Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Temperament, die Astrologie, die Integrität …

Frage: Im altertümlichen Griechenland, wo sich die Grundlage der Psychologie gebildet hat, wurden vier Arten von Menschen entsprechend ihren individuellen Besonderheiten unterschieden: die Sanguiniker, die Phlegmatiker, die Melancholiker und die Choleriker.

In der modernen Psychologie ist der Teil, der sich mit der Diagnostik der individuellen Eigenschaften beschäftigt, sehr umfangreich. Der Mensch will erkennen, wer er ist sowie über welche Eigenschaften er verfügt, um das eigene Potential maximal wirkungsvoll zu realisieren.

Warum verwenden wir in der Integralmethodik nicht die sechzehn Arten der individuellen Eigenschaften, sondern nur vier?

Meine Antwort: Weil es die egoistischen Eigenschaften sind, die den vier Arten der Selbstsucht entsprechen. Aber es gibt noch eine fünfte Art, woraus sie alle stammen, und welche keine Form hat. Und in Wirklichkeit entspricht es der viergestuften Struktur der Wahrnehmung des Menschen und seiner Seele. Aber das alles verhält sich zur Selbstsucht.

Während die Selbstsucht sich noch entwickelte, konnten wir tatsächlich die Menschen auf solche Arten aufteilen und ihre Eigenschaften bezüglich der Sternzeichen analysieren. Bis heute veröffentlichen viele Zeitschriften allerlei Wahrsagen.

Aber wir erkennen allmählich, dass wir damit schon nicht mehr arbeiten können. Warum sollen wir uns mit etwas beschäftigen, was schon veraltet ist? Wir sind anders geworden. Äußerlich wird natürlich in jedem das entsprechende Temperament gezeigt, aber wir können heute mit ihm nichts tun.

Wenn wir früher einen passenden Partner nach dem Sternzeichen auswählen konnten, so ist es heute praktisch unmöglich. Sie sehen auch, dass es eben keine erfolgreichen astrologischen Ehen gibt – nein. Auch wenn Sie einige Ratschläge dem Sanguiniker und die anderen dem Choleriker geben, werden sie nicht glücklich sein.

Wozu brauchen wir dann diese alte Klassifikation?

Sie war richtig in Bezug auf die seinerzeit geltende Selbstsucht, die in uns linear, individuell und scharf auf die eigenen Bedürfnisse gerichtet war.

Und jetzt habe ich keine eigenen Bedürfnisse, ich will schon nichts haben. Wir sind auf das nächste Niveau gestiegen, auf dem ich ein Bedürfnis empfinde, aber es nicht äußern kann. Wo kann ich heute die Quelle der Füllung der Bedürfnisse finden? So „tauche“ ich in irgendwelche sexuelle Perversionen ein, um damit meine Zeit zu vertreiben und mich zu vergessen. Außerdem gibt es noch Drogen, Terror oder noch anderes, weil ich die Quelle des Genusses nicht finden kann.

Und der Genuss kann zu mir nur durch die integrale Gesellschaft kommen, wenn ich mich selbst dort einreihen werde. Deshalb soll ich in die integrale Gesellschaft eingehen, denn dort, in ihrem Zentrum, werde ich die Quelle der Füllung finden. Aber der Mensch befindet sich heute auf einer solchen Stufe, auf der er diese Vorgehensweise noch nicht versteht.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 24.05.2012

Das Tagesprogramm

Frage: Wie kann man das Programm für einen Tag vorbereiten, um schneller die Eigenschaft des Gebens zu erlangen?

Meine Antwort: Gemeinsam mit allen unseren Gruppen, zusammen mit allen Freunden weltweit – unabhängig davon, ob sie jetzt den Unterricht anschauen, arbeiten oder schlafen -, sollen wir vereinbaren, einander zu unterstützen, damit niemand von uns vergisst: Nur in der Einheit werden wir den Schöpfer offenbaren. Die ganze Zeit werde ich nur daran denken, wie man Ihn in der Vereinigung offenbaren kann.

Unsere Vereinigung wird zum Mittel, zum wünschenswerten Ergebnis gegenüber dem Zerbrechen werden. Folglich werden wir in dieser Einheit die Kraft des Gebens und der Liebe, die Erfüllung und das ewige Leben enthüllen.

