Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Lass dich selbst nicht bestechen, wenn du nach der Wahrheit suchst

Frage: Wie können wir an der Forderung nach der Wahrheit dranbleiben, damit wir am Ende enthüllen werden, dass wir uns selbst belügen?

Meine Antwort: Wenn ein Mensch in der Lage ist, an der Wahrheit festzuhalten, dann ist er sehr glücklich. Wir sehen, dass es viele Menschen in der Welt gibt, die die Wahrheit nicht brauchen und die sich nicht fragen, warum sie leben.

In anderen existiert diese Frage bereits, aber eher aus der Sichtweise „Wofür leide ich?“. Das bedeutet, dass es keine Frage nach dem Sinn des Lebens ist, sondern darüber, wie man den Genuss des Lebens findet, jetzt, wo du einen bitteren Geschmack empfindest anstelle eines süßen.

Und es gibt andere Menschen, die nicht nach einem besseren Leben fragen, sondern nach der Wahrheit dahinter. Und es gibt Menschen, die nicht nach der Wahrheit des Lebens fragen, sondern danach, wer uns dieses Leben schenkte, nach dem Schöpfer. Und diese Fragen drehen sich nicht länger um mich selbst; denn ich kümmere mich nicht länger darum, wer ich bin und was in meinem Leben auf die eine oder andere Weise passiert. Ich möchte Ihn kennenlernen, den Schöpfer erreichen und in Ihm leben – in der Urquelle, der Wurzel.

Es gibt viele Stufen dieser Einstellung, die vom Verlangen des Menschen abhängen, seiner Empfindung und Erreichung. Hier hängt alles von der Wurzel der Seele desjenigen und den derzeitigen Lebensumständen ab, d.h. auf welcher Stufe seiner Entwicklung er sich befindet. Aber sogar wenn uns auf unserer derzeitigen Stufe nicht die Chance gegeben wird, nach der Wahrheit zu fragen, dann können wir diese Verlangen in uns durch das Mittel der Umgebung entwickeln, „des Lehrers, der Gruppe und der Bücher“, und diesen Weg voranschreiten. Jedoch ist es nicht einfach und es fordert von dir, zu enthüllen, was sich in deinen eigenen Tiefen befindet, in deinen informierenden Genen, den Reshimot.

Aus dem ersten Teil der täglichen Kabbala Lektion vom 20.06.2011, Schriften des Rabasch

Die Geschichte (Historie) ist vorüber

Die Kabbala spricht über Verlangen. Es gibt keine Zeit, Bewegung oder Raum, sondern nur ein Zustand des Seins. Was aber ist dann mit der Vergangenheit und der Zukunft? Und was mit den spirituellen Welten? Ich spüre sie nicht. Gibt es also neben dem gegenwärtigen Zustand der Existenz noch andere außer unserer Welt? Ich weiß es nicht, weil ich sie nicht erlebt habe. Ich habe von dort keine Empfindungen oder Reschimot. Ich kann sie jetzt nicht erreichen und ihre Echtheit bestätigen.

Ein Mensch beurteilt alles nach dem, was er sieht. Das ist nicht nur ein Axiom, sondern das Ergebnis dessen, was das Verlangen empfindet, wenn es die Stufe des Seins entwickelt hat, wo es sich seiner selbst bewusst ist und versteht, was es empfindet. Sonst werden wir von der Realität abgeschnitten und verlieren uns in Fantasien.

Ich selbst spreche nicht über die höhere Dimension. Die Kabbalisten haben mir davon erzählt und ich vertraue ihnen. Ich halte ihre Worte für wahr, wenn sie mir sagen, dass es möglich ist, in unterschiedlichen Zuständen zu existieren. „Trachte nach ihnen, steige empor zu ihnen“, sagen mir die Kabbalisten. „Sie sind besser als das, was du jetzt empfindest“. Dann gehe ich in meinem Verlangen von einem Zustand zum nächsten, indem ich ihn korrigiere und verbessere. Indem ich ihn als Geben enthülle, enthülle ich darin neue Zustände.

In unserer Zeit überquert die ganze Menschheit diese vertikale Achse, um von unten nach oben aufzusteigen. Wir haben die horizontale Achse der Geschichte (Historie) abgeschlossen und nirgends können wir darauf weitergehen. Von hier führt uns unser Weg nach oben.

Aus dem 5. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 21.06.2011, „Matan Tora (Die Gabe der Tora)“

Aus unseren Schwierigkeiten lernen

Frage: Wir sagen, dass übermäßger Verbrauch auf Kosten anderer geht. Doch müssen wir, um das Böse darin zu erkennen, am Ende des Films nachschauen?

Meine Antwort: Nein. Der Schöpfer hat keinen Mangel an Mineralien, Vitaminen, Öl, Benzin, Wasser oder etwas anderem. Er arrangiert für uns in dieser Welt Schwierigkeiten, sodass wir damit beginnen, uns unseres Verlustes bewusst zu werden. Der Schöpfer zeigt dir nicht, dass du die spirituelle Welt in Wirklichkeit vorüberziehen lässt, denn dann würdest du die Freiheit der Wahl verlieren. Stattdessen unterwirft Er dich den Schlägen dieser Welt, aus denen du das Böse deiner Natur erkennen kannst. Du enthüllst nicht den Schöpfer als die Ursache deiner Schwierigkeiten, sondern deinen eigenen Egoismus.

Dann, unfähig ihn zu korrigieren, beginnst du zu bedauern, dass du ihn besitzt. Auf diese Weise erkennst du allmählich das Böse. Was also sollst du damit tun? Wie kannst du aus dieser Falle aussteigen? Langsam aber sicher kommst du der Lösung näher.

Fehlende Mittel, Naturkatastrophen und Menschen, die voneinander stehlen, sind letzten Endes alles künstliche Dinge. Das ist „Kleingeld“, dazu bestimmt, uns zu helfen, die Tatsache zu enthüllen, dass wir einander die spirituelle Welt wegnehmen.

Warum sollte ich tatsächlich das, was ich habe, mit dir teilen und mich selbst nur mit dem Nötigsten zufriedengeben? Es geschieht nur, damit ich daraus lerne und die Verlangen erwerbe, die zur Spiritualität streben. Das ist das Ziel, und alles ist von Anfang an auf diese Weise aufgebaut. Andernfalls hätte jeder Mensch seinen eigenen Planeten.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 22.06.2011, „Matan Tora (Die Gabe der Tora)“