Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Namen, die wir geben

Rabash, Brief 41: Die Tora bezeichnet die Namen der Genüsse, und jeder Genuss hat seinen eigenen Namen.

Frage: Außer den Genüssen gibt es Leiden und Not. Welche Namen soll man ihnen geben?

Meine Antwort: Wir geben die Namen entsprechend den Gefäßen-Verlangen. Denn wir begreifen alles, wir nehmen sogar das Licht im Gefäß wahr. Das Licht existiert nicht eigenständig oder in der Loslösung von uns – gleich der Elektrizität,  die wir nur nach ihren Folgen beurteilen. Genauso unterscheiden wir in uns die Erscheinungen, die vom Licht hervorgerufen werden, die Ergebnisse unserer Handlungen.

Die Genüsse sind ein Zusatz des Lichtes, die Füllung des Lichtes. Not und Leiden sind ein Mangel an Licht. Wie dem auch sei, alles offenbart sich im Gefäß. Daraus stammen die Namen, die Definitionen, die wir ihnen geben. Jede von ihnen weist auf den Anfang und das Ende der Handlung hin, sowie darauf, was während des Prozesses geschah.

Der Name äußert die Handlung, die durch die Kraft, die dahinter verborgen ist, ausgeübt wird. Die Geschöpfe haben keine andere Möglichkeit, um etwas zu beschreiben, denn sie haben keine Verbindung mit dem Licht. Wir sind durch das Material des Verlangens und seine Form, die vom primären Zustand bis zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer verändert wird, beschränkt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 14.05.2013

Wie können wir einander verstehen?

Frage: Nach der Methode der Integralen Erziehung sollen die Beziehungen zwischen Männern und Frauen warmherzig und gut sein. Aber in der Praxis sehen wir, dass die Frau die ganze Zeit über unzufrieden ist und dass von ihr ein kolossaler Druck ausgeht. Wie kann man richtig mit diesem Zustand arbeiten?

Meine Antwort: In den Seminaren muss man die richtige Ergänzung von Mann und Frau auf verschiedenen Niveaus besprechen. Ich denke, dass sie als Ergebnis der Integralen Erziehung solch ein gegenseitiges Verständnis erreichen sollten, dass es keine Aufteilung mehr in „dazu bist du verpflichtet” und “dazu bin ich verpflichtet“ gibt. Allmählich wird es eine solche gegenseitige Kombination und Umverteilung der Pflichten, der gegenseitigen Hilfe geben, dass jedem klar sein wird, wie leicht es ist, so zu handeln.

Hier kann man keine Ansprüche stellen. Die Ansprüche entstehen, wenn es kein Verständnis von irgendeiner Seite gibt: welchen Teil und was soll sie erfüllen?

Für mich persönlich, obwohl ich übrigens die Natur des Menschen verstehe, war es mit meiner Frau nicht ganz einfach, bis wir die täglichen 40 Minuten langen Morgenspaziergänge begonnen haben und in dieser Zeit über alle Fragen ruhig sprechen konnten. Die Gespräche während der Spaziergänge lassen uns einander besser verstehen. Dabei haben wir die Vereinbarung: nicht zu schimpfen, keine Ansprüche zu stellen. Wir bewegen uns die ganze Zeit über unseren natürlichen Eigenschaften und so kommen wir zum richtigen Verständnis beliebiger Umstände.

Aber das Problem ist, dass die Menschen keine Zeit dazu haben. Ich denke, dass man sie auf den Seminaren ausbilden muss, wie die Zeit für einen solchen Umgang miteinander zu finden ist. Wir hoffen, dass die Menschen in nächster Zukunft auch dafür genug freie Zeit haben. Aber das müssen wir ohnehin organisieren.