Ich soll mich den ganzen Tag nur darum sorgen, dass niemand von der Freunden, niemand von den Menschen mit dem Punkt im Herzen das Wichtigste vergisst – dass man nur in der Einheit das Gefäß für die Offenbarung des Schöpfers erschaffen kann. Von uns wird nichts Unerfüllbares gefordert. Wenn wir zusammen mit allen Kräften daran denken werden, dann wird Er auch von uns offenbart. Alles liegt in unseren Händen. Haben wir uns abgesprochen?

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 28.06.2012

Hilfe für die Verwirrten

Kongress in Miami. Lektion 3

Frage: Wenn ich verwirrt werde, wie kann ich dann überprüfen, ob ich mich korrekt weiterentwickle?

Meine Antwort: Es ist unmöglich, in Handlungen verwirrt zu werden: Es ist dabei offensichtlich, ob ich etwas tue, um anderen zu nützen, oder mir selbst. All die Klärungen betreffen die Absicht, und sie werden mit Hilfe der Gruppe durchgeführt.

Wenn ihr in der Gruppe seid und darin Handlungen ausführt, so wie man sagt: „Schaffe dir einen Lehrer, kaufe einen Freund und versuche, jeden zu rechtfertigen“, und ihr all das mit der Absicht tut, den Schöpfer zu erreichen, dass könnt ihr nicht fehlgehen. Wenn ihr euch von der Gruppe isoliert, dann seid ihr sicher nicht mehr auf dem richtigen Weg.

Daher besteht all unsere Willensfreiheit nur darin, die beste und stärkste Umgebung zu wählen. Andernfalls werden all unsere Handlungen auf einem unbewussten, animalischen Niveau durchgeführt werden, und es wird darin keine Freiheit geben, als würdest du nicht als eine unabhängige Person existieren, sondern vollständig deinen inneren Impulsen und Instinkten gehorchen.

Nur, wenn du dich der Gruppe hingibst und mit ihrem Einfluss auf dich einverstanden bist, kannst du in dieser Form vorankommen.

Auszug aus der 3.Lektion des Miami-Kongresses, 23.05.2012

Wenn man keine Lebenskraft hat …

Frage: Wie kann ein Mensch eine wachsende Gleichgültigkeit überwinden? Heute verlieren sogar Menschen in kreativen Berufen ihr Interesse an allem, geschweige die Anderen. Zum Beispiel: Ein professioneller Fliesenleger hat mit Mühe eine Fliese gelegt und sitzt den ganzen Tag davor – das war es, weiter kann er nicht. Wie kann man eine notwendige Motivation schaffen, wenn diese nicht existiert?

Meine Antwort: Man kann nichts machen. Man kann dem Menschen nicht zeigen, dass es notwendig für ihn ist. Er ist nicht in der Lage, sich zu zwingen.

Unser Verlangen hat aufgehört, sich linear zu entwickeln. Es geht mit allen anderen in ein einziges integriertes System über. Und wenn Sie den Menschen nicht nehmen – im wahrsten Sinne des Wortes „an die Hand nehmen“ – und in dieses integrierte System hineinführen, kann er nichts tun, weil er linear sein neues in ihm entfaltetes integrales System der Erfüllung nicht ausfüllen kann.

Das sind zwei sehr unterschiedliche Systeme: das Individuell/Lineare und Diskret/Analoge. Wir kommen nun auf die analog-integrale Ebene, und hier gibt es ein Problem: wachsende allgemeine Müdigkeit, Weltfremdheit – die in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts bei der Jugend begann. Aber heute taucht das wieder auf, aber in viel ernsterer Form.

Mangel am Verlangen – ist Mangel an Kraft, da das Verlangen, der Wunsch, die Grundlage unserer Existenz ist. Wenn es früher möglich war, die Gleichgültigkeit mit der Bedrohung durch Hunger oder Strafe zu überwinden, funktioniert es heute nicht mehr. Ein Mensch kann nichts mit sich selbst machen, beim besten Willen nicht!

Das ist der Abgrund, an dem die Menschheit eine neue Gruppenpsychologie benötigt.

Aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 23.05.2012

Die Welten sind meine Spiegelbbilder

Frage: Wie ist das System der reinen Welten АBYA entstanden?

