Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Der erste geistige Wunsch ist schon da!

Frage: Warum wird nach jedem Kongress, nach dem großen Aufstieg und der Begeisterung, immer das Fallen gefühlt?
Antwort: Das ist bereits ein geistiger Prozess. Wir haben auf dem Kongress einen neues, größeres Kli empfangen und uns an einen neuen, größeren Wunsch angeschlossen. Und wenn ich später zu diesem neuen Wunsch nichts mehr ergänze, dann fühle ich die Leere.
Im Laufe des Tages habe ich mich mit den Wünschen von tausenden von Menschen verbunden und wir haben uns wie ein Mensch in einem Herzen gefühlt. Ich habe unsere Bürgschaft gefühlt.
Ich fühlte, dass ich mich in ihnen aufgelöst und verloren habe und, dass ich mich in ihre Hände übergeben habe! Vielleicht nur für einen Augenblick, ganz unbewusst, aber das kam zustande. So habe ich zum ersten Mal den geistigen Wunsch (Kli), den es bei mir früher nicht gab, bereits enthüllt.
Früher habe ich nur materielle Wünsche gehabt, die ich egoistisch füllen wollte. Das wird als tierisches Niveau des Wunsches genannt.
Und nun, wobei ich selber nicht weiß wie das passierte, habe ich mich an etwas riesiges angeschlossen. Diese Vereinigung ist der Mangel in der Geistigkeit, im Geben und der geistige Wunsch, den es bei mir früher nie gab.

Jetzt muss ich mit ihm arbeiten. Aber ich verlasse ihn und möchte zum alten, gewöhnlichen Wunsch zurückkehren und warte wieder auf die gewöhnlichen, egoistischen Füllungen. Und was ist mit dem neuen, geistigen Wunsch? Er bleibt leer; dieser riesige, im Vergleich zum materialistischen Wunsch!
Natürlich verliere ich den Geschmack zum Leben. Ich verstehe nicht, womit ich mich füllen kann, wo sind meine gewohntes „Fleisch und Wein“? Sie bringen mir keinen Genuss mehr, wie zuvor.
Deswegen schon ab jetzt, angesichts des bevorstehenden großen Kongresses im November, auf dem wir einen noch größeren und stärkeren Wunsch enthüllen werden, müssen wir ihn mit der richtigen Absicht vorbereiten.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 16.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum->

Du hast einen Teil der zukünftigen Welt in dir!

Auf dem vergangenen Mega-Kongress haben wir Funken von Bina erhalten, uns von dem Gefühl des Gebens, der gemeinsamen Verbindung, der Gemeinschaft überwältigen lassen – jetzt habe ich das nicht mehr, doch dieses Bedürfnis, das leere Verlangen, ist geblieben!
Natürlich leide ich deswegen – ich muss unverzüglich meine Verbindung zu den Anderen erneuern lassen, das Licht anziehen, gemeinsam mit allen anderen handeln, einen ganzen Mechanismus dafür erschaffen.
Das alles ist jedoch ein Empfinden meines ersten spirituellen Verlangens! Ich habe zum ersten Mal ein spirituelles Gefäß erhalten, das ich vorher noch nie gehabt habe – ich hatte nur tierische und „allgemein-menschliche“ Verlangen. Nun aber habe ich die Leere von Bina – die Wahrnehmung des Nächsten, die vollkommen auf dem Geben aufgebaut ist – erhalten.
Ich habe gespürt, dass es außer mir noch jemand anderen in der Welt gibt! (und zwar nicht nur als Objekt zum Ausnutzen) Dieses Gefühl habe ich von Bina erhalten.
Das „Verlangen zu genießen“ verspürt so etwas nicht: ein Löwe, der einen Hirsch fresen will, verhält sich ihm gegenüber nicht wie zu einer Persönlichkeit. Er sieht einfach Dutzende von Kilos Fleisch vor sich, die er zum Überleben benötigt.
Er betrachtet alles, was sich vor ihm bewegt, nur aus diesem Blickwinkel. Er hat keine persönliche Beziehung zu seiner Umgebung, er will niemandem Böses tun.
Doch Bina, die sich in uns befindet, ist ein Teil des Höheren, die Eigenschaft des Schöpfers, und sie eröffnet eine Beziehung zu den „Menschen“ in uns. Während des Kongresses erlange ich diese Beziehung zum Nächsten, seine Wichtigkeit, und dadurch empfange ich Genuss, Erfüllung.
Nach Beendigung des Kontaktes fühle ich mich schlecht. Nicht weil mein Verlangen einfach gewachsen ist, sondern es gehört bereits einem ganz anderen Gebiet, der spirituellen Dimension, an.
Das ist ein Teil der zukünftigen Welt! Deshalb kann er auch nur von dort erfüllt werden, mit Hilfe der Gruppe, des Studiums, der gemeinsamen Handlungen.
Darin befindet sich das Heilmittel. Genau das bedeutet, den Weg des Lichtes zu gehen: selbst in sich das Verlangen aufzubauen und sich im vorhinein, um dessen Erfüllung zu kümmern – sich wie ein Greis fortzubewegen, der nach vorne gebeugt geht und bereits im Vorfeld sucht, als ob er irgendetwas verloren hätte…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 16.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Alle zusammen aufsteigen – und keinen Schritt zurück!

