Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Einzelne ist kein Krieger im Spirituellen

Frage: Jeden Morgen wache ich mit dem Gedanken auf, dass alles von mir abhängt – „wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich“, schmiede grandiose Pläne, etwas Wunderbares, Großartiges, Nutzvolles  zu tun. Dann lenken mich andere Sachen ab, um am Abend festzustellen, dass ich nichts gemacht habe. Jedoch verstehe ich, dass es „Niemanden außer Ihm gibt“, soll heißen – der Schöpfer hat mich in diese Situation gebracht. Ich lege mich schlafen, am Morgen wache ich runderneuert auf, und alles beginnt von vorne. Wie kann ich mich aus dem System der eigenen Ausreden losreißen?

Meine Antwort: Ich glaube, das passiert dir, weil du morgens deine individuellen, egoistischen Aktivitäten planst. Es sollten aber Gruppenaktivitäten sein, die  geplant werden sollten, dann verschwinden die Ausreden und mit ihnen auch die Vergesslichkeit. Ihr, die Freunde, werdet euch einander daran erinnern, was zu tun ist.

Eine spirituelle Handlung kann nur als Gruppe vollzogen werden, nur zusammen – mindestens  noch mit einem Menschen. Selbst wenn ich mir am Morgen das Wort gebe, was zu tun, darin Erfolg habe und mich abends wie ein Held fühle: “ Heute habe ich den ganzen Tag daran gedacht, habe mich in der Absicht gehalten“- ist es nichtig, Null, wenn es nicht in Bezug bzw. in Verbindung mit den anderen war!

Was nützt es, dass ich über die anderen gedacht habe, wenn ich in dieser Handlung nicht mit ihnen zusammen war. Deshalb,  und das bereits über viele Jahre, legen wir jeden Morgen ein Gelöbnis ab, kommen aber zu keinem Ergebnis.

Die spirituelle Arbeit kann nur im Team, bestehend aus mindestens zwei Personen, geschehen, wo wir zusammen verschmelzen und irgendeine Handlung vollziehen, sonst gilt sie nicht als spirituell. Es wäre wünschenswert, wenn wir in dieser Handlung voneinander abhängig wären, uns ineinander einschließen. Ich freue mich darüber, was der Freund tut, und er freut sich darüber, was ich tue – somit sind wir voneinander abhängig.

Das Wichtigste: An wen ist unsere Arbeit gerichtet? Vielleicht von mir und dem Freund auf die Gruppe und von dort zum Schöpfer. Können wir unsere gegenseitige Freude aus unserem Inneren  auf sie transportieren, bereiten wir damit dem Schöpfer Genuss?

Der Austritt aus sich selbst in die Eigenschaft des Gebens kann nicht eine Arbeit einer einzelnen Person sein; es bedarf mindestens derer Zwei.

Auszug aus der 5. Lektion des Kongresses in Krasnojarsk,  14.06.2013


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