Meine Antwort: Nachdem die Welt der Unendlichkeit zerbrochen wurde, war die Korrektur durchgeführt, wonach aus dem zerbrochenen Zustand die Welten АBYА entstanden sind. Dieses System wurde mit Hilfe des umgebenden Lichts (O“M) korrigiert, mit anderen Worten, mittels des Lichts, das zur Quelle zurückführt.

Somit waren es vier Niveaus, die korrigiert wurden: vom Nullstadium bis zum Stadium 3, aber nicht das vierte Stadium – „das Steinherz“. Denn es ist unmöglich, dieses zu korrigieren, weil gerade seinetwegen das Zerbrechen geschah. Was kann man dennoch tun?

Um dieses Stadium vollständig offenzulegen, brauchen wir noch ein besonderes System namens Adam, oder das vierte Niveau des vierten Stadiums, das sich folglich korrigieren wird. Nachdem wir dieses System enthüllen, wird es sich auch an die reinen Welten АBYА anschließen können. Der Adam beginnt, durch sie das Licht zu empfangen, und teilt infolge seines Zerbrechens die Welten in reine und unreine (dunkle) auf.

Es gibt keine Welten an sich. Ihre zwei Systeme existieren nur in der Wahrnehmung Adams, der sich in der Mitte zwischen ihnen befindet. Anders gesagt, bilden sich die Systeme der Welten zwischen dir und dem Schöpfer, wenn du Ihn erreichen willst. Sie spiegeln deine Mängel, deine Hindernisse auf dem Weg wider. Die Heiligkeit und die Verdorbenheit sind eben auf dich „zugeschnitten“ und existieren als solche nicht.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 27.06.2012

Die Kette des Verlangens zusammenschließen

Alles, was wir empfinden, ist das Wesen des Verlangens, in welchem uns eine beliebige Form offenbart wird. Man kann es auch anders sagen: Das Verlangen nimmt unter der Einwirkung des Lichts diese oder jene Form an. Die Grundlage aller Welten bildet ein und dasselbe Verlangen, das sich nur durch die Formen und ihre Niveaus unterscheidet.

Alles, was jetzt vor uns erscheint, nehmen wir auf dem niedrigsten Niveau des Verlangens wahr. Und die weiter fortgeschrittenen Formen entstehen, wenn dieses Verlangen die Absicht des Gebens übernimmt; denn dann wird seine vorherige Form für uns durch die spirituelle Form ersetzt. Es gibt somit keine anderen Unterschiede zwischen allerlei Details der Welten und der Stufen. Wir setzen jedes Mal die andere Brille auf und sehen deshalb eine andere Welt vor uns.

Also bleibt das Verlangen unveränderlich, und darin existieren 620 Unter-Wünsche, welche in diesem oder jenem Maß untereinander verbunden sind. Und alle diese Niveaus erreichen im Endeffekt Malchut der Welt der Unendlichkeit. In Wirklichkeit sehen wir sie jetzt auch, aber nur auf unserer Stufe, entsprechend unseren Instrumenten der Wahrnehmung. Es ist deshalb gesagt: „Jeder verneint oder beurteilt nach seinem eigenen Mangel“.

Frage: Wie kann man das Gesagte dem Menschen erklären, der die Wissenschaft der Kabbala nicht studiert?

Meine Antwort: Das Verlangen ist eben die Materie. Das Atom besteht aus den Teilchen, die eine Energie darstellen, oder besser gesagt das Verlangen, sich zu bewegen. Wenn ein Teilchen sich nicht bewegt, dann geht es verloren. Im Grunde genommen stellen die Teilchen gerade die Energie, das Licht dar. Sie stehen in einer gegenseitigen Wechselwirkung, werden vereinigt und schaffen dadurch verschiedene Formen der Verbindung. Aus dieser Verbindung entsteht das allgemeine Verlangen, und daraus entsteht die Materie, die sich im Einklang mit vier Niveaus des Verlangens oder vier Arten der Natur befindet: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Das Verlangen umfasst alles. Es kann sich erhöhen oder erniedrigen, es wird auf „das Plus“ und „das Minus“ geteilt, aber sein Wesen wird dadurch nicht geändert. Leider entsprechen unsere Vorstellungen über die Materie nicht den Erkenntnissen der Wissenschaft, nicht nur der Quantenphysik, sondern auch den Bereichen, die sich mit der Wahrnehmung der Realität beschäftigen. Wie dem auch sei, es ist heute schon klar, dass die Materie eine Energie darstellt. Diese Erkenntnis betrifft sowohl uns selbst als auch die Art und Weise, wie wir uns wahrnehmen. Natürlich wird nicht jeder Mensch unsere Erklärung verstehen können, er kann aber seinen Glauben den wissenschaftlichen Forschungsdaten schenken. Schließlich nehmen wir Vieles in unserem Leben ohne jegliche skrupellosen Auseinandersetzungen an.