Sogar mein Lehrer rief alle Schüler mindestens eine Viertelstunde am Tag zusammen, um die Methodik, die Bedingung der gegenseitigen Entwicklung in Ruhe mit der Frau zu besprechen. Das ist eine sehr ernste, soziale Arbeit. Wenn wir das zusammen mit den Kindern machen würden,  wenn wir einen Runden Tisch in der Familie veranstalten würden, wäre die Welt anders.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 04.04.2013

Unendliche Entwicklung

Frage: Wie lange soll die integrale Ausbildung dauern? Oder ist das ein ständiger Prozess?

Meine Antwort: Der Mensch entwickelt sich lebenslang. Deshalb darf man den Prozess seiner Ausbildung nicht beenden. Wie kann man aufhören für ihn zu sorgen, wenn er sich weiter entwickelt?

Dieser Prozess soll lebenslang bis zu dem Moment andauern, an dem der Mensch nicht mehr physisch in der Lage sein wird, daran teilzunehmen. Denn jeder, der an diesem riesigen System teilnimmt, ist ein Teil der Menschheit. Und wenn wir auch nur einen einzigen Menschen nicht berücksichtigen, wird dieses kleine Zahnrad dem riesigen Mechanismus, dem System,  fehlen und seinen Lauf verletzen.

Deshalb bilden wir den Menschen darin aus, sich die ganze Zeit in einem solchen Zustand aufzuhalten, um ein aktiver Teil dieses riesigen Mechanismus der Zivilisation zu sein.

Auszug aus dem Gespräch über die Integrale Bildung und Erziehung, 04.04.2013

Gleichheit ist eine Gabe von Oben

In der Übung „Zehn“ (Vereinigung von zehn Freunden) gibt es drei mögliche Zustände: Zuerst bin ich ganz niedrig und annulliere mich, später erhebe ich mich über die Freunde und befinde mich in der Eigenschaft des Gebens, und dann sind wir gleich. Somit ist die Gleichheit ein Ergebnis der zwei ersten Zustände, die mittleren Linie.

Wir sind nicht fähig, die Gleichheit auszuhalten und sie zu messen. Sie existiert für uns überhaupt nicht. Wir verstehen was es bedeutet, höher oder niedriger als andere zu sein, aber dort, wo die Gleichheit anfängt, verlieren wir die Empfindung. Sogar eine Rakete kann das Ziel nicht treffen, wenn sie eine Zeitlang keine Abweichung empfängt. Und so ist es bei allem: Wir sind verpflichtet, die Abweichungen zu empfinden.

Deshalb wird das Gleichgewicht von Oben wie eine mittlere Linie vorgegeben und erfolgt zusammen mit der Offenbarung des Schöpfers. Das spirituelle Gefäß und das Licht, die mittlere Linie und der Schöpfer kommen zusammen als Zeichen dessen, dass du genug Anstrengungen unternommen und eine gewisse Genauigkeit in verschiedenen Messungen erreicht hast. Dadurch kannst du jetzt die mittlere Linie und den Schöpfer in einem bestimmten Maß empfinden. Zum Beispiel, du hast ein Verlangen von zehn Kilogramm und zehn Kilogramm Licht dagegen, aber eine Abweichung von zehn Gramm wird nicht als ein Fehler angerechnet.

Beim nächsten Mal wirst du die mittlere Linie mit denselben zehn Kilogramm erreichen, aber du wirst sie als 100 Kilogramm bewerten, und der Fehler wird dann keine zehn Gramm betragen, sondern nur ein Gramm. Folglich wirst du jedesmal die Verschmelzung mit dem Schöpfer immer mehr schätzen, und dadurch kannst du dein Gefäß ausdehnen. Die Genauigkeit wird immer größer, das heißt die mittlere Linie wird feiner und deshalb qualitativer.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Lehre von Zehn Sefirot“ „, 06.05.2013

Mit Dornen kommt man schneller voran!

Frage: Warum steht im Sohar geschrieben, dass es nur eine erwählte Rose mit Dornen gibt, und alle anderen keine Dornen haben?

