Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das zerbrochene Herz beleben

Frage: Was bedeutet die Aussage: „Der Schöpfer liebt denjenigen, der sein Herz zerbricht, um „ins Haus“ des Schöpfers zu gelangen“? Wer und wann zerbricht mein Herz? Was macht der Mensch selbst dabei?

Meine Antwort: Natürlich handelt es sich nicht um „deinen kleinen Motor“, der wie eine Pumpe arbeitet. Mit dem Herzen ist unser egoistisches Verlangen gemeint. Alle unsere egoistischen Verlangen werden als „das Herz“ bezeichnet.

Das Herz zu zerbrechen bedeutet, jenen Punkt zu erreichen, an dem wir einst ein einheitliches Bild (Malchut de Olam Ein Sof) darstellten, das dann zerschlagen wurde. Das zerbrochene Herz ist die Empfindung der eigenen Abgetrennheit von allen übrigen.

Diesen Zustand sollte man erreichen. Dann beginnt der Mensch an der Korrektur zu arbeiten. Wie? Der Schöpfer wird der Retter der zerbrochenen Herzen genannt. Er ist das Licht, die Eigenschaft des Gebens, Er verbindet unsere Herzen und sie leben auf. Er belebt sie, und diese Herzen bilden zusammen ein einheitliches Kli, das Gefäß, das gemeinsame Verlangen.

Auszug aus der virtuellen Lektion, 29.01.2012

Zusammenfassung der Prinzipien und Ratschläge aus der Morgenlektion 15/02/2012

* Stufen der spirituellen Arbeit: 1. – Versucht sich zu verbinden. 2. – man verspürt Hass zu den Freunden. 3. – man überwindet sich. 4. – man ist nicht erfolgreich darin. 5. – man verzweifelt. 6. – man helfe seinen Freunden darin. 7. – ein gemeinsames Verlangen. 8. – das Gebet aller nach dem umgebenden Licht, das zur Quelle zurückführt. 9. – gemeinsames Verlangen nach der Eigenschaft des Gebens. 10. – das Gebet das der Schöpfer = die Eigenschaft des Gebens, die sich in uns einkleidet.

*Es ist nicht wichtig, woran man denkt – wenn man alles nur mit dem Ziel verbindet, so wird man erfolgreich, und wenn man nichts mit dem Ziel verbindet, so sind das fremde Gedanken. Fremde Gedanken sind jene Gedanken, die mich nicht zum Gebet und zur Lobpreisung führen.

*Wenn deine Freunde und Du, diese Sache auf euch nehmt, so heißt das Lebensdroge. Dass alle gemeinsam den Mund öffnen, zu einem gemeinsamen Munde, um vom Schöpfer zu empfangen. Wenn ihr ein allgemeines Kli erschafft, um von Ihm zu empfangen, so ist das ein echtes Kli um die Medizin zu empfangen – die Lebensdroge. Das Leben – Schöpfer, Geben, Licht, kann sich nur in einem gemeinsamen Kli offenbaren. Um wenn du deine Freunde nur für dein eigenes Interesse benützt, so kann das für dich zur Todesdroge werden.

*Das Kli beleuchtet mehr den Verstand, jedoch der Schöpfer sendet sein Licht denjenigen, die trotz aller Hindernisse, Fragen, Mängel und Gedanken welche seine Lenkung anzweifeln, sich trotzdem darüber hinaus bemühen, über den Verstand zu gehen und dadurch an den Schöpfer angeheftet sind.

*Je weniger Zweifel ich gegenüber den Freunden habe, desto besser, und je mehr Zweifel ich gegenüber dem Schöpfer habe und trotzdem zu ihm strebe, desto besser. Und jedes Mal offenbart sich der Schöpfer im Kli noch klarer, und ich werde noch höher hinaus zu ihm streben müssen, um Ihn noch mehr wertzuschätzen als jetzt.