Wenn also die gesamte Schöpfung ein einziges Verlangen darstellt, so können wir nur in den Definitionen des Verlangens über die Ähnlichkeit oder den Unterschied, über die Nähe oder die Entfernung sprechen. Die gleichen Verlangen befinden sich nebeneinander. Je mehr sie sich voneinander unterscheiden, desto weiter sind sie voneinander entfernt. Die entgegengesetzten Verlangen sind voneinander unendlich entfernt. Nach dieser Skala – von der Verschmelzung bis zum diametralen Gegenteil – werden alle übrigen Zustände verteilt. Alles wird anhand des Verlangens gemessen.

Somit ist unsere Arbeit sehr einfach: Wir sollen unsere Verlangen klären und dementsprechend voranschreiten. Gleich dem Psychologen soll ich mich von der Seite her anschauen, meine Verlangen von außen betrachten und deren Parameter nachprüfen: welche Formen der Wünsche in mir existieren, inwiefern sie mich oder ich sie beherrsche. In dem Maß meines jetzigen Verständnisses bestimme ich für mich die wünschenswerte Form und vergleiche sie mit der laufenden.

Folglich suche ich die Möglichkeit, um von der existierenden Form in die wünschenswerte überzugehen. Die Kabbalisten sagen, dass ich diesen Übergang mit Hilfe des Lichts erreichen kann, das zur Quelle zurückführt. Somit muss ich meinen jetzigen Zustand als unerwünscht und schlecht annehmen und dementsprechend den zukünftigen als erwünscht und gut betrachten. Die Distanz zwischen diesen Zuständen sorgt für das große Leiden, das ich empfinde, ruft in mir das Streben hervor und lässt zu, dass ich mich in der Gruppe bemühe.

Alles klärt sich anhand des Vergleichs des Existierenden und des Wünschenswerten: Ich offenbare die bittere Wahrheit über den laufenden Zustand und richte mich nach dem folgenden, dabei wird das Höhere Licht seine Arbeit erledigen, denn es soll mich gerade durch die notwendigen Veränderungen zu den neuen, mehr fortgeschrittenen Formen des Verlangens führen. Ich soll nur entscheiden, dass ich es tatsächlich will, wodurch ich „die Kette zusammenschließe“, das Licht in Betrieb setze.

Somit ist die Methode einfach, obwohl sie eine Menge von Komponenten enthält: die Gruppe, den Lehrer, das Buch, die Größe des Schöpfers, das Studium, die Verbreitung, das Bild der Realität, die Welten usw.. Schließlich, wenn man das alles zur Kategorie des Äußerlichen aufzählt, bleibe nur ich selbst im laufenden Zustand übrig, den ich als unerträglich offenbaren muss, um mir meinen folgenden Zustand als wunderschön vorzustellen. Und wo ist das Licht? Es kommt durch die Gruppe, da der folgende Zustand die Einheit auf dem neuen Niveau darstellt. Diese Bedingungen führen mich eben zur Handlung hinzu.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 26.06.2012

Warum Rockmusik in uns Tierinstinkte weckt

Studie (G. Brayant, Spezialist in der Kommunikation, Universität in Kalifornien, „The Telegraph“, UK.): Rockmusik bewegt uns, weil sie Alarmzeichen der Urzeitgeschöpfe auslöst und wilde Tierinstinkte in uns weckt. Eine plötzliche und abrupte Veränderung der Lautfrequenz und Tonhöhe bauen auf gleichen emotionalen Mechanismen auf, durch welche die Tiere sich vor Gefahren warnen.

