Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schöpfer – der Lehrer

Frage: Ich wünschte, Sie würden so lange wie nur möglich bei uns sein.

Meine Antwort: Zunächst einmal, wenn Leute einander nett behandeln, denken sie, dass es gut ist, nahe beieinander zu sein. Ich weiß nicht, ob das ein besserer Ort ist – neben dir zu sein.

Zweitens, sofern du über mich sprichst, der Lehrer bleibt bei seinen Schülern, solange sie es brauchen. Sobald dieses Bedürfnis verschwindet, wird er an einen anderen Ort versetzt.

Also, es gibt hier nichts Schreckliches. Du solltest nur darüber nachdenken, wie man alles in den primären Quellen Beschriebene verwirklicht, und das ist alles. Ob es einen Lehrer gibt, keinen Lehrer, das hängt nicht von uns ab. Und das Wichtigste ist, was wir gerade jetzt tun. Wenn es solche Gruppen gibt, wenn Frauen ihnen aktiv helfen, sie unterstützen, ins Zentrum der Gruppe die Verlangen nach der Enthüllung des Schöpfers lenken, dann wird alles gut sein.

Es gibt keine Notwendigkeit für einen Lehrer. Der Schöpfer, das Licht werden dich lehren. In Wirklichkeit ist es das, was wir hier versuchen, zu erfassen – die Methode, mit dem Licht zu arbeiten.

Auszug aus dem 4. Seminar des Europäischen Kongresses, 25.03.2012

Sprechen – Denken – Handeln

Die Korrektur, die wir oberhalb des tierischen Niveaus aufbauen sollen, um die sprechende Stufe zu erreichen, entspringt nicht nur aus unseren Körpern, sondern auch aus dem menschlichen Wesen in uns. Allerdings realisieren wir den Korrekturprozess immer noch mittels unserer Körper, da unser Körper ein „Werkzeug“ („Mittel“) zur Korrektur ist.

Wir beziehen uns aufeinander (sowohl negativ als auch positiv) durch Sprache, Gedanken und Handlungen.

„Sprechen“ steht für Selbstbeeinflussung. Das kann als innere Sprache bezeichnet werden, da man ständig mit sich selbst spricht; es kann genauso „praktische“ (nach außen gerichtete) Sprache meinen, die andere angeht und Ideen übermittelt, wie und in welche Richtung wir uns bewegen sollten.

Die Notwendigkeit, zu Geben, führt uns zur Verwirklichung wechselseitiger Liebe; das ist ein Prozess, den wir alle durchlaufen müssen.

„Gedanken“ gehen Sprache und Handlungen voran. Zuerst müssen wir einen Gedanken formulieren, der von unseren inneren Berechnungen herrührt, die wir sowohl aus unserem Inneren beziehen, als auch von unserer Umgebung, der Gesellschaft und unseren Lehrern erhalten.

Folglich sollten die Gedanken vor allem anderen formuliert werden, und dann müssen sie in Sprache umgewandelt werden. Jede Art mündlichen Ausdrucks wird stets nur „schöne Worte“ bleiben, bis wir sie durch „Kraft“ befähigen, Handlungen anzuwenden.

„Handeln“ bedeutet, jede freie Stunde, die nicht mit der Befriedigung unserer tierischen Bedürfnisse verbracht wird, der integralen Bildung und Erziehung zu widmen, der Verbreitung und der Arbeit um anderer willen. Unsere Aufgabe ist, die Leute zumindest zu einem annehmbaren Lebensstandard zu führen, zumindest über der Armutsgrenze, eine gerechte Verteilung, und wo sich niemand seiner Rechte sozial benachteiligt fühlt.

