Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine kleine Bemühung für das große Ziel

Kongress in Krasnojarsk. Lektion 5

Frage: Sie haben gesagt, dass es sich lohnt, eine kleine Bemühung zu machen, um Genuss in den anderen zu empfinden. Was bedeutet eigentlich diese „kleine Bemühung“?

Meine Antwort: Stellt euch einen solchen Zustand vor, wo ihr euch gedanklich in einem anderen befindet, und seine Freude, sein Glück, seine Füllung empfinden wollt. Und jetzt denkt nach, was ihr machen wollt, um das zu erreichen. Das bringt euch zu der Möglichkeit, irgendeine Handlung für den Freund zu machen. Ihr müsst nachforschen, was ihn erfreuen kann, was  er braucht… Auf diese Weise verbindet ihr euch mit seinem Verlangen – sein Wunsch wird Eurer. Das bedeutet, ihr erwerbt dadurch einen Teil eurer Seele.

Auszug aus der 5. Lektion des Kongresses in Krasnojarsk, 14.06.2013

Die Energie auf die Gegenseitigkeit richten

Alles in der Welt beinhaltet zwei Eigenschaften: das Empfangen und das Geben, das Wasser und das Feuer, das Plus und das Minus, Nord- und Südpol. Zwei polaren Zustände sind zwei Eigenschaften der Natur, die auf die Materie einwirken. Außer ihnen gibt es nichts weiter.

Die Materie ist das Verlangen zu genießen, zu empfangen, sich zu füllen. Das ist die wahre Natur der Materie. Zum Beispiel strebt jedes Atom danach, seine Form beizubehalten: das große Atom – die große Form, je nach Gewicht, ihrer Position im periodischen System, der Zahl der Teilchen im Kern usw..

Da alles aus Plus und Minus besteht, sollen nun dieses Plus und dieses Minus durch einem Adapter miteinander verbunden werden, wie zum Beispiel bei einem Motor, an den sie angeschlossen werden und der dadurch arbeitet. Dabei soll es immer eine nützliche Belastung sein. Wenn die Belastung schädlich ist, wie bei der Atombombe, dann kommt es zu einem Zusammenstoß und zur gegenseitigen Vernichtung, einfach gesagt, zum Kurzschluss. In diesem Fall wird beim Aufeinandertreffen von zwei entgegengesetzten Eigenschaften eine große Menge Energie freigesetzt, weil sie nicht auf die Gegenseitigkeit, sondern nach außen gerichtet ist.

Für jede Ebene der Kräfte, für jede Eigenschaft im Menschen gibt es eine eigene Ebene der Übereinstimmung, d.h. den Widerstand, der zwischen Plus und Minus stehen soll. Wenn Plus-Minus klein ist – dann soll auch der Widerstand klein sein, wenn Plus-Minus groß ist – dann soll der Widerstand groß sein, denn anderenfalls wird es zum „Kurzschluss“ kommen.

Deshalb werden im Menschen all seine empfangenden Verlangen bezüglich der Eigenschaft des Gebens gewichtet: 0, 1, 2, 3, 4, – 5 Ebenen des Verlangens. Dementsprechend gibt es 5 Ebenen der Spannung oder 5 Ebenen des Höheren Lichtes (des Gebens), und zwischen ihnen – der Widerstand.

In der Tora wird erzählt, wie sie gewichtet werden. Wenn ich mich in einem solchen Zustand befinde, dass ich gegen den Schöpfer bin, d.h. die Eigenschaft des Empfangens gegen die Eigenschaft des Gebens ist, dann kann die Eigenschaft „Moses“ in mir auf dem „kurzen Bein“ mit dem Schöpfer sein, was gegenüber stehend oder „von Angesicht zu Angesicht“ heißt.

Die immer mehr personalisierten, materiellen, dicken, groben Ebenen sollen dementsprechend weiter entfernt sein. Deshalb heißt es, dass Moshe am nächsten zum Schöpfer steht und dann folgen Aaron, die Leviten, die Männer, die Frauen, die Alten und die Kinder. Und noch größer sind die Massen und alles übrige. Das heißt, sie stehen wie eine Pyramide oder in Kreisen um den Berg Sinaj – um den Punkt herum, der die Berührung mit der höheren Eigenschaft ist.

Warum wird „um den Berg herum“ gesagt, und nicht entlang der Geraden? Weil sie keinen Schirm erlangt haben, sie haben noch keine Linie, alles geschieht in den Kreisen.

Auszug aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 04.03.2013

Der Kongress in St.Petersburg: Der Sprung fängt mit dem Anlauf an

Die Vorbereitung ist – das Pfand des Erfolges!