*Der Schöpfer ist deshalb gut weil er dich auf so eine Weise geschaffen hat, dass du nur ihn als Gut verspüren wirst. Er entfernt sich stufenweise von Dir, und Du fängst immer mehr an, Leid in deinem Leben zu verspüren. Im Großen und Ganzen tut Er dir nichts Böses an, sondern lässt dich mit deiner Natur alleine, und dann offenbart sich in dir die Notwendigkeit nach dem Schöpfer, und dann kannst du dich an keiner anderen Sache mehr erfreuen außer an der Füllung des Lichts – die Erfüllung in der Eigenschaft des Gebens selbst. Er hat in dir einen Willen nach Empfangen geschaffen welches sich nur im Empfangen der Eigenschaft des Gebens, erfüllen kann. Die Begeisterung des Willens nach empfangen mit der Eigenschaft des Gebens, welche ihn erfüllt, heißt das im Kli befindliche Licht.

Wir bereiten uns gemeinsam auf die Versammlung Arava vor

*Wir alle sind mit dem ganzen Weltkli verbunden, welcher das auch spürt. Ich bin mit sehr vielen Leuten in Kontakt, die mir große Begeisterung, große Hoffnung, Anspannung und Absichten mitteilen. Und das ist gut so. Ich wertschätze gerade die Ernsthaftigkeit auf das was auf uns zukommt …. Wir müssen in einer sehr ernsthaften Anstrengung sein, welche uns und all unsere Freunde auf der Welt, verpflichtet und es wandelt sich zu Arbeit hin, und ich bin sehr glücklich darüber dies beobachten zu können. Und das dies jeder auf so eine Weise verspürt. Es kommen hunderte von Menschen vom Ausland, und das nur für 3 Tage? Das sind nicht drei Tage, verstehe? Das hat nicht mit Tagen zu tun, das ist der Zustand. Und deshalb bin ich so begeistert und erfreut, ich befinde mich mit ihnen in Schriftverkehr, mit vielen.

Wir müssen uns noch vorbereiten. So viel wie möglich vorbereiten, alle Hoffnung bündeln und das so klar wie nur möglich.

*Frage: Ist die Zusammenkunft Schi? Soll man jeden Moment nützen um den Einsatz zu prüfen? Wie rücke wir zum Einsatz aus?

Rav: Nicht wir rücken wir aus. Ich denken wir befinden uns bereits darin. Und wir müssen uns in jeden Augenblick mehr und mehr ausrichten. Und ich denke das dass alles ist, ohne dass wir auf Arava warten müssen. Oder dort hinzuziehen. Ob dort angekommen sind, wir beginnen jetzt mit dem Knall, und fangen an uns zu verbinden. Was ist eine Zusammenkunft? Verbindung-Und aus? Warum dann nicht jetzt? Vielleicht lassen wir dieses physische Treffen ausfallen? Machen wir es doch hier. Wo liegt denn das Problem? Lasst uns sehr gut überlegen was wir tun wollen, nur Verbindung der Herzen hier und jetzt, und nicht in einer Woche in der Wüste.

An jeden Moment müssen wir zur maximalen Verbindung gelangen. Nicht erst in einer Woche…..Das heißt der Kongress findet bereits statt und zwar jetzt!

*Die Zusammenkunft muss fortwährend sein; An jedem Moment muss man zur maximalen Verbindung gelangen.

Auf einer Achse

Frage: Wie kann ich überprüfen, ob meine Bitte um Korrektur richtig ist?

Meine Antwort: Die Bitte ist immer dann richtig, wenn der Mensch mit den Freunden vereinigt werden will und damit sein Verlangen, den Schöpfer zu begreifen, verbindet. Alles soll sich auf einer Linie, auf einer Achse befinden: ich, die Gruppe der gleichgesinnten Freunden und der Schöpfer. In diesem Fall sind alle Verlangen richtig formuliert.

Kläre, ob du in deinem Kopf dieses Bild deutlich zeichnen kannst, ob du auf eine Achse alle notwendigen Faktoren aufstellen kannst.

Und dann wirst du zu einer anderen Form, nämlich zu den Kreisen übergehen: zum äußerlichen, mittleren und inneren Kreis. Der äußerliche Kreis bist du selbst. In dir ist der zweite Kreis – die Gruppe enthalten, welche außerdem den dritten Kreis, den Schöpfer beinhaltet. Und im Endeffekt werden alle diese Kreise zu einem Ganzen verschmelzen, so dass es keinen Unterschied zwischen dir, der Gruppe und dem Schöpfer geben wird. Alles wird einheitlich sein.

