Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Frauen – Gebt Uns Nicht Auf!

Frage: Ich möchte das Geheimnis der Kasachstan-Gruppe verstehen. Sie strahlen immer so viel Freude aus und beeindrucken mich tief! Ich sprach mit einer der Frauen aus der Gruppe und sie sagte: „Ich habe einen starken Mann!“ Anders ausgedrückt war sie sicher, dass er alles richtig machte und auf dem Weg bleiben würde. Das hat mich wirklich erstaunt! Kann es sein, dass die Frauen das Geheimnis sind?

Meine Antwort: Leider kenne ich diese Frauen nicht, doch sie haben offensichtlich Recht. Wenn eine Frau über ihren Ehemann so spricht, dann unterstützt sie ihn damit sehr stark. Das wichtigste für einen Mann, selbst für den größten Macho, ist die Unterstützung und Anerkennung einer Frau. Er braucht das dringend. Wenn eine Frau so über ihren Ehemann spricht, dann kann er sich gar nicht leisten, schwach zu sein. Er wird alles in seiner Macht Stehende tun, um ihre Meinung zu bestätigen, damit er in ihren Augen ja nicht kleiner erscheint.

Eine kluge Frau weiß das und profitiert davon. Eine Frau kann ihrem Ehemann auf diese Weise viel besser helfen als die Gruppe, da sie Teil ihres Mannes ist. Wenn sie ihn unterstützt, ist sein Erfolg garantiert.

Also liebe Frauen, bedenkt, dass dieser besondere Auftrag in Euren Händen liegt! Der weibliche und der männliche Teil sind innerlich durch natürliche Bande miteinander verbunden, die wir nicht kennen. Sie werden durch innere Reflexion von uns an euch übertragen und umgekehrt.

Euer Einfluss auf uns ist stark, und Ihr könnt den Erfolg der Männer bestimmen. Ich zähle wirklich auf Euch! Gebt uns nicht auf!

Auszug aus der 5. Lektion des Kongresses in Krasnojarsk, 14.06.2013

Damit es keine Enttäuschungen gibt

Kongress in Krasnojarsk. Lektion 4

Frage: Es gibt solche Begriffe wie Anständigkeit und  Geben. Wenn ich nicht in der Lage bin, auf dem materiellen Niveau zu geben, kann ich dann etwas in der Spiritualität geben?

Meine Antwort: Die Spiritualität und materielles Leben schließen einander ein. Wenn ich in diesem materiellen Leben nicht im Stande bin, jemandem zu geben, dann kann ich es auch nicht in der Spiritualität. Denn ein Verlangen bestimmt alles. Er regelt meine physischen Handlungen: die Hand strecken, den Arm erheben etc. Wenn ich deshalb jemandem einen Schaden auf dem irdischen Niveau zufüge, kann ich keinen Beitrag in der Spiritualität leisten.

Wenn ich lerne, auf dem physischen Niveau zu geben, so werde ich einen Schritt zur Spiritualität machen. Dies bedeutet jedoch noch nicht, dass ich mich schon in der Spiritualität befinde. Denn dafür ist eine besondere, richtige Form der Organisation zwischen mir und den anderen notwendig. Das ist eben die Information, die wir der Menschheit beibringen möchten.

Die Menschen sind in der Lage, einander zu geben – und in der Geschichte finden wir die einzelnen Altruisten und die utopischen Gesellschaften, aber es hat zu nichts Gutem geführt. Gewöhnlich läuft es auf eine blutige Auseinandersetzung hinaus, weil das Licht sich nicht zwischen ihnen offenbart und stattdessen nach allen Bemühungen und Erwartungen  Enttäuschung, Bitternis und Agression aufkommen.

Deshalb muss man die Menschen darin ausbilden, wie sie sich vereinigen können, dann wird ihre Verbindung leicht mit einem guten Ende.

Auszug aus der 4. Lektion des Kongresses in Krasnojarsk, 14.06.2013

Der Einzelne ist kein Krieger im Spirituellen

Frage: Jeden Morgen wache ich mit dem Gedanken auf, dass alles von mir abhängt – „wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich“, schmiede grandiose Pläne, etwas Wunderbares, Großartiges, Nutzvolles  zu tun. Dann lenken mich andere Sachen ab, um am Abend festzustellen, dass ich nichts gemacht habe. Jedoch verstehe ich, dass es „Niemanden außer Ihm gibt“, soll heißen – der Schöpfer hat mich in diese Situation gebracht. Ich lege mich schlafen, am Morgen wache ich runderneuert auf, und alles beginnt von vorne. Wie kann ich mich aus dem System der eigenen Ausreden losreißen?

Meine Antwort: Ich glaube, das passiert dir, weil du morgens deine individuellen, egoistischen Aktivitäten planst. Es sollten aber Gruppenaktivitäten sein, die  geplant werden sollten, dann verschwinden die Ausreden und mit ihnen auch die Vergesslichkeit. Ihr, die Freunde, werdet euch einander daran erinnern, was zu tun ist.

Eine spirituelle Handlung kann nur als Gruppe vollzogen werden, nur zusammen – mindestens  noch mit einem Menschen. Selbst wenn ich mir am Morgen das Wort gebe, was zu tun, darin Erfolg habe und mich abends wie ein Held fühle: “ Heute habe ich den ganzen Tag daran gedacht, habe mich in der Absicht gehalten“- ist es nichtig, Null, wenn es nicht in Bezug bzw. in Verbindung mit den anderen war!

Was nützt es, dass ich über die anderen gedacht habe, wenn ich in dieser Handlung nicht mit ihnen zusammen war. Deshalb,  und das bereits über viele Jahre, legen wir jeden Morgen ein Gelöbnis ab, kommen aber zu keinem Ergebnis.

