Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was erweckt mich?

Manchmal erlebt der Mensch Zustände, in denen er lustlos ist. Nichts Bestimmtes zieht ihn an: weder die Einheit der Freunde noch das Verständnis der kabbalistischen Texte, noch das Empfinden oder die Verbindung mit etwas Wichtigem. Er denkt nicht an jene inneren Schritte, die er im Laufe des Tages – in der Gruppe oder auf der Arbeit – tun muss. Er ist wie tot. Es ist nicht so, als würde er es spüren – er spürt gar nichts, er schläft.

Worum kann der Mensch in einem solchen Fall bitten? Um zwei Dinge:

  • Mehr Nähe zu der Gruppe. Dann werden „Strömungen“, die durch seine Freunde hindurch fließen, auch durch ihn fließen, ihn aufrütteln und in Bewegung setzen.
  • Das anfängliche Verlangen, sich selbst dem Licht zu überlassen – es soll seine Einwirkung auf ihn ausüben und ihn zum Leben zurückbringen.

Wenn ich also keine bestimmte Forderung habe, die durch Verlangen oder Begeisterung hervorgerufen wird, dann brauche ich diese beiden Faktoren. Der eine wirkt von der Seite des Gefäßes, der andere von der Seite des Lichts.

Erstens möchte ich mich den Freunden zugehörig fühlen, damit durch mich alles hindurch fließt, was auch durch sie hindurch fließt. Hier ist das Wichtigste, dabei zu sein. Ich komme, setze mich hin und höre zu – doch ich höre auf der spirituellen Ebene zu, ich öffne meine inneren „Schleusen“ für die Strömungen, die durch die Gruppe hindurch fließen.

Und zweitens lasse ich das Licht auf mich einwirken, durch mich strömen, mich erfüllen und zum Leben erwecken.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 23.10.2012

Die Balance zwischen der inneren Arbeit und der integralen Methodik

Frage: Helfen Sie uns, das Gleichgewicht, die Balance zwischen der inneren Arbeit und der integralen Methodik zu finden, weil oft die Frage aufkommt: „Was ist wichtiger? Womit sollen wir uns beschäftigen?“

Meine Antwort: Das Wichtigste ist, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Wenn ihr euch nicht mit euch selbst beschäftigt und all das, was ihr erlebt, nicht wie eine Walze über euch rollen lasst, werdet ihr das nicht an die anderen weitergeben können. Die integrale Methodik basiert auf Gefühlen. Mensch bedeutet Verlangen, und Verlangen ist das, was du fühlst.

Deswegen ist es unausweichlich. Ihr müsst in erster Linie daran denken, inwieweit wir vorankommen, inwieweit wir uns verbinden. Vorankommen bedeutet Verbindung. Und das darf auf keinen Fall aus den Augen verloren werden.

Und erst wenn ihr einen bestimmten Abschnitt erreicht habt und Zeit habt, geht ihr zum außenstehenden Publikum. Anderenfalls werdet ihr dort nichts erreichen.

Wenn ihr zu den außenstehenden Menschen geht, ohne euch vorher untereinander verbunden zu haben und zu spüren, dass ihr buchstäblich nicht ein Teil, sondern eine riesige Gemeinschaft seid, wird es nichts bringen.

Wenn ich vor einem außenstehenden Publikum stehe und spüre, dass ich im Namen der Gruppe spreche, dass in mir ein Gefühl der Gemeinschaftlichkeit, der Abhängigkeit, der Unterstützung entsteht, dass wir alle wie ein Mensch vereint sind, dann fangen die Menschen plötzlich an, zu spüren, dass meine Worte in sie eindringen, und sie beginnen, das mit dem sechsten Sinn zu verstehen.

Deshalb muss es eine eben solche Vorbereitung geben. Wenn du zu irgendeinem Vortrag oder einer Veranstaltung gehst, musst du in deinem Inneren eine sehr ernsthafte Vorbereitung durchmachen – nicht allein, sondern mit mehreren Freunden.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 21.10.2012

 

Das Wichtigste ist das Streben nach Einheit

Frage: Wie soll man sich richtig während eines Workshops verhalten?

Meine Antwort: Wie Rabash über die Gruppenversammlung schreibt: ich soll mich vor der Gruppe annullieren, mich in einer Versammlung von vollkommen korrigierten Menschen sehen, die mir vielleicht nicht so vorkommen, weil ich sie durch meinen egoistischen Filter in dem Maße meiner Unkorrigiertheit unkorrigiert sehe.

Ich muss mich aktiv an der Besprechung des Themas beteiligen, selbst wenn ich nicht besonders viel zu sagen habe. Man wird mich verstehen und unterstützen.

Das Wichtigste ist, mit der ganzen Seele danach zu streben, zu einem Ganzen zu werden, sich auf das „Zentrum der Gruppe“ (der Zehnergruppe) auszurichten und nicht zu vergessen, dass es ganz viele solche Zehnergruppen neben uns auf der Welt gibt und wir alle ein gemeinsamer spiritueller Körper sind, der nach der Erreichung der ersten Ähnlichkeit mit dem Licht, der Eigenschaft des gegenseitigen Gebens, strebt!

Sobald wir diese Stufe erreicht haben, werden wir die Erfüllung mit dem Licht, dem gegenseitigen Geben, der Verbindung wahrnehmen – wir werden als spirituelles Objekt auf die Welt kommen.

Viel Erfolg!

Wie lernt man einen Unsichtbaren kennen

Frage: Was ist der Schöpfer? Was bedeutet Seine Größe, mit der ich die Freunde begeistern muss?

Meine Antwort: Der Schöpfer bedeutet die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbindung, den Verzicht auf die eigenen Interessen. Das Erreichen dieser Eigenschaften ist der erste Schritt auf dem Weg zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer.

Siehst und spürst du jetzt den Schöpfer? Nein! Und warum? Denn das ist eine der Eigenschaften, die über alles herrscht und alles macht, sich selbst aber nicht zeigt. Es hat damit zu tun, dass sie keine eigene Erscheinungsform hat. Es ist keine Person wie du, die Platz im Raum einnimmt und möchte, dass sie von allem bemerkt wird. Der Schöpfer bedeutet im Gegenteil eine entgegengesetzte Eigenschaft. Und deswegen existiert Er quasi nicht…

Du möchtest diese leere Luft enthüllen? Doch dafür musst du auch ein wenig „luftig“ werden.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 26.10.2012