Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Zeitschrift „Intuition“ über die integrale Erziehung

In der Monatszeitschrift „Intuition“ (Deutschland, Hamburg) wurde ein Artikel über die integrale und globale Erziehung veröffentlicht. Der Artikel basiert auf einem Interview, das ich während meiner Reise nach Deutschland gegeben habe.

Warten nützt nichts

Nur die Kraft, die ich vor mir entwickle, damit sie mich zum Geben zieht, ist ein Anzeichen für das spirituelle Vorankommen. Manchmal begreifen wir nicht, was geschieht – warum es kein Vorankommen gibt, nachdem so viele Anstrengungen unternommen wurden. Wir befinden uns bereits seit so vielen Jahren auf diesem Weg, können aber immer noch die Vorbereitungszeit nicht abschließen. Was wird von uns noch verlangt?

Und wir begreifen nicht, dass wir diese ganze Zeit nur darauf gewartet haben, dass irgendeine Kraft kommt und uns vorantreibt, anstatt selbst, durch eigene Handlungen, eine solche Kraft zu erschaffen, die uns nach vorne zieht und nicht von hinten schiebt, damit wir durch die Größe des Ziels, des Gebens vorankommen – und die Motivation dazu bekommen wir von der Umgebung.

Genau darin besteht unsere Arbeit, unser freier Wille, die Annullierung unserer selbst und Erhebung der Umgebung. Und das alles, damit wir uns von dem Ziel begeistern und es erheben können. Die Wichtigkeit, die ich selbst dem Ziel beimesse, genügt nicht. Ich brauche eine starke Anziehungskraft, damit sie meinen Egoismus überwiegen und mich zwingen kann, mich Tag und Nacht um dieses Ziel zu kreisen, ohne zu schlafen.

Wenn es mir gelingt, dermaßen große Anziehungskräfte zu entwickeln, werde ich vorankommen.

So sieht die menschliche Stufe aus, die allen vorangegangenen Stufen entgegengesetzt ist. Es ist keine natürliche Entwicklung, die von der Natur ausgeht und von alleine läuft. Hier helfen keine Leiden – sie werden mich nicht vorantreiben. Dabei helfen mir nur meine eigenen Anstrengungen und Bündelung der Kräfte, Umsetzung aller Ratschläge der Kabbalisten und aller Mittel, die mich beeinflussen und mir die Wichtigkeit des Ziels einreden, damit ich dem Ziel entgegenstrebe.

Und das Ziel ist das Geben, dem ich ohne jegliche anderen Berechnungen, Ziele und Belohnungen entgegenstrebe. Das reine Geben – und nichts anderes.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 28.12.2011

Ein Wissenspaket über die Gesellschaft der Zukunft

Frage: Wir benötigen eine absolut konkrete Methodik für die Erziehung. Sie sagten, dass ein Teil die Bildung ist. Was soll dieses Wissenspaket enthalten?

Meine Antwort: Dies sind Kurse, wo der Mensch Kenntnisse über die Psychologie, die Physiologie und Soziologie der menschlichen Gesellschaft bekommt.

Der aller wichtigste Abschnitt ist die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft im Laufe der Geschichte, als eine Folge der Entwicklung des Egoismus in jedem Individuum und im Allgemeinen.

Weiterhin die Psychologie des menschlichen Verhaltens: die Auswirkungen auf jeden selbst auf die Familie, die Kinder, die Erziehung der Kinder, auf das Zusammensein der Eheleute.

Das Zusammenwirken in der Gesellschaft: wie sich die Gesellschaft aus einzelnen Individuen bildet. All das soll auf eine verständliche und für die Massen geeignete Weise angeboten werden.

Wir sollen sowohl von der heutigen als auch von der künftigen Gesellschaft sprechen, zu welcher uns die Natur führt. Der Unterschied zwischen ihnen vermittelt ein Gefühl des Diskomforts, das wir aktuell empfinden. Darum müssen wir den Kern sowohl dieser als auch jener Gesellschaft enthüllen.

