Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das alles ist doch kein Zufall!

Eine Frage, die ich erhielt: Die Kabbala sagt, dass die Ursache aller Probleme in der Welt das egoistische Verlangen des Menschen ist. Doch welche Verbindung besteht zwischen dem, dass ich ein Egoist und dem Schöpfer entgegengesetzt bin, und der Hitze in Moskau oder der Umweltkrise?

Meine Antwort: Wir alle befinden uns innerhalb eines geschlossenen Systems (einer Sphäre) namens „Schöpfer“, dessen Eigenschaft die vollkommene Verbindung aller Teile im gegenseitigen Geben ist. So ist das Gesetz für die Existenz des gesamten Systems und jedes seiner Teile.

Das können wir am Beispiel unseres Körpers, des Ökosystems u.a. beobachten. Ich existiere innerhalb dieses Systems wie ein Embryo in einer Mutter, und in dem Maße der Verbindung, d.h. der Eigenschaftsähnlichkeit mit dem System, wenn ich mich diesem ähnlich im Geben befinde, fühle ich mich gut. Und umgekehrt, in dem Maße der Entfernung von seinen Eigenschaften geht es mir schlecht.

Die Nähe oder die Entfernung wird nicht nach dem Abstand, sondern nach der Ähnlichkeit der Eigenschaften gemessen. Wenn ich über ein kleines egoistisches Verlangen verfüge, dann empfinde ich, selbst wenn ich mich von dem System unterscheide, nur geringe Probleme. Doch wenn mein Verlangen wächst, wächst auch das Unbehaglichkeitsgefühl.

Da der Mensch sich ständig in seinen egoistischen Verlangen entwickelt, wächst auch seine Gegensätzlichkeit zum Natursystem, zum Schöpfer, und er wird sich unvermeidbar immer schlechter fühlen! Bis er zu begreifen beginnt, was genau der Grund für seine Leiden (Probleme) ist.

Ich werde Schicksalsschläge von allen Seiten erleiden, bis ich begreife, dass das Systemcharakter hat und kein Zufall ist! Die Umweltprobleme sind nicht zufällig! Ich kann sie nicht mehr übersehen.

Ähnliche Probleme wird es überall auf der Erde in unterschiedlichen Formen geben, und sie werden die Menschen wachrütteln, um sie zum Nachdenken anzuregen: „Wahrscheinlich gibt es einen Grund dafür“.

Das Verlangen, wenn es gewachsen ist, empfindet Leiden und erschafft in seiner Nähe den Verstand, um sie zu vermeiden – der Mensch wird klüger, schlauer, und lernt Ursachen und Folgen miteinander zu verbinden.

Er beginnt unweigerlich zu fragen: warum geschieht es und woher kommt all das Unheil?! Wie man zu fragen pflegt: „Womit habe ich das alles verdient?!“ Und das ist bereits eine unterbewusste Frage nach der Quelle der Geschehnisse (nach der Natur, dem Schöpfer).

Die Menschen werden erkennen, dass es ein allgemeines Gesetz für das gesamte Universum gibt. Ihr müsst es nicht „Schöpfer“ nennen, nennt es „Natur“.

Doch es verlangt von uns ständig, bewusst das Gleichgewicht mit der Natur zu halten, sprich in der gleichen Eigenschaft des Gebens wie das gesamte Universum, welches in der allseitigen Verbindung und der integralen Einheit aller Teile existiert, zu sein.

Deshalb gibt es keine Wahl, die Menschheit ist ein Krebsgeschwür innerhalb der gesamten Natur und muss sich selbst heilen!

Letztendlich werden wir unter dem Druck aller Probleme zu dieser Erkenntnis kommen, es ist bereits sehr nah.

Aus dem Unterricht zum Thema „Die Aktualität im Licht der Kabbala“ vom 10.08.2010

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Wegweiser durch das Buch Sohar. Das System der höheren Welten

Auszüge aus meinem zukünftigen Buch „Wegweiser durch das Buch Sohar

Um uns die Möglichkeit zu geben, den ganzen Prozess der spirituellen Entwicklung umzusetzen, hat der Schöpfer ein System der Verbindung zwischen Ihm und uns erschaffen. Durch dieses System lenkt Er uns von oben, und wir können Ihn von unten um Hilfe bitten und diese von Ihm erhalten.

Dieses System wird in mehrere Teile unterteilt:

1. Die Welt der Unendlichkeit, in der sich der Schöpfer in all Seiner Kraft offenbart.

2. Die Ebene unter der Welt der Unendlichkeit, genannt „die Welt von Adam Kadmon„, wo der Schöpfer seine Einwirkung in fünf Arten, entsprechend den fünf Ebenen unseres Egos, über welches wir uns erheben können, aufteilt.