Auf diese Weise wird jeder Mensch, jede Seele zum vollkommenen Begreifen kommen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Vorwort zur Lehre der zehn Sefirot“, 12.02.2012

Eine Bitte unter der Berücksichtigung aller Bedingungen

Frage: Welche Bedingungen müssen erfüllt werden, damit unsere Bitte (MaN) vom Höheren angenommen wird?

Meine Antwort: Die Bitte soll den Möglichkeiten des Unteren entsprechen. Wie das Kleinkind sich infolge seiner Anstrengungen entwickelt, so bekommen auch wir eine Antwort, das Leuchten. Alle äußerlichen Bedingungen, die spirituelle Stufe und der innere Zustand werden uns vom Höheren gegeben. Wir müssen nur entsprechend diesen Bedingungen mit einer Bitte reagieren.

Man muss sowohl die inneren als auch die äußerlichen Bedingungen beachten. Wir denken immer nur an uns, was aber falsch ist, denn man muss die ganze Welt, alle Bedingungen berücksichtigen. Es gilt sowohl in der materiellen als auch in der spirituellen Welt.

In der Spiritualität ist die Seele, die innere Komponente und die Welten sind die äußerlichen. Wenn sich die Seelen nicht in Übereinstimmung mit dem äußerlichen System, mit den Welten bringen werden, dann wird uns keine Handlung gelingen. Wir verstehen es in unserer Welt nicht. Ich bin manchmal erstaunt, wenn ich von einigen Studenten höre, dass sie an der Verbreitung, an der Verbindung mit der Welt nicht interessiert sind.

Aber was ist die Welt? Es sind deine äußerlichen Kelim. Um sich richtig an das Höhere wenden zu können, müssen sowohl die inneren, als auch die äußerlichen Bedingungen berücksichtigt werden.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Lehre der zehn Sefirot“, 09.02.2012

Mit offenen Augen und offenem Herzen

Frage: Ich kann mich an ein solches Tempo bei der Durchführung von Kongressen nicht erinnern. Was ist so besonders an der momentanen Situation in der Welt, dass es solche Auswirkungen auf die Geschehnisse hat?

Meine Antwort: Die Welt beschleunigt sich, und zwar sehr stark. Unser Zustand verändert sich sehr schnell. Wir sind an einem kritischen Punkt angelangt. Selbst wenn nur ein Teil von uns diese Grenze überquert, fangen alle anderen an, über unseren Verbindungsfaden allmählich durch diese Schranke durchzusickern. Also ist es für uns sehr wichtig, dies zu tun.

Im Grunde genommen müssen wir jährlich Kongresse auf allen Kontinenten veranstalten. Und der Kongress, den wir jetzt in der Wüste organisieren, ist unser persönlicher Ausflug. Wir machen ihn nicht für alle, unsere Gruppe muss jedoch durchgeschüttelt werden, und ihr alle mit uns zusammen. Also braucht ihr dafür nicht herzukommen.

Kongresse bieten für alle die Möglichkeit, sich zu treffen, zu sehen, auszutauschen. Also brauchen wir sie doch.

Die Menschen müssen durchgeschüttelt, mehr miteinander verbunden werden. Ich hoffe, dass wir uns auf den bevorstehenden Kongressen innerlich konzentrieren und den gemeinsamen Punkt unserer Verbindung, Verschmelzung, Vereinigung erreichen können. Und jener Kontakt mit dem Schöpfer, den wir in diesem Punkt feststellen, wird uns offensichtlich mit offenen Augen und mit offenen Herzen vorankommen lassen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.01.2012

Mein schöner Zusatz zur Vollkommenheit des Lichts

Frage: Was bedeuten in der spirituellen Arbeit „die schwarzen Buchstaben auf dem weißen Hintergrund“, wenn die Buchstaben solche Mängel (die unerfüllten Verlangen) sind, welche sich vor dem Hintergrund des weißen Lichts offenbaren?

