Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Mein Freund, der große Weise

Frage: Wenn jemand beginnt, etwas zu sagen, bilde ich eine bestimmte Einstellung dazu, möglicherweise Verachtung, vielleicht Hass. Wie sollte ich korrekt auf die Worte des Freundes reagieren?

Meine Antwort: Wenn ich in der Gruppe bin, dann bin ich der spirituellen Arbeit verpflichtet, und aus diesem Grund muss ich jeden meiner Freunde für einen großen Weisen halten, als einen großen Kabbalisten betrachten, als einen Repräsentanten des Schöpfers, der sich jetzt vor mir befindet. Und wenn er gerade, sozusagen, Unsinn erzählt, muss ich das ansehen, als verstünde ich nicht, was er sagt: Ich verstehe nicht. Was er sagt, ist vollkommen wahr, absolut korrekt, sind göttliche Ideen, aber ich verstehe sie nicht; auf diese Art sollte ich ihn annehmen und mich mit ihm identifizieren, nicht von oben herab, nicht wie zu einem kleinen Kind, das ich liebe, und daher vergebe ich ihm, etc., und natürlich auch nicht mit Hass oder Ungeduld.

Ich muss ihn als den Größten in meiner Generation behandeln. Ich muss an alles von unten herangehen; dies ist die Bedingung für meine Anwesenheit in der Gruppe. Nur dann werde ich anfangen, zu fühlen, dass der Schöpfer diese Sätze mit Absicht ausgetauscht hat, damit ich mich passend dazu formatierte und zu Ihm ausrichtete, zu „es gibt niemanden außer Ihm“.

Fragt euch selbst!

Menschen, die seit Jahren mit uns studieren, fragen mich: „Nun, wann werde ich endlich …? Was wird am Ende dabei herauskommen?“, und ich weiß nicht, was ich ihnen antworten soll.

Ihr seid schon in der Höheren Welt, fangt an, es zu fühlen! Und wenn sie vor euch verborgen ist, tut, was ihr tun müsst, so dass sie aufgedeckt wird! Schließlich werde ich euch nicht diesen Schlüssel geben!

Warum seht ihr alle in mir jemanden, der Dinge ausführt, und nicht einen Ratgeber? Ich kann gar nichts vollbringen!

Angenommen, ich wäre der Trainer eines Athleten, der an den Olympischen Spielen teilnehmen muss. Ich kann nicht an seiner Stelle teilnehmen. Ich bin ein Trainer. Ich kann ihn anleiten und ihm etwas zeigen, ich kann ihm verschiedene Aktivitäten anbieten, die er ausführen soll: psychologisch, physisch, Massage etc., alles, was ein Athlet braucht. Aber ich kann nicht an seiner Stelle teilnehmen. Hier ist es das Gleiche!

Ein Kabbala-Lehrer ist wie ein Schul- oder Hochschullehrer, er führt dich der Welt zu. Dann musst du dein eigenes Ziel selbst erreichen, erziele deine eigenen Erfolge, indem du das Wissen benutzt, das du von deinem Lehrer erhalten hast. Hier ist es dasselbe.

Daher ist es sinnlos, mich zu fragen: „Wann?“ Ihr solltet euch selbst fragen.

Ich könnte sogar hier auf der Bühne sitzen und zwei Tage lang kein einziges Wort sagen, während ihr an eurer Innerlichkeit arbeitet. Das wäre ein wundervoller Kongress! Wir könnten ihn in die ganze Welt übertragen, und unsere Freunde in der ganzen Welt könnten dasselbe tun. Wir werden zu diesem Zustand gelangen.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, welche Kraft dann zwischen euch auftreten würde. Das könnte eine erstaunliche Erfahrung sein!

Also, nur innerliche Konzentration!

Und im äußerlichen Bereich – die Hilfe der Freunde und meine Anleitungen.

Eine hochwichtige Aufgabe für unsere Generation

Frage: Worin genau besteht unsere Arbeit in der Vereinigung?

Meine Antwort: Ich soll danach streben, mich mit dem Text zu verbinden und zu verlangen, dass das, wovon er erzählt, sich innerhalb meiner Verbindung mit dem gemeinsamen spirituellen Gefäß verwirklicht. Ich will alle Erscheinungen enthüllen, über die das Buch Sohar erzählt – innerhalb meiner Verbindung mit der Gruppe.

Der Sohar erzählt von den unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Niveaus des Verlangens – denn außer Verlangen gibt es nichts. Dabei wird von den Weisen oder der Erde, Bäumen, Tieren, Eseln erzählt. Und das alles, weil es vier Stufen des Verlangens gibt. Man darf sich nicht von diesem inneren Sinn ablenken lassen und sich das äußerliche Bild vorstellen.

Egal, wie schwer es ist, man muss sich aus Leibeskräften um das Innere bemühen. Dieser Kampf in uns findet ständig statt, mit wechselndem Erfolg. Sich zu bemühen ist das Wichtigste und bedeutet, dass du schon die Korrektur vollbringst, d.h. das Innere über das Äußere erhebst.

Es sind die größten Korrekturen, die nur wir als die unterste Schicht des Systems durchführen können! Bis jetzt war niemand dazu fähig, sogar die größten Kabbalisten der Vergangenheit nicht. Gerade wir in unserer Generation erfüllen diese wichtige Aufgabe und erheben dabei das Innere über das Äußere in dem Fundament des gesamten Systems.

Auszug aus der Lektion nach dem Buch Sohar, 24.04.2012

Womit fängt das Seminar an?

Vom Beginn des Seminares an sollen wir uns konzentrieren und nur daran denken, was uns verbindet – an die Punkte im Herzen. Wir sollen sie vereinigen. Dann bekommt jeder von uns und die ganze Gruppe viel mehr Kraft.

Die Hauptsache ist, diese Kraft auf die Verbindung mit den Freunden zu richten, dann kann sie das höhere Licht anregen, das folglich auf diese Verbindung zu wirken beginnt. Wir sollen fühlen, dass in der Verbindung zwischen uns das allgemeine Licht offenbart wird.

Auszug aus dem 4. Seminar des Kongresses in Vilnius, 25.03.2012