Dann wird der Mensch sehen, was er in seinem Leben noch tun muß. Auf diese Weise werden wir die Menschen zur Realisierung des Schöpfungsziels bringen: Wie er die Gesellschaft ändern kann, indem er sich und die gesellschaftlichen Beziehungen ändert.

Wir nötigen die Menschen nicht, sich durch einen revolutionären Weg zu entwickeln, sondern durch den Aufbau eines komfortablen, integralen, und wohlwollenden Hintergrunds im Umgang zwischen uns, und den Aufbau von neuen Beziehungen zwischen uns. Und dies wird Einfluss auf alles andere haben.

Wir sollten absolut alle Mittel der Massenmedien in Gang setzen, damit sie für diese Idee arbeiten, denn nur so werden wir Revolutionen und vielleicht auch Weltkriege verhindern können.

Weitere Themen von Bildungsprogrammen, welche in den Kurs über die kommende Gesellschaft aufgenommen werden sollen: wie wir real zu ihr übergehen können, welches sind die Eigenschaften und was bedeutet es darin zu existieren. Lasst uns, wie Kinder, die künftige Gesellschaft spielen und es wird uns langsam Schritt für Schritt formen.

Stellen Sie sich vor, dass sie über eine definierte Menge an Mitteln verfügen, über einen minimalen Lebensstandard. Hier ist ihre Wohnung, vielleicht Familie, vielleicht sind Sie allein. Dies steht Ihnen für heute zu, entsprechend dem, womit Sie die Gesellschaft versorgen kann, und Sie ihrerseits sollen an bestimmten gesellschaftlichen Arbeiten teilnehmen und so weiter.

Was kommt dabei heraus? Wie würden wir so eine Gesellschaft aufbauen? Denken wir aus der Sicht ihrer Integralität? Kann jemand gezwungen werden? Nein. Aber kann jemand erzogen werden?

Hier sollen wir sehr ernsthaft an den Entscheidungsprozess herangehen. Der Mensch wird es verstehen, dass wenn er richtig handelt, er eine Belohnung bekommt sowohl von der Gesellschaft als auch von seinem inneren Zustand und umgekehrt.

Hier existieren sehr ernst zunehmende, riesige egoistische Schichten, die wir in uns korrigieren müssen und buchstäblich den Menschen über sich erheben, über den eigenen Egoismus, damit er beginnt zu verstehen, dass die integrale Gesellschaft erst dann funktioniert, wenn wir unseren Egoismus zwischen uns durch die Eigenschaft des Gebens verbinden.

Jeder von uns stellt eine Art kleines Rad dar, ein Zahnrad und die Verbindung zwischen diesen Zahnrädern vollzieht sich in dem Verlangen zu geben, sich zu vereinigen, mit den anderen zu harmonieren, wodurch sich alle zu einem System zusammenschließen. Wenn wir es uns dagegen nicht wünschen uns so miteinander zu verbinden, dann werden wir auf eine harte Art verbunden, aneinander reibend, zerkratzend und funkelnd. All das soll man dem Menschen in der Praxis zeigen. In dem Maße wie wir es studieren werden, es versuchen zu empfinden, und in praktischen Übungen zu realisieren, erlangen wir Fähigkeiten. Wir werden sehen, warum eines im Leben gelingt und anderes nicht. Unser Gefühl zu unserem eigenen egoistischen Übel wird steigen.

Und dann werden wir beginnen ihn auch in kleinen Erscheinungen zu sehen, und zu verstehen warum gelingt mir nicht was ich will. Der Grund ist, dass ich hier meinen Egoismus übermäßig benutze.

Wir werden keine blinden Kinder mehr sein, die sich nur unter einem Stock vorwärts bewegen, sondern werden selbständig und bewusst versuchen, in dieser Bewegung zu handeln.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung 11.12.2011

Er ist überall. Und wo bin ich?

Baal HaSulam, „Der freie Wille“: Wir sind der Macht der vier Faktoren, welche auf uns Einfluss nehmen, übergeben worden. Genauso wie Lehm in den Händen eines Töpfers.

