Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das freiwillige Gefängnis der Menschheit

Die Menschheit kann sich weder als eine Gattung erhalten, noch ihre Existenz sichern, wenn sie die zwischen den Menschen existierende Selbstsucht nicht zerstört . Nur das wird uns helfen, die Erdkugel zu unserem gemeinsamen zu Hause zu machen.

Wir haben untereinander das egoistische System der Beziehungen erschaffen, das als „die Wirtschaft und die Finanzen“ bezeichnet wird. Es ist ein sehr genaues, richtiges System: „Du – mir, ich – dir„. Jeder verdient entsprechend seinen Bemühungen. Wenn ich klüger als du bin, dann verdiene ich mehr, weil ich dazu das Recht habe; wenn du schwächer und fauler bist, dann verdienst du weniger als ich, und hast kein Anspruch auf mehr. „Jedem nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung“, so funktioniert die Demokratie. Das ist alles.

Warum soll man eigentlich jedem nach seinen Bedürfnissen geben?! Ich bin dagegen. Jeder wird eine Forderung entsprechend seinen Bedürfnissen aufstellen?! Nein. Jedem nach seiner Leistung und entsprechend seinem Beitrag. Dann ist alles in Ordnung und gut…

Es zeigt sich nur, dass eine solche Denkweise nicht mehr funktioniert. Und es sieht so aus, dass wir mit dieser Einstellung ein gewisses Gleichgewicht untereinander verletzen. Zwischen uns wird eine neue Verbindung sichtbar, die alle wirtschaftlichen Berechnungen, alle Finanzsysteme verletzt. Und wir wissen nicht, was damit zu machen ist!

Wir sehen, dass eine seltsame, neue Fortsetzung der Evolution stattfindet. Welche denn? „Der Schmetterlingseffekt“, ein Effekt der Zusammengehörigkeit und globalen Abhängigkeit, der das Leben von jedem Menschen beeinflusst.

Wie überlebt man in der Welt, in der man von allen abhängig ist und alle anderen Menschen von dir? Was soll ich dann machen, ein Maschinengewehr kaufen und mich auf einem Turm verbarrikadieren, dort lebenslang sitzen, mit der Hoffnung , dass „mir jetzt hoffentlich nichts passieren wird?“ Das ist unmöglich! Dies bedeutet, dass wir nach irgendwelchen anderen Beziehungen untereinander streben müssen.

Wir nähern uns dem Zustand, in welchem unsere Selbstsucht nicht nur die Umwelt zerstört, sondern beginnt, sich selbst zu fressen. Sie zerstört die Familie, die Sicherheit und das Leben.

Diese egoistische Einstellung gegenüber der Welt bringt den Menschen dazu, sich sein Gefängnis zu bauen. „Arbeit-Haus, Haus-Arbeit“ und nichts mehr, und mich gibt es nirgendwo mehr. Hierzu kommen noch Fernseher, Hamburger, Bier, worin meine ganze Existenz und alle Wünsche bestehen. Nach der Arbeit sitze ich vor dem Bildschirm des Fernsehers, auf der Arbeit, vor dem Bildschirm des Computers. Vor mir sind zwei Bildschirme, mehr gibt es nicht.

Wir werden heute kein gutes Leben erreichen können, wenn wir nicht auf eine neue Stufe der menschlichen Beziehungen gelangen. Darin liegt unser heutiges Problem.

Auszug aus dem Gespräch über die Bürgschaft, 25.09.2011

Obama: „Die europäische Krise erschreckt die Welt“

Mitteilung (die Kommentare in den Klammern sind von mir): der Präsident der USA kritisiert die führenden Kräfte der Eurozone für die langsame Reaktion auf die Krise. Obama hat erklärt, dass die Schuldenkrise in Europa „die Welt erschreckt“. Laut Obama, schwankte die amerikanische Wirtschaft in diesem Jahr wegen verschiedener Ereignisse in der Welt (wir, Amerikaner, sind daran nicht schuldig!), wie z.B. durch den „arabischen Frühling“ (und wer hat ihn provoziert oder ließ ihn zu?), der zur Steigerung der Preise für die Energieträger und zum Dominoeffekt im Finanzzustand der europäischen Länder führte (und wem nützt das Ganze?).

Der Präsident der USA kandidiert im folgenden Jahr (mit dem niedrigsten Rating!), Europa hat sich von der Krise des Jahres 2007 nicht erholt, da ist noch die Situation in Griechenland – vor diesem Hintergrund führt Obama die Sammlung der Mittel für die eigene Wiederwahl. Er hofft auf die Verbesserung der Beschäftigung (in den USA ist das schlimmste Niveau der Arbeitslosigkeit – 9,1 %, aber es wird nicht besser werden, weil alles zur Beschäftigung nach der Notwendigkeit führt!).

Was ist der Verstand?

Frage: Was bedeutet der höhere Verstand, den jeder Mensch am Ende der Korrektur begreifen soll?

Meine Antwort: Der Verstand ist das Licht Chochma, das ich mit Hilfe meines Verlangens (Malchut) begreife, und in die Übereinstimmung mit den neun ersten Sefirot bringen soll.

Мalchut ist ein empfangendes Gefäß, das Verlangen zu genießen. Und wenn ich sie auf das Geben (auf die neun ersten Sefirot) ausrichte, dann wird sie zum Gefäß für das Licht Chochma (das Licht der Weisheit). Ein solches Gefäß wird eben als der Verstand bezeichnet: das Licht der Weisheit (Chochma), das sich in den Wunsch der Schöpfung einkleidet.

Wir können diesen höheren Verstand nicht mit unserer irdischen Vernunft begreifen. Der höhere, schaffende Verstand ist der Verstand des Schöpfers, der die Geschöpfe mit dem Licht der Weisheit (Chochma) geschaffen hat. Wir können es nur durch die Gleichheit der Eigenschaften, im Maß der eigenen Korrektur begreifen.

Wenn ich mein Verlangen zu genießen auf das Geben korrigiere und mit dem Licht Chassadim (mit dem Licht der Barmherzigkeit) ausfülle, dann entwickele ich den antiegoistischen Schirm, mit dem ich die Verschmelzung mit dem Licht ausführe (Siwug de-Akaa), infolge dessen das widergespiegelte Licht entsteht. Folglich kleidet sich das höhere Licht in mich ein, und ich begreife den Verstand des Schöpfers.

Deshalb trägt die Wissenschaft der Kabbala solchen Namen (Chochmat Kabbala), denn sie lehrt uns, wie man dieses Licht der Weisheit (Chochma), das Licht der Vernunft empfangen kann, um damit den Schöpfer zu begreifen. Aber wir begreifen diesen Verstand langsam, nach dem Maß unserer Gleichheit mit Ihm im Geben.

Es ist nicht diese irdische, tierische Vernunft, mit der wir geboren werden. Wir müssen die höhere Vernunft mittels der Korrektur offenbaren. Je mehr sich der Mensch korrigiert, desto mehr spirituellen Verstand eignet er sich an.

Und sein Vorankommen hängt keinesfalls von seinen intellektuellen irdischen Eigenschaften ab. Er kann sogar ein Einstein sein, aber es wird ihm beim spirituellen Aufstieg überhaupt nicht helfen.

Der irdische Verstand, hilft dem Menschen seinen Egoismus richtig zu benutzen und hat nichts mit der Vernunft zu tun, die er infolge der Arbeit in der Gruppe und mit Hilfe solcher Handlungen entwickelt, welche einem Fremden als ganz unvernünftig, irrational und von allen verachtet, vorkommen mögen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Schaffende Vernunft“, 21.10.2011