Die spirituelle Arbeit kann nur im Team, bestehend aus mindestens zwei Personen, geschehen, wo wir zusammen verschmelzen und irgendeine Handlung vollziehen, sonst gilt sie nicht als spirituell. Es wäre wünschenswert, wenn wir in dieser Handlung voneinander abhängig wären, uns ineinander einschließen. Ich freue mich darüber, was der Freund tut, und er freut sich darüber, was ich tue – somit sind wir voneinander abhängig.

Das Wichtigste: An wen ist unsere Arbeit gerichtet? Vielleicht von mir und dem Freund auf die Gruppe und von dort zum Schöpfer. Können wir unsere gegenseitige Freude aus unserem Inneren  auf sie transportieren, bereiten wir damit dem Schöpfer Genuss?

Der Austritt aus sich selbst in die Eigenschaft des Gebens kann nicht eine Arbeit einer einzelnen Person sein; es bedarf mindestens derer Zwei.

Auszug aus der 5. Lektion des Kongresses in Krasnojarsk,  14.06.2013

„Die Regale des Universums“

Frage: Wie verbinden sich die Welten und die Seelen?

Meine Antwort: Das ganze Universum ist wie ein Schrank, der für Bücher bestimmt ist, und wir stellen die Bücher hinein. Er soll aus zehn Regalen, Sefirot (Emanationen des göttlichen)) bestehen und die ganzen unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufen sollen diese „Regale“, diese Sefirot, ausfüllen. Die unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen, die diese „Regale“ entsprechend ihrer Struktur ausfüllen, heißen für den Menschen „seine Welt“.

Erkennt der Mensch diese Struktur, dieses „Regal“? – Nein. Er empfindet nur das unbelebte, pflanzliche und tierische Niveau. Die innere Struktur der Welt, die entsprechend HaWaYaH geordnet sein soll, sieht er nicht. Er sieht nur das, was sie ausfüllt. Ich sehe die Bücher und nicht die Regale. Die Regale sind ein Baukomplex, der sich von oben erstreckte. Wenn ich beginne, diese Regale richtig auszufüllen, dann offenbare ich, dass es hier eine bestimmte Ordnung gibt. Und davor erkenne ich diese Struktur nicht.

Dasselbe geschieht bei uns, in unserer Welt. Wir entwickeln uns und offenbaren allerlei Erscheinungsformen. Plötzlich enthüllt sich, dass die Notenzeichen sich in einer bestimmten Ordnung befinden sollen, dass die Farben auf die besondere Art und Weise geordnet sind, und sogar die Schallwellen in bestimmten Umfängen auch geordnet sind. Diese Ordnung betrifft alles. Innerhalb jeder unbekannten Erscheinungsform, die ich erforsche, beginne ich, eine bestimmte, besondere Ordnung, die besondere Gesetzmäßigkeit, zu offenbaren. Ich offenbare, wie diese Erscheinungsform die Wurzel HaWaYaH , das „Regal“, ausfüllt. Dabei offenbare ich diese „Regale“ nicht im Voraus.

Stellen sie sich vor, dass ein Mensch, der nichts  über die Musik, über das musikalische Gehör, das sich Jahrtausende lang entwickelte, nichts über die Musikinstrumente und komponierte Werke weiß, eine Melodie komponiert. Er weiß zwar nicht, was das Komponieren bedeutet, aber die Melodie beginnt in seinem Inneren natürlich zu klingen.

Das Gleiche betrifft die Sprachen. Woher soll ich wissen, dass Hebräisch aus 22 Buchstaben und fünf Endlichen bestehen soll, dass sein Aufbau ebenso geordnet sein soll? Ich weiß davon nichts. Aber indem ich innerhalb der Natur existiere und diese Sprache entwickele, fülle ich die „Regale“ aus. An und für sich heißen die „Regale“ – „die Welt“. HaWaYaH steht schön für uns bereit, sie hat sich von oben nach unten erstreckt. Und wir sollen anhand der eigenen Bemühungen diese „Regale“ von unten nach oben mit den Bücher ausfüllen, die wir schreiben. Darüber ist gesagt, dass wir das Buch Tora auf unserem Herz – auf unserem Verlangen schreiben sollen.

Frage: Sind die Welten lebendig und sich ändernd?

Meine Antwort: Nein. Sie haben einen unveränderlichen Aufbau – 125 Stufen.

Frage: Und die Seelen?

Meine Antwort: Und es gibt auch keine Seelen, wir sollen zu ihrer Bildung beitragen. Es gibt 125 leere „Regale“, und es gibt die zerbrochenen Funken des Lichtes, Gefäße/Kelim. Du sollst das alles ordnen und ausfüllen.

Du sollst dein Verlangen auf „Gehirn“, „Knochen“, „Sehne“, „Fleisch“ und „Haut“ („mocha“, „azamot“, „gidin“, „basar“, „оr“) aufteilen. Du sollst dich „schneiden“, „die Haut“ abnehmen, ihre innere Schicht (das Pergament) vom Äußeren abtrennen und beginnen, auf dem Pergament – auf dem inneren Teil der äußeren „Haut“ zu schreiben. Und dort das Buch Tora nicht auf der äußeren Seite selbst, sondern auf dem inneren Teil der äußeren Seite schreiben. Während du schreibst, beginnst du diese „Regale“ – angefangen mit den ersten Worten „Am Anfang schuf Gott…“ bis zu „Israel“ am Ende – ausfüllen. Dadurch füllst du die 125 Stufen aus.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 24.06.2013