Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Lass dein Ich zu Hause

Frage: Ich möchte, dass wir unsere Aufgabe auf dem Arava-Kongress möglichst gut erfüllen. Wie sollen wir im Inneren handeln, um Erfolg zu erzielen?

Meine Antwort: Das ist schwer. Ich muss ständig eine Analyse durchführen, mir Fragen stellen und nach Antworten suchen, fallen und mich wieder aufrichten. Und ich muss alle Probleme nur durch die Verbindung mit den Freunden lösen. Damit möchte ich Beispiel für alle sein.

Für einen alleine ist der Erfolg nicht möglich, der Erfolg muss für alle gemeinsam erzielt werden. Das bedeutet, ich mache mir Gedanken nur um das gemeinsame Verlangen. Wichtig ist nicht, was ich spüre, sondern was wir spüren. Nicht ich erhebe mich über etwas und enthülle etwas – wir erheben uns und enthüllen. Immer nur wir – mich gibt es gar nicht. Ich will in dieser „Suppe“ existieren. Das Wort „Ich“ und das Empfinden meiner selbst soll zu Hause bleiben.

Mehr noch: „Wir“ bedeutet nicht einfach nur eine Versammlung von Freunden, es ist kein Sondereinsatzkommando. Das sind alles Spielereien, in Wirklichkeit ist „Wir“ eine Seele. Es gibt in ihr keine zusammengekoppelten Teile, in ihr sind alle zu einem Ganzen verschmolzen, und das hat nichts damit zu tun, was wir heute darstellen. Das ist eine neue, gerade erschaffene Schöpfung.

Denn jene spirituelle Gestalt, die wir formen wollen, gab es früher nicht. Früher gab es nur ein zerbrochenes Reshimo, das zu ihr führte. Und nun versuchen wir heute durch eigene Anstrengungen die Seele aus der Welt von Nekudim zu erschaffen, die auf dieser Etappe korrigiert werden sollte und absichtlich für uns zerbrochen wurde.

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zu Talmud Esser ha Sefirot, 08.02.2012

Das Licht gibt auf alles eine Antwort

Es spielt keine Rolle, in welchem Maße der Mensch begreift, wo und in welchem Zustand er sich gerade befindet . Außerdem verändern sich seine Zustände, entsprechend seinem Niveau, ständig. Je höher wir aufsteigen, desto öfter ändern sich unsere Zustände. Wobei es in jedem dieser Zustände eigene Auf- und Abstiege , sowie verschiedene Schwingungen bezüglich des Niveaus, auf dem wir uns momentan befinden, gibt.

Deshalb ist es unbedeutend, in welchem Zustand, auf welcher Stufe und in welcher Situation wir uns jetzt befindet, sondern es ist wichtig, um Hilfe zu bitten. Denn alle Veränderungen werden nur vom Licht, das zur Quelle zurückführt, vollbracht . Ich kann mich wie ein unwissendes Kleinkind benehmen, das nicht versteht, was mit ihm gemacht wird: es wird gefüttert, gepflegt, gewickelt… In der Regel sind es die unangenehmen, verwirrenden Zustände, in denen es mehr Fragen als Antworten gibt. Aber das Licht, das zur Quelle zurückführt, ist verpflichtet, mir auf alle Fragen eine Antwort zu geben. Ich kann mich an niemanden, außer Ihm, wenden.

Dieses Licht, das zur Quelle zurückführt, verbirgt sich in der Verbindung zwischen uns, genau im Zentrum der Vereinigung der Menschen, die nach dem höheren Licht streben. Es befindet sich genau zwischen ihnen. In jenem Maß, in dem sie sich wünschen, in dieses Licht eingeschlossen zu werden, offenbart es sich ihnen.

Dafür gehen wir in die Wüste hinaus, ziehen uns von der ganzen übrigen Welt zurück, und wünschen eine starke innere Konzentration zu erreichen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch „Sohar“, 07.02.2012