Von allen Seiten sind wir von der Einwirkung von Oben umgeben. Der Schöpfer regiert über uns total und streng, er kontrolliert alle Kanäle, die inneren und die äußeren, die Wünsche und Gedanken, die Gewohnheiten und die Natürlichkeit. Wir haben nichts eigenes und selbst diese meine Worte sind durch Ihn organisiert.

Doch worin besteht unser freier Wille? Denn wir können die Freiheit keinem Objekt, keiner Handlung und keinem Gedanken, keinem Teilchen des empfangenden Verlangens zuschreiben. Der Schöpfer hat es erschaffen, der Schöpfer wirkt auf ihn allumfassend ein – was kann daran dann frei sein?

Genau aus diesem Grund kamen die Menschen zu den Theorien der Doppelmacht und Vielgötterei, über welche Baal Sulam in dem Artikel „Der Frieden“ schreibt. Es fällt schwer sich mit der einen Macht abzufinden, welche alles „einschließt“. Wenn der Schöpfer der Eine ist und es außer Ihm nichts gibt, wenn alles von ihm abhängt, dann befinde ich mich in Seiner absoluten Macht und irgendwie existiere ich nicht, löse mich in Ihm auf. Dann sollen doch besser zwei Mächte existieren: die Gute und die Schlechte. Das ist schon nachvollziebar, denn zwischen ihnen gibt es einen Platz für mich, es gibt die Möglichkeit auf etwas Einfluss zu nehmen.

Und nichts destotrotz, auf einer Etappe beginne ich zu verstehen, dass sich hinter allen Einwirkungen auf mich eine Quelle verbirgt. Es ist kein Bild, das man sich vorstellen kann, sondern eine Vorstellung, ein Gefühl von etwas Einheitlichem. Und es gilt für mich dies zu offenbaren, mit welchem Ziel Er auf mich Einfluss ausübt, was Er von mir will. Wie soll ich werden, dass ich Seiner Einwirkung entspreche?

Wenn ich lerne, was Er von mir will, lerne ich ihn selbst kennen. Wozu? Um Ihn einfach kennen zu lernen oder um seinen Willen zu erfüllen?

Was hat er geplannt, als er mich erschaffen hat? Was wünscht Er, wenn Er auf diese Weise auf mich einwirkt? Wenn es nur um das Gehorsam geht, dann wäre es besser, nichts zu wissen, sondern einfach nach der erhaltenen Instruktion zu handeln. Aber wenn Er tatsächlich will, das ich Ihn kennen lerne, Ihn enthülle, dann soll ich all meine Handlungen für dieses Ziel benutzen, und sie nicht einfach automatisch ausführen.

Somit ist dem Menschen eine große Arbeit bezüglich des Ursprungs von allem auferlegt worden. Und dies ist unsere einzige Arbeit ständig die Beziehung zu ihm sauber zu machen, und zu „polieren“. „Wer ist Er? Was will Er von mir? Warum gab Er mir solche Reaktionen?“ Ich steige die ganze Zeit die Stufen der Beziehung hinauf und setze mich damit auseinander, was Er mir geben will, wenn er Seine Forderungen stellt. Aber Er will, dass ich Ihn, durch das Geben an Ihn, verstanden habe.

Ich setze diese Kette fort, jederzeit hebe ich den Stab Seiner Forderungen zu mir hoch. Auf diesem Weg soll ich das Übel genau wie das Gute rechtfertigen. Denn sie entspringen einer Quelle. Ich soll verstehen, wozu er seine Einwirkung in zwei Teile spaltet. Dank diesem kann ich mich prüfen, meinen Kurs ausfindig machen. Für ihn existiert diese Dualität nicht, aber meine Realität teilt sich in Geben und Empfangen.

Als Ergebnis, sollen wir den Begriff des Einen regelmäßig neufinden und ansonsten nichts weiter. Wenn ich dem Aufmerksamkeit schenken würde, dann würde ich sehen, dass es in meinem Leben nichts außer Ihm gibt. Sogar in der materiellen Welt führt alles zu dieser Analyse, welche diese Einheit demjenigen, der den Schöpfer enthüllt, offenbart.