Heute wird der Einheitsabend in Beer Schewa stattfinden, und jedes Mal gehen wir einen weiteren Schritt nach oben.
Auch wenn dieses Ereignis nur von kleinem Maßstab ist, wird es immer zu allen vorhergehenden ergänzt.
Wir fühlen die Akkumulation unserer Bemühungen nicht, aber so ist es in unserer irdischen Entwicklung, wenn wir eine Menge Handlungen ausführen müssen, um einen sichtbaren Sprung in der Entwicklung durchzuführen. Wie die Flucht aus Ägypten – unerwartet, in der Hast und in der Finsternis.
Deswegen ist die heutige Veranstaltung so wichtig. Jedes weitere Ereignis ist zweifellos tiefer und stützt sich auf alle vorhergehenden Zustände und übersteigt sie alle.
Wenn man alle vorhergehenden Zustände zusammen verbindet, dann wird jeder weitere Zustand größer als die anderen, egal, ob wir das fühlen oder nicht. Handlungen werden nicht nach unserer Empfindung bewertet.
Und wir erhoffen uns, dass wir schon genug vorbereitet sind und das Fallen überwinden können. Wie ein Greis, der gebogen geht und die ganze Zeit im Voraus prüft, ob er etwas fallen lassen hatte.
Genauso müssen wir jetzt auch entscheiden, dass wir hinaufsteigen und nicht mehr fallen. „In der Geistigkeit wird es gehoben, aber nicht gesenkt!“
All diese Schwäche, die sich nach dem Treffen und der Vereinigung enthüllen wird, muss man bereit sein, mit dem Glauben über dem Verstand sofort zu überwinden.
Der Zustand, der auf dem Treffen erreicht wurde, soll nicht verlorengehen! Wir werden die Leere unvermeidlich fühlen, weil wir ja bis zu irgendeinem Zustand der Einheit hinaufgestiegen waren. Danach haben wir uns getrennt und sind noch tiefer gefallen als wir vorher waren. Und jetzt stellt sich die Frage: Was werden wir mit diesem Fallen machen?
Das Wichtigste und das Kostbarste ist dieser negative Zusatz, weil wir mit seiner Hilfe noch ein Stückchen höher hinaufsteigen können.
Dieser Zusatz der Selbstsucht ermöglicht es uns, mit dem „Glauben über dem Verstand“ über sie hinaufzusteigen. Die Kraft, um die Fälle zu überwinden, kommt von oben, wenn wir um sie gemeinsam bitten.
Darin kann uns nur der Stimulator helfen, in dem wir die Einigkeit nach dem vergangenen Einheitsabend fortsetzen, um uns dort so stark wie möglich zu äußern.
Mit jedem Treffen werden wir mehr und mehr von der Einheit ansammeln, bis „ der Groschen zum großen Kapital wird“.
Wieviel dort angesammelt wurde, ist uns nicht bekannt, bis die nötige Summe für den Eingang in die höhere Welt plötzlich erreicht wird.
Aber das geschieht immer unerwartet, in der Hast, wie die Flucht aus Ägypten. Es ist unmöglich, etwas darüber im Voraus zu wissen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 18.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum->

Der Aufbau der gemeinsamen Seele

Während des Kongresses sammeln wir all unsere Kräfte des Gebens zusammen und schaffen eine einheitliche, gemeinsame, kollektive Kraft.

