Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die absolut gemessene Unendlichkeit

Frage: Wenn wir zur Unendlichkeit aufsteigen, ist es dann so, dass wir nie zufrieden sind und ständig mehr verlangen als wir haben, oder nicht?

Meine Antwort: Es ist kein endloser, sondern ein klar definierter Aufstieg: 125 Schritte, das Licht von Nefesch-Ruach-Neschama-Chaja-Yechida (NaRaNCHaY), das Verlangen von Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut. Es gibt eine Grenze, bis zu der mir empfohlen wird, mich mit anderen zu verbinden, bis wir ein Mensch mit einem Herzen werden, welcher als Malchut der Welt der Unendlichkeit betrachtet wird, wo wir das Licht von NaRaNChaY erreichen, das Licht der Unendlichkeit.

Alles befindet sich in seinen Grenzen; alles hat ein Maß. Wenn es „das Licht der Unendlichkeit“ heißt, bedeutet das, dass das Gefäß und das Licht einander vollkommen gleichwertig sind und es keine Einschränkungen gibt. Aus der Sicht des Verlangens ist es die unendliche Erfüllung durch das Licht.

Wenn ich ein Glas Wasser bis zum Rand fülle, bedeutet das, dass es unendlich gefüllt ist. Es gibt keine Einschränkungen: So viel wie das Glas an Flüssigkeit fassen kann, wurde hineingegossen. Es ist eine unendliche Füllung, da es nicht durch eine bestimmte Höhe begrenzt ist, über die nicht gegangen werden kann. Ich empfange alles, was mir möglich ist zu empfangen.

Deswegen erfahren wir manchmal eine Empfindung der totalen Erfüllung, als gäbe es kein größeres Vergnügen! Das bedeutet, dass du die vollkommene Erfüllung erreicht hast. Es gab zehn Unzen von Verlangen, und alle wurden gefüllt. Wenn du nicht weiter wachsen musst, dann hast du deine endlose Erfüllung erreicht. Aber ein anderer braucht vielleicht die Erfüllung auf zehn Tonnen bemessen, und bis er sie erreicht hat, wird er sich eingeschränkt fühlen. Wenn er erst erfüllt ist, wird er seine Unendlichkeit erleben.
Unendlichkeit wird nicht durch eine Entfernung gemessen, weil es in der Spiritualität keine Entfernung gibt.

Aber wenn wir unter uns Vereinigung erreichen und jeder von uns miteinander verbunden ist, in einem vollständigen, perfekten System, dem Höheren Licht, kann die Eigenschaft des Gebens in dieser perfekten Verbindung vollständig enthüllt werden. Das wird die Unendlichkeit genannt. Es ist eher ein mengenmäßiger Begriff als ein qualitativer.

Aus dem ersten Teil der täglichen Kabbala Lektion vom 12.05.2011, Schriften vom Rabasch

Wir wissen, was zu tun ist

Frage: Wie können wir die Weisheit der Kabbala bei den Menschen verbreiten, bei denen der Punkt im Herzen schon erwacht ist? Wie verbergen wir die Tora, d.h. die Methode der Korrektur der bösen Neigung?

Meine Antwort: Am Ende der „Einführung in das Buch Sohar“ schreibt Baal HaSulam, dass grundsätzlich jeder diesen Punkt nach dem Zerbrechen der kollektiven Seele hat, seine Teile haben sich vermischt und wurden ineinander eingeschlossen. Jedoch sind manche Punkte so groß, dass sie, wenn sie erwachen, beginnen, einen Menschen an die richtige Stelle zu bringen, wo er Korrektur und Erfüllung empfangen kann. Wogegen die anderen Punkte verborgen sind, und diese Menschen sind 99% der Weltbevölkerung.

Wir sollten sie entsprechend ihrer derzeitigen Verlangen ansprechen. Denen, die zu uns kommen, um zu studieren, erzählen wir von dem Verlangen, auf dem direkten Weg zum Schöpfer zu gelangen, und schenken ihnen die Methode Seiner Enthüllung in einer gegenseitigen Verbindung mit anderen. Während die anderen 99%, sie haben keine Beziehung dazu, nichts gemeinsam mit irgendetwas haben. Sie brauchen Spiritualität nicht; sie sehen uns völlig überrascht an, unfähig zu verstehen, was uns fehlt: Es gibt Fußball, es gibt Internet, alles ist schön.

Und dennoch haben sie Probleme und erfahren Kummer. Heute versinkt die Welt in einem Strudel, und es ist nicht unsere Schuld. Wegen uns würde der Schöpfer keine Krisen hervorrufen, Katastrophen verursachen und die Menschheit unter die Bedrohung der Erschöpfung unserer natürlichen Ressourcen stellen. Er tut es wegen ihnen.