Auszug aus dem Unterricht „Der freie Wille“, 22.12.2011

Eine Atacke im Stillen

Frage: Nach den Empfindungen der letzten Tage, treten wir in den nächsten Zustand nach dem Kongress ein und sind bereits im Stande eine neue Attacke durchzuführen. In naher Zukunft planen wir, uns innerlich zu konzentrieren, und uns im Stillen zusammen zu vereinigen; wir wünschen uns in das Bild der spirituellen Realität einzutreten. Ihre Empfehlung: Was soll zum Fokus unserer Bemühungen werden?

Meine Antwort: Es gibt den aktuellen und den gewünschten Zustand – und den Übergang zwischen ihnen, den wir durchgehen sollen.

Die Mittel für den Übergang aus dem einen Zustand in einen anderen Zustand können solche sein wie ein Kongress: das Zusammenbringen unserer Bemühungen, Hoffnungen, Kräfte, Freude, Handlungen, Aktivitäten, alles zusammen, d.h. wenn wir alle unsere Bemühungen auf diese wenige Tage konzentrieren und non-stop versuchen sie zu realisieren.

Und es gibt noch andere Mittel, mit deren Hilfe wir von einem Zustand in den nächsten übergehen können. Die Kabbalisten haben sie überwiegend für eine mehr innerliche Konzentration benutzt, die sie erreicht haben, indem sie die äußerlichen Handlungen lediglich dazu vollbracht haben, um alles in innerlichen Handlungen zu konzentrieren.

Und das heißt, sie haben sich versammelt, alle äußerlichen Bedingungen haben sie bereits vorbereitet, damit sie nicht stören, und sie eher, umgekehrt in der Konzentration unterstützen: z.Bsp.in einer Höhle, an einem abgesonderten, ruhigen Ort, abseits von möglichen Ablenkungen, in einem speziellen Zustand, am Tag oder in der Nacht, welcher ebenfalls auf den Menschen Auswirkungen hat. Kurz gesprochen: sie haben alles arrangiert, damit Freunde es schaffen sich innerlich zu verbinden, mithilfe von inneren, meist spiritullen Bemühungen.

Selbstverständlich, sollen wir ebenfalls solche Handlungen vornehmen. Aber dafür benötigen wir eine Vorbereitung und das Bewusstsein der Wichtigkeit dieses Vorhabens, dass nicht etwas Langweiliges oder Nutzloses, was keine Erfüllung gibt, entsteht.

Jeder soll es verstehen, dass der Fortschritt nur durch Bemühungen zustande kommt, dass „Münze zu Münze sich zu einem großen Kapital sammelt“, und, dass in der Summe dieser Bemühungen,, in Bestrebungen sie an einem Ort, in einem Kli/Gefäß zusammenzubringen, wir jene gemeinsame Kraft erreichen, die Schrei genannt wird, eine Forderung – und dann öffnen sich uns die Tore.

Wir hatten in Israel und der Welt eine große Vorbereitung während des Kongresses durchgeführt, und jetzt sollen wir eine etwas entgegengesetzte Handlungen vollbringen – in einer mehr inneren Konzentration. In Bescheidenheit strengen wir uns an es zu tun. Wie weit es uns helfen wird hängt von uns ab.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar 22.12.2011

Die Liebe ist ein abgedroschenes Wort

Es gibt viele Wege, um zur Frage nach der Liebe und der Einheit zu gelangen. In der Regel bedeutet für uns das Wort „Liebe“ etwas völlig Gegensätzliches: Unsere egoistischen Wünsche nach Essen, Sex, Familie, Reichtum, Ehre und Wissen zu erfüllen.

„Ich liebe“ – ​bedeutet „ich will.“ Ich will bekommen – das heißt, ich liebe etwas, ich wünsche, dass es meins ist, will es näher zu mir bringen, mir den Bauch damit vollschlagen. Darum geht es bei meiner „Liebe“. Im Kern ist der Begriff dieser „Liebe“ definiert durch: „Ich will es um jeden Preis bekommen.“

Das ist so, weil wir uns in dieser Welt befinden, die sich infolge des Zerbrechens gebildet hat, wie uns die Wissenschaft der Kabbala erklärt. Unsere gesamte Welt ist vollkommen egoistisch, weshalb wir uns die Liebe als etwas ausschließlich auf uns selbst ausgerichtetes vorstellen.

