Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Der Eingang zum Garten Eden

Der Sohar, Kapitel „Lech Lecha„, Punkt 104: Wenn Ruach aus dieser Welt herauskommt und die Höhle von Adam ha Rishon und den Patriarchen betritt, geben sie ihm einen Buchstaben als ein Zeichen, und er geht zum Garten Eden.

Wenn er eintrifft, trifft er dort die Cherubim und jenes flammende Schwert, welches sich in alle Richtungen wendet. Wenn er belohnt wird sehen sie den Buchstaben der das Zeichen ist, öffnen das Tor für ihn, und er tritt ein. Wenn nicht, weisen sie ihn draußen zurück.

Wenn man den Sohar liest, dann lohnt es sich, nur einen größeren oder einen kleineren Wunsch zum Geben vorzustellen, oder gar nur den Wunsch des Erhaltens – bzw. die Veränderungen im Geben. So ist die gesamte Geisteswelt. Aber in diesen Veränderungen gibt es alle Schattierungen der Farben und alle Gradationen der Eigenschaften. Alles, was wir im Sohar lesen, sind Veränderungen in der Eigenschaft des Gebens, die auf diese Weise in unseren Empfindungen gezeigt wird.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 21.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 11

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Auf den Wegen der Kabbalisten schreiten

Der wirksamste Weg für den Menschen, der diese Wissenschaft studieren möchte – ist, den wahren Weisen – Kabbalisten zu finden, und ihm in allem zuzuhören, was er sagen wird, bis man mit seiner Hilfe die Wissenschaft (in seinen korrigierten Wünschen) verstehen wird (die Offenbarung des Schöpfers), das heißt aus der Urquelle (vom Schöpfer) hören wird, wonach er der „Mund in den Mund“ Wahrnehmung (im gemeinsamen Schirm, Begreifen und in der Verschmelzung) ausgezeichnet wird, was die zweite Komponente bildet. Und nur nach diesem (inneren) Verständnis des Geschriebenen, das die dritte Komponente bildet, wird er vom Lehrer die ganze Weisheit und die Mittel erben, mit deren Hilfe er folglich (die Enthüllung des Schöpfers) ausdehnen und entwickeln wird.

Baal HaSulam. „Die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Der Umsturz

In dieser Welt existieren wir auf der tierischen Stufe, d. h. wir ordnen uns der Natur vollständig unter. Aber in dem Moment, wo wir offenbaren, dass ein solches Leben unbedeutend und ziellos ist, empfinden wir sofort den Wunsch, von dieser Stufe aufzusteigen.

Wie kann man über die tierische Existenz, welche automatisch und unfreiwillig ist, hinwegsteigen, um zum freien Menschen zu werden, der sich über den Tod des tierischen Körpers erheben kann? Denn „der Mensch“ bedeutet „ähnlich dem Schöpfer“ (Adam, vom Wort „Dome“, der ähnliche).

Um einen solchen Aufstieg zu machen, und innerhalb „des Tieres“ die neue Natur „des Menschen“ aufzubauen, welche dem Schöpfer ähnlich sein wird, müssen wir das Licht heranziehen, das zur Quelle zurückführt. Es ist eine besondere höhere Kraft, die uns so beeinflussen und verändern wird, dass wir in unserem Verständnis, in der Empfindung, in den Möglichkeiten und in der Wahrnehmung auf die höhere Stufe hinaufsteigen werden, die als Mensch bezeichnet wird.

Es ist kein einfacher mechanischer Aufstieg und keine Ansammlung von Wissen, sondern eher ein Übergang zur anderen Stufe der Natur. Uns ist noch unklar, wie er geschieht, denn wir sehen jetzt die Welt aus unserem tierischen Körper. Ich verstecke mich innerhalb dieses Tieres und nehme durch seine Augen, Ohren und alle übrigen Empfindungen diese Welt wahr. Ich bin so lange nicht in der Lage, die Welt mit anderen Augen zu sehen, bis das Licht von oben kommt und mir ermöglicht, mich von dieser tierischen Schale und ihren Empfindungen zu befreien, und die menschliche Gestalt anzunehmen – erst dann werde ich die neue Wirklichkeit sehen und fühlen können.

