Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Sei einverstanden – und es wird offenbart!

Frage: Wie kann ich persönlich den Prozess der Entstehung der Welten beeinflussen?

Meine Antwort: Du befindest dich schon in der Welt der Unendlichkeit und sollst dich nur darin offenbaren.

Wir befinden uns innerhalb des Kreises der Welt der Unendlichkeit – wir alle! Wir existieren automatisch in diesem vollkommenen, idealen System . Wir befinden uns also auch jetzt in der Welt der Unendlichkeit im vollkommen und korrigierten Zustand. Dieser Zustand des vollkommenen Gebens und der Liebe, sowie die vollständige gegenseitige Verbindung sind uns absolut entgegengesetzt.

Dieser Zustand wird uns allmählich in dem Maße offenbart, in welchem wir ihn ertragen können, weil ich diesen entgegengesetzten Zustand innerlich verdränge und hasse. Und deshalb wird er mir nur in dem Maß offenbart, in welchem ich ihm im voraus, potentiell zustimmen kann.

Wir studieren in den Artikeln von Baal HaSulam „Frieden in der Welt“, „Freiheit des Willens“ usw., dass wir alle wie die Zahnräder in einem Mechanismus verbunden sind. Sie sind so stark miteinander verknüpft, dass die geringste Bewegung eines Zahnrades die Bewegung des ganzen Systems hervorruft. Jedes einzelne Zahnrad ist mit allen anderen verbunden, so dass sie sich alle vollständig harmonisch bewegen. In solchem System existieren wir von vornherein.

Wir sind so verschieden und befinden uns in diesem Bild (vorgeführt auf der Zeichnung im Rahmen). Dieses Bild kann auch mehrdimensional sein. Wir befinde uns darin, wie in Rubiks Würfel: jeder von uns besteht aus 613 Wünschen und ist mit allen anderen verbunden.

Aber dieses Bild wird uns nicht offenbart, weil wir es noch nicht ertragen können. Wir existieren darin jedoch automatisch und erledigen dort alle unsere Handlungen. Und alle diese Handlungen sind gerecht. In Wirklichkeit geben wir aneinander, sehen es aber noch nicht. Wir sehen nur das Kehrbild, welches wir sehen wollen.

Die Kabbala stimmt uns darauf ein, dass uns unser idealer Zustand allmählich offenbart wird, damit dieses Bild in uns aufblüht. Dann wird es uns offenbart.

Es gibt nichts neues in der Welt. Uns wird einfach der Zustand offenbart, welcher von vornherein vom Schöpfer geschaffen wurde. Deshalb ist unsere ganze Wissenschaft, die Wissenschaft über die Enthüllung des Schöpfers, des Höheren Systems, und nichts mehr. Von uns ist nur der Willen zur Offenbarung erforderlich. Wir sollen uns also verändern und korrigieren, um diesem Bild gleich zu werden. Darin besteht unsere Arbeit eben.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 02.10.2011

Über Kapitalismus von heute

Meinung (Chandran Nair, Globalinstitute for Tomorrow, Hongkong): Die Menschheit hat immer das Herabsetzen des Ressourcenpreises angestrebt:

– durch die Sklavenarbeit, solange sie billig war;

– durch die Kolonisierung – für billige Arbeitskraft und neue Absatzmärkte;

– durch die Globalisierung mit dem Bedürfnis nach Wirtschaftswachstum und Vernetzung der Finanzsysteme.

Die letzten hundert Jahre blühte die kapitalistische Wirtschaft, dank der Ressourcenausbeutung der anderen Länder. Dieses Schema ist zu Ende gegangen und wird nie wieder zurückkehren, und mit ihm starb der „amerikanische Traum“ (American Dream)! Was wir jetzt benötigen ist der Paradigmenwechsel…

Mein Kommentar: Die Ressourcenknappheit einerseits und das natürliche Streben nach ständigem Erwerb anderseits, fordert von uns die einzig mögliche Art der grenzenlosen Erfüllung, nämlich die Füllung mit nicht materiellen Sachen. Es ist möglich, das Streben nach Spiritualität mit Hilfe der richtigen Umgebung und Erziehung in den Bürgern zu erwecken. Infolge der nicht materiellen Füllung werden alle Träume wahr!

Sieben Milliarden Welten

Wir befinden uns in der Umgebung einer derartigen Verhüllung des Schöpfers, das wir sie nicht empfinden können. Wir nehmen die Welt nur in unserem Inneren wahr, und alles, was wir jetzt fühlen, sind die Eindrücke in unserem eigenen egoistischen Verlangen, das in Wirklichkeit überhaupt nicht existiert!

In der Spiritualität gibt es kein egoistisches Verlangen zu empfangen, welches die Füllung nur für sich selbst anstrebt. Wenn der Wunsch auf sich selbst gerichtet ist, dann kann er nichts empfangen und empfindet nur die Dunkelheit.