Meine Antwort: Es gibt Seelen, die lediglich existieren und keine Notwendigkeit darin empfinden, zum Ziel voranzuschreiten. Es gibt Seelen, die zum Schöpfungsziel voranschreiten, das heißt, die sich wünschen, ihre egoistische Absicht ins Geben zu verwandeln. Dafür brauchen sie die Dornen, welche auch die Rose hat, das heißt, die Leiden infolge des Verbleibens im laufenden Zustand. Sie sollen diesen egoistischen Zustand als schlecht, und das Geben und die Liebe als den guten Zustand anerkennen.

Die Motivation für den Aufstieg bekommt man entweder von der Kraft der natürlichen Evolution, die das ganze Geschöpf vorwärts stößt, und zwar wie ein Druck, der die Entwicklung erzwingt. Oder wir sollen für uns eine solche Umgebung schaffen, die uns vorführen wird, inwiefern unser egoistischer Zustand schlecht ist, und  das Geben besser und von uns zu bevorzugen ist.

Die Dornen sind Kräfte, die den Menschen verpflichten, seine Natur zu ändern. Ohne sie wären Veränderungen nicht möglich. Deshalb ist es unmöglich, ohne Stacheln voran zu kommen, wobei die eigentliche Frage darin besteht, wer sie erschafft? Entweder der Schöpfer, gemäß dem natürlichen Programm der Entwicklung, „zu seiner Zeit“ (Beito), oder der Mensch, der seinen Aufstieg beschleunigen will, und deshalb die Zeit verkürzt und die Gruppe organisiert, die ihm vorführen wird, inwiefern er in seiner Entwicklung von den anderen abweicht. Dann wird er ihnen, wegen seines Neides auf sie, hinterher rennen.

Das sind auch „die Dornen“, aber von anderer Art – wirkungsvoller und zielgerichteter. Darin gibt es eine bestimmte Süße, weil der Mensch die Unterstützung von der Umgebung bekommt. Die Entwicklung unter dem Einfluss von solchen Dornen ist gut und schnell, weil sie eben mit Hilfe der Umgebung geschieht.

Die Menschen, die eine solche Umgebung nicht haben, haben auch keine Dornen, die bei der Entwicklung helfen. Denn die Entwicklung des Menschen geschieht nur mit Hilfe der Umgebung und unter der Bedingung, dass er an der Entwicklung selbst teilnimmt. Dank dieser Bedingung beginnt er das Programm des Schöpfers, das Vorhaben der Schöpfung zu verstehen. Wir müssen gerade diese Aufgabe begreifen, weil Israel „Mir-der Kopf“ heißt („Li-Rosch“ ergibt sich aus der Umstellung der Buchstaben im Wort „Israel“), weshalb wir dieses Wissen, dieses Ziel begreifen sollen, vor uns dieses System erkennen sollen, um es zu beherrschen und dem Schöpfer gleich zu werden.

Der dritte, endgültig korrigierte Zustand unterscheidet sich vom ersten Anfangszustand der Schöpfung dadurch, dass wir den Kopf, die Vernunft, das Verständnis, das Begreifen erfassen. Der Schöpfer will, dass wir Seine Handlungen begreifen und Ihn in diesen Handlungen erkennen.

Deshalb können wir mit Hilfe der Injektionen seitens der Natur (Entwicklungsdruck) nicht vorankommen, sondern nur, indem wir die Umgebung, die uns die ganze Zeit stimulieren wird, selbst erschaffen. Und das bedeuten, dass wir uns selbst entwickeln. Das nennt man die Beschleunigung der Zeit (Achischena), wenn „ich die Morgendämmerung“ selbst erwecke.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 03.05.2013

Die höchste Quelle wahrnehmen

Frage: Bei der Erziehung von Jugendlichen sehen wir, dass es jede Menge Nuancen gibt, die man systematisieren muss. Was ist das Wichtigste in der Integralerziehung der Teenager?

