die individuelle Komponente meiner Arbeit mit der gesamten Umwelt zu Hauptsache.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 27.02.2012

Alles hängt von euch ab

Das Durcheinander im Kopf,  das nach der Lektion bleibt, ist gut. Ihr habt eine Menge Zustände erlebt und wisst nicht weiter.

Kommt doch am Abend zu unserem Workshop und besprecht zusammen eure Zukunft. In dem Maße der Verbindung bekommt ihr die Antwort. Anders kann nichts offenbart werden.

Wollen wir hoffen, dass es auch geschehen wird. Lasst uns im Laufe des Tages vorbereiten, mehr daran denken, allen anderen Gedanken loswerden – um maximal vorbereitet auf die Vereinigung mit den Freunden zu kommen.

Erwartet nichts von mir. An meiner Stelle kann jeder andere sitzen – alles hängt nur von der Einheit der Freunde ab. Natürlich, werde ich mich bemühen, den Lauf des Workshops zu lenken, aber alles hängt von euch ab.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zur Talmud Esser HaSefirot“, 20.05.2012

Ein innerer Wandel

Die bloße Tatsache, dass jemand gemäß der Methode der integralen Erziehung studiert, verändert ihn in einer Weise, dass sein Beispiel und seine Gefühle die Welt verändern, in der er lebt, und er die Welt als einen völlig anderen Ort empfindet. Man kann sagen, dass man, indem man eine imaginäre Welt für jemanden erschafft, seine natürlichen, psychologischen und innerlichen Parameter verändert. Im Großen und Ganzen entwickeln wir uns heute auf eine absolut tierische Art und Weise, und wir erkennen, dass wir nicht fortfahren können, auf diese Art zu existieren. Das bedeutet, dass wir die Welt nur durch unsere Wahrnehmung verändern können, und das ist es, was wir tun.

Hier fangen wir bereits an, zu fühlen, dass sich ein wirklicher, echter innerlicher Wandel in jemandem ereignet, und wir können sehen, wie er sich innerlich verändert, und die ganze Welt anders wird. Das Leben ist im Grunde genommen ein Gefühl von etwas, das nicht wirklich existiert; es ist schlicht so, wie du es empfindest.

Also müssen wir kontinuierlich sehr ernsthafte psychologische Arbeit leisten, in Workshops, dabei Bekanntschaften machen, in unseren Gefühlen, in den Definitionen: Was bedeutet Wirklichkeit, relativ und objektiv, was ist Gesellschaft, wo bin ich, und was ist der Zustand, an dem wir festhalten sollten, weil sich alles ständig verändert und sehr vage ist? Plötzlich werden die Welt und ich zu etwas, das unbestimmt ist, abhängig, und wo du jemanden in jede Richtung führen kannst, in die du willst: Wo werden wir sein?

Wir müssen dieses Gefühl haben, denn einerseits bezieht es sich auf die Möglichkeiten, die jemand hat. Andererseits sollten diese Gefühle frei sein, und eine Person muss empfinden, dass sie die Welt ändern kann und sich selbst, und sich an andere binden kann. Andere werden diese Welt auch wahrnehmen, die in Wirklichkeit ein winziges Abbild ist, eingefroren in unserer Vorstellung, in unseren Eindrücken, und verändert werden kann.

Die Hauptsache ist, das richtige Bild für eine Person zu beschreiben, und was es sein sollte: Ein vollständiger Ausstieg aus sich selbst nach draußen und die Empfindung der einzigen Kraft in der Natur, welche die Kraft des Gebens und der Liebe ist, von Güte und wechselseitiger Zusammenarbeit. Wenn wir dieses Bild dieses Gefühl im Geist einer Person stabilisieren, und die Gesellschaft es unterstützt, beginnen wir, uns ohne Angst zu verändern, und es wird wirklich einen innerlichen Übergang von der egoistischen Wahrnehmung der Realität in mich hinein zur externen Wahrnehmung von mir ausgehend geben.

Auszug aus dem Gespsräch über die integrale Erziehung, 27.02.2012