Wenn Tiere ein Alarmzeichen geben, wird ihrem Stimmapparat schnell großes Volumen an Luft zugeführt. Dies führt zur Dissonanz bzw. Misstönen, die zur Aufmerksamkeit bei anderen Tieren führt, wodurch emotionale Reaktionen hervorgerufen werden. Bei ähnlicher Begleitmusik bekommen wir Gänsehaut, weil wir darauf programmiert sind und auf diese Dissonanz reagieren. So funktioniert auch disharmonische Musik, ein quietschender Ton, welcher in Horrorfilmen verwendet wird.

Komponisten verstehen intuitiv, welche Musik beängstigend wirkt, aber wissen nicht – warum. Normalerweise verstehen sie nicht, dass sie unsere durch Evolution entwickelte Neigung zur Sorge und negative Emotionen bei bestimmten Klängen ausnutzen.

Mein Kommentar: Im Prozess der integralen Erziehung müssen wir entsprechende musikalische Einflüsse anwenden – Hintergrundmusik bei Unterhaltungen und während der Workshops. Das Anhören bzw. Abspielen von Songs mit integralem Inhalt sollte gefördert und ausgebaut werden.

Prüfung auf die Uneigennützigkeit

Frage: Was bedeutet die Liebe zum Schöpfer?

Meine Antwort: Die Liebe ist die Gelegenheit, Verlangen anderer Menschen auf Kosten Eigener zu erfüllen. In unserer Welt lieben wir nur das, was uns Freude bringt: leckere und gewohnte Gerichte, die Menschen die uns erfüllen, eigene Kinder mit denen wir durch die Kraft der Natur verbunden sind. Wir nennen das die Liebe.

Aber die spirituelle Liebe bedeutet nicht, wenn ich eigene Verlangen mit Hilfe von Irgendjemanden oder mit Irgendetwas erfülle, sondern die Erfüllung der Wünsche anderer Menschen. Das ist das Gegenteil dessen, was wir gewöhnt sind, als Liebe zu bezeichnen. Denn die spirituelle Welt ist der materiellen Welt vollkommen entgegengesetzt. Wenn ich mich über die Verlangen anderer Menschen kümmere und versuche sie so zu füllen, wie der Eine will, dann bedeutet das, dass ich ihn liebe.

Und solange diese Liebe zwischen uns herrscht und alles gut ist, schließen wir eine Allianz mit dem Schöpfer, um diese Beziehung zu erhalten, auch wenn sich diese Dinge durch allerlei möglichen äußeren Umständen ändert. Es spielt keine Rolle, egal was passiert, ich möchte zwischen uns die gleiche Kraft der Liebe und Verbindung erhalten.

Die Frage ist, wie es möglich ist zu empfangen, wenn ich plötzlich enthülle, dass der Schöpfer doch für alle meine Probleme verantwortlich ist? Mein treuer Partner und Geliebter hört plötzlich auf, mich anzusehen und bereitet mir alle möglichen Probleme und Schwierigkeiten. Er hintergeht mich in allem und tut alles gegen mich. Er verwandelt sich zu meinen wichtigsten Wiedersacher. Wie kann ich in diesen Situationen, in mir diese gutherzige Einstellung zu ihm erhalten?

Aber die Verschmelzung mit dem Schöpfer bedeutet, dass ich durch alle möglichen Zustände gegangen bin und dazu gelangt bin, dass ich absolut nichts von ihm bekomme, außer der Empfindung der Dunkelheit. Aber oberhalb davon, baue ich eine Beziehung der Liebe und Eigenschaft des Gebens auf, Verbindung trotz allem Unglück und Leiden, die Er meinem Egoismus bereitete. In diesem Fall kann man das als die Verschmelzung bezeichnen.

Wünsche bzw. Verlangen, in denen ich die Verschmelzung erreiche, müssen in der Einschränkung und Verhüllung bleiben. Über ihnen befindet sich mein Schirm das reflektierende Licht und es kommt zur Verschmelzung im Verlangen des Gebens.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 17.06.2012

Antworten auf die Fragen unserer Blog-Lesern

Frage aus dem englischen Blog: Wie kann der Mensch zum Kabbalisten werden? Was soll er dafür machen?

Meine Antwort: Du sollst lernen, wie man sich unter Einwirkung der korrigierenden Kraft des Lichtes stellen kann, denn sie führen dich an die Quelle zurück. Dieses Licht kommt während des Studiums der kabbalistischen Primärquellen. Aber nur wenn das Studium mit der richtigen Absicht erfolgt und die Absicht wird in der Gruppe der Freunden vorbereitet, die den Ratschlagen des Lehrers folgen. Somit gibt es in der Methode drei Komponenten: die Bücher, den Lehrer und die Gruppe.

