Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Das Licht der zukünftigen Stufen

Um uns zu den fortgeschrittenen Zuständen zu erwecken, beginnen diese fortgeschrittenen Zustände, uns von weitem zu beeinflussen. Wir entwickeln dadurch eine Hoffnung auf etwas Gutes. Als ob jemand dem Kind das Eis zeigen würde. Trotz der Vorfreude auf das Eis geht es ihm schlecht, weil das Eis noch nicht in seinen Händen ist. Das Eis neckt das Kind bloß!

Das Gleiche geschieht mit uns. Wir beginnen, nach einem besseren Zustand zu streben. Unser jetziger Zustand scheint uns in unseren Empfindungen schlecht zu sein und wir richten uns nach einem besseren Zustand aus. So steigen wir auf.

Immer wieder wird eine höhere spirituelle Stufe offenbart. Uns erscheint sie als Dunkelheit, als eine unangenehme Empfindung. In dem Fall mit dem Eis ist alles klar und verständlich. Das Kind weiß, dass die Belohnung kommt, wenn das Eis nur in seine Hände gelangt. Uns dagegen ist es nicht ganz klar, ob wir für unsere Anstrengungen belohnt werden. Deshalb erscheint uns die Verhüllung des Höheren als ein unangenehmer Zustand, wir befinden uns im Fallen und empfinden keinen Geschmack an der spirituellen Arbeit. Deshalb sind für uns zusätzliche Unterstützungsmittel so notwendig: die Gruppe, das Studium. Mit diesen Instrumenten überzeugen wir uns, dass uns die bestmögliche Zukunft erwartet.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 26.10.2011

Das Spiel, das den ganzen Verstand und das Herz erfordert

Frage: Wenn ich weiß, dass ich das ewige Glück suche, welches in der Eigenschaft des Gebens eingeschlossen ist, aber diese Eigenschaft noch nicht fühle – wie soll dann meine künstliche Bitte sein?

Meine Antwort: Wir sollen mehr über jene Eigenschaften sprechen, über welche wir noch nicht verfügen. Wir spielen aber, wie die Kinder es tun, als ob wir die Eigenschaft des Gebens schon besitzen würden.

Das Kind hält sein Spiel für die ernsteste und wichtigste Sache der Welt, nur spielend kann es wachsen. Aber ich spiele und weiß, dass es weder echt, noch ernsthaft ist! Darin besteht das ganze Problem. Wenn ich dieses Spiel mit meinem ganzen Verstand und mit dem brennenden Herzen angehen würde, dann bekäme ich davon mehr Nutzen. Es funktioniert aber trotzdem. Das Licht wirkt auf mich ein und ich verändere mich mit seiner Hilfe.

Das Wichtigste ist, dieses Spiel auf jeden Fall fortzusetzen. Wie geschrieben steht: „Egal was geschehen wird, verlass mich nicht“, so wirst du vorankommen können. Das Licht wird jedes Mal auf dich stärker und noch stärker einwirken. Wenn du schlecht spielst, dann kann es Jahre dauern, bis die Veränderungen eintreten. Aber im Endeffekt wirst du beginnen, in dir diese Umwandlung zu bemerken, die Eigenschaft des Gebens zu schätzen und mit ihr voranschreiten.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch, 26.10.2011

 

Kabbala Akademie

 

Die Liebe – nicht die Nachsicht

Frage: Wie ist das Geben an die Welt zu realisieren?

Meine Antwort: Du nimmst die Wünsche aller Menschen und erfüllst sie, so gut du kannst. Das heißt eben zu lieben. Es ist die wahre Erscheinungsform der Liebe.

Frage: Welche Wünsche nehme ich denn?

Meine Antwort: Wenn du liebst, dann erfüllst du nur die notwendigen Wünsche. Du wirst doch deinem Kind niemals eine ungesunde Nahrung kaufen, eher etwas Leckeres oder Nützliches.

Frage: Und was mache ich dann, wenn es gerade schädlichen Fastfood will?

Meine Antwort: Wenn du das Kind liebst, dann kannst du seine schlechten Wünsche nicht erfüllen. Du wirst dem Sohn niemals ein Messer geben, auch wenn er dich darum bittet, um damit zu spielen. Ist es nicht dasselbe, wie Fastfood?

Die wahre Beziehung, eine echte Liebe härtet dich, macht dich stark. Und dieses Mitleid ist in Wirklichkeit egoistisch, du bemitleidest dich und nicht das Kind. Wenn du es liebst, dann wirst du ihm nur das Nützliche geben, was seine Entwicklung fördert.

Und das Kind wird sich sehr schnell daran gewöhnen. Wenn du von Anfang an auf diese Weise handelst, dann wird es dich niemals um etwas Überflüssiges bitten.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Liebe zum Schöpfer und den Geschöpfen“, 26.10.2011

Wo gibt es die fehlende Hälfte des Gefäßes

Wir arbeiten ständig mit unserem egoistischen Verlangen, welches entsprechend seiner natürlichen Eigenschaft, dem Wunsch zu genießen, unserem einzigen Material handelt. Und wir warten darauf, dass das Licht der Korrektur dieses Verlangen um die richtige Absicht des Gebens ergänzt.

Man muss den Wunsch und die Absicht unterscheiden können. Mit dem Wunsch zu genießen ist es möglich zu arbeiten und voranzukommen, und darüber steht geschrieben: „Mache alles, was nur in deiner Macht ist!“ Aber die Absicht des Gebens an den Nächsten oder an den Schöpfer entsteht infolge der Einwirkung des umgebenden Lichtes. Wir müssen das Licht eben darum bitten.

Einen Teil des spirituellen Kli trage ich schon in meinem Inneren, nämlich das Verlangen zu empfangen, das ich weder verachten, noch neutralisieren soll. Ich will nur die Absicht verändern. Wenn der Mensch seine Einstellung zur Handlung und zur Absicht richtigerweise voneinander trennt, d.h. die Handlungen aufgrund der Neigung oder mit Hilfe der Kraft der Brüderlichkeit ausführt, die er in der Vergangenheit bekommen hat, dann kann er sich immer in einem Gebet, in der Bitte um die Absicht befinden.

Er bittet darum, dass seine Absicht an die Handlung angeschlossen wird und das Wesen dieser Handlung bestimmt. Auf diese Weise kommt er voran. Je mehr er seine Handlungen versteht und fühlt, desto klarer empfindet er, dass der Unterschied zwischen dem Materiellen und dem Spirituellen nicht so groß ausfällt. Baal HaSulam spricht an der Stelle eine psychologische Veränderung im Menschen an. Er soll weder sein Leben verändern, noch seine Wurzeln verheimlichen, sondern ständig um die Korrektur der Absichten bemüht sein.

Deshalb ist er einerseits froh über den Auszug aus Ägypten, und er hat viele Kelim, viele Wünsche und Kräfte. Andererseits hat er eine Menge Absichten, zu empfangen, und fühlt, dass sie der Wahrheit entgegengesetzt sind, weshalb er mit diesen Absichten arbeiten soll. Ab diesem Zeitpunkt fängt schon die richtige spirituelle Arbeit an, und deshalb heißt es, der Punkt der Geburt. Er fühlt, dass er heute vor dem Schöpfer mit solchen unkorrigierten Kelim erscheinen kann, die zur Korrekturen bereit sind.