Meine Antwort: Man kann das eine ohne das andere nicht offenbaren. Wir sind die Geschöpfe, und der Schöpfer ist die Kraft des Gebens. Wir begreifen weder Seine Empfindungen noch Seinen Verstand, weil wir ganz anders geschaffen sind. Das einzige, was wir begreifen können, ist der Vorteil des Lichts vor der Finsternis. Deshalb erkennen wir die Realität nur anhand des Kontrastes des Lichtes und der Dunkelheit, des Gebens und des Empfangens.

Der Buchstabe ist ein Zeichen. Man kann ihn in Form der schwarzen Linien auf dem weißen Hintergrund betrachten, oder man kann das weiße Licht erkennen, dem es an etwas mangelt. Sowohl das eine als auch das andere wird derselbe Buchstabe sein, der von verschiedenen Standpunkten betrachtet wird: entweder seitens des Lichts oder seitens des Gefäßes (Kli), des Verlangens.

Alles hängt davon ab, wie du den Mangel wahrnimmst. Möglicherweise wird dein Mangel innerhalb des Verlangens wahrgenommen, so dass du nur auf die angenehmere Empfindung wartest, um die Füllung zu empfangen. Oder wird dein Mangel bezüglich des Lichts so empfunden: wann werde ich das Geben erlangen, wann werde ich mich dem Licht anschließen? Das heißt: ich warte nicht darauf, dass das Licht mein Verlangen erfüllt, sondern darauf, dass mein Verlangen mit dem Licht verschmelzt.

Somit sind immer zwei Arten der Arbeit möglich, je nachdem, wie man die Verschmelzung mit dem Schöpfer betrachtet: schließt sich der Schöpfer an die Schöpfung an oder das Geschöpf an den Schöpfer?

Der Schöpfer schließt sich heimlich an das Geschöpf an, weil Er sich immer in uns befindet, uns lenkt und liebt. Aber Er lässt mich immer einen kleinen Mangel empfinden, damit ich eine Ihm entgegenkommende Handlung begehe und mich aus dem eigenen Verlangen an die Verschmelzung mit Ihm ausrichte.

Das Ausmaß dieser Verschmelzung ist ein „Buchstabe“: die schwarzen Linien auf dem weißen Hintergrund, die mir zeigen, wie stark ich mich mit dem Schöpfer verbunden habe. Einerseits mangelt es im Buchstaben am weißen Licht, aber andererseits verhülle ich selbst das weiße Licht.

Ich befinde mich jetzt im weißen Licht und trenne mich von ihm nicht ab, sondern füge ihm den eigenen Buchstaben hinzu. Und obwohl er immer noch schwarz ist, gelingt es mir dennoch, etwas Eigenständiges auf den weißen Hintergrund zu schreiben. Trotz des schwarzen Buchstabens wird das Ausmaß meiner Verschmelzungen mit dem Weißen sichtbar.

Somit zeigen die Buchstaben, in welchem Maß die Schöpfung dem Schöpfer gleich ist. Und obwohl im weißen Licht ein Mangel erkennbar ist, wird dieser als mein persönlicher Zusatz wahrgenommen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Einführung ins Buch Sohar“, 10.02.2012

Bewässere das Feld, welches sich nach Regen sehnt

Frage: Wie soll heute, angesichts des Kongresses in der Wüste und der Massenverbreitung weltweit, die richtige Bitte von uns an den Höheren aussehen, damit sie erhört wird?

Meine Antwort: Auf dem Kongress in der Wüste müssen wir die erste Stufe unserer Verbindung wahrnehmen und in deren Innerem das Streben nach dem Geben an den Schöpfer enthüllen, damit dieses Geben an Ihn uns vor Augen führt, dass wir nur innerhalb der Verbindung einen stärkeren Einfluss auf Ihn ausüben können.

Noch sind es für uns Dinge, die nichts miteinander zu tun haben: die Notwendigkeit der Verbindung mit den Freunden und die Möglichkeit, dadurch die Verbindung mit dem Schöpfer zu erlangen. Wir nehmen die Verbindung mit den Freunden als eine geschriebene Wahrheit, als eine Belehrung für brave Kinder wahr. Sich aber mit dem Schöpfer zu verbinden ist eine andere Sache – dazu ist jeder bereit.