Aber unser egoistisches Verlangen befindet sich auf solch einer niedrigen, winzigen Stufe, so dass es uns darin nicht erlaubt ist, irgendeine Realität, den Abdruck zu empfinden, der uns als die scheinbare Realität vorkommt.

Wenn wir uns entwickeln und einen stärkeren Wunsch des Gebens erlangen, dann beginnen wir das höhere System zu empfinden. Und davor lebt jeder Mensch quasi bewusstlos, empfindet wie im Fieberwahn eine imaginäre Welt, d.h er stellt sich nur vor, tatsächlich zu existieren. Dieser Zustand gleicht dem Zustand des Menschen, der im Koma liegt, in dessen Kopf die verschiedenen Visionen stattfinden, wie es manchmal im Traum vorkommt.

Aber wenn wir erwachen und unser Bewusstsein wieder erwerben, dann befindet sich der Wunsch schon auf der anderen Stufe und wird von der Absicht des Gebens begleitet. Und hier beginnen wir, uns bewusst zu werden, dass wir alles innerhalb unseres Verlangens empfanden, und dass außer ihm nichts existiert. Alles, was früher als außerhalb erschien, war nur die Empfindung innerhalb unseres Wunsches.

Die spirituelle Welt empfinden wir auch nur innerhalb unseres Wunsches. Alle ihre Niveaus: unbelebtes pflanzliches, tierisches, alle Menschen, diese große Welt, sind nur die Veränderungen in meinem Wunsch. Weil sich mein Verlangen ständig ändert, denke ich, dass die Welt sich verändert hat. Ich entdecke andere Seelen, das heißt die fremden Wünsche, damit ich sie an mich, an die korrigierte Absicht des Gebens anbinden kann. Dann werden sie zu meinen eigenen Teilen. Durch die Verbindung werde ich nachprüfen können, ob ich mich in der Eigenschaft des Gebens befinde.

Ich werde absichtlich vom Nebel umgeben, damit ich die anderen Seelen nicht fühlen kann. Ich bemühe mich, mich an sie anzunähern, um die anderen Menschen in Form des unzertrennlichen Teils von mir zu empfinden. Wenn ich versuche das ganze Universum an mich anzuschließen, welches mir heute als die Außenwelt erscheint, dann werde ich meinen Egoismus korrigieren.

Nach dem Maß meiner Annäherung an die äußerlichen, fremden Wünsche und infolge der Vereinigung aller inneren und äußerlichen Wünsche in einem spirituellen Organismus, welcher aus „Gehirn-Knochen-Sehne-Fleisch-Haut“ besteht (moach-azamot-gidin-bassar-or) oder „Wurzel-Seele-Körper-Gewand-Palast“ (schoresch-neschama-guf-lewusch-eychal), kann ich meine Annäherung an die Wahrheit prüfen. In Wirklichkeit gibt es niemanden außer mir, und das ganze Universum wird in meinem Inneren wahrgenommen, so dass ich ein spirituelles Gefäß aufbauen kann, um folglich innerhalb dieses Gefäßes den Schöpfer zu offenbaren.

Ich soll alle Verlangen so lange verbinden, bis sie alle in einem Menschen mit einem Herzen vereinigt werden, und alle Menschen, die mir heute fremd vorkommen, werden später Teile meiner eigenen Seele sein. Auf diese Weise kommt jeder von uns voran, ohne die anderen auf dem spirituellen Wege zu behindern. Jeder baut seine Welt auf und begreift sie als seine Innenwelt. Und der Schöpfer füllt diese Welt aus: der Mensch befindet sich in der Verschmelzung mit dem Licht und mit dem Schöpfer, der seine Welt ausfüllt.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Brief von Rabasch, 12.10.2011

Europäische Krise: Die Obdachlosen aus der Mittelschicht

Mitteilung: Es wird das Erscheinen einer neuen Generation der Obdachlosen in Griechenland, Italien, Frankreich und Großbritannien beobachtet. Dabei handelt es sich um die Menschen aus der Mittelklasse, die Betroffenen sind infolge der Kürzungen entlassen worden.

„Ich dachte niemals, dass mir so etwas passieren kann“, erzählt Petros Papadopolos. Der 40- jährige Chefkoch aus Athen lebt auf der Straße. „Ich habe verstanden, inwiefern wir alle verwundbar sind. Wir sind alle die potentiellen Obdachlosen“.

Mein Kommentar: Ich habe schon darüber geschrieben, dass die Krise eine Menge der „überflüssigen“ Berufe auflösen wird. In der Gesellschaft der Zukunft, die sich im Gleichgewicht mit der Natur befinden wird, wird es keine Berufe geben, außer den notwendigen für die Existenz. Alles, was überflüssig ist, ist auch schädlich, weshalb es bewusst weggelassen wird.