Meine Antwort: Das Wichtigste ist die Vermittlung der klaren inneren Überzeugung, dass alle Probleme des Lebens, der Welt, der Gesellschaft, der Persönlichkeit, nur mit Hilfe eines Teams gelöst werden können. Die richtige Gruppe ist die Quelle, die dem Menschen immer eine richtige Antwort gibt, und wenn er dementsprechend handelt, erhält er immer einen Gewinn.

Diese feste Überzeugung, die Gewohnheit, so zu handeln, zerstört nicht die Individualität des Menschen und verwandelt ihn nicht in ein Rädchen unter den Massen. Im Gegenteil, der Mensch wird hervorgebracht, weil er dank der Gruppe hinaufsteigt, er kann mit der Gruppe arbeiten

Im Endeffekt wird der Mensch auf ein solches Niveau gehoben, dass er sogar die verborgenen Kräfte der menschlichen Natur, der menschlichen Wechselwirkung zu empfinden beginnt, wovon Freud und andere Psychologen träumten. Er beginnt alle Verlangen, alles, was unsere Vernunft beeinflusst, als die höchste Kraft, die höchste Quelle zu empfinden.

Und deshalb ist unsere Aufgabe, dem Menschen den Kontakt mit der höchsten Quelle zu geben, damit er von dem ausgehend weiß, wie man im Leben handeln muss.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 04.04.2013

In der Gruppe sind alle gleich

Frage: Es gibt Situationen, in denen eine starke Gruppe beginnt, den Menschen mit Führungsqualitäten und einem organisatorischen Talent zu „vergessen“, die Gruppe bemüht sich, ihn allen gleichzustellen. Wie geht man in so einer Situation vor?

Meine Antwort: In der Vorzeit galt: Wenn der Kopf raushängt, muss dieser abgerissen werden.

Die Gruppe darf und muss es nicht zulassen, dass irgend ein Kopf höher hängt als andere. Alle sind gleich! In allem! Die Gruppe ist die Gemeinschaft, es darf keine Hervorhebung geben.

Wenn ihr bemerkt, dass es in eurer Gruppe einen Menschen gibt, der besondere Fähigkeiten hat, einen Druck ausüben kann, geduldig und ein großes Verlangen hat usw., gebt ihm eine Aufgabe außerhalb der Gruppe, testet ihn darin; danach entfernt ihn aus der Gruppe. Gebt ihm irgendetwas Nebenläufiges, damit er keinen Bezug zur Gruppe hat, um in ihr unnötigen Klatsch und Streitereien zu vermeiden. Solange dieser Mensch in der Gruppe ist, darf er sich nicht erlauben, herauszustechen. Das ist auch eine Art von Test: Verfügt er über einen starken Willen, sich ständig zu beobachten, um für die Gruppenhomogenität zu sorgen.

Führt mit ihm ein Einzelgespräch durch: „Obwohl du aus der Gruppe herausstichst, schaue und lerne von den anderen. Das ist deine Aufgabe. Du muss dich genauso benehmen, wie die anderen es tun, du darfst in keinem Fall über den anderen stehen. Nur so musst du dich zeigen. Das ist nicht der Ort und Platz, um alles, was in dir kocht, auszuschütten“. So wird er sich trainieren.

Frage: In welchem Fall muss man ihn aus der Gruppe entfernen: Wenn er nicht in der Lage ist, sich allen anzugleichen? Wenn er es aber versucht, sich die Mühe gibt, das zu tun?

Meine Antwort: Die Gruppe kann ihm keine Versuche verzeihen. Wenn er sich unter Kontrolle hat, lasst ihn in der Gruppe, gebt ihm aber die Möglichkeit, seine Organisationsfähigkeiten zu entwickeln.

Wenn er aber über diese Fähigkeiten nicht verfügt, nur ein Angeber und Möchtegern ist, dann gewöhnt er sich allmählich daran, nicht aus der Gruppe abzuheben. Es gibt aber Menschen, die sich daran nicht gewöhnen können, wie kleine Kinder urteilen : “Wie kann ich bloß mit den anderen zusammensitzen?“. Diese müssen dann aus der Gruppe entfernt werden.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 04.04.2013

Ein Gebet, das in die Zukunft gerichtet ist

Frage: An wen soll mein Gebet in dem „Zehner-Kreis“ gerichtet sein?