Wenn ich etwas liebe, bedeutet das, dass ich es näher zu mir bringen will, um es zu besitzen, zu empfinden, mich damit zu erfüllen. Sich den eigenen Wunsch zu erfüllen, etwas Schönes zu genießen, nennen wir „ich liebe.“

Dabei vergessen wir vollständig die zweite Hälfte, die zweite Kraft, die in der Realität existiert – die Kraft des Gebens, worin das gleiche Wort „Liebe“ vorhanden ist – wobei dieses Wort hier bedeutet, die anderen zu lieben, sie zu erfüllen, ihnen etwas zu schenken, was sie sich wünschen, und nicht was ich will. Dies ist genau entgegengesetzt zu unseren Vorstellungen über die Liebe.

In vergangener Zeit waren die Menschen mit der Natur stärker verbunden und besaßen ein natürliches Gefühl dafür, dass es in ihr eine zweite Kraft gibt – die Kraft des Gebens, welche Nächstenliebe und Zuneigung beinhaltet. Die Kabbalisten haben diese Kräfte enthüllt – genauso wie es viele andere Menschen tun, denen eine achtsame Sensibilität für die Natur zuteil wurde. Und es gab viele Menschen außer den Kabbalisten, welche fühlten und für sich in allen möglichen Formen enthüllten, dass die Kraft des Gebens nicht weniger als die Kraft des Empfangens ist. In dieser zweiten Hälfte der Realität, in der Kraft des Gebens existieren die gleichen Handlungen, die auch in der Kraft des Empfangens vorhanden sind, aber ihre Deutungen sind anders, anders als in unserer Welt üblich ist.

Und wir befinden uns nur in einer Hälfte der Wirklichkeit, unter der Einwirkung der Kraft des Empfangens, unter der Macht des Verlangens, sich zu erfüllen, das als Folge der Teilung der Wünsche / Kelim gilt. Der Mensch befindet sich innerhalb dieser Teilung. Und die gesamte unbelebte, pflanzliche und tierische Natur, wie Baal HaSulam in der „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala (Pticha)“ schreibt, steigt zusammen mit dem Menschen auf und ab in dem Ausmaß, in welchem die Natur den Veränderungen nachhelfen muss, welche der Mensch zu durchlaufen hat.

Die Religionen und die Weltanschauungen basieren seit ihrer Entstehung darauf, dass sie diese zweite Kraft enthüllen, die in der Natur existiert. In ihrem Kern sprechen sie von Liebe und die Einheit. So war es, solange sie auf wenige beschränkt blieben. Aber als sich diese Gedanken in großem Maß unter egoistischen Menschen ausgebreitet haben, welche weniger sensibel waren – haben sie sich in eine Ansammlung von Zeremonien, Ritualen und diversen anderen Handlungen verwandelt. Von diesem Punkt an wurden sie auf egoistische Weise genutzt: Um sich selbst zu erfüllen, statt um die Menschen zur Vereinigung, zur Liebe, zur Eigenschaft des Gebens zu führen, und die beiden Systeme auszubalanzieren.

Während die Zeit vorwärts strömte und die Menschheit sich im Laufe der Geschichte entwickelte, angetrieben durch das unaufhörliche Wachstum des Egoismus in jedem Einzelnen und in der Menschheit im Allgemeinen, haben wir uns weit von dem natürlichen Verständnis des Menschen entfernt, welches die Menschheit früher besaß. Dieses Verständnis für die Kraft des Gebens und die wahre Bedeutung der Liebe müssen wir heute enthüllen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 13/12/2011

Verbreitung ist unsere Garantie

Einige meinen, dass, wenn sie die Unterrichte verfolgen, diesen Blog lesen und einander Emails schreiben, sie sich an dem gemeinsamen Vorankommen beteiligen. In Wirklichkeit gibt es hier keine reale Beteiligung.

