Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Bewegung vorwärts anstelle der trügerischen Seelenruhe

Frage: Woran sieht man,, dass der Mensch an den drei Linien entlang vorankommt und sich nicht einfach nur darin betrügt, dass er in allem den Schöpfer rechtfertigt?

Meine Antwort: Das Merkmal für die richtige Bewegung ist der Zustand, in welchem er nicht sofort „Gott sei Dank“ sagt, sondern den Schöpfer nicht sofort rechtfertigen kann, obwohl der wahrhafte Held, der sich auf der hohen spirituellen Stufe befindet, diese Dankbarkeit empfindet. Man soll eben die riesige Korrektur erreichen, um sich die ganze Zeit auf diese Weise analysieren zu können, sowie über die Kraft zu verfügen, dem Schöpfer sowohl für das ganze Schlechte, als auch für das Gute zu danken.

Und davor soll man den langen Weg der vielen Zuständen zurücklegen, auf dem der Mensch manchmal in solche Situationen gerät, in welchen er mit der Höheren Lenkung nicht einverstanden sein kann, und er will ihr einfach nicht zustimmen. Ihm wird die linke Linie offenbart, nach der in seinem Inneren der Pharao, der Sünder zu sprechen beginnt.

Man muss sich die Zeit lassen, um in sich alle Sünder und Verbrecher zu offenbaren, von denen die Tora erzählt. Wenn der Mensch in solchen verbrecherischen Zustand gerät, dann urteilt er gerade so, wie die Tora erzählt: „Wer ist der Schöpfer eigentlich, auf den man hören soll?“ Er rechtfertigt den Schöpfer nicht, und gerät dadurch in die Zustände der berühmten Sünder: Bilam, Balak und Aman, da er verpflichtet ist, die gesamte linke Linie zu offenbaren.

Wenn er von vorneherein die rechte Linie deshalb auswählt, um voran zu kommen und nicht um seine Wunden „mit Honig zu beschmieren“, dann geht er später in die linke Linie über. Folglich kann er sie beide benutzen. Andersfalls ist die rechte Linie einfach nur sein guter Zustand. Die Linie ist etwas, was von beiden Seiten deutlich beschränkt ist.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 17.10.2012

Gemeinsam besiegen wir die bösen Kräfte, die auf dem Weg zur Liebe stehen

In unserer Welt verläuft die ganze Arbeit an der Erkenntnis der Größe des Schöpfers, der spirituellen Eigenschaften, der Wichtigkeit des Ziels in der Gruppe. Das muss als Treibstoff für unser Vorankommen zur Wichtigkeit des Gebens und der Liebe dienen. Und natürlich werden wir spüren, dass wir uns verändern, dass in uns verschiedene Verschiebungen, Veränderungen zum Besseren, sprich in Richtung Geben stattfinden.

Doch zugleich offenbart sich uns die linke Linie: alle möglichen Enttäuschungen, Rückschläge, Probleme in Bezug auf die Gruppe, den Schöpfer, den Lehrer, die Methodik – auf alles, was wir mit der Erreichung des Ziels in Verbindung bringen. Und wenn wir die Wichtigkeit der Spiritualität in uns entwickelt haben, sehen wir den Pharao und alle Sünder, die sich in der linken Linie offenbaren – von dem Kleinsten bis zum Größten, wie die Tora sie beschreibt: Bileam, Balak und alle anderen.

Der Pharao oder die Schlange ist die allgemeine Bezeichnung für alle Sünder. Alle diese egoistischen Kräfte enthüllen sich in der linken Linie. Und das Wichtigste, was den Charakter dieser bösen Kräfte bestimmt, ist der Stolz, der sie fragen lässt: „Wozu braucht ihr die spirituelle Arbeit? Wer ist der Schöpfer, dass ich auf Ihn höre?“

Das ist der riesige menschliche Stolz, der sich gegen den Schöpfer erhebt und schreit: „Ich werde herrschen!“ Auf diese Weise offenbart sich das dem Menschen. Und in dem Maße, in dem er ihn korrigiert, beginnt er die Größe des Schöpfers zu erkennen und begreift dann, dass der Schöpfer gerade durch seine Bescheidenheit groß ist. Der Mensch beginnt, Bescheidenheit als die wichtigste Eigenschaft zu schätzen, denn sie bedeutet Vollkommenheit.

Doch die Bescheidenheit ist nur eine Stufe von Bina. Und später entsteht über ihr der Zusatz – das Geben auf der Grundlage der Bescheidenheit. Die Bescheidenheit des Menschen in Bezug auf die anderen zeigt sich in seiner Bereitschaft, ihnen zu dienen. Und dann erreicht er die „Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst“ – die wahre Liebe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 14.10.2012