Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 15

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Auf den Wegen von Kabbalisten schreiten
In spiritueller Hinsicht wird das Recht des Kollektivs (sich nach seinem Verständnis auf der irdischen Ebene einzurichten) zu ihrer Pflicht (bei ihrem obligatorischen spirituellen Aufstieg auf den spirituellen Anführer zu hören, weil sie kein eigenes Verständnis für den Weg zum Ziel haben und auch nicht haben werden), und es folgt(bei einer obligatorischen spirituellen Entwicklung der Massen) dem Gesetz „Folge dem Individuum“, das heißt, der entwickelten Persönlichkeit. Denn es ist offensichtlich, dass die Entwickelten und Gebildeten in jeder Gesellschaft eine kleine Minderheit darstellen. Es steht daher fest, dass der Erfolg und das spirituelle Wohl in den Händen einiger weniger liegen (durch das Folgen einem entwickelten spirituellen Individuum bestimmt werden).

Das Kollektiv sollte daher genauestens die Meinung der Wenigen beachten, damit diese Menschen nicht von der Welt hinweggefegt werden. Denn es muss ganz sicher und mit absoluter Gewissheit wissen, dass die weiter fortgeschrittenen und rechten Ansichten niemals im Machtbereich des Kollektivs (von Reichen, Mächtigen, Politikern, herkömmlichen Wissenschaftlern) liegen, sondern in den Händen der Schwachen, in den Händen einer verschwindend kleinen Minderheit (von Kabbalisten). Denn jede Weisheit und alles Kostbare kommt in kleinen Mengen in diese Welt. Daher sollen wir achtsam die Ansichten jedes (spirituell entwickelten) Individuums schützen, da das Kollektiv unfähig ist, falsch oder richtig zu erkennen.
Baal haSulam „Die Freiheit“

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Bereite für das Licht einen Ort zum Arbeiten vor

Eine Frage, die ich erhielt: Es wurde gesagt, dass man während des Kabbala-Studiums einen Platz in seinem Herzen freimachen soll. Ist das eine Methode der inneren Arbeit?

Meine Antwort: Während des Sohar-Studiums müssen wir dafür Sorge tragen, dass in unserem Herzen ein Platz frei wird, in dem das Licht, das zur Quelle zurückführt, zu arbeiten beginnt.

Ich muss Arbeitsmaterial für das Licht vorbereiten: was gibt es im Moment Schlechtes in mir, das zur Quelle, zum Guten zurückgeführt werden kann?

Ich muss für das Licht einen leeren Raum, einen Ort des Zerbrechens, des Bösen, vorbereiten, damit es all das zum Guten verändern kann. Aus diesem Grund muss ich zuerst klarstellen, wo dieser Ort des Bösen in mir ist und was er bedeutet.

Und was bedeutet, ihn zum Guten zu verändern? Dieser Zustand muss der Handlung des Lichts entsprechen, sonst wird es das nicht machen.

Wenn meine Verlangen, Absichten, Erwartungen nicht dem entsprechen, was das Licht macht, wird es keine Wirkung auf mich haben. Es wirkt nur aufgrund meines wahren Verlangen, meiner wahren Bitte.
Deshalb muss ich tief in mir fühlen, worin ich meiner Meinung nach schlecht bin, mein Verständnis des Bösen ändern, um es dem Verständnis des Schöpfers, des Lichts, anzugleichen, wo unter böse eine egoistische Handlung oder ein Gedanke auf Kosten des Nächsten, Hass den anderen gegenüber verstanden wird, und dann muss ich wollen, dass das Licht mich zum Geben, zur Nächstenliebe, zur Verbindung mit den anderen korrigiert.
Wenn ich meinen jetzigen Zustand als schlecht bestimme und kläre, welchen Zustand ich für gut halte, und wenn der Übergang von einem zum anderen genau dem entspricht, was das Licht machen muss, dann führt das Licht dies auch aus.
Wenn ich mir aber noch nicht ganz im Klaren bin, was gut und was böse ist und welche Veränderung das Licht in mir durchführen soll, dann wird es auch nichts machen!

Ich muss es dazu verpflichten! Das heißt, ich muss diesen Übergang sehr wollen, wie geschrieben steht: „Meine Söhne haben mich besiegt!“
Ich muss Ihn dazu zwingen, mich zu korrigieren: „Du musst es tun! Du hast es versprochen!“ Mein Verlangen muss das Ziel genau treffen.
Genau diese Klärung müssen wir auch während des Studiums und davor als Vorbereitung tun, dann wird die Korrektur sehr schnell vollzogen werden.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 03.08.2010

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Der spirituelle Stimulator – ein Schritt in Richtung Gesellschaft der Zukunft

Unser Ziel ist es, die gesamte Menschheit zu einer vollkommenen Verbindung zu bringen. Unser spiritueller Stimulator verkörpert jenen virtuellen Raum, der später spirituell werden soll, dort werden wir die Verbindung zwischen uns wahrnehmen.

