Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Übermittlung von spirituellen Informationen

Frage: Welche Methoden gibt es neben Texten und Tönen, um spirituelle Informationen zu übermitteln?

Antwort: Zusätzlich zu Texten und Tönen kann es eine direkte Verbindung zwischen zwei Menschen geben, einen sogenannten „gemeinsamen Schirm“.

Kommentar: Sie sagten, dass man an einem Menschen, der sich in der Spiritualität befindet, vorbeigehen kann, nicht mit ihm sprechen muss und trotzdem eine Verbindung mit ihm herstellen kann. Es ist wie wenn man zwei Modems verbindet, eines sendet ein Signal und das andere empfängt.

Antwort: Ja, so kann man es ausdrücken. Zuerst gibt es eine grobe Ausrichtung auf den gemeinsamen Schirm und dann wird es immer genauer.

Frage: Kann man nicht auf unserer weltlichen Stufe die spirituelle Information übertragen?

Antwort: Nein, natürlich nicht. Ihr habt kein entsprechendes Werkzeug. Kann man Wasser auf  elektrische Drähte übertragen? Das sind ganz andere Eigenschaften.

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Aus dem Gespräch „Bei mir klingelte das Telefon, Übertragung von spirituellen Informationen“



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Erst die Absicht, dann die Handlung

Frage: Was ist der Unterschied zwischen „an etwas denken“ und dem „Handeln“? In dieser Welt beurteilt man Menschen nach ihren Taten, aber eigentlich kommt ja vor der Handlung der Gedanke – man verurteilt also niemanden danach, dass er z.B. jemanden am liebsten umbringen will…

Meine Antwort: Genau. In dieser Welt beurteilen die Menschen eine Person nach ihren Taten, in der spirituellen Welt aber werden die Gedanken beurteilt! Das ist ein großer Unterschied. Deshalb muss der Mensch seine Gedanken korrigieren. Das wird als „Korrektur der Absicht“ bezeichnet.

Einschub: Zum Glück tun Menschen solche Dinge nur in ihren Gedanken! Sonst würden sie sich alle gegenseitig umbringen!

Meine Antwort: Die Menschen stehen deshalb unter dem Einfluss der spirituellen Welt. Der Mensch hat nicht die Kräfte der höheren Welt, sonst würde er diese nehmen und mit seiner egoistischen Absicht die Welt vollständig zerstören. Darum erhalten die Menschen diese Kräfte nur in dem Ausmaß, in welchem sie fähig sind, diese Kräfte richtig – das heißt zum Wohle anderer – einzusetzen.

Das spirituelle System ist so angelegt, dass es immer zuerst die Absicht und dann eine Handlung geben muss. Sobald man also eine schlechte Absicht hat, wird auch die daraus hervorgehende Handlung als schlecht bewertet. Befindet sich ein Mensch auf dem spirituellen Weg, dann fällt er, wenn er die falsche Absicht hat, sofort von der aktuellen spirituellen Stufe hinab und verliert die Kraft, spirituell weiter voran zu schreiten.

[#304249]

Aus dem Vortrag: „Mein Telefon klingelte. Denken und Handeln„ 



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Der Weg im Feld des Lebens

Rabbi Chia und Rabbi Yosi (zwei Weisen) gingen einen Weg entlang. Als sie zu einem Feld kamen, sagte Rabbi Chia zu Rabbi Yosi: „Wenn gesagt wird, dass das Wort „im Anfang ( bereshit)“ indirekt auf „geschaffen sechs (bara shit)“ – Das tut es in der Tat. (Vorwort zum Buch Sohar, Kapitel „Das Schloss und der Schlüssel“)

Frage: Hier geht es nicht um die Geschichte, sondern um die innere Entwicklung des Menschen.  Was ist der Weg? Warum wird gerade die Tatsache betont, dass die Weisen sich einem Feld und nicht etwa einem Wald näherten? Was ist das Geheimnis all dieser Begriffe?

Antwort: Was im Buch Sohar beschrieben wird ähnelt tatsächlich unserem Leben. Wir müssen ein Feld durchqueren und unseren Weg darin finden. Es ist gut, jemanden zu haben, der mit uns auf dem Weg geht – einen Freund, mit dem wir unseren Weg besprechen, uns zusammentun und versuchen können unser Ziel herauszufinden, ob wir den richtigen Weg gehen und so weiter.