Frage: Wir lernen, dass der erste Schritt zum Eingang in die spirituelle Welt der Aufbau des Schirmes ist. Dafür sollen wir MaN – das Gebet erheben, welches das starke Streben zum Schöpfer spürbar macht. Aber der Schöpfer ist vor uns vollkommen verborgen. Wie kann man diesen starken Wunsch erreichen und sich davon überzeugen, dass wir uns auf dem richtigen Weg zum Erlangen des Schirmes befinden?

Meine Antwort: Man kann es nur in der Gruppe erreichen. Wenn Sie die Verbindung mit den Freunden in der Gruppe anstreben, dann befinden Sie sich auf dem richtigen Weg.

Frage: Kann man behaupten, dass Adam, Abraham u.a. keine vollständige Korrektur erreicht haben, da zu jenen Zeiten die Selbstsucht sehr niedrig war und die Gefäße der Korrektur noch ungenügend entwickelt waren?

Meine Antwort: Sie haben die vollständige Korrektur erreicht, aber diese war individuell, was ihnen aber ermöglichte, die Methode der Korrektur aller Menschen auszuarbeiten.

Frage: Wir lernen, dass uns bis zum Ende der Korrektur ca. 200 Jahre geblieben sind. Aber die heutige Situation in der Welt ist so schlecht, dass uns sogar die 200 Jahre nicht ausreichen können. Was wird geschehen, wenn sogar die riesigen Leiden die Menschen nicht zur Kabbala und zur Korrektur führen werden? Lässt die Kabbala eine solche Situation zu, wenn sich die Korrektur ohne Vorhandensein der materiellen Welt verwirklicht?

Meine Antwort: Nein, eine solche Situation wird es nicht geben. Die Menschheit wird nicht umkommen und wird unbedingt die Korrektur erlangen. Aber die Leiden könnte man dabei vermeiden.

Eine kurze Übersicht des Kurses über die integrale Erziehung. Die Erziehung von Kindern.

Man kann nicht davon sprechen, dass die Erziehung von Kindern sich verändert oder verschlechtert hat, weil diese als solche nie existierte.

Es war eher eine Ausbildung, die vor etwa 200 Jahren im Zusammenhang mit der industriellen Revolution entstanden ist, da es damals notwendig wurde, den Bauern zum Arbeiter auszubilden. Deshalb wurden dem Menschen bestimmte Fähigkeiten vermittelt, welche ihnen lesen, schreiben, rechnen und in einem gewissen Maß mit den Werkzeugen, Maschinen und Plänen umzugehen lehrte, damit fing alles an. Jedoch hat sich mit der Erziehung niemand beschäftigt.

Häufig wird gedacht, Erziehung hätte die Bedeutung ein paar Lieder auswendig zu lernen, in der Lage zu sein ein Gedicht zu rezitieren, etwas zu tanzen, zu malen – und das wäre alles, dies ist aber überhaupt keine Erziehung!

Die Erziehung ist die Bildung der Persönlichkeit. Diese Herangehenweise gab und gibt es noch nicht. Es gibt nicht einmal ein solches Fach in der Schule, wenn man diese Bildung überhaupt als Schuflach bezeichnen kann.

Die Erziehung erfolgt nur unter dem Einfluss der Umgebung, vor allem in der Umgebung der gleichaltrigen Kinder oder ein wenig älteren Kindern. Von Erwachsenen nimmt ein Kind nichts auf, es ist für ihn wie eine Mauer. Von Kindern die ihm gleichen Alter sind oder ein bis zwei Jahre älter sind, wird alles lebendiger nachgeahmt. Es ist es notwendig, für Kinder eine wohlwollende Umgebung zu schaffen, diese würde sie erziehen und Menschen mit den richtigen Absichten und Werten machen, welche ihnen in der neuen integralen Welt das Leben ermöglichen könnte.

Hier wird uns ein breites Aktionsfeld offenbart. Wir bekommen eine Menge Unterstützung von Lehrern, Psychologen und Eltern. Es wäre ein segensreicher und dankbarer Verantwortungsbereich.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 22.05.2012