Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Protestaktionen der Occupy-Bewegung in Frankfurt

Meldung: („The Wall Street Journal“, USA): In Frankfurt haben ca. 20 Tausend Menschen an den Protestaktionen der Occupy-Bewegung teilgenommen, wobei sie gegen die harten Sparmaßnahmen in Europa, die dominierende Stellung der Banken und gegen das, was die Demonstranten als den „wilden Kapitalismus“ bezeichnet haben, demonstriert haben.

Im letzten Jahr gingen Tausende Menschen auf die Straßen, um an den Protestaktionen der weltweiten Occupy-Bewegung teilzunehmen. Doch aufgrund dessen, dass die deutsche Wirtschaft relativ stabil und die Arbeitslosenrate unwahrscheinlich niedrig ist, verliefen diese Protestaktionen im Sande. Doch die langanhaltende Schuldenkrise in Europa entfacht immer wieder neue Demonstrationen.

Deutschland, die größte Wirtschaftsmacht Europas, wollte keine harten Sparmaßnahmen bei sich einführen, unter denen aktuell südeuropäische Länder wie Griechenland, Portugal und Spanien leiden. Doch ausgerechnet Deutschland bestand auf den radikalen Ausgabenkürzungen in ganz Europa, um Haushaltsdefizite kontrollieren zu können.

Mein Kommentar: Die Sparmaßnahmen widersprechen der modernen Wirtschaft der Konsumgesellschaft, die nur auf der Vergrößerung und Ausbreitung und nicht auf dem vernünftigen Konsum basiert. Da die Gesellschaft aber genauso wie die Welt global verbunden worden ist, wird Deutschland eine Bumerang-Reaktion von allen EU-Ländern bekommen. Es kommt die Zeit, in der keiner für sich allein stark sein kann, sondern nur durch die Verbindung mit den anderen zu einem gemeinsamen System. Die Welt verwandelt sich von einer linearen, individuellen, egoistischen, digitalen zu einer runden, integralen, altruistischen, analogen.

Persönliche Barriere überwinden

Frage: Auch wenn wir die gesamte Information über die Entwicklung der Krise und den raschen Wandel in der Welt sammeln, sind die meisten Menschen nicht in der Lage, diese wahrzunehmen – sie wollen nichts davon hören, nichts verändern und leben weiter wie bisher.

Meine Antwort: Es ist ganz natürlich – sie sind in ihrem individuellen Egoismus gefangen. Diese ganze Information ist für sie fremd, deswegen verschließen sie die Augen davor. Bei ihnen existiert, wenn nicht die Aggression, dann zumindest der Schutzmechanismus nicht vor irgendetwas Neuem, sondern vor ihren inneren gegensätzlichen Eigenschaften.

Hier muss man einen sehr sanften, leichten und vielleicht sogar einen spielerischen Ansatz wählen, sie beliebäugeln, begeistern, integrales Wissen in ansprechende bzw. attraktive Form verpacken. Das können Videos, Filme, alle Arten von spielerischen Ansätzen sein, welche die Geschichte der Menschheit zeigen und über die aktuellen Zustände erzählen, sie aber nicht direkt wissenschaftlich mit Grafiken und Tabellen bombardieren, sondern Informationen sinnlich, nah dem menschlichen Verstand übermitteln, am Beispiel seiner Lebensverhältnisse. Und daran wird er lernen.

Die Menschen nehmen Informationen am Beispiel anderer auf eine andere Art und Weise wahr als an der eigenen Person. Dieser Ansatz erlaubt es, die persönliche Barriere des Menschen zu überwinden – er lernt daraus und beginnt allmählich das zu verstehen, was im großen und ganzen über ihn selbst gesagt wird.

Nach allen nur denkbaren Erklärungen in Form von Filmen, Videos und Theaterszenen soll es zu Diskussionen kommen. Und hier passt sich der Mensch langsam an alles an und versteht, dass wir über ihn reden, über unsere Welt, unser Leben, unsere Nichtübereinstimmung mit äußerlichen gesamtmenschlichen, zivilisatorischen Systemen. Also ist es notwendig, eine neue Form der Annäherung zum Menschen hin zu finden.

Zum ersten Mal in unserem Leben werden wir mit der Erziehung konfrontiert, welche sich „gegen“ den Menschen richtet . Wir haben ihm beigebracht: „Das musst du wissen, um erfolgreich, stark, allwissend und vernünftig zu sein, sich gegenüber anderen zu überwinden, zu erheben und zu gewinnen.“ Und nun bringen wir ihm bei, dass er gleich wie die anderen sein muss: „Du musst auf dem gleichen Niveau mit ihnen verbunden sein. Das Wichtige ist, nicht über ihnen zu stehen, sondern mit ihnen zusammen zu sein“. Das heißt, hier spielen wir praktisch gegen unseren Egoismus, d.h. wir sollten daher viel weiser und intelligenter als unser Egoismus sein, um ihn auszuspielen.

Im Prinzip ist die integrale Methode „Hilfe gegen dich selbst“, d.h. gegen deinen Egoismus, und dagegen kann man nichts machen. Wir müssen verstehen, dass das der gleiche Ansatz wie bei einem kleinen Kind sein muss, dem man die Dinge beibringen will, welche er sich nicht anzueignen wünscht, und versuchen, ihn mit Hilfe einer alternativen Methode anzunähern. Und allmählich erkennt er selbst, „eben so muss ich handeln, eben so muss ich mich verhalten.“

Aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 20.05.2012

Das Licht ist gleich, die Verkleidungen sind verschieden

Ein Prozent der Menschheit, das den Schöpfer enthüllen möchte, muss die Verbindung zwischen Ihm und allen anderen herstellen. Eben dafür wurde uns dieses Verlangen gegeben. In Wirklichkeit verbirgt sich das Schöpfungsziel gerade in den 99%, während ein Prozent die Erweckung erhält, um nach dem direkten Willen des Schöpfers zu handeln. Somit besteht unsere einzige Aufgabe darin, den 99% zu dienen.

