Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Verbindung durch eine gemeinsame Vergangenheit

Zwischen uns steht eine richtige Wand: auf der einen Seite die Schöpfung, auf der anderen Seite der Schöpfer. Wie stellst Du Dich vor, durch diese Wand zu kommen?

Wenn auf der anderen Seite völliges Geben jedoch auf unserer Seite das absolute Empfangen existiert und dazwischen keine Verbindung besteht?! Es kann einfach nicht sein, als ob auf der einen Seite „Plus“ und auf der anderen Seite „Minus“ steht, und sich diese zwei Pole einander niemals gerecht werden können.

Deshalb kam es zum Zerbruch, nach dem die Teile der Schöpfung in den Schöpfer gelangen, und Teilchen des Schöpfers in die Schöpfung. Diese Handlungen dienen als Vorbereitung. Nun gibt es im Schöpfer die Eigenschaften der Schöpfung (ACHaP) (Funke, Reshimo), und sie können sich in einer bestimmten Verbindung befinden.

Im ACHaP gibt es das umgebende Licht, welches durch das Zerbrechen aus allen Verlangen emporstieg. Und in der Schöpfung ist eine Information von den zerbrochenen Verlangen vorhanden, die Reshimo. So entsteht eine Verbindung, welche „umgebend“ genannt wird. Das gehört alles noch zu der Vorbereitung.

Und nun, die Schöpfung erhebt das Gebet (MA´´N) und bekommt vom Schöpfer eine Antwort (MA´´D). Es besteht ein gegenseitiges Bedürfnis! Nach dem Zerbrechen leidet der Obere dadurch, dass der Untere leidet.

Und im Unteren existiert ein Funke, der irgendwann dem Oberen gehört hat. Und dank diesen verdorbenen Erinnerungen, die egoistisch genannt werden, Lo Lishma“, sind wir in der Lage eine Verbindung zum Schöpfer herzustellen, aus der Ferne, aus der Vergangenheit.

Jenes Zerbrechen, das irgendwann geschah, schafft heute eine Verbindung. Es war in der Vergangenheit, aber uns verbindet diese Vergangenheit! Diese Verbindung infolge des Zerbrechens nennt sich umgebendes Licht, oder MA´´D, und von der Seite des Unteren – das Gebet oder MA´´N.

Auszug aus dem Unterricht nach „Die Einführung in TES“, 27.12.2011

Der Anfang von Einsicht

Frage: Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, das der Mensch bereit ist zu lernen, wenn er erklärt bekommt, wozu das Gelernte benötigt wird. Wozu braucht er einen Kurs von der Evolution des Egoismus?

Meine Antwort: In diesem wird er nicht nur den Anfang, sondern auch das Ende dieser ganzen Kette erfahren. Er wird fühlen, wie er sich darin befindet. Er wird sehen, wohin das alles führt. Folglich wird er in der Lage sein, bezüglich aller seiner einzelnen Zustände, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Kommentar: Angenommen, ich erfahre, wie sich die Planeten geformt haben. Wie ist das mit meinem Leben verbunden?

Meine Antwort: Dies ist ein Teil der allgemeinen Sicht auf die Welt, das den Menschen über seinen tierischen Teil erhebt. Wenn er auf die paar Milliarden von Jahren zurückblickt und auf die zehn oder sogar hundert Jahre nach vorne schaut, beginnt er diese praktisch
unendliche Zeitachse zu sehen, in der er sich im aktuellen Moment befindet. Und daraus entsteht bei ihm die Frage: „Wer bin Ich?“.

Hat er auf dieser Achse seinen niederen Zustand gesehen, so kann damit begonnen werden, ihn über diesen in einen neuen Zustand zu erheben, wo er fühlen wird: „All dies ist unter mir, ich kann all dies lenken, ich befinde mich tatsächlich auf der höchsten Stufe und kann über den Grenzen von Zeit, Raum, Geschichte sein“. Dies ist der Beginn jenes Erwachen, welches erlangt wird.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 12.12.2011

Die Besonderheit der integralen Realität

Frage: In der Verhaltenspsychologie gibt es den Begriff „das Dreieck des gegenseitigen Verständnisses“.

Die Kommunikation und die Sympathie stellen zwei Ecken eines Dreiecks dar und seine dritte Ecke ist die allgemeine Realität. Bei der integralen Erziehung vollzieht sich die Kommunikation im Kreis. Aus der Sicht der Verhaltenspsychologie wird gefolgert , dass durch das Anwachsen des gegenseitigen Verständnisses die Sympathie steigt. Nun stellt sich die Frage nach der allgemeinen Realität. Ist die allgemeine Realität zugleich die Integrität?

Meine Antwort: Wir sollen darin existieren. Nicht in uns, sondern außerhalb von uns, in dieser allgemeinen Realität, die wir schaffen, weil genau sie die objektive Realität ist. Alles, was in mir existiert, ist subjektiv und ist vollkommen erlogen. Die Lüge ist, dass ich mich selbst korrigieren kann. Es ist eine absolut unrealistische, von mir erfundene Welt.

Manchmal spreche ich mit jemandem und staune darüber, wie verschieden wir die Welt wahrnehmen. Ich spreche einen Aspekt an, aber er sieht ein völlig anderes Bild und spricht über etwas ganz anderes. Und er ist absolut ehrlich, genauso wie ich, weil sich jeder von uns auf sein eigenes Empfinden stützt.

