Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wann enthüllt sich das Buch Sohar

Das Ziel der Schöpfung ist, zur Eigenschaft des Gebens zu gelangen und die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu erreichen. Wir befinden uns in einer entgegengesetzten Eigenschaft, in der Absicht, für sich selbst zu empfangen.

Um unsere Absicht vom Nehmen zum Geben zu korrigieren, sollen wir Licht auf uns anziehen, das uns zur Quelle, zum Schöpfer, führt. Dieses Licht, das sich auf einer höheren Stufe als wir befindet, wird uns jedes Mal korrigieren und uns auf die Stufe des Gebens und der Liebe erheben.

Das Licht kommt zu uns in jener Zeit, wenn wir uns in unseren Herzen verbinden, in unseren Wünschen und Absichten korrigieren – und wir uns mit jenem korrigierten System beschäftigen, von dem uns die Kabbalisten erzählen.

Wenn wir dieses System studieren und uns wünschen, dass das in den Texten Beschriebene mit uns passiert, sich zwischen uns enthüllt, ziehen wir dadurch jenes Licht an, das sich auf den Stufen der korrekten Verbindung zwischen den Schöpfungen befindet. Dann korrigieren wir unsere Verbindung und treten in die Zustände hinein, über die uns das Buch erzählt. Und dies bedeutet, dass das Buch sich enthüllt.

Das Buch mit der größten Wirkung auf den Leser – um ihn zum korrigierten Zustand zu bringen, zum Geben und Liebe – ist das Buch Sohar. Deshalb – wenn wir dieses Buch lesen, sollten wir uns wünschen, dass wir das alles fühlen, damit sich in der richtigen Verbindung zwischen uns die allgemeine Eigenschaft des Gebens – Güte und Gutes tuend – der Schöpfer in Seiner Enthüllung der Schöpfung gegenüber enthüllt .

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 19.06.2011.

Vom Egoismus zum Geben durch Glaube über dem Verstand

Lo LiShma“ bedeutet, dass ich es selbst weiß, dass ich mich im Egoismus befinde und nicht im Geben. Mit allen meinen Kräften strenge ich mich an, das Geben zu erreichen, „LiShma„; aber momentan bin ich unfähig, dies zu tun, und bin gezwungen, die Überlegungen im eigenen Interesse zu machen.

Und der Unterschied, den ich zwischen meinem aktuellen Zustand und dem gewünschten Zustand sehe, wird mein „Lo LiShma“ genannt.

Angenommen, du überreichst mir einen Briefumschlag, weil du mir eine Schuld in Höhe von Tausend Euro begleichen möchtest.

Wenn ich den Umschlag entgegennehme, ohne dabei zu prüfen, was im Inneren liegt, dann wird es „unter dem Verstand“ genannt. Das heißt, ich glaube dir aufs Wort, ohne jeglichen Verstand von Beginn an einzuschalten.

Wenn ich kontrolliere und darin genau die Tausend Euro sehe und die Schuldzahlung annehme, dann wird es „im Verstand“ genannt.

Und wenn ich den Umschlag öffne und das Geld nachzähle und dabei sehe, dass ein gewisser Betrag fehlt, aber ich nehme es trotzdem als einen ganzen Betrag an, dann bedeutet es, ich arbeite für den Teil des fehlenden Betrages im Glauben über dem Verstand.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 19.06.2011

Nur durch Ihn erfreut sich mein Herz

Bina wächst und gewinnt an Dynamik, an Kraft. Das geschieht aufgrund der Tatsache, dass sie sich wünscht, die Bereitschaft des Gebens zu intensivieren, so ähnlich wie der Schöpfer, Keter, zu sein, und Malchut aufgrund der Tatsache, dass sie sich wünscht, mehr Licht von Chochma zu erhalten , was ihr vom Schöpfer zukommt. Denn – sie will sich ihm opfern! – Und das bedeutet, sie ist verpflichtet, mehr von Ihm zu bekommen. So definiert sich das Maß ihrer Bereitschaft zu geben.

Der Inhalt, den der Schöpfer ursprünglich Malchut gibt – und welche in ihr in der Welt der Unendlichkeit ist, bevor sie anfängt zu arbeiten – ist nur die einfachste, unbelebte Ebene, Nefesh de Nefesh. So war Malchut die Welt der Unendlichkeit bis zur Einschränkung [Zimzum]. Denn die Schöpfung war nicht in der Lage, mehr zu fühlen!

Aber dann beginnt die Schöpfung zu überlegen, wie man sich selbst einschränkt, wie sie einen anti-egoistischen Bildschirm erschafft, wie man mit diesem Bildschirm nun zum Schöpfer gelangt und sagt: „Gib mir mehr Licht, damit ich dir mehr geben kann!“

Schließlich will der Schöpfer nur, dass die Schöpfung von ihm alles erhält – das bringt ihm Vergnügen. Und so entwickelt die Schöpfung ein noch stärkeres Verlangen . Er macht mich zu einem kleinen Käfer – und ich will Ihm ein Verlangen von der Größe der Unendlichkeit entgegenbringen und dies füllen, weil ich mir wünsche, dass er noch mehr genießt.

Und deswegen komme ich zu Ihm mit einem neuen Verlangen. In Malchut der Unendlichkeit bis zur Einschränkung hatte ich nur ein Gramm des Begehrens, im Licht von Nefesch de-Nefesch, d.h. nicht beweglicher, schwach brennender Verlangen. Und nach diesem Vergleich, zum Schluss der Korrektur, kann ich Ihm den Wunsch erfüllen, welcher in „Tarah“ 620 Mal grösser ist als im Licht NaRaNChaY. Wir können nicht einmal messen, wie viel Mal stärker dieses Licht ist.

Aber warum mache ich das alles? Ich möchte dem Schöpfer große Gefäße des Verlangens bringen, damit er diese füllt und dadurch genießt.

Mein Genuss liegt darin, dass Er genießt. Und sein Genuss ist, dass Er mich füllt und mich so erfreut. Wir beide erfüllen uns gegenseitig. Und jetzt muss ich mich nicht schämen, dass ich ein so großes Verlangen habe, das der Schöpfer zu füllen hat. Und ich bin mir sicher, dass ich das nur tue, damit Er sich an mir erfreuen kann, und „Nur durch Ihn erfreut sich mein Herz.“

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel über „ die Lehre der 10 Sfirot „, 30.05.2011