Frage: Ihr Ziel ist ein gutes Leben in der materiellen Welt mittels der Methode der Bürgschaft und der Vereinigung. Und unser Ziel ist der Schöpfer. Wie passt das zusammen? Wie lassen sich im Endeffekt diese zwei Ziele – das materielle und das spirituelle – vereinen?

Meine Antwort: Für dich ist dieses Ziel spirituell, weil du das Licht anziehen und den Schöpfer enthüllen musst, um etwas zu haben, was du an die anderen weitergeben kannst. Dabei gibst du das Licht bereits in einer entsprechenden Verkleidung an sie weiter.

Auch wir selbst empfangen das höhere Licht eingekleidet in unser umgebendes Licht. Und die Massen bekommen von uns die Kraft, die Anleitung und die Lösungswege eingekleidet in die Methode der Bürgschaft und der Vereinigung. Selbst wenn ihr Ziel materiell ist, wirkt das Licht dennoch von innen, geht durch uns zu ihnen – und plötzlich nehmen sie Veränderungen im Verstand und in den Gefühlen wahr.

Unter der Einwirkung des Lichts spüren wir, dass sich etwas in unserem Inneren verändert hat. Die Welt erlebt das nicht, obwohl auch sie sich mit der Zeit verändert. Doch jetzt werden die Menschen auch Veränderungen spüren, die von einer gewissen inneren Kraft ausgelöst werden. Sie wird sie verändern, und plötzlich werden sie anfangen, die Welt mit anderen Augen zu betrachten, anders über die Geschehnisse und über sich selbst zu urteilen… Das ist das Resultat der Einwirkung des Lichts, das zur Quelle zurückführt. Eben dieses Licht vollzieht das aus dem Inneren heraus und nicht wir. Wir müssen lediglich die Verbindung zwischen dem Schöpfer und allen anderen herstellen. Die belebende Tinktur muss durch die ganze Schöpfung über den Kanal, der von der Unendlichkeit bis zur tiefsten Stufe führt, durchlaufen.

Letztendlich, wenn die Botschaft über die Einheit von uns kommt, wird sie unbedingt in die Tat umgesetzt, und die Situation beginnt sich zu verbessern.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“, 01.06.2012

Gefesselt von der gemeinsamen Verbindung

Frage: Wie kann man zu einem Spezialisten in der integralen Erziehung werden? Was ist das?

Meine Antwort: Ein Spezialist in der integralen Erziehung ist zunächst derjenige, der die Evolution, die wir in Form der egoistischen Entwicklung des Menschen und der Menschheit erlebt haben, versteht.

Von Generation zu Generation entwickelten wir uns so lange, bis unsere gewöhnliche menschliche Selbstsucht ihre Entwicklung beendete.

Die Evolution des Egoismus hat sich in allem gezeigt, d.h. wir empfinden jetzt immer größere Vereinigung, Integrität, Globalität in allen materiellen Handlungen, die absolute gegenseitige Abhängigkeit, die die meisten von uns als unerwünscht empfinden. Wenn irgendwelche Korporationen um die Erde hantieren und zusammen in ihren Geschäften kooperieren, dann verstehen sie sicherlich, welchen Gewinn sie davon haben. Und die Menschheit, der Staat, die Regierung, allerlei Organisationen sowie ein beliebiger Mensch in der Welt beginnt plötzlich, sich als gebunden sowie mit allem verbunden zu empfinden.

Um mich heute mit allem Notwendigen zu versorgen – woran ich mich im Prinzip gewöhnt habe, da ich mich bis zu diesem Niveau entwickelt habe und was für mich die normale Existenzform darstellt -, soll ich als der gewöhnliche Bürger eines Landes, einer Stadt, einer Region, mit der ganzen Welt verbunden sein und mich davon abhängig fühlen.

Angenommen China liefert in alle Länder besondere Elemente, die seltenen Metalle. Aber was werden wir dann machen, wenn das Land sie nicht mehr liefern wird? Wir werden weder Computer noch Telefone haben – nichts. Wenn die Entwicklung der Ölvorkommen, allerlei chemischer Materialien usw. aufhören wird – was wird uns dann übrig bleiben? Das heißt, die Welt wurde auf die Sektoren geteilt, die so zusammengebunden sind, dass es heute schon unmöglich ist, sich eine normale Existenz ohne eine richtige Integralarbeit der ganzen Welt vorzustellen.

Milliarden von Menschen leben in Städten in einer von ihnen künstlich geschaffenen Gesellschaft, wobei diese sehr einfach zu zerstören ist – es genügt, buchstäblich einige wenige Beziehungen zu brechen, und die Menschen werden nicht mehr in den von ihnen aufgebauten Steindschungeln existieren können.

Der Zustand, in dem wir uns befinden, ist im Allgemeinen vielen Menschen klar, sogar den einfachsten Menschen; denn es fällt uns leicht zu erklären, woher wir alles bekommen und wohin wir liefern. Und von dieser gegenseitigen Abhängigkeit, die in der Epoche der Naturalwirtschaft zuerst in der Familie, später in den Städten und dann innerhalb des Staates entstand, kann sich heute niemand abkapseln, und sie zwingt uns, anders zu denken.

Auszug aus dem Gespräch über die Integralerziehung, 20.05.2012