Dementsprechend sollten unser Denken und unsere Sprache auf den Aufbau einer neuen Gesellschaft ausgerichtet sein, die sich im Gleichgewicht befindet und uns erlauben wird, eine integrale Stufe aufrechtzuerhalten und innerhalb des analogen Systems zu verbleiben. In unseren Gedanken erlauben wir unserer Umgebung, uns zu beeinflussen; wir unterwerfen uns fortwährend einer stärkeren, integralen Umgebung. Nach der Formulierung innerlicher Gedanken bringen wir diese durch die Sprache ein, das bedeutet, wir gestalten unsere Entwürfe und unsere Informationssysteme. Dies ist der Punkt, an dem Handlungen ins Spiel kommen. Es ist die Zeit, zu der wir andere durch Bildung und Erziehung grundlegend verändern, und indem wir die weltweiten Standards anheben, so dass niemand mehr an Hunger und Elend leidet.

Dies ist der Kern unserer Arbeit. So erreichen wir das Gleichgewicht mit der Natur: Das Ziel, auf das wir uns ständig konzentrieren. Stabile Verhältnisse zwischen uns erlauben uns, in einen Gleichgewichtszustand mit der Natur und ihren universellen Gesetzen zu gelangen. Dadurch werden wir ein „rundes“, perfektes System erschaffen.

Hier endet unsere Evolution: Unsere Entwicklung begann zu einer Zeit, in der das Leben auf dem Angesicht der Erde erschien, und an diesem Punkt erreicht sie ihr endgültiges Gleichgewicht.

Das bedeutet nicht, dass alles vorbei sein wird und die Sonne aufhört zu scheinen. Es ist nicht etwa so, dass wir nicht noch etliche Billionen Jahre warten könnten, bevor das passiert. Wir sprechen über das Ende der Korrektur eines menschlichen Wesens: Wenn wir Ausgewogenheit mit der Natur verwirklichen und vollkommene Harmonie erreichen, werden wir keinerlei Druck mehr von der Natur erfahren, und mithin werden unsere Leben ideal werden.

Lasst uns hoffen, dass wir einem solchen Zustand in unseren Empfindungen nahekommen und es schaffen,unsere Kinder und Enkel so aufzustellen, dass sie diesen Zustand erreichen. Es steht in unserer Macht.

Drückt euch nicht vor der Erkenntnis des Bösen

Wenn jemand die geringste Schwäche von mir aufzeigt, beginne ich, ihn zu hassen, und zwar in dem Ausmaß, in dem ich fühle, wie negativ er mich berührt, zu mir durchdringt und in mich eindringt. Augenblicklich distanziere ich mich von dieser Person. Wir laufen instinktiv weg vor Anklagen.

Was kann mir dabei helfen, einen Zustand zu erreichen, in dem ich das Böse in mir völlig offenlege und froh bin, dass das in mir aufgedeckt wird, und es gleichzeitig als ein gewaltiges Übel empfinde, das aus mir entfernt werden muss? Dann erreiche ich die maximale Empfindung des Bösen, aus der heraus ich unwillkürlich zum Schöpfer aufschreie. Was wird mir helfen, den ganzen Weg über bei der Stange zu bleiben und nicht vor der Erkenntnis des Bösen davonzulaufen?

Auszug aus dem 4. Seminar des Europäischen Kongresses, 25.03.2012

Die Tricks des Pharao

Frage: Wenn ich auf meinen Weg zurückblicke, sehe ich, wie der Pharao ständig zusammen mit mir unterwegs ist. Vor kurzem ist ein neuer Trend aufgetaucht, Systematische Vektorpsychologie, und viele denken, dass das der Kabbala sehr ähnlich ist. Das bedeutet, dass der Pharao gerissener wird.

Meine Antwort: Die kabbalistische Methode ist sehr geradlinig. Sie spricht nur über eine Sache, diese aber legt sie nach und nach immer weiter offen. Man entdeckt größere Tiefe und Bewegung in den kabbalistischen Texten, und wenn man dementsprechend handelt, erreicht man einen Punkt der Anheftung an den Schöpfer, mit der einen Kraft, die alles regelt. Alles andere wurde von Menschen erfunden.

Aber um uns zu ihm zu lenken, formt uns diese Kraft ständig, genauer, feiner, bis wir so spitz wie die Kraft des Gebens werden, um in das „Nadelöhr“ hineinzukommen.