Wir verbinden jedoch diese beiden Bedingungen nicht miteinander: das eine ist das Gefäß und das andere das Licht, welches es erfüllt. Das Gefäß ist die Verbindung zwischen uns, und das sich darin enthüllende Licht ist der Schöpfer. Wollen wir hoffen, dass sich uns dort enthüllt, wie eng diese Bedingungen miteinander verbunden sind.

Das wird bereits eine Spur in uns hinterlassen, die uns erlauben wird, auf eine richtige Art und Weise weiter zu machen. Denn unsere Arbeit bleibt unvollendet. Wir strengen uns an, unsere Anstrengungen beschränken sich jedoch auf einen Teil des Ganzen: auf die Hälfte oder auf ein Viertel. Doch die Anstrengungen in vollem Maße, wenn auch nur in Bezug auf ein Gramm, gelten mehr als die Anstrengungen in Bezug auf ein einen Teil von Kilogrammen oder Tonnen.

Denn wenn es keine vollen zehn Sefirot gibt, dann arbeitest und schreist du zwar, aber nicht an der richtigen Stelle! Wie der Regen, der sich in einer toten Wüste umsonst ergießt. Was hat man davon, wenn es in Strömen gießt, das Wasser aber durch den Sand sickert? Hätten sich aber nur 10% von diesem Regen hier, auf dein Feld ergossen, hätte er dir Nahrung und Leben schenken können!

Das Gleiche geschieht mit uns. Wir schreien zum Schöpfer, jedoch nicht durch die Verbindung zwischen uns – und darum werden all diese Schreie nicht erhört. Wir wären längst in der Welt der Unendlichkeit bei solchen Schreien und Verlangen – das Problem besteht nur darin, auf eine richtige Art und Weise zu schreien. Wir müssen uns sehr fein einstellen, dann wird dieser Schrei erhört.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot, 09.02.2012

Einander an das Wichtigste erinnern

Ich korrigiere nicht mich selbst, sondern meinen Zusammenschluss mit den anderen. In mir persönlich gibt es nichts, außer meine Verbindung mit den anderen zu korrigieren. Wer sind diese „anderen“? Hier muss man begreifen, dass das gestrige Ich, nicht ich von heute bin. Anhand der verschiedenen Zustände in mir, soll ich die Zustände zwischen mir und den anderen klären. Jeden Tag beginnt der Mensch mit einer sauberen Weste, und die Korrekturen erfolgen immer in der Beziehung zwischen den Parzufim.

Es wird gesagt, dass die Liebe zwischen den Geschöpfen uns zur Liebe zum Schöpfers ausrichtet. Die freundschaftliche Liebe ist das Gefäß, das Verhältnis, anhand dessen ich mein Geben zeigen kann. Denn der Schöpfer ist das allgemeine Gesetz, die gemeinsame Eigenschaft, die ich in der Beziehung zwischen uns allen enthülle.

Es gibt nichts außerhalb des gemeinamen Gefäßes. In meiner Haltung zu meinen Freunden, in meinem Geist, in meinem Herzen, erschaffe ich den Schöpfer. Und bis dahin existiert Er nicht.

Frage: Wir machen in der Gruppe folgende Übung: Jeder einzelne sollte daran denken, dass sich alle anderen gedanklich um alle kümmern. In unseren Gesprächen erinnern wir uns gegenseitig daran, und fügen hinzu: „Mit Hilfe des Schöpfers“. Führt diese Übung uns zur wahren Liebe?

Meine Antwort: Ja, wenn ihr meint, dass alles nur mit Hilfe des Lichtes existieren kann, welches zur Quelle zurückführt. Dann haben sie tatsächlich die notwendigen Voraussetzungen für die gewünschte Realisation.

Die Liebe kennt keine Grenzen, sie verbreitet sich bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus. Jedes Mal definieren wir sie auf eine neue Art und Weise – auf der Grundlage der aktuellen Verlangen und Absichten. Diese Übung ist gegen das Vergessen wirksam, weil ein Freund einen anderen Freund an die drei Bedingungen erinnert: ich, er und die höhere Kraft, das Licht, welches zur Quelle zurückführt – mit anderen Worten, welches uns zueinander bringt. Einst herrschte in unserer Einheit das Licht, und jetzt infolge unsrer Verschmelzung, realisiert es die notwendige Bedingung für die Korrektur, um erneut in uns zu herrschen.