Meine Antwort: Ein Gebet hängt von dem Zustand ab, in dem du dich befindest. Möglicherweise bittest du die Freunde und sie bitten dich um etwas, und ihr handelt gegenseitig in der Beziehung miteinander. Oder ihr habt euch schon verbunden und bittet zusammen den Höheren, Der sich innerhalb des „Zehner-Kreises“ befindet.

Ihr sagt: „In der Verbindung zwischen uns befindet sich der Schöpfer. Diese Verbindung ist die Gebärmutter, Sa“T de-Bina, unser Höherer. Es gibt keinen anderen Höheren als unsere verbundene Gruppe. Aber jetzt sind wir noch nicht verbunden, und deshalb wenden wir uns an unsere verbundene, korrigierte, zukünftige Form, die unsere nächste, höhere Stufe darstellt. Wir wenden uns genau an sie und an den dort verborgenen Schöpfer.

Das heißt, ein Gebet kann von dir zu den anderen oder von euch allen zusammen an eure zukünftige, höhere Form gerichtet sein.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Lehre von Zehn Sefirot“ „, 06.05.2013

Der Empfänger der integralen Kraft

Frage: Um die für uns notwendige Welle „empfangen“ zu können, stellen wir das Radio entsprechend ein. Kann man dann sagen, dass die Wechselwirkung zwischen den Menschen nach den Prinzipien „des Runden Tisches“ zum Empfänger der integralen Kraft wird?

Meine Antwort: Nach der Vereinigung werden wir der einheitlichen höheren Kraft ähnlich. Deshalb wird die integrale, d.h. die allgemeine Verbindung gleichwertiger Menschen in einem Ganzen zum Empfänger, zum Detektor der höheren Kraft, und die Offenbarung der höheren Kraft in uns öffnet uns das höhere Wissen (die Vernunft) und das Verlangen zur Erreichung der Ähnlichkeit mit ihr (das Herz).

Die Zukunft der Medizin

Frage: Wie stellen Sie sich das Gesundheitssystem in der zukünftigen, integralen Gesellschaft vor?

Meine Antwort: Ich denke, dass es in der zukünftigen, integralen Gesellschaft eine solche Medizin nicht geben wird.

Die Quelle aller Krankheiten ist das Ungleichgewicht in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Erst wenn sie wieder richtig funktionieren, werden die Menschen automatisch gesund sein. Und wenn die Zeit kommt, die “letzte Reise” anzutreten, wird der Mensch ins Bett gehen, einschlafen und nicht mehr aufwachen – absolut ruhig, ohne Angst oder andere Probleme. Alles wird sehr glatt verlaufen.

Wir sollen verstehen, dass es in unserer Welt nichts Zerstörerisches außer unserer Selbstsucht gibt. Alle übrigen negativen Einwirkungen, Eigenschaften, Vorfälle, alles, was uns erscheint, alles, was wir wahrnehmen – sind nur Erscheinungsbilder unserer Nichtübereinstimmung mit der Natur, unserer Selbstsucht, die nur bezüglich der integralen Verbindung untereinander und nichts anderem gemessen wird.

Wenn ich zum Beispiel jetzt zwei Portionen statt einer essen will, dann bin ich noch kein Egoist. Oder wenn ich noch ein paar Stunden länger schlafen will, dann ist mein Verhalten noch keine Selbstsucht. Ein Egoist ist derjenige, der sich von der richtigen Verbindung mit den anderen abgestoßen fühlt und der alle von der richtigen Verbindung mit ihm selbst abstößt. Dabei verletzt er die natürliche Balance der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Auszug aus dem TV-Programm „Medizin der Zukunft“, Teil 4, 07.04.2013