Deshalb beschreibt der Artikel „Das Schloss und der Schlüssel“ ein Phänomen das in unserem Leben häufig vorkommt, wenn wir etwas tun wollen und einen Weggefährten haben mit dem wir zu einer bestimmten Schlussfolgerung kommen: was wir tun sollten, um auf dem Lebensweg keinen Fehler zu machen.

Die Methode symbolisiert den Lebensweg, den wir gehen. Das Feld ist ein Ort der Arbeit, an dem sich ein Mensch bemüht, seine Richtung zu wählen und den richtigen Weg zu finden, der ihn zum Ziel des Lebens führt.

(313296)

Aus der Fernsehsendung „Vorwort zum Buch Sohar“



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Übergang Von der Illusion zur Wahrnehmung der wahren Realität

Eine Frage, die ich erhielt: Welche Absicht sollte man haben, wenn man das Buch Sohar liest: das Licht zwischen den Freunden zu offenbaren, den Text in sich selbst zu offenbaren, oder beides zusammen? Und was ist wichtiger?

Meine Antwort: Ich betrachte diese beiden Aspekte nicht getrennt. Wir sprechen davon, dass die ganze Welt im Inneren eines Menschen existiert, also die gesamte Realität, die ich wahrnehme. Auch wenn ich derzeit in einer Illusion existiere und denke, dass ich Freunde vor mir sehe, die Welt um mich herum, Feinde, Häuser, Sterne und alles andere, so ist es doch so, dass all dies mein eigenes Verlangen ist. Wie ich es wahrnehme, hängt also von meinem Verlangen ab.

Mein Verlangen enthält Sphären. Einige davon sind meine inneren Sphären, die Wurzel (Shoresh), Seele (Neshama) und Körper (Guf) genannt werden. Dann gibt es noch zwei äußere Sphären, genannt Kleider (Lewush) und Haus (Heichal).

Deshalb nehme ich mich selbst in den inneren Sphären (der Wurzel, der Seele und dem Körper) wahr, in den äußeren Sphären (den Kleidern und dem Haus) dagegen die Welt, die außerhalb von mir zu sein scheint. Der Grund dafür ist, dass sich die beiden äußeren Sphären während der Zweiten Einschränkung (Zimzum Bet) von mir getrennt haben. Deshalb umgeben sie mich. In Wirklichkeit sind sie jedoch in mir. Sie existieren in mir, aber ich nehme sie als äußerlich wahr.

Da meine inneren Wünsche Keter, Chochma und Bina sind, oder Wurzel, Seele und Körper, nehme ich in ihnen das Innere Licht wahr – NaRaN. In den Wünschen, die mich umgeben (Kleidung und Haus), gibt es ein schwaches Umgebungslicht, und deshalb halte ich sie nicht für sehr wichtig. Ich bin in gewissem Maße von ihnen abhängig; zum Beispiel leuchten die Sterne und die Sonne für mich, und die Welt umgibt mich, aber das Wichtigste bin ich.

Ich ahne nicht einmal, dass meine wichtigsten Wünsche außerhalb von mir liegen, obwohl sie alle zu mir gehören. Es ist nur so, dass ich innerhalb einer Illusion existiere, in der sie mir fremd erscheinen.

Wo befindet sich also die Gruppe, der Lehrer, der Schöpfer, das Buch Sohar, die ganze Welt, mein Ehepartner? Und wo meine Kinder? Sie alle existieren in meinen Wünschen. Wen habe ich geheiratet? Meinen Wunsch. Wen habe ich heute angeschrien? Über wen habe ich gelacht? Das waren alles meine eigenen Wünsche. All das bin ich.

Du könntest nun fragen: „Wenn du sagst, dass ich in dir bin, aber ich sage, dass du in mir bist, wer hat Recht?“ Die Antwort ist, dass beide Recht haben!.

Solange wir uns nicht über diese Welt in die Spiritualität erheben, werden wir uns nicht von dieser Illusion befreien können. Wenn ich jedoch die ganze Welt als meinen Wunsch betrachte, dann ist es viel einfacher für mich, von dieser illusorischen Wahrnehmung der Realität zur wahren Empfindung der Realität zu gelangen.