Der Mensch soll nur das Notwendige für die würdige Existenz erhalten. Alles was darüber hinaus geht, nennen wir Egoismus. Er kann nur in Verbindung mit den anderen Menschen befriedigt werden. Die Zugehörigkeit zu einem integralen System gibt uns die Empfindung der Ewigkeit und der Vollkommenheit. Mit dieser Fähigkeit wurden wir schon vor dem Zerbrechen des spirituellen Gefäßes erschaffen.
Also ist es gerade die Mittelklasse, die ihre Arbeit verlieren wird.

Hungrige Aufstände

Mitteilung: Die Mathematiker sagen voraus, dass wenn die Menschheit, laut ihren Berechnungen bis August 2013 den Preisanstieg für die Lebensmittel nicht bändigen kann, dem Planeten Massenaufstände wegen der Lebensmittelknappheit drohen. Diese Ereignisse kann man aufgrund eines einzigen Faktors, des Wertes der Lebensmittel voraussagen. Wenn dieser Wert eine bestimmte Grenze überschreitet, dann wird der ganze Planet von den Erscheinungsformen der sozialen Instabilität erfasst, und die Zahl der Aufstände und Proteste heftig zunehmen.

Mein Kommentar: Selbstverständlich sind diese Erscheinungen unerwünscht. Aber wahrscheinlich sind sie notwendig, damit die Menschen sich der einzig richtigen Lösung bewusst werden, der Organisation des Systems der globalen Bildung und Erziehung.

Die flüchtigen Gedanken quer durch „Shamati“ – Der Tag des Schöpfers und die Nacht des Schöpfers

Es steht geschrieben: „Die Finsternis wird wie das Licht aufleuchten“. Es gibt keinen Tag und es gibt keine Nacht in unserer inneren Arbeit, überall leuchtet das Licht und füllt die Malchut der Unendlichkeit aus. Wir befinden uns im Ozean des Lichts. Welche Nacht kann es dann geben?

In der Spiritualität gibt es weder Tag, noch Nacht, wir empfinden jedoch allerlei Veränderungen in unseren Zuständen. Allerdings müssen wir lernen, diese Veränderungen zu unterscheiden. Möglicherweise sind es meine Tage und Nächte, die ich im Egoismus empfinde. Der Tag bedeutet, dass ich verdient gesiegt habe, und die Nacht bedeutet, dass ich Pech habe. Und der Tag und die Nacht des Schöpfers sind anders. Als der Tag wird in der Spiritualität die Möglichkeit bezeichnet zu geben, zu lieben, zu helfen, erfüllt zu werden, sich zu verbinden , und als die Nacht das Gegenteil, die Abwesenheit jeglicher Kräfte des Gebens und der Liebe.

Deshalb sollen wir, um in der richtigen Absicht zu sein, immer unterscheiden, in welchem Zustand wir uns gerade befinden: in der finsteren Nacht oder im lichtvollen Tag, im Egoismus oder in der Eigenschaft des Gebens.

Auszug aus der 6. Lektion des Kongresses in Toronto, 18.09.2011

„Kapital“: Rückkehr zum noch nicht Gesagten

Baal HaSulam, Zeitung „Das Volk“: Das Gesetz der schrittweisen Entwicklung … gilt für das gesamte Universum, und darauf sind alle natürlichen Systeme aufgebaut, sowohl anorganische und organische, bis zum Menschengeschlecht mit all seinen Eigenschaften, sowohl geistigen als auch materiellen.

Die Rede ist über das Fundament, auf dem sich die Lehre von Karl Marx stützt. In der Tat studierte er die wirkenden Kräfte in der Natur. Denn die Wirtschaft – es ist ein Abdruck unserer Selbstsucht.

Uns verbinden vielerlei an Beziehungen, und wir wollen diese abwägen, abschätzen und regeln. Es ist in der Tora geschrieben: „Geht und verdient von einander.“ Um sich zu versorgen, erschaffen wir zwischen uns verschiedene Verbindungsarten – und diese werden, von der Wissenschaft, Namens „Ökonomie“ gemessen. Ihr Kriterium: Wie viel gibst du mir, und ich dir.

Mit Geld kann man nicht alles kaufen“, sagen wir so abfällig. Doch einen anderen Maßstab haben wir nicht. Wie können wir überprüfen, bis zum welchen Grad wir uns gegenseitig lieben oder hassen? Wenn wir unsere Beziehung in Gold, Silber oder der nationalen Währung, in Ampere oder Kilogramm messen könnten, wäre es wunderbar. Dann würden wir wissen, wie eine Gesellschaft aufzubauen ist, so dass der richtige Charakter der persönlichen und globalen Beziehungen in der Gesellschaft gegeben wäre. Aber das Problem liegt darin, dass solche Berechnungen nicht möglich sind – und erst heute stellt man das fest.