Wir entwickeln uns auch ohne die Krisen, da es eine Kraft gibt, die uns weiterführt. Aber für sie muss es eine Kraft geben, die sie von hinten anstößt. Diese Kraft ist das Leiden.

Wenn wir uns also an die Menschen wenden, müssen wir ihnen eine Methode bieten, wie wir die globale Krise in allen Bereichen des Lebens, inklusive der Familie, Bildung, Drogenabhängigkeit, Depressionen, Wirtschaft, Klimawandel und so weiter lösen können. Wir verfügen über eine Methode, die es möglich macht, alles zu korrigieren, was schlecht ist, damit wir uns in diesem Leben, in dieser Welt, wohlfühlen.

Wir sagen nichts über die zukünftige Welt, da die Menschen das überhaupt nicht gebrauchen können. Wenn sie irgendetwas über die spirituelle Seite des Themas von uns hören, schreiben sie uns als mystisch oder wahnsinnig ab. Deswegen müssen wir uns ihnen angemessen annähern: ohne die Kabbala, den Schöpfer und das Geschöpf, den Sinn der Schöpfung und so weiter zu erwähnen.

Wir haben einfach eine Methode, ein Instrument, welches das momentane schlechte Stadium, die Krise, die die ganze Welt zerstört, korrigieren kann. Wir können ihnen etwas anbieten; wir wissen, was zu tun ist. Niemand außer uns weiß das.

Aus dem 4. Teil der täglichen Kabbala Lektion vom 13.05.2011 „Die Freiheit“

Wenn sich das Tor der Tränen endlich öffnet

Frage: Welche Kräfte halten mein Gebet davon ab, zum Tor der Tränen erhöht zu werden?

Meine Antwort: Zuallererst einmal haben wir keinen Ort, wohin wir uns wenden können, um für die kollektive Kraft der Gruppe etwas zu erwarten – denn das ist dort, wo sich der Schöpfer befindet. Das „Tor der Tränen“ bedeutet, dass wir unseren Egoismus zerbrechen und uns zu einem Ganzen vereinen.

Dieser Zustand wird als das „Tor der Tränen“ betrachtet; denn wenn wir dorthin kommen, empfinden wir weder das Verlangen, noch die Kraft, noch die Fähigkeit, uns zu vereinen. Und dann (falls wir tatsächlich solch einen Zustand erreichen) bekommen wir die Kraft, um zu flehen und zu weinen; denn wir sind als ein einziges Gefäß mit einem einzigen Verlangen vereint. Unsere Schwachheit und Hoffnungslosigkeit führte uns zu einem Schreien, das „Tränen“ heißt, und dann endlich geht das „Tor“ auf.

Dies ereignet sich nur, wenn die Einheit erlangt wurde und die Vereinigung im Zentrum der Gruppe beginnt. Daher ist es egal, wo du dich befindest, ob in Detroit oder an einem anderen Ort. Der Zustand, wenn du dir wünschst, dich zu vereinen, um zur Liebe zu gelangen, es jedoch nicht kannst, wird als das „Tor der Tränen“ betrachtet.

Aus der 8. Lektion am WE! Kongress, 3.04.2011

Die Brüder des Schöpfers

Buch Sohar, Kapitel „Mishpatim [Gesetze]“, Abschnitt 511: Der Schöpfer sprach: „Und du sollst ein heiliger Mensch zu Mir sein.“ Deswegen wurde Israel damit belohnt, „Brüder des Schöpfers“ genannt zu werden, wie es geschrieben steht: „Zum Wohle Meiner Brüder und Freunde.“

Wenn wir den Sohar lesen, versuchen wir alles so zu interpretieren, als würde es in einem Menschen passieren, der danach strebt, sich mit der Umgebung zu verbinden und die Eigenschaft des Gebens in seiner Verbindung mit ihr zu finden. Nur unter der Bedingung, dass er durch das Umfeld die Eigenschaft des Gebens enthüllen kann, von ihm ausgehend in Richtung der anderen, wird das stattfinden und wird das Bild des Schöpfers genannt, welches ein Mensch enthüllt.

Dann wird ein Mensch „Israel“ genannt, und die enthüllte Eigenschaft des Gebens, die von ihm zu den anderen ausströmt, wird „Schöpfer“ genannt, das Bild, welches zwischen ihm und einem befreundeten menschlichen Wesen erschaffen wird (der „Schöpfer“, Bo-Reh, bedeutet „komm und sieh“)

Aus dem zweiten Teil der täglichen Kabbala Lektion vom 16.05.2011, Der Sohar