Aus der täglichen Kabbala Lektion „Sohar“



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Die zehn Sefirot, die die vier Welten bilden

Frage: In der „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“ heißt es, dass der vierbuchstabige Name des Schöpfers in seinem allgemeinen Aspekt in den zehn Sefirot manifestiert wird. Wie ist das zu verstehen?

Antwort: Im Grunde genommen handelt es sich nicht um vier Stufen des absteigenden Lichts, d.h. um den Einfluss des Schöpfers auf die Schöpfung, sondern um zehn Stufen, da eine der Stufen aus sechs Unterstufen besteht. Das Ergebnis ist zehn.

Diese zehn Sefirot, zehn Stufen, bilden die vier Welten – Azilut, Bria, Jetzira, Asijah und ihre Wurzel, genannt Adam Kadmon (AK).

Unsere Welt wird dabei in die letzte Stufe von Asijah einbezogen.

Frage: Wie kann sich der Mensch diese Welten vorstellen?

Antwort: Er kann es nicht. Es ist ein allmählicher Abstieg, eine Abschwächung des höheren Lichts gegenüber den Schöpfungen, die auf diesen vier Stufen existieren.

All dies ist im Menschen, spürbar in seinem Verständnis.

[313249]

Aus der Fernsehsendung „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“.



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Wie kann ich jemanden lieben, der mich hasst?

Kommentar: Sergej fragt: “ Sie wiederholen immer wieder „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Sie kommen immer wieder auf dieses Gesetz zurück und sagen, dass es das Wichtigste ist.

Frage: Wer ist dieser Nächste, den man lieben sollte wie sich selbst? Wie kann man einen Nächsten lieben, der viele böse Taten geplant und begangen hat und noch nicht einmal die geringste „Reue“ zeigt?

 Antwort: Ja, dennoch müssen wir unsere Haltung gegenüber allen Menschen überdenken und erkennen, dass unsere Haltung gegenüber allen Menschen eine schreckliche, negative, egoistische ist und wir unbedingt absolute Vergebung brauchen, für jeden Einzelnen von uns. Man muss über sich selbst urteilen und den Schöpfer bitten, sich zu rechtfertigen.

Frage: Wollen Sie damit sagen, dass ich meinen Nächsten nicht so behandle, da ich so schlecht bin und nicht er?

Antwort: Natürlich. Wie soll es sonst sein?

Kommentar: Er hat so viele schreckliche Taten gegen mich, meine Angehörigen und meine Familie begangen….

Antwort: Die Schlussfolgerung ist, dass entweder der Schöpfer vollkommen ist und Sie ihm entgegengesetzt sind, oder umgekehrt.

Frage: Entweder ist der Schöpfer oder ich vollkommen? Sie sagen: „Der Schöpfer ist vollkommen“?

Antwort: Ja, in diesem Fall sind Sie Ihm entgegengesetzt.

Frage: Wenn man also sagt, dass all diese Handlungen die Handlungen des Schöpfers sind, dann macht der Schöpfer all diese Dinge nur, damit ich mich selbst auf diese Weise betrachte, also meine Sicht auf mich so ausrichten kann?

Antwort: Ja.

Frage: Absolut alles? Tragödien, Kriege, alles, was um mich herum passiert?

Antwort: Auf jeden Fall. Nichts ist von Bedeutung, die Hauptsache ist die Möglichkeit, die eigene Haltung gegenüber dem Schöpfer zu korrigieren.

Frage: Ist das der einzige Weg des Menschen?

Antwort: Ja, das ist sein ganzes Leben.

Frage: Und all unsere jahrhundertelange Geschichte, die Tragödien der Kriege, dienen nur diesem Zweck?

Antwort: Absolut nur dafür.

Frage: Wenn der Mensch Erfolg hat, bedeutet das, dass die ganze Kette funktioniert hat? Im Allgemeinen alles, was passiert ist?

Antwort: Ja. Wie in einem Traum.

Frage: Das war ein Traum. Was ist kein Traum?  