In dem Maße, in dem du unsere Botschaft an die Welt heranträgst, in dem Maße kommst du auch voran. Vergiss das nicht. Wenn du dich nicht mit der Verbreitung beschäftigst, bewegst du dich nicht. Fass also am Ende des Tages zusammen: hast du etwas gemacht oder nicht? Als Kriterium können hier nur konkrete Handlungen dienen. Rechne nicht damit, dass jemand sie für dich macht.

Ein Freund in Bnei Baruch zu sein bedeutet, die Wissenschaft der Kabbala und die Botschaft über die Bürgschaft zu verbreiten – in der Praxis zu verbreiten, mit realen Zahlen und Nachweisen, die du vorlegen kannst. Wenn du aber einfach nur die Unterrichte herunterlädst, ist es nichts wert.

Auf dem Kongress haben wir den Punkt der Einheit erreicht – weil die ganze Welt es von uns verlangt. Die Frage ist, ob wir dazu bereit sind, diesen Auftrag zu erfüllen? Sind wir dazu in der Lage, die Welt nach vorne zu bringen, ihr die Methode der Korrektur und der Vereinigung zu geben? Wir werden nur vorankommen können, wenn wir diese Mission realisieren, und nur so.

Das Schöpfungsziel ruft die gesamte Welt und nicht uns persönlich. Wir sind ein Mittel zum globalen Vorankommen. Wenn das Mittel seine Bestimmung erfüllt, dann ist das in Ordnung, dann bewegt es sich mit allen zusammen vorwärts. Und wenn nicht, dann findet sich ein anderes Mittel. Uns ist nichts garantiert. Schaut euch die Gruppen an, die sich nicht mit der Verbreitung beschäftigen – genauer gesagt, das, was von ihnen übrig geblieben ist. Wie können wir vorankommen, wenn wir nicht den Empfehlungen der Kabbalisten folgen, die aus der Erkenntnis der Gesetze des Universums resultieren? Das ist nicht eine meiner Launen – das steht in den Urquellen geschrieben.

Achtet also darauf: Bei der Verbreitung hinkt ihr hinter der Entwicklung der Welt hinterher und findet auch noch verschiedene Rechtfertigungen dafür. Dabei darf es hier keine Ausreden geben, denn die Rede ist von konkreten Handlungen, die nichts mit dem momentanen Zustand, mit Auf- und Abstiegen zu tun haben.

Wartet also vor Ort nicht auf die Initiative der zentralen Gruppe. Wenn ihr vorankommen wollt, dann ist das der Weg.

Bis jetzt wurde uns die Möglichkeit gegeben, voranzukommen, doch die Zukunft ist für uns ganz und gar nicht sicher. Allein durch die Verbreitung bewegen wir uns vorwärts. Sie ist unsere Garantie. Und aus diesem Grund sollte man am Ende des Tages ein klares Fazit ziehen: Was habe ich heute für die Welt getan? Denn sie braucht es, und der Schöpfer hat alles so arrangiert: mir wurde die Wissenschaft der Kabbala enthüllt, damit ich sie weiter trage, in dieser oder jener Form. Ich bin ein Adapter, ein Übertragungsglied. Anderenfalls wird nichts klappen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 12.12.2011

Der Punkt der Einheit ist in jedem

Frage: Auf dem vergangenen Arvut-Kongress waren sehr viele Menschen physisch und virtuell anwesend, die diesen Punkt der Einheit, von dem Sie und viele andere sprechen, nicht wahrgenommen haben. Heißt es, dass der Kongress für sie umsonst gewesen ist und ihnen nichts gebracht hat?

Meine Antwort: Auf keinen Fall! Sie waren an dieser Errungenschaft genauso beteiligt, und sie befindet sich in ihnen, ist jedoch noch nicht deutlich, noch nicht persönlich zum Vorschein gekommen. Sie könnten mit Kindern verglichen werden, die mit uns in einer Welt leben, jedoch nicht das Gleiche wie Erwachsene wahrnehmen können. Wenn diese Menschen die nötigen Anstrengungen unternehmen, werden sie diesen Punkt der Einheit, der von allen erreicht wurde, unter anderem mit ihrer Mitwirkung, wahrnehmen können. Er befindet sich bereits in ihnen in einer verhüllten Form.