Von diesem Moment an soll ich mir den Kongress in seiner idealen Form vorstellen. Was ist dafür notwendig? Wie sollen die Versammlungen der Freunde durchgeführt werden? Durch welche äußerlichen Mittel erreichen wir die inneren Emotionen? Welche Themen sollen in den Unterrichten angesprochen werden? Möglicherweise werde ich etwas Eigenes empfehlen? Welche Fragen bereite ich vor, was möchte ich nach den Unterrichten und nach den Seminaren fragen? Wie organisiere ich die Verbindung mit allen? Wie bereite ich mich vor, um alle wahrzunehmen? Wie den Gast? Wie den Gastgeber? Wie den Freund? Wie den Schüler? Wie den Lehrer? Wie den Diener? Wer bin ich in Bezug zu allen? Wie soll ich mich in jedem Zustand dieses Spektrums verhalten?

Ich arbeite an mir, ich arbeite an dem, was für mich am schwersten ist. Angenommen, ich tanze ungern mit allen zusammen, dann bereite ich mich im Voraus darauf vor, dennoch mit allen Kräften daran teilzunehmen und übe auf mich selbst Druck aus.

Ich werde mich bemühen, die richtige Absicht nicht zu verlieren, mich die ganze Zeit darin aufzuhalten, denn davon ist alles abhängig. Das ist wirklich die Wahrheit, denn ich leite das Licht zu den anderen durch das feine „Röhrchen” durch und bin deshalb die ganze Zeit über verpflichtet, „online“ zu bleiben. Ich muss darüber mit der 10er-Gruppe reden: alle unterstützen alle, damit niemand von uns dieses „Röhrchen“ verliert. Wir wollen, dass dieses gemeinsame Röhrchen sich in einen breiten Kanal der Verbindung für den ganzen Kongress verwandelt.

Ich leide darunter, dass jemand von der richtigen Absicht abgetrennt wird – ich leide so sehr, dass ich einen inneren Schauder, Angst und Besorgnis empfinde. Wenn mit dem Kind etwas passiert, dann ist das für uns eine Katastrophe, „das Ende des Lichtes“. Und jetzt bin ich noch mehr besorgt. Das Problem besteht darin, dass dieses Zittern nicht in unseren Händen liegt, sodass wir es nicht tief genug empfinden können, wir sind gegen die Abtrennung von der Absicht unempfindlich. Deshalb soll ich buchstäblich fiebern, aus Angst um alle erschüttern, damit sie die Absicht nicht verlieren. Denn eben davon hängt der Erfolg ab.

Unabhängig davon, was die Freunde tun, über was auch immer sie sprechen, welche Lieder sie singen, will ich, dass ihnen die Verbindung gelingt. Ich sorge mich ständig um sie, wie sich die Mutter um das kleine Kind sorgt, das versucht, etwas in die Tat umzusetzen. Ich betrachte alles mit Besorgnis – damit die Verwirklichung tatsächlich eintritt. Es wird darüber gesagt: „Über die Besorgnis im Herzen des Menschen wird er mit den anderen reden“. Meine Sorge wird an alle weitergeleitet.

Ich bemühe mich, möglichst früh am Morgen zu kommen, um alles rechtzeitig vorzubereiten, um die Vorbereitungsarbeit zu beschleunigen und die Vereinigung mit den Freunden zu beginnen, um gemeinsam zusammen zu sitzen, zu singen. Wir können sogar schon mit lediglich fünfzig Menschen beginnen „den Raum“ des Kongresses mit ihrem Verbindungsgefühl auszufüllen.

Jedesmal auf dem Weg zum Kongressort und zurück bemühe ich mich, dass keiner der Freunde seine gute Stimmung oder seine Spannung verliert.

Die Versammlungen der Freunde sollen aufregender, mehr emotional durchgeführt werden, um uns so auf die Lektionen, die Gespräche oder die Seminare, die ihnen folgen werden, vorzubereiten. Das ist sehr wichtig. Alle Auftritte und Lieder soll man nach einem klaren Programm und in der richtigen Dosierung einplanen. Dabei kann die Versammlung kurz sein und gleichzeitig sehr gefühlstief. Ohne diese Vorbereitung kann der Mensch an die allgemeine Atmosphäre, an die „Luft“ des Kongresses nicht angeschlossen werden, um darin zu atmen, zu leben. Das Wichtigste ist, alle zu beeindrucken. Und wir sollten ernsthaft darüber nachdenken, wie das Gesagte zu erreichen ist.

Wir müssen das allgemeine Gefühl, das allgemeine Herz erlangen, und zwar mit Hilfe der Vernunft. Wir arbeiten verstandesgemäß am Gefühl, um darin vereinigt zu werden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Welt in der Welt“, 27.06.2013