Im Lauf der Geschichte hat der Mensch unterschiedliche Methoden entwickelt. 3800 verschiedene Methoden, Glaubensrichtungen und Religionen sind offiziell gezählt worden, aber es können auch mehr oder weniger sein, da sie aufgrund des Fehlens von Gläubigen verschwinden. Neue Theorien tauchen ständig auf. Seit Mitte des 20ten Jahrhunderts hat es viele neue Methoden gegeben, die auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Ergebnissen beruhen. Zudem hat es viele Methoden gegeben, die von den Geheimdiensten genutzt werden, zum Beispiel die Entwicklung der internen Geisteskräfte einer Person. Die Leute wissen nicht einmal etwas davon.

All diese Methoden sind ausschließlich auf das Ego und dessen Entwicklung gegründet. Falls es scheint, als läge eine Entwicklung oberhalb des Egos vor, ist das immer noch altruistischer Egoismus, der 10 % der Weltbevölkerung kennzeichnet, die einander Gutes tun wollen, die die Ökologie erhalten wollen, die Natur schützen, die Tiere usw. In anderen Worten beschäftigen sie sich mit dem Altruismus unserer Welt, aber es ist immer noch derselbe Egoismus.

Das ist eine sehr dünne Grenze, ein Kampf, Klärungen und Prüfungen: „Was ist also die echte Methode, das Höhere Licht zu erlangen?“ Es läuft auf die ständige, innerliche Klärung unserer Richtung hinaus.

Ich glaube, dass all die anderen Methoden sehr hilfreich sind. Alles in der Welt wurde erschaffen, um dabei zu helfen, die Leute von unterschiedlichen Verwirrtheiten und Fehlern zu „reinigen“.

Auf dieses Grundlage müssen wir klären, wo die Wahrheit liegt. Das bedeutet, man klärt nicht Psychologie ab, nicht die verschiedenen Methoden intellektuellen Trainings und nicht ESP, sondern vielmehr die Ähnlichkeit mit dem Licht, indem man das Licht zu sich heranzieht. Das ist der ganze Unterschied zwischen der kabbalistischen Methode und anderen Methoden.

All die neuen Methoden, die scheinbar der Kabbala ähneln, werden uns durch den Pharao gegeben, oder durch den Schöpfer mittels des Pharao. Es steht geschrieben:“ Ich habe sein Herz verhärtet“, und das geschieht, um zu überprüfen, um auszusortieren, und zwar die Leute, die eine Last für unsere Gruppen sein könnten.

Daher sollten wir nichts bedauern wegen der vielen Leute, die kommen und von denen später zu 90 % wieder weggehen. Die Weisheit der Kabbala wählt nur diejenigen, die zum Schöpfer gehören, diejenigen, welche wirklich zwischen Ihm und dem Rest der Menschheit vermitteln können. Die spirituelle Welt ist auf Qualität und nicht auf Quantität gegründet.

Wir freuen uns über jeden, der ankommt, aber jeder hat die Freiheit der Wahl. Wir unterschätzen niemanden in irgendeiner Weise, aber wenn jemand weggeht, ist das sein freier Wille. Dies bedeutet, dass er noch auf anderen Stufen an sich arbeiten muss und jetzt noch nicht bereit ist, zu kommen. Er hat etwas von uns bekommen; er wird es später verarbeiten, und nach einiger Zeit wird er zu uns zurückkehren. Wenn nicht, dann hat er seinen eigenen Weg, und er wird ihn in seinem nächsten Leben beenden, wogegen wir ihn in diesen Leben vollenden wollen.

Die Weisheit der Kabbala verbreitet Wissen, wie ein Bauer, der Pflanzen sät, während er über das gepflügte Feld geht, und wenn jemand aufhebt, was herunterfällt, ist das gut. Es hängt nicht von unserem Wunsch ab. Wir können nur hoffen, dass so viele Leute wie möglich davon hören werden, und dann ist es bereits die Arbeit des Schöpfers.