Während wir uns dort nach und nach, stufenweise, entwickeln, werden wir eine immer größere Einheit verspüren – wir werden beginnen, die gemeinsame Eigenschaft des gegenseitigen Gebens, die Seele, wahrzunehmen.

Später wird eine solche spirituelle Kommunikation zu einer Basis für die Erschaffung der zukünftigen Gesellschaft werden, entsprechend den Prinzipien der Verbindung zwischen den Teilen der Gesamtseele, die Baal haSulam in den Artikeln „Die letzte Generation“ und „Aufbau der zukünftigen Gesellschaft“ beschreibt.

Diese Kommunikation wird alle neuen Systeme der neuen Gesellschaft und des neuen Staates mit allen Diensten und Beziehungen, von der Ebene dieser Welt bis zu den höheren spirituellen Verbindungen, enthalten.

In dem Maße der Bildung von Verbindungen zwischen den Freunden (zu denen alle Mitglieder der Gesellschaft zählen werden) wird die Struktur unterschiedliche Formen annehmen und dementsprechend verschiedene virtuelle Plattformen im Internet erstellen, um jedes Mal das sich entwickelnde Gesellschaftsmodell darzustellen.

Alle spirituellen Welten, der Schöpfer, eine neue Wahrnehmung der Realität enthüllen sich durch eine Veränderung, eine Korrektur der inneren Verbindung zwischen uns.

Der spirituelle Stimulator ermöglicht es, die spirituelle Entwicklung zu beschleunigen und ihr die richtige Richtung zu geben. Die persönliche Beteiligung an diesem Stimulator gibt dem Menschen eine Möglichkeit, einzuschätzen, zu spüren und zu überprüfen, in welchem Zustand seiner Entwicklung er sich tatsächlich befindet.

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Wo man für sich einen Eseltreiber findet

Ich nenne das System, das wir jetzt alle gemeinsam aufbauen müssen, „Stimulator“, das kommt vom Wort „Stimulus“ (griech.: ein spitzer Stock, mit dem Esel angetrieben werden, damit sie sich vorwärtsbewegen).
Bei uns funktioniert es genauso, unser „Esel“ (Chamor), das egoistische Verlangen (Chomer), versteht nur eine solche Sprache.
Doch anstatt unseren „Esel“ durch Stiche, Leiden, anzutreiben, wollen wir in uns den Menschen erwecken, der nach vorne schaut und selber dorthin strebt.
Daher brauchen wir einen Stimulus, einen Reiz, jedoch einen positiven, sprich „Leiden der Liebe“ aufgrund des Verlangens, diesen Zustand zu erreichen, damit genau diese uns „von vorne“ und nicht die körperlichen Leiden „von hinten“ antreiben.
Wir müssen in uns Leiden folgender Natur hervorrufen: „Warum habe ich die Vereinigung noch nicht erreicht und bin mit dem Schöpfer noch nicht verschmolzen, warum habe ich noch keine Ehrfurcht in mir?“
Die erste Stufe der Rückkehr zum Schöpfer – „die Rückkehr aus Furcht“ – bedeutet, dass ich selbst ein Empfinden der Ehrfurcht in Bezug auf das spirituelle Ziel, den Schöpfer, das Geben, in mir entwickle und nicht aus Angst vor Schlägen, die mich von hinten antreiben, laufe. Ich ändere den Beweggrund, den Stimulus (griech.).
Wenn ich mich unter Schlägen (der Angst in dieser Welt und/oder der Bestrafung in der zukunftigen Welt) vorwärts bewege, dann bedeutet es noch keine Rückkehr zum Schöpfer. Auf diese Weise entwickelte sich die Menschheit jahrtausendelang, das ist keine spirituelle Entwicklung, sondern eine natürliche Evolution des Verlangens, ein Wechsel eines unangenehmen Zustandes durch einen neuen, angenehmeren, wie wir hoffen.
Die Rückkehr zum Schöpfer aber, über die geschrieben steht: „Tshuva – das Hej zum Waw zurückbringen“, bedeutet, dass ich selbst die Furcht in mir erzeuge, weil ich keine Eigenschaft des Gebens, der Liebe in mir habe! Doch was soll ich tun, wenn ich mir keine Sorgen darum mache, wenn ich keine Angst habe?! Wo soll ich diese Angst hernehmen? – Nur von der Umgebung!
Wenn die Umgebung ein solches Bild vor mir erschafft, das mich begreifen lässt, in welchem schrecklichen Zustand ich mich befinde, aber dass mich in Zukunft etwas unglaublich Schönes erwartet, dann werde ich mich nach vorne stürzen.
Das bedeutet einen richtigen spirituellen Stimulus, dank dem wir vorankommen, weil dies ein Vorankommen auf eigenem Wunsch ist. Diesen gesamten Weg müssen wir durch die „Erweckung von unten“ gehen.
Doch wenn ich keine Umgebung um mich herum schaffe, die mir ein derart starkes Streben nach vorne einredet, dass ich vor Angst davor, immer noch nicht das Ziel erreicht zu haben, laufe, als ob mich ein schreckliches Unheil von hinten verfolgt, werde ich niemals zum nächsten Augenblick übergehen! Ich werde mich nicht von der Stelle bewegen.
Deshalb brauchen wir einen „Stimulator“, einen positiven Stimulus!