3. Unter der Welt von Adam Kadmon befindet sich ein Lenk- und Kontrollsystem, genannt „die Welt von Azilut„. Die Welt von Azilut wird in fünf Teile unterteilt – Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut, genannt Atik, Arich Anpin, Aba we Ima, Seir Anpin und Malchut (Nukwa).

· Atik und Arich Anpin werden im Sohar als „unerkennbarer Kopf“ der Welt von Azilut bezeichnet

· Aba we Ima sind Chochma und Bina, aus denen alle Lichter Chochma und Chassadim zu uns kommen

· Nachdem sie durch Seir Anpin hindurchgegangen sind, kommen diese Lichter zu Nukwa, zu Malchut der Welt von Azilut, genannt „Shechina“, weil das ganze Licht, das für die Seelen bestimmt ist, zu ihr aus der Unendlichkeit kommt. Diese Malchut heißt ebenfalls „Versammlung der Seelen Israel“, weil sie in sich alle Seelen einschließt, die „Isra-El“ („direkt zum Schöpfer“) werden, d.h. zur Welt der Unendlichkeit aufsteigen, wollen.

4. Unter der Welt von Azilut befinden sich die Welten von Brija, Yezira, Assija (die Welten von BYA), in denen sich unsere Seelen aufhalten.

5. Unter den Welten von BYA befindet sich diese Welt.

In der Sprache des Sohar heißt Malchut „Erde“ und Bina (Ima) „Himmel“. Seir Anpin und Malchut tragen im Sohar solche Namen wie Shochen und Shechina, Schöpfer (Kadosh Baruch Hu) und Versammlung der Seelen Israels, Bräutigam und Braut, Männlicher und Weiblicher Teil (Sachar und Nukwa).

Jede dieser Realitätskomponenten erhält im Sohar vielerlei Bezeichnungen in der Sprache der Umschreibungen (Midrash). Aus diesem Grund, um uns zu helfen, uns mit ihrem inneren Wesen zu verbinden, ergänzt Baal haSulam akribisch die Worte des Sohar durch kabbalistische Begriffe.

Die Familie – die sich auf der allgemeinen geistigen Grundlage basiert

Eine Frage, die ich erhielt: Warum geschehen heute solche Probleme in den familiären Beziehungen, und viele Menschen trennen sich voneinander oder möchten überhaupt nicht heiraten?

Meine Antwort: Der Egoismus wächst die ganze Zeit. Es ist nicht mehr so, wie es in den vorigen Generationen war, wo fast keinen Unterschied zwischen der alten und der neuen Generation gab

Die Menschen blieben, auf derselben Erde, im selben Dorf zu leben, der Sohn vererbte den Beruf des Vaters: der Vater war Schmied – und der Sohn war Schmied, der Vater war Bauer – und der Sohn war auch Bauer.

So war es üblich! Die Menschen gaben die Kleidung von der Generation an die Generation weiter. Und heute ist der Mensch jeden Augenblick – neu!

Der Mensch braucht für die Veränderungen nicht mal neu geboren zu werden. Und weil er neu ist – kann er auch nicht das ertragen, was gestern war.

Ich heiratete gestern, und heute sehe ich „sie“ an und verstehe nicht: „Ist das wirklich die Frau, die ich gestern geheiratetet habe?! Wo ist denn die gestrige Frau geblieben, wo sind ihre alten Eigenschaften?“ – Ich sehe sie heute nicht.

Ich verstehe nicht, dass die Veränderung in mir geschah – ich sehe sie an – und mir scheint es so zu sein, dass sie sich verändert hat, und ich bin heute nicht mehr bereit, mit ihr zusammen zu leben.

Daran ist niemand schuld! Wenn unser Wunsch, der sich ständig entwickelt nicht korrigiert wird, – dann wird die Familie zerstört. Auf welcher Grundlage können sich die Menschen untereinander verbinden?

Einst hielt uns die Verbindung auf „dem körperlich-öffentlichen“ Niveau fest: die gemeinsame Wirtschaft, das Haushaltsleben, die Kinder, die Pflicht, der Druck der öffentlichen Meinung.

Und heute beunruhigt den Menschen nichts! Er ist höher als all diese Beschränkungen gestiegen und möchte nichts.

Deshalb ist der Mensch nicht in der Lage, eine Familie zu gründen, er wünscht sie einfach nicht, und will keine Kinder haben.

Die Probleme in der Familie wachsen ständig, und es ist unmöglich, sie zu lösen, wenn die Eheleute keine gemeinsame Beschäftigung mit dem Geistigen vereinigen wird.

Nur sie kann die Familie erhalten! Keine materiellen Beschäftigungen werden sie zusammenführen. Wie es gesagt wurde: „Der Mann und die Frau – und der Schöpfer zwischen ihnen“.

Wir werden noch entdecken, wie sehr für unsere Verbindung auf dem Niveau „der Mensch“ die höhere Kraft, die höhere Idee notwendig ist.

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