Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die flüchtigen Gedanken quer durch „Shamati“ – Drei Gründe, welche den Verstand des Menschen vergrößern

Es wurde von den Weisen gesagt, dass „drei Gründe den Verstand des Menschen vergrößern: eine schöne Frau, ein schönes Haus und die schönen Kelim/Gefäße“.

Es handelt sich um die Wünsche zu genießen, welche „das Haus“, „die Frau“ und „die Gefäße“ heißen: in dem Maß, in welchem ich mich um diese Wünsche sorge, damit sie die Form des Gebens annehmen, werden sie ausgedehnt.

Auszug aus der 6. Lektion des Kongresses in Toronto, 18.09.2011

Die flüchtigen Gedanken quer durch „Shamati“ – Was bedeutet der Satz „mein Freund hat sich verhüllt“ in der spirituellen Arbeit

Was ist mit dem Satz „Mein Freund hat sich verhüllt“ gemeint? Manchmal fühle ich, dass die angenehme, schöne Empfindung, das Verständnis der Erfüllung sich entfremden und verschwinden. Diese Stufen der Entfernung heißen „Nekudot“ / „Punkte“.

Es gibt „Taamim„, „die Geschmäcker“, die beim Eingang des Lichtes empfunden werden, und es gibt „Nekudot“ / „Punkte“, die Eindrücke vom Ausgang des Lichtes. Gerade aus „Nekudot“ entstehen die neuen Gefäße/Verlangen. Wir studieren es in „der Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“ und im „Talmud der Zehn Sefirot“.

In diesem allmählichen Verschwinden des Lichtes muss man die Erschaffung der neuen Gefäße/Verlangen, einen Flirt, ein Spiel sehen. Solche Entfernung, die Empfindung, des dich verlassenen Lichtes ist eben eine Einladung, es zu verfolgen, es sich zu wünschen, um auch in der kommenden Finsternis mit dem Licht verschmolzen zu sein.

Auf diese spielerische Art baut der Schöpfer in uns die Beziehung zu Ihm, welche von unserem Verlangen zu genießen unabhängig ist. Er verhüllt sich, aber ich bin trotzdem bereit Ihm zu folgen. Er verblasst und ich will dennoch in dieser Finsternis bleiben. Das heißt diese Spiele sind nicht auf mich, sondern auf mein Verlangen zu genießen, auf mein Ego gerichtet. Und ich will mich über dem Ego mit dem Schöpfer verbinden, und das trotz der Finsternis, die in meinem Ego empfunden wird.

Es gibt also mein Ego, und mich über dem Ego. Mir gegenüber befindet sich das Licht. Und ich bin dazu bereit, dass mein Ego die Finsternis, die Leere empfindet.

Ich muss folgende Erkenntnis erlangen: trotz der negativen Empfindung, der Abwesenheit jeder Füllung in meinem Ego, will ich gerade in solchen Situationen mit dem Licht verbunden sein. Es bedeutet, dass ich mich „über dem Verstand“, im Geben befinde. Deshalb baut die Entfernung des Lichtes in mir das Verlangen zum Spirituellen.

Auszug aus der 6. Lekion des Kongresses in Toronto, 18.09.2011

Flüchtige Gedanken quer durch „Schamati“ – der Unterschied zwischen dem heiligen Schatten und dem Schatten der Klipot

Ein Schatten bedeutet, dass ich mich in der Finsternis befinde: ich empfinde Kraftlosigkeit, fühle keinen Geschmack in der spirituellen Arbeit, will nichts, bin satt und ermüdet, als ob mir die ganze Luft aus den Rädern gelassen wurde. Was ist zu machen?

Wenn ich verstehe, dass mir diese Zustände absichtlich gegeben werden, damit ich vorankomme, um meinen Bemühungen Platz zu schaffen, dann betrachte ich diesen Schatten in der Form eines Flirts, eines Spiels des Lichts mit mir. Es verbirgt sich absichtlich, damit ich seine Anwesenheit enthülle. Es wendet sich absichtlich von mir ab, damit ich ihm einen Schritt entgegen mache.

Infolge dieses Spiels beginne ich zu empfinden, dass ich mit dem Licht in einer Art Wechselbeziehung stehe. Dann werden seine Verhüllungen für mich zur Einladung. Kabbalisten vergleichen sie mit dem Verhalten einer Frau und eines Mannes: sie verhüllt sich absichtlich, damit er sie enthüllt. Darin liegt der ganze Sinn der Kleidung, des Aussehens, der Kosmetik usw.

Wenn ich in den Verhüllungen die Lichter, die Einladungen offenbare, um mich noch ein bisschen mehr anzustrengen, meine Einstellung, mein Streben, meinen Wunsch zu zeigen, dann heißt mein Verhalten der heilige Schatten. Wenn ich aber dazu nicht fähig bin und die Verhüllung mich nicht heranzieht, dann bleibt alles fade und geschmacklos: „Warum brauche ich das?. Was nutzt mir dieser Zustand?… Lasst mich in Ruhe, ich brauche nichts, dann ist das ein Schatten der Klippot, der mich abstößt.

Auf diese Weise kommen wir mit Hilfe des heiligen Schattens voran und werden vom Schatten der Klipot abgestoßen. Alles hängt von der Vorbereitung des Menschen ab. Noch lange bevor er den Schatten enthüllt, bereitet er sich auf den Abstieg, auf die Abwesenheit des Geschmacks vor, und begreift folglich, worum dieser Zustand eingetreten ist, um sein Verlangen nach dem Licht, nach dem Schöpfer, nach dem Geben zu offenbaren.

Gerade dort, wo ich kein persönliches, egoistisches Interesse habe, kann ich das Licht enthüllen. Nicht mein Ego zieht mich dorthin, so dass ich in diesem Zustand zeigen kann, dass ich das Licht nicht eigennützig brauche. Es ist eben die Arbeit über dem Verlangen.

Auszug aus der 6. Lektion des Kongresses in Toronto, 18.09.2011