Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Kongress endet nie

Frage: Wie können wir von heute an den Zustand eines permanenten Kongresses in uns aufrechterhalten?

Meine Antwort: Ein Kongress ist ein Sprung mittels der Verbindung. Und wenn wir einmal die Woche eine verbindungsfördernde Übung durchführen, indem wir intensive Workshops, sogenannte „Freundesversammlungen“, veranstalten, werden wir möglicherweise keine Kongresse mehr zum Vorankommen brauchen. Wir werden von Woche zu Woche aufsteigen und uns zwischen diesen Versammlungen auf das nächste Treffen vorbereiten.

Alles hängt von der Vorbereitung ab, die bestimmt, welche Verbindung wir auf dem Workshop erreichen können. Wir brauchen ein großes Verlangen, die Erkenntnis der Wichtigkeit, der Einzigartigkeit eines solchen Treffens als einer besonderen Handlung – der einzigen Methode, wie wir den Ort für die Enthüllung des Schöpfers erschaffen können.

Von Woche zu Woche werden wir in dem Gefühl der sich nähernden Freundesversammlung und jeden Tag in Erwartung des Unterrichts leben. Vor dem Unterricht kann man sich genauso wie vor dem Workshop fühlen. Dieser kann mit der gleichen Intensität verlaufen, denn während des Unterrichts ist die Rede von der gleichen inneren Arbeit, nur mit etwas anderen Worten. Im Grunde genommen wird das gleiche Thema besprochen – die Enthüllung des Schöpfers den Geschöpfen: wo sie stattfindet und unter welchen Bedingungen.

Von diesem Blickwinkel müssen alle unsere gemeinsamen Handlungen betrachtet werden, was auch immer wir tun mögen. Alles hängt davon ab, wie sehr der Mensch jede Möglichkeit, die sich ihm bietet, schätzt. Daher macht es keinen Sinn, auf Kongresse zu warten, wenn es keine Vorbereitung von Unterricht zu Unterricht, zwischen den wöchentlichen Freundesversammlungen und von Kongress zu Kongress gibt.

Anderenfalls wird der große Kongress an sich keinen Nutzen bringen. Er wird eine vorübergehende Erweckung hervorrufen, jedoch zu keinem Aufstieg führen. Wenn der Mensch ohne eine vorausgehende Begeisterung kommt, verdient er keinen Aufstieg, keine größere Verbindung. Denn er hat sich nicht darauf vorbereitet, hat es nicht angestrebt, hat kein Verlangen danach. Er wird sich einfach von allen anderen begeistern lassen, jedoch keine konkrete Realisierung erreichen.

Daraus folgt, dass wir uns von Kongress zu Kongress begeistern lassen, dann aber wieder abstürzen. Die Begeisterung muss aber bereits vor dem Kongress herrschen und der Kongress selbst muss eine Stufe aufwärts sein. Auf diesem Kongress ist es uns ein wenig gelungen. Nachdem wir aber zur nächsten Stufe aufgestiegen sind und uns in einem Abstieg, Enttäuschung, Nebel wiedergefunden haben, müssen wir unverzüglich damit beginnen, uns auf die nächste Versammlung vorzubereiten. Und diese Versammlung kann sowohl der nächste Unterricht als auch die wöchentliche Versammlung oder aber ein großer Kongress sein.

Alles wird von der Vorbereitung bestimmt. Es darf keine tote, leere Zeit geben, in der ich einfach nur sitze und warte – ich muss entweder das Verlangen vergrößern oder es in der Vereinigung realisieren.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Fragen zu den vergangenen Kongressen“, 17.05.2012

Wie fragt man nach dem Licht?

Frage: Ich versuche, durch die Verbindung mit der Gruppe nach dem Licht zu fragen, aber wie genau sollte ich darum bitten?

Meine Antwort: Bitte um Verbindung. Wir wissen nie, wie wir nach dem Licht verlangen sollen, wir verstehen nicht zu beten. Jedesmal, wenn wir uns dem Höheren zuwenden, sollte es mit einer exakten Bitte geschehen. Alles, was jemand herausfinden muss, ist, was er sich vom Oberen wünscht. Selbst wenn du die übelsten Dinge willst, leite sie zum Höheren. Wenn du das tust, beginnst du, nach und nach deine Bitte zu korrigieren und in Ordnung zu bringen.

Dies wird „Klärungen“ genannt, wie die gesamte Leiter der spirituellen Stufen. Wir beginnen, indem wir jeden „schlucken“ wollen. So wende dich damit an den Oberen, sei konsequent, und dank des Lichts, das verbessert, wirst du verstehen, was gut ist, und alles wird sich verändern. Denke nicht, dass um etwas zu bitten, dich bereits zu einem Gerechten macht. Aber wende dich an den Höheren!