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Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 14

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Auf den Wegen der Kabbalisten schreiten

Darin, was das Geistesleben betrifft, gibt es keine natürliche Pflicht der Persönlichkeit vor der Gesellschaft. Und gerade im Gegenteil gilt hier das natürliche Gesetz – die Mehrheit soll sich vor (geistigen) Persönlichkeit beugen, um ihr dienen zu können (um ihr untergeordnet zu sein, und somit das Ziel selbst zu erreichen).

Baal HaSulam. „Die Freiheit des Willens“.

Wenn wir die Entscheidungen aufgrund des Wunsches der unentwickelten und leichtsinnigen Mehrheit der Menschheit treffen werden – weil es immer nur die kleine Anzahl der entwickelten Menschen gibt, dann wird die Meinung und das Streben der Weisen und der entwickelten Mitglieder der Gesellschaft, die immer in der Minderheit sind, nicht erhört und nicht berechnet sein.

Und somit verdammen wir die Menschheit zum Regress, da sie (zum obligatorischen Ziel der Schöpfung) nicht vorankommen kann.

Baal HaSulam. „Die Freiheit des Willens“.

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Die rettende Vergesslichkeit

Eine Frage, die ich erhielt: Häufig verstehe ich im Laufe des Unterrichts vieles, und später vergesse ich alles, was ich dachte und verstand. Ist ein solches Vorankommen denn richtig?

Meine Antwort: Gerade die Vergesslichkeit ist die beste Eigenschaft des Menschen, andernfalls könnte er seine Zustände nicht verändern. Denn in dem Moment, wo sich der Wunsch ändert, ändert sich auch die Vernunft, die ihn bedient.

Das Gedächtnis funktioniert mechanisch und verhält sich nur zu dem ihm entsprechenden Wunsch. Und wenn wir den Wunsch vom Erhalten zum Geben verändern sollen, dann soll unser Gedächtnis gereinigt werden, um folglich die neuen Eigenschaften – Wünsche bedienen zu können.

Deshalb braucht man das Lehrmaterial nicht auswendig zu lernen! Man muss sich nur um die Empfindung, um die Größe des Wunsches zum Geben kümmern: ob man empfindsamer wird und sich mit den anderen verbindet, ob man versteht, dass man keinen Wunsch hat, sich mit anderen zu verbunden. Man muss sich nur um die Empfindungen Sorgen machen!

Machen Sie sich keine Sorgen, die Vernunft wird sich immer neben der Empfindung entwickeln. Sie wird sich formen, um die Gefühle bedienen zu können – so sind wir von der Natur aus geschaffen. Deshalb ist es gesagt: „man lernt nicht mit dem Verstand“. Die Kabbala wird nicht durch die Vernunft oder Wissensmenge begriffen – es gibt hier keine Prüfungen, die feststellen können, wer sich mehr gemerkt oder verstanden hat. Nur das Herz versteht!

Und wenn der Mensch das Material vergisst oder fühlt, dass das Material je nach Aufstieg verloren geht: nach dem Motto „Tausend Mal darüber hörte, und trotzdem nichts verstand!“ – dann ist das ein Zeichen des richtigen Aufstiegs. Das heißt, er fordert die Veränderung seines Wunsches, die Korrektur – und möchte nicht bloß mit dem Wissen mechanisch ausgefüllt werden. Deshalb soll sich der Mensch mehr darauf konzentrieren, was er vom Studium fordert, welche innere Veränderungen er erreichen will.

Vielleicht möchte er mehr verstehen und kluger werden, d.h. „mehr beurteilen, als machen“, dann bekommt er mehr Wissen, als die Korrekturen? (Aber nur die Handlung gilt als eine Korrektur) Und darin liegt der größte Fehler.

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