Dank dieser Kraft werden wir einen neuen egoistischen Wunsch enthüllen. Wir werden mit ihm arbeiten und uns mit Hilfe des Glaubens über dem Verstand, trotz der Unlust, über ihn erheben.

Hier werden wir entdecken, dass sich neue Leute an uns anschließen. Und das ist, weil wir die Kräfte bekommen haben, um uns um sie zu kümmern.

Weil wir ja mit unseren Handlungen die allgemeine Seele beeinflussen – die einzige Schöpfung. Wir sammeln die Kräfte des Gebens von jedem und wir formen eine kleine Seele, die bereits der Seele Adams ähnelt, welche sich im Zustand der Welt der Unendlichkeit befindet.

Daraus folgt, dass wir mit unseren Bemühungen alle Seelen erwecken und sie beginnen zusammen zu „vibrieren“!

Darin wird die Verbreitung der Kabbala bestehen. Man braucht sogar nicht mehr so viel Stoff über das Ziel oder die Korrektur, sondern die Menschen werden schon fühlen, dass es die Quelle der höchsten Kraft gibt.
Aber das ist nur dann, wenn wir die gemeinsame Seele, die kollektive Kraft schaffen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 19.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Der Anfang des praktischen Aufstiegs

Auf einem Kongress speichern wir quasi die „Abschirmung“ (den Schirm) – die Kraft des gegenseitigen Gebens, mit der wir zu arbeiten bereit sind.

Ein Kongress ist mit einer großen Gruppe zu vergleichen: wir haben die Menschen versammelt, haben sie vereint und sind nun bereit, ein gemeinsames Ziel zu verwirklichen, wie eine Kampftruppe.

Und wenn wir uns einfach versammeln, um zu singen, zu tanzen und dann auseinanderzugehen – welchen Sinn macht es dann? Ein Kongress ist ein Ort für die Zusammenarbeit!

Je nach Zuständen, die wir durchlaufen werden, werden wir entscheiden, wie oft wir solche Kongresse brauchen. Wir werden empfindlicher, werden verstehen, wann und wo der nächste Kongress stattfinden muss, in welcher Größenordnung, regional oder weltweit.

Unser ganzes Leben wird aus diesen gemeinsamen Auf- und Abstiegen bestehen, die die gesamte Arbeit unseres Unternehmens bestimmen werden. Wofür leben wir sonst, wenn nicht für die spirituelle Entwicklung?

Je schneller wir diese ganze Arbeit erledigen, desto schneller erreichen wir den Eingang in die spirituelle Welt und fangen an, dort die 125 Stufen hochzusteigen.

Noch sind wir dabei, diesen Aufstieg zu üben, doch er ist bereits sehr nah. Ein paar solcher Übungen und du wirst bereit sein, mit Lichtern und Kelim zu arbeiten. Nicht weil wir klüger werden, indem wir die Theorie erlernen, sondern weil wir eine kollektive Kraft aufbauen, die auch unser spirituelles Gefäß ist.

Durch solche Handlungen enthüllt sich die gemeinsame Kraft der Gruppe – ihre Seele. Jedes Mal bauen wir sie immer mehr aus und beginnen zu spüren, wie in ihr das Licht arbeitet, d.h., wir durchqueren den Machsom.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 19.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 6

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Wer ist ein Kabbalist?

Es wird klar, über welchen Vorzug (besondere Eigenschaft und Wissen, Herz und Verstand) der Mensch verfügt, der dessen würdig wurde, wieder mit dem Schöpfer zu verschmelzen, was bedeutet, dass er der Ähnlichkeit mit den Eigenschaften des Schöpfers würdig wurde, dadurch, dass er kraft der Tora (des Lichtes der Korrektur) den (egoistischen) Willen zu empfangen, der in ihm eingeprägt war, ins Gegenteil verwandelte, weil dieser Wille eben das war, was ihn vom Wesen des Schöpfers (der vollkommenen Güte und des Gebens) trennte, und er ihn (eben von seinem Egoismus) in den Willen zu geben verwandelte.

