Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ich bürge für alle!

Frage: Was soll man tun, wenn man einerseits alles Mögliche unternimmt: man studiert, investiert in die Gruppe, in die Verbreitung, andererseits jedoch sieht, dass man in seinem Stolz gefangen ist und nichts mehr an sich heranlässt, sich selbst also einfach blockiert?

Meine Antwort: Du musst die Freunde darum bitten, dass sie dir helfen, dich unterstützen, um dich beten. Das gemeinsame Gebet (Tefilat Rabim) ist ein Gebet für jemand anderen, für alle anderen.

Der Mensch kann nicht für sich selbst beten, weil es sich dann um eine egoistische Bitte handeln würde. Selbst wenn du versichern würdest, dass du angeblich um die Eigenschaft des Gebens bittest, wäre es trotzdem egoistisch, weil du sie für dich selbst haben willst.

Wenn ich mich in der Gruppe befinde, möchte ich nur eins: für alle bürgen. Ich möchte dafür bürgen, dass sie alles, was sie wollen, erreichen! Und auf diese Weise bürgen wir alle gegenseitig füreinander.

Anderenfalls werden wir mit unseren Eigenschaften nicht dem höheren Feld entsprechen können. Wir befinden uns darin wie geladene Teilchen in einem Magnetfeld, das uns voneinander entfernt, anstatt uns einander näher zu bringen.

Wie können wir also die Ähnlichkeit mit diesem Feld erreichen? Dafür muss ich mich mit den Freunden verbinden, dann werde ich eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem Feld haben können. Hier gelten klare physikalische Gesetze, die in Das Studium der Zehn Sefirot beschrieben sind, hier gibt es keine Mystik.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, New York, 21.06.2012

Ich möchte, dass es allen gut geht!

Frage: Worin genau besteht unsere Verbindung?

Meine Antwort: Die Verbindung basiert darauf, dass wir alle einer Gesellschaft angehören und sie glücklicher, gutmütiger, barmherziger, aufmerksamer jedem Menschen gegenüber machen möchten.

Ich möchte, dass es allen gut geht! Es braucht niemand enteignet werden, das Geld muss nicht den reichen Menschen weggenommen werden und es darf keine schwächere Gesellschaftsschicht – Arme, Ältere, Frauen – vernachlässigt werden. Das Eine darf nicht auf Kosten des Anderen passieren.

Das ist nur unter der Bedingung möglich, dass wir zuerst eine gerechte Gesellschaftsstruktur aufbauen, die auf der Gleichberechtigung basiert. Und aus diesem Blickwinkel werden wir alles nach dem Beispiel einer Familie betrachten, in der es Kinder und Erwachsene, einen Vater und eine Mutter, eine Menge Verpflichtungen, Schulden und Probleme gibt. Wenn wir alle an einem runden Tisch sitzen, dann verstehen wir, womit wir das Kind versorgen müssen, welches Medikament der Großvater braucht und welche Ausgaben für den Haushalt notwendig sind. Und dann schauen wir, was übrig bleibt, teilen den Rest untereinander auf und leben davon.

Wenn wir in der gleichen Form, mit Liebe zu allen, handeln und Probleme lösen würden, würde sich niemand beschweren können, warum es gerade so gemacht wurde. Denn alle würden sehen und wissen, dass alles gerecht entschieden wurde, weil ein Kind das eine und ein älterer Mensch etwas anderes braucht. Also müssen wir in erster Linie eine Verbindung wie in einer guten Familie erreichen.

Und dann, selbst wenn wir keine besonders großen Ressourcen haben, werden sie ausreichen, niemand wird sich Sorgen machen und sich benachteiligt fühlen. Denn das ist der wichtigste Anspruch, den der Mensch für gewöhnlich hat, weil er spürt: ich habe nicht das, was der andere hat, und das auf meine Kosten.

Auszug aus dem Workshop in Toronto, 20.06.2012