Es wird nicht alleine gearbeitet – nur gemeinsam

Wir müssen unser Verlangen, das Gefäß, vorbereiten – das ist aber nur durch gemeinsame Arbeit möglich, was das Schwierigste ist. Persönliche Anstrengungen eines jeden für sich alleine bringen nichts. Nur wenn wir gemeinsame Anstrengungen in Bezug auf das gemeinsame Ziel unternehmen, garantieren uns gerade diese gemeinsamen Anstrengungen das Verlangen.

Es erweckt den Höheren und zwingt ihn, unser Verlangen zu beeinflussen, es zu ändern, zur richtigen Form zu bearbeiten und dann mit der Eigenschaft des Gebens zu füllen.

Wir fangen an, aus der Not heraus gemeinsam zu arbeiten, wenn wir an den eigenen Versuchen, etwas zu erreichen, verzweifeln und sehen, dass etwas Falsches herauskommt und es keine Chance gibt, das Ziel allein zu erreichen.

Unterwegs klären wir ständig das wahre Ziel und die Mittel zu dessen Erreichung. Anfangs stellt sich jeder absolut materielle, egoistische Ziele und verwendet dementsprechende irdische Mittel, bis wir langsam anfangen, den Begriff des Gebens, der Liebe, der Verbindung zu klären und zu erheben.

Gleichzeitig fangen wir an, zu erkennen, dass diese Eigenschaften außerhalb von uns existieren und wir nur beim richtigen Verhalten einander gegenüber den beeinflussenden Faktor zwischen uns finden und das Licht, das kommt und uns verändert, erwecken können.

Wenn wir nicht zusammenarbeiten, um die dritte, außenstehende Quelle mit einzubeziehen, dann ist das eine falsche Arbeitsrichtung. Nur wenn wir uns gemeinsam anstrengen, um das Geben aneinander und die richtige gegenseitige Beziehung zu erreichen, werden wir das Licht, das zur Quelle zurückführt, anziehen können.

Und dann wird es unsere Einstellung einander gegenüber so verändern, dass wir innerhalb dieser Einstellung die Eigenschaft des Gebens enthüllen. Das nennt sich Glaube. Und im Glauben werden wir dann die Liebe enthüllen.

Doch davor muss sich uns der Hass, die Erkenntnis des Bösen, enthüllen. Und wo ist er? Wir gehen ihm aus dem Weg. Es ist unmöglich, ihn künstlich zu erwecken – nur durch hartnäckige Anstrengungen, zusammen zu sein, und Versuche, uns zu verbinden.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 18.12.2011

Geduld – und alles kommt

Frage: Woher sollen wir die Kraft nehmen, uns vor der Gruppe annullieren zu können, damit jeder sich kleiner als die anderen empfindet?

Meine Antwort: Wenn die Gruppe sich richtig entwickelt und von einem Zustand zum nächsten übergeht, dann befindet sich jeder in der Gruppe in seinem Zustand, wodurch er die anderen ergänzt. Und als Ergebnis kommt die ganze Gruppe voran.

Obwohl ein Teil der Freunde sich im Abstieg und ein Teil im Aufstieg befinden kann, ein Teil mehr durch Verstand und ein Teil durch Gefühle wahrnehmen kann, kommen alle zusammen vorwärts. Hier ist Geduld nötig. Die spirituelle Ehrfurcht schließt die Bereitschaft zu dulden, auszuleiden mit ein. Ich muss begreifen, dass nicht ich selbst die Handlungen ausführe – ich rufe sie hervor.

Die Handlung wird erst dann ausgeführt, wenn ich bereit bin, mich um des Gebens willen zu ändern, d.h. wenn ich in der Lage bin, auf das Ergebnis, auf den eigenen Nutzen zu verzichten. Genau dann findet die Handlung statt!

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 18.12.2011