Und alle seinen Handlungen sind nun nur auf das Geben ausgerichtet und darauf, den Nächsten Nutzen zu bringen (worin er dem Schöpfer ähnlich ist). Und dadurch, dass er sich den Eigenschaften des Schöpfers anglich, gleicht er jenem Organ, welches einst vom Körper abgeschnitten war, aber zurückkehrte und sich wieder mit dem Körper verband. Und wieder kennt es die Gedanken des Körpers, wie es sie kannte, bevor es sich vom Körper trennte.

So auch die Seele (der Punkt im Herzen eines jeden, das Streben nach dem Schöpfer, nachdem es im Menschen erwacht): Nachdem sie (durch die Korrektur ihrer selbst durch das Licht) eine Schöpferähnlichkeit (die Eigenschaft des Gebens anstelle der ursprünglichen Eigenschaft des Empfangens) erreicht, kehrt sie (zur Vereinigung zu einem Ganzen mit dem Schöpfer) zurück und kennt wieder Seine Gedanken (wie ihre eigenen, weil sie die Verschmelzung mit Ihm erreicht hat), wie sie diese vor der Trennung von Ihm aufgrund der (von ihr festgestellten) Unterscheidung der Eigenschaften des Willens zu genießen (von den Eigenschaften des Lichts, des Schöpfers) kannte.

Und dann erfüllt sich das damit Gesagte: „Erkenne den Schöpfer, deinen Vater“, weil sie dann des vollkommenen Wissens gewürdigt wird; sie erkennt die Vernunft des Schöpfers und wird der Offenbarung aller Geheimnisse der Tora gewürdigt, da die Gedanken des Schöpfers die Geheimnisse der Tora sind.

(Als Geheimnisse werden Verlangen und Gedanken des Schöpfers bezeichnet, weil sie vor dem Menschen aufgrund der Unterscheidung der Eigenschaften verborgen sind und ihm im Maße der Eigenschaftsähnlichkeit zwischen ihm und dem Schöpfer zugänglich werden).

Baal haSulam „Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“

Erlangt die Empfindung!

Eine Frage, die ich erhielt: Außer, dass ich den Sohar verstehen will, will ich mir auch Begriffe merken, um sie miteinander verknüpfen zu können. Doch was soll ich tun, wenn ich sie ständig vergesse?
Meine Antwort: Du musst nach Empfindung verlangen! Es ist sehr gut, dass du vergisst! Kabbalisten haben darum gebetet, alles, was sie gelernt haben, jede Minute zu vergessen.
Denn zwischen den Stufen gibt es immer einen Bruch, wenn alles, was auf der früheren Stufe erkannt wurde, vergessen und aus den Empfindungen und dem Gedächtnis gelöscht wird.
Unsere Erkenntnis vollzieht sich in den Empfindungen, im korrigierten Verlangen. Alle Namen und Bezeichnungen, die wir im Sohar lesen – HaWaYaH, Elokim, in allen möglichen Kombinationen und Erscheinungen -, offenbaren sich im korrigierten Verlangen.
Wenn sie sich der Reihe nach in meinem Verlangen offenbaren, beginne ich, wie in unserer Welt, mit meiner Empfindung zu arbeiten.
Der Mensch glaubt, dass Empfindungen weniger wichtig sind als der Verstand. Doch die Empfindung kommt und verbindet sich mit dem Verstand, um ihm zu helfen, diese Empfindung zu bedienen.
Und wenn wir alle Teile der „Lehre von den Zehn Sefirot“ studieren, dann nur, um uns zu erwecken, um auf der Grundlage von all diesen Kenntnissen in jedem Fall nach Empfindung zu verlangen. Denn „erkennen“ bedeutet „sich verbinden“, „Wissen“ heißt Verbindung, Vereinigung (Siwug).

Aus dem Sohar-Unterricht vom 11.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>