In der Sprache der Kabbala ist das eben das „Gebot“.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Einführung in die Lehre der Zehn Sefirot“, 01.02.2012

Was bedeutet es, mit dem Schöpfer vereint zu werden

Frage: Was bedeutet es, mit dem Schöpfer vereint zu werden?

Meine Antwort: Mit Hilfe der Freunde, des Studiums, das heißt, dank dem umgebenden Licht empfinde ich eine Sehnsucht nach dem Schöpfer, das Verlangen des Gebens. Ich verzichte auf mein „Ich“, um mit der Eigenschaft des Gebens vollständig zu verschmelzen. Folglich offenbare ich, dass ich beginne, Ihm gleich zu werden. Denn Er ist nur das Verlangen zu Geben, und nicht ein Körper, ein Objekt oder ein Subjekt.

Auf diese Weise nehme ich den Schöpfer immer mehr in der Form der Eigenschaft des Gebens wahr, also einer Kraft, die im Universum herrscht. Nachdem ich mich über mein Ego erhoben habe, erkenne ich, dass auch ich eine Kraft, ein Verlangen, eine Bestrebung darstelle. Dann verschwindet die Empfindung meines Körpers, und ich erkenne, dass im Universum nur zwei einander entgegengesetzte Bestrebungen existieren: Seine und meine.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 09.02.2012

Ein aus Licht gewobenes Gewand

Aus dem Mitschrift der Lektionen vom Rabash: Die Analogie ist komplex: Wofür steht die materielle Kleidung? Wenn der Mensch nackt ist, dann empfindet er einen Mangel, das Bedürfnis, sich einzukleiden. Und wenn er etwas anzieht, dann wird diese Kleidung zu seiner Erfüllung, zur „Korrektur“ seiner Nacktheit.

Eben das kann uns als Beispiel dienen: anfangs war er „nackt“, nämlich ohne Licht, und nur mit dem leeren, unerfüllten Verlangen ausgestattet. Und jetzt kommt das Licht des Unteren und füllt ihn unvollständig aus, nur entsprechend dem oberen Gewand. Als ob das Bedürfnis des nackten Menschen, sich einzukleiden, damit einigermaßen erfüllt wäre. Das Licht des Unteren füllt die leeren Verlangen aus.

Was ist mit der Kleidung gemeint? Ich ziehe die Kleidung an, um mich zu bedecken, um etwas zu verbergen. Und deshalb sage ich: „Ich kann nicht nackt sein, sonst würde ich einen Mangel, die Scham empfinden. Und die Kleidung verhüllt meinen Mangel, verbirgt meine Nacktheit.

Welches Beispiel kann man hier für die spirituelle Arbeit erkennen? Ebenso wie die Kleidung in der materiellen Welt den Mangel, das Gefühl der Scham beseitigt, werden auch die unerfüllten Verlangen in der Spiritualität als ein Mangel empfunden. Und wenn das Licht kommt, um sie auszufüllen, dann gleicht es einem Gewand für die Verlangen.

Die materielle Kleidung gleicht einem spirituellen Gewand, weil wir sie uns aus Scham anziehen. Anderenfalls würden wir einen Mangel in unserem egoistischen Verlangen empfinden und uns wünschen, unsere Würde und unseren Stolz zu wahren, unser Ego zu schützen, weshalb wir dann eben die materielle Kleidung anziehen.

Und das spirituelle Gewand ist der Schirm, sowie das widergespiegelte Licht, in das ich das Höhere einkleiden will, um es in der Folge in meinem Inneren offenbaren zu können. Ich empfinde das Leid des Höheren, und Sein Mangel verwandelt sich in mein wichtigstes Verlangen: ich beginne, meinen Nächsten sogar mehr als mich selbst zu lieben, und sein Verlangen wird zu meinem wichtigsten Wunsch. Der Sinn des spirituellen Gewandes besteht also darin, dass ich anstelle des eigenen Egos beginne, das Höhere zu schätzen, das für mich zum Wichtigsten wird.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 09.02.2012