Deshalb ist es erforderlich, höher hinauf, zum gemeinsamen Verlangen, zum gemeinsamen Verstand, zu einem gemeinsamen Herzen hinaufzusteigen und zu dieser allgemeinen Form des Menschen, welche die Gesamtheit aller Menschen, die Welt zu betrachten, darstellt. Dann werden wir sie völlig anders sehen: nicht individuell, nicht durch die Brille unserer verzerrten, ursprünglichen inneren Eigenschaften.

Wenn sich immer mehr Menschen an ein gemeinsames System „Mensch“ anschließen, ist es natürlich, dass wir ein völlig anderes Bild von der Welt, vom Planeten und von uns sehen werden. Und dieses Bild wird sich sehr stark von dem unterscheiden, was wir heute sehen.

Denn das Weltbild hängt von der subjektiven Wahrnehmung ab, das ist den Psychologen gut bekannt.

Wir brauchen nur zu zeigen, wie man tatsächlich beginnt, eine veränderte Welt zu beobachten, wenn man seine eigenen Verlangen und Eigenschaften nimmt, und sie den anderen, den Eigenschaften des kollektiven Bildes des Menschen, gegenüber stellt.

Hier erhebst du dich über dich selbst und entfernst dich vom Körper, von deinen eigenen Eigenschaften, du siehst sie als etwas Unwichtiges an. Es ist durchaus möglich, dass dein Körper als etwas Fremdes wahrgenommen wird, wie ein Tier, das neben dir existiert. Wenn du dich in diese allgemeine Form des Menschen einkleidest, dann betrachtest du deinen Körper als auf der tierischen Ebene existierend. Und das kollektive Bild des Menschen gehört schon zur Stufe des Menschen.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung. 12.12.2011

Tue alles, was in deiner Macht steht, und du wirst hören!

Frage: Worauf sollen die Handlungen gerichtet sein, die dabei helfen können, den Starrezustand zu verlassen, – auf die Verbindung mit den Freunden oder auf die Verbreitung?

Meine Antwort: Es steht geschrieben: „Tue alles, was in deiner Macht steht!“ Dir wird immer die Möglichkeit dazu gegeben. Es kann nicht sein, dass du in einen Zustand gerätst, in dem du gar nichts tun kannst.

Du hast keine Lust – das wird von oben gegeben, du hast keinen Gedanken – das kommt ebenfalls von oben. Du bist verwirrt, durcheinander, hast keine Kraft und kannst nichts anfangen, bist einfach wie tot? Und dennoch gibt es Handlungen, zu denen du fähig bist.

Ich habe mir beispielsweise zur Regel gemacht, immer die Tagesordnung einzuhalten. Es gibt ein Buch, das ich schreiben muss, es gibt Arbeit, die ich verrichten muss. Wir haben heute die Möglichkeit, mit den Gruppen, in der Verbreitung, im Internet zu arbeiten oder Materialien vorzubereiten.

Heute haben wir die Möglichkeit, dieses Wissen weit zu verbreiten und zu lehren – und das soll zur großen Fürsorge für jeden werden. Denn heute lastet wirklich die ganze Welt auf den Schultern eines jeden, nur merkt er nichts davon. Man sollte das äußerst ernst nehmen. Und hier geht die Handlung dem Verlangen und dem Gedanken voran, genau so, wie geschrieben steht: „Wir werden tun und wir werden hören!“ Das funktioniert ebenfalls in der materiellen Form.

Selbst Handlungen ohne die gewünschte Absicht führen zur Korrektur des Menschen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 29.12.2011

Die Chance, gehört zu werden

Frage: Bald beginnt Ihre Tour durch Europa. Welche Hilfe können dabei die europäischen Gruppen leisten? Wenn sie sich alle verbinden, wird sich die Situation dadurch ändern?

Meine Antwort: Es geht hier nicht so sehr um die Verbindung von europäische Gruppen, die selbstverständlich sehr wichtig ist, sondern um die allgemeine Verbreitung. Wir müssen uns verbinden, wir müssen permanent unsere Unterlagen an die verschiedenen Organisationen, unter anderem an die Führung der Europäischen Union in Brüssel, verschicken. Allmählich wird es Früchte tragen.

Wir sehen bereits positive Ergebnisse bei der Arbeit mit der UNO. So ist die Präambel einer amtlichen Mitteilung, die der Erziehung gewidmet ist, buchstäblich aus unseren Materialien „kopiert“ worden.

Wir müssen begreifen, dass uns heute die Möglichkeit gegeben wird, zu sprechen und gehört zu werden, weil die Menschen bereits ihre Hilflosigkeit erkannt haben. Wenn sie logische Sachen von uns hören, können sie sie teilweise verwenden. Es kommt auch vor, dass das Amt des Menschen es ihm nicht erlaubt, obwohl er vollkommen mit uns einverstanden ist.

Doch so oder so müssen wir alle Kräfte darauf richten. Die europäischen Gruppen müssen sich verbinden und mit der zielgerichteten Verbreitung an die nationalen Regierungen und an Brüssel beginnen. Natürlich darf das Internet, sein europäischer Teil, nicht vergessen werden. Letztendlich wird man uns Gehör schenken.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit“, 29.12.2011