Momentan wissen wir nicht, in welcher Realität wir existieren, und wohin wir gehen sollen. Denn man kann das Eine nur anhand des Anderen bewerten. Um diesen Prozess dennoch zu starten, sind uns zwei Hauptkomponente gegeben: die Gruppe und das Studium der kabbalistischen Bücher. Durch die Gruppe und den Wunsch, sich gegenseitig zu verbinden, realisieren wir den Ausgang aus dem tierischen Körper und den Eintritt in das Gewand des Menschen. Der Mensch ist derjenige, der mit anderen verbunden ist und über die Fähigkeit verfügt, seinem Nächsten zu geben. Und das Buch zieht mit Hilfe unseres Wunsches das Licht heran und wandelt das Erwünschte in die Realität um. Folglich erreichen wir die menschliche Stufe – die Ähnlichkeit mit der höheren Wirklichkeit.

Jeder von uns hat diesen Wunsch, Mensch zu werden, und es gibt hierfür die Gruppe, die Möglichkeit, die Anstrengungen zu machen, aus der tierischen Empfindung hinauszugehen und sich gegenseitig zu verbinden. Unsere Verbindung wird eben zulassen, uns als Menschen zu empfinden. Und das höhere Licht, das wir mittels gemeinsamen Lesens heranziehen, wird für uns diese Arbeit beenden, und wandelt unsere Bemühungen in die neue Realität um.

Lasst uns mit einer solchen Hoffnung gemeinsam studieren.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 27.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Schlage dich unterwegs nicht mit unnötigem Ballast herum

Die innere Arbeit offenbart sich uns in Teilen, die ihre Ausführung betreffen. Es bleibt uns versagt, die gesamte von uns geleistete Arbeit zu sehen, damit wir dadurch nicht gestört werden.

Der Mensch ist ständig mit jenem Verlangen beschäftigt, das in diesem Moment in ihm entsteht, und vergisst alles, was er früher gemacht hat, er fühlt sich jedes Mal leer.

Je mehr er arbeitet, desto mehr verbirgt sich vor ihm das, was er bereits gemacht hat.

Obwohl er viele Korrekturen vorgenommen hat und nichts verloren geht, wird ihm das Gefühl gegeben, als ob er nichts geleistet hätte, damit er immer die Gelegenheit hat, noch etwas zu tun, damit sich ihm ein neues Verlangen offenbart, wie beim ersten Mal.

Auf diese Weise geht es immer weiter, bis ein bestimmtes Arbeitspensum erledigt ist – dann, in einer abschließenden Handlung „Rav paalim umekabziel“, wird ihm die gesamte von ihm in dieser Zeit angehäufte Korrektur offenbart.

Unterwegs müssen wir aber die ganzen durchgemachten Zustände immer wieder vergessen, um das Verlangen nach der nächsten Handlung zu erhalten. Sonst würden wir stehenbleiben und uns nicht vorwärtsbewegen können.

Solange der Mensch nicht alle Korrekturen beendet hat, wird seine ganze frühere Arbeit vor ihm verborgen, als ob er nichts gemacht hätte. Doch alles wird auf einmal enthüllt – am Ende der Korrektur!

Alles kehrt zum Ausgangspunkt zurück, da aber jedes Mal ein neues Verlangen entsteht, kommt es uns vor, als ob das ein vollkommen neuer Zustand wäre.

„Jeden Tag beginnen wir scheinbar alles aufs Neue“, indem wir sowohl in der materiellen Welt als auch in der spirituellen einen neuen Appetit, neue Geschmäcke entwickeln.

Deshalb, selbst wenn wir glauben, dass wir in der Spiritualität nichts geleistet und nichts erreicht haben, wird sich uns später enthüllen, dass dem nicht so ist. Doch bis zum Ende der Korrektur darf man nach keinerlei Abrechnung mit der Vergangenheit fragen oder verlangen.

Man muss im Gegenteil dankbar sein, dass die Vergangenheit vor uns verborgen ist und uns nicht blendet und unser Vorankommen nicht stört, sondern uns die ganze Arbeit von Anfang an beginnen lässt.

Aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot vom 06.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>