Auf diese Art beginnen wir unser Leben in dieser Welt. Betrachte ein Baby, wie dreckig es ist, wenn es geboren wird, wie es seine Windeln beschmutzt. Aber man sagt: „ Die Mutter wird kommen und ihren Sohn reinigen.“

Tu nur, was du kannst, aber das beharrlich und konstant. Dann wirst du dich weiterentwickeln! Die Behandlung des Oberen kann weich und freundlich sein, und sie kann streng und hart sein. Aber dies ist die einzige Art, wie Veränderungen im Niedrigeren stattfinden. Die Hauptsache ist, weiterzumachen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 15.05.2012

Die Wahl in Griechenland hat Ängste in der EU ausgelöst

In den Nachrichten (aus den BBC Nachrichten): „Obwohl eine Protestwahl gegen die den Griechen aufgezwungenen strikten Sparmaßnahmen weithin erwartet worden war, gewannen bei der Veranstaltung die zwei wichtigsten Parteien, die den Sanierungsbedingungen zugestimmt hatten, die Neue Demokratie (ND) und die sozialistische Pasok, weniger als ein Drittel der Stimmen.“

Mein Kommentar: Wenn die Führungskräfte alles nur für sich selbst tun, jetzt und in allem, welcher Grad an sozialer Reife kann dann von den Bürgern erwartet werden, die dabei sind, alles zu verlieren? Wenn die Regierung ein Beispiel für eine patriotische anstelle einer egoistischen Haltung gegenüber dem Schicksal des Landes gegeben hätte, wäre sie in der Lage gewesen, die Massen zu leiten. Und wenn sie das nicht kann, ist ihr auch vorzuwerfen, die Bevölkerung nicht zu erziehen.

Abstieg gibt es nur im Aufstieg!

Frage: Wie können wir besser mit der Gruppe umgehen und effektiver zusammenarbeiten, um unsere Abstiege zu verringern?

Meine Antwort: Es ist unmöglich, Abstiege zu vermeiden. Wir müssen sie vollständig spüren, aber unter der Bedingung, dass wir uns ständig über sie erheben. Das bedeutet, dass ich den Abstieg im Aufstieg fühlen muss! Es bedeutet, dass ich nicht das „Minus“ selbst fühle, sondern das „Minus“ in dem Ausmaß empfinde, indem ich darüber hinaus zum Plus hin aufsteigen muss.

Das ist der Technik ähnlich, mit der wir nicht den elektrischen Widerstand selbst messen, sondern nur seine Widerstandskraft auf den elektrischen Strom. So messen wir ihn. Wir messen das Phänomen selbst und nicht das Wesen des Gegenstandes, in dem es geschieht, denn das Phänomen selbst ist nicht greifbar.

Daher sehnen wir uns immer danach, aufzusteigen, und in Bezug dazu messen wir unsere Abstiege. Wir wachsen ständig über sie hinaus. Ich fragte dazu auf dem Workshop während dem Kongress in Nordamerika: „Woher kommt der gute Trieb?“ Er existiert nicht für sich genommen, da der Schöpfer keine zwei unterschiedlichen Neigungen geschaffen hat. Wenn wir den Hang zum Bösen korrigieren, wandelt er sich in die Neigung zum Guten. Das Vorhandensein der zwei Triebe in einem Menschen zeigt an, dass er Erfolg damit hatte, einen Teil seines bösen Triebes in einen guten Trieb umzuwandeln.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabasch, 15.05.2012

Drei Bedingungen für die Enthüllung des Lichtes

ONE Kongress in New Jersey. Workshop 3

Frage: Unter welchen Voraussetzungen können wir die Kraft des Umgebenden Lichtes fordern, heranziehen, und enthüllen, des Lichtes, das verbessert und uns in wechselseitiger Garantie verbinden wird, so dass wir den Schöpfer enthüllen, die spirituelle Welt? Wie können wir nach dieser Kraft verlangen, so dass sie uns korrigieren wird? Was ist nötig, um das zu tun?

Meine Antwort: Drei Bedingungen müssen erfüllt sein:

1. Die Größe des Zieles
2. Verzweiflung an den eigenen Kräften
3. Verbindung mit all den Freunden

Dann werden wir alle gemeinsam die Empfindung erreichen, die „das Gebet der Vielen“ genannt wird, nachdem wir alles getan haben, was wir nur können, um uns zu verbinden.

Das Licht kommt und verbessert uns. Was bedeutet das, zu verbessern? Es bedeutet eine echte Bitte. Es ist das umgebende Licht, das uns die echte Bitte bringt.

Daher gibt es gemäß der Weisheit der Kabbala das aufklärende Licht von AB-SAG, und es gibt das korrigierende Licht. Auch hier findet alles in zwei Phasen statt.

Zuerst tun wir alles, was wir können. Wir halten Kongresse ab, arbeiten in einer Gruppe, und versuchen, uns zu verbinden, und rufen dadurch das Licht herbei, das klärt, wo wir tatsächlich sind. Es lässt uns die Größe des Zieles spüren.

Zur gleichen Zeit zeigt es uns, wie tief unten wir noch sind, in einem Zustand, in dem wir noch nicht einmal einen Schritt darauf zu machen. Allerdings erzeugen diese zwei Punkte, die Größe des Zieles und die Verzweiflung an unseren eigenen Kräften, zwei Pole, zwischen denen es zehn Sefirot gibt.

Dann aktiviert das Potential zwischen ihnen das Licht der Korrektur. Dieser Zustand wird „Gebet“ genannt, denn in einem Gebet gibt es zwei Punkte, die Größe des Zieles und die Erkenntnis unserer Kleinheit. Dieser innerliche Schrei bringt uns das Licht der Korrektur, das diese zwei Punkte durch die zehn Sefirot verbindet und uns das ganze Gefäß übergibt.

Auszug aus dem 3. Workshop des ONE Kongresses in New Jersey, 12.05.2012