Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

„Wie komme ich aus einer psychischen Erkrankung heraus?“ (Quora)

Michael Laitman, in Quora: „Wie komme ich aus einer psychischen Erkrankung heraus?“

Positive Beziehungen in der Gesellschaft sind das umhüllende Mittel für eine gute psychische Gesundheit. Psychische Krankheit kommt von einem Ungleichgewicht in Geist und Körper, das von einer Dysbalance in der Gesellschaft herrührt, die wiederum von einer Unausgewogenheit mit der Natur verursacht wird. Indem wir unsere sozialen Beziehungen in Ordnung bringen, bringen wir uns selbst ins Gleichgewicht mit der Natur, und diese Balance wird nicht nur unsere psychische Gesundheit, sondern auch unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden positiv beeinflussen.

Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, positive Beziehungen in der Gesellschaft geben unserem Leben einen Sinn und einen Wert. Es ist also kein Wunder, dass, je mehr wir getrennt, isoliert und einsam werden, wie es in einem Großteil der heutigen Welt der Fall ist, desto mehr sehen wir auch psychische Krankheiten auf dem Vormarsch. 

Von Natur aus sind wir soziale Wesen und unser Leben ist durch viele Beziehungen, von zu Hause, am Arbeitsplatz, mit Freunden, Verwandten, Bekannten, Fremden und über verschiedene Medien geprägt. Einerseits wollen wir uns alle gut fühlen und positive Beziehungen führen. Doch andererseits sind wir immer mehr mit Ungleichheit und Konflikten konfrontiert.

Wenn wir jung sind, lernen wir die Art und Weise, wie wir uns in der Gesellschaft verhalten und sprechen sollen, um keine negative Reaktionen bei anderen Menschen hervorzurufen. Wir wenden also bestimmte Regeln und Verhaltenskodex auf uns selbst an, um uns persönlich und beruflich voranzubringen. Sie dienen jedoch nicht dem Zweck, sinnvolle Beziehungen aufzubauen, die uns wirklich glücklich und emotional stabil machen würden. Wir leben in einer Welt, in der Trennungen, Isolation, Einsamkeit und Stress zunehmen, und unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden darunter leiden.

Obwohl positive soziale Beziehungen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sowie für die Prävention und Behandlung von psychischen Erkrankungen von großer Bedeutung sind, werden sie in der heutigen Welt viel zu wenig beachtet. Einerseits haben wir uns aus den früheren Begrenzungen diverser Klassen und Hierarchien gelöst, unser Leben wurde viel übersichtlicher und einfacher, und wir haben mehr Gleichheit erreicht. Andererseits ist diese Gleichheit oberflächlich und führt zu immer mehr Verwirrung und Angst.

Das große Paradox unserer Zeit ist, dass unsere Welt zu einem kleinen globalen Dorf geworden ist, in dem unsere Verflechtung und gegenseitige Abhängigkeit weltweit enger wird, doch gleichzeitig ist unsere Einstellung zueinander jedoch zunehmend innerlich gespalten und hasserfüllt.

Während es einleuchtend ist, dass die gegenseitige Abhängigkeit zu mehr positiven und harmonischen Beziehungen führen sollte, erleben wir das Gegenteil. Wir versuchen uns gegenseitig zum eigenen Vorteil ausnutzen, zwingen anderen unsere eigene Ansichten und egoistischen Entscheidungen auf. Diese egozentrische Haltung widerspricht dem Prinzip einer gleichwertigen Gesellschaft, in der wir alle gleich wichtig und dennoch alle unterschiedlich sind.

Wir stehen damit vor einer schicksalhaften Herausforderung unserer Zeit. Wenn es uns gelingt, dieser Aufgabe die Stirn zu bieten, dann werden wir in der Lage sein, mehrere Probleme in unserer Welt und darunter auch die psychischen Krankheiten zu lösen.

Die Herausforderung lautet: Wie können wir unsere zunehmende Interdependenz harmonisch realisieren?

Zu diesem Zweck müssen wir ein sozialpädagogisches System etablieren, das uns die Augen für das tiefe Ausmaß der gegenseitigen Abhängigkeit in allen Bereichen unseres Lebens öffnet, was das unabdingbare Bedürfnis nach positiven sozialen Verbindungen verstärken soll. Wir können mit konkreten Schritten beginnen, um starke und solide Beziehungen aufzubauen.

Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass in dieser eng miteinander verflochtenen Welt jedes Teil unverzichtbar ist, um das Gesamtbild der Realität wie in einem Puzzle zu vervollständigen. Indem wir uns gegenseitig beeinflussen, beeinflussen wir das ganze System, zum Guten oder zum Schlechten. Es ist ein System, dessen Teile wir alle sind und das uns alle direkt beeinflusst. Wollen wir davon profitieren, positive soziale Beziehungen und eine warme Umgebung haben? Sicherlich wünscht sich jeder in einer solchen Realität zu leben. Es liegt also in unserem eigenen Interesse, unsere Handlungen und Absichten von schädlichen, ausbeuterischen, zu verständnisvollen und fürsorglichen umzuwandeln.

Der Weg zu diesem Ziel ist uns allerdings auch nicht offensichtlich, weil man uns das bisher nicht gelehrt hat. Es gibt jedoch eine Methode der Verbindung, die wir anwenden können, um unsere sozialen Beziehungen zu verbessern, und je mehr wir uns einem solchen verbindungsfördernden Lernen unterziehen, umso öfter werden wir feststellen, dass wir viel besser miteinander auskommen, und die Fälle von unzähligen Problemen in unserem Leben, einschließlich psychischer Krankheiten, sich dadurch deutlich verringern.

Geschrieben/editiert von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.


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