Die Menschheit hat immer wieder nach Kriterien gesucht, nach denen Gefühle und Gedanken, Liebe und Hass, Beziehungen zu Kindern, Nachbarn, Fremden zu beurteilen sind … Wir befinden uns im Netz der Kräfte, und das ist das Verlangen, welches ständig zwischen uns in Tausende von Vektoren und Richtungen gebrochen wird . Damit beschäftigen sich verschiedene Studienfächer, zum Beispiel Psychologie, Soziologie, und obwohl sie auf etwas basieren, haben wir trotzdem keine klaren Kriterien. Und deswegen leiden wir im Leben.

In der Tat, nicht alles wird in Geld gemessen, aber wenn man etwas messen kann, ist es gut und nützlich, hilft die Stärke und die Fähigkeiten des Menschen zu beurteilen. Ungeachtet der egoistischen Verzerrungen liegt darin ein gesunder Kern. Zum Beispiel, die Amerikaner sagen so: „Dieser Mann ist drei Millionen Dollar wert.“ Das Geld soll ein Maßstab sein, aber es ist bereits die Messung, und missachten sollte man das nicht. In der menschlichen Gesellschaft ist es sehr wichtig, alles zu bewerten.

Und deswegen verbirgt sich hinter den Werken von Marx eine tiefe Philosophie. Er schrieb nicht einfach so über das „Kapital“. Als die industrielle Entwicklung die Menschen aus Dörfern in die Städte nach sich zog, als die Beziehungen intensiver wurden, als die Hersteller damit begannen, die industrielle Technologie zu entwickeln, als breites Handeln aufkam – war es irgendwie möglich, die neuen Beziehungen zu messen. Marx hat eine erste Arbeit in diese Richtung geleistet. Wo er falsch gelegen hat – ist ein anderes Thema, aber sein Ansatz ist sehr tiefgreifend und umfangreich.

Wie können wir die Beziehungen zwischen uns messen – dieser Ansatz ist das Fundament der Wirtschaftwissenschaften. Man muss verstehen, wie wir uns selbst und andere mit Mitteln für den Lebensunterhalt versorgen, wie wir uns verbinden, um uns gegenseitig im eigenen Interesse zu füllen, wie verflochten das Netz unserer Beziehungen ist.

Wenn die Beziehungen zu wachsen beginnen, bedeutet das, dass in ihnen bald ein großer egoistischer Defekt aufgezeigt wird, welchen wir korrigieren müssen.

Und so geschah alles. Tausende von Jahren hat sich jeder um sich selbst und seine unmittelbare Umgebung gekümmert, ohne besondere Verbindung mit anderen. Aber dann begann die gegenseitige Beziehung stärker zu werden, vor allem durch das jüdische Volk, das aus der Vertreibung kam. In verschiedenen Ecken der Erde verstreut, behielt es seine Sprache und hielt den Kontakt zwischen den verschiedenen Gemeinden, und spannte neue Pfade durch die ganze Welt. Und schließlich, vor drei Jahrhunderten, begann die industrielle Revolution, begleitet von einem großen Handelsaufkommen auf internationaler Ebene.

Dieser Prozess ist auf die Korrektur gerichtet – auf die Tatsache, damit wir zu einem Ganzen werden und die geistige Welt sich in der richtigen Wechselbeziehung zwischen uns enthüllt. Allerdings müssen wir zunächst seine Verdorbenheit in der derzeitigen Phase an den Tag bringen. Wir entdecken zwischen uns den barbarischen Zustand des zerbrochenen Parzufs Adam Rishon – globale verhängnisvolle Beziehung, welche uns zum Untergang führt.

Auch im Altertum hat Adam dies zuerst enthüllt, und zwanzig Generationen später in Babylon erkannte die Menschheit zum ersten Mal die schrecklichen Fesseln, welche sie umwickelten.

Und so wollte Marx uns das Ausmaß unserer Beziehung aufzeigen und sie bemessen. Er stand gerade am Ursprung der modernen Industrie und des Handels, zu Beginn des Prozesses der Globalisierung, der uns zu einem einzigen globalen „Dorf“ verwandelt hat. Es ist kein Zufall, dass „Kapital“ heutzutage wieder so beliebt ist – wir kehren zur Pointe zurück und bewerten die Rolle von Marx aufs Neue. Seine Berechnungen baute er in den Manufakturen des 19. Jahrhunderts auf, die für ihn eine Art „Labor“ gewesen waren, und dennoch hat er eine richtige Tendenz aufgefangen, welche heute sehr schlimme Formen annimmt.