Antwort: Kein Traum – wenn man all das rechtfertigt und den Schöpfer über sich und die eigene Meinung erhebt, dann wird man sehen, was es bedeutet, außerhalb eines Traums zu existieren.

Frage: Sie sagen “ den Schöpfer erheben“. Was meinen Sie mit „Schöpfer“?

Antwort: Das Schicksal.

Frage: Mein Schicksal? Das heißt, mein Schicksal hat mich zu mir geführt?

Antwort: Natürlich.

Frage: Mein Schicksal ist der Schöpfer? So sollte jeder denken, jeder einzelne der acht Milliarden Lebenden?

Antwort: Ja. Dadurch verbinden wir uns miteinander zu einem gemeinsamen guten Verlangen.

Frage: Wenn wir also ähnliche Absichten in unserem Verlangen haben, uns miteinander beschäftigen, dann sind wir dadurch untereinander verbunden?

Antwort: Ja.

Kommentar: Das verstehe ich. In diesem Moment denke ich aber nur an mich, ich bin derjenige, der schlecht ist. Ich denke nicht an jemand anderen.

Antwort: Das macht nichts. Du korrigierst deinen Teil des Verlangens in der Welt.

Frage: Noch eine letzte Frage. Wir haben mit „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ als Lebensgesetz begonnen. Wo steht hier „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, wenn ich anfange, mich mit mir zu beschäftigen, mich zu korrigieren?

Antwort: Liebe den Nächsten bedeutet, wie du ihn siehst, ihn dir vorstellst, so musst du ihn lieben, wie du dich selbst liebst.

Frage: Es stellt sich heraus, dass „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ eine Arbeit an sich selbst ist?

Antwort: Ja, natürlich. Was verlangt sie? Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das heißt, in dem Moment, in dem man merkt, dass man nicht lieben kann, fängt die Arbeit an.

[313206]

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“



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In den Himmel kommt man durch die Hölle

Kommentar: Ein Samurai kam zu einem weisen Mann und fragte ihn, ob es wirklich eine Hölle und einen Himmel gibt.

“Wer bist du?“, fragte der Weise.

-”Ein Samurai“, antwortete der Krieger.

“Du lügst“, sprach der Weise, „du hast das Gesicht eines Bettlers.

Der Samurai zog sein Schwert.

“So öffnen sich die Tore der Hölle”, war die Antwort des Weisen.

Der Samurai verstand und verbeugte sich, um sein Schwert zu verstecken.

“Und so öffnen sich die Tore des Himmels“, sprach der Weise.

Frage: Meine Frage ist: Ist es möglich, das Schwert nicht zu ziehen wegen einer Beleidigung? Das heißt, nicht vor dem Himmel durch die Hölle zu gehen?

Antwort: Das ist sehr schwierig. Ich glaube, es ist fast unmöglich.

Kommentar: Der ganze Weg zum Himmel ist also durch die Hölle gepflastert, durch die man geht. Das ist eine ernste Sache.

Antwort: Nun, was soll man denn machen? So sind wir nun mal geschaffen. Das ist unser Egoismus.

Frage: Im Grunde verzeiht man niemandem, man reagiert sofort?

Antwort: Ja. Der erste Gedanke ist, das Schwert zu ergreifen!

Es gibt keine Möglichkeit, uns umzudrehen, damit wir uns vom Guten leiten lassen. Denn „Ich habe das Böse geschaffen“. Das sind die Worte des Schöpfers. „Und ich schuf die Tora, um es zu korrigieren.“ Aber am Anfang steht das Böse.

Frage: Warum wurde das Böse am Anfang erschaffen?

Antwort: Damit der Mensch seine Natur von Grund auf verwirklichen kann. Vom Bösen zum Guten. Vollständig, beide Erscheinungsformen und dann zum Guten hin tendieren. Dann wird er in der Tat vom Guten über das Böse geleitet. Aber es kann das eine nicht ohne das andere geben.

Frage: Also kommen wir auf die eine oder andere Weise durch die Hölle in den Himmel?

Antwort: Natürlich.

Frage: Was ist denn die Weisheit des Menschen? Wir sagen: „Der Mensch ist ein weiser Mensch“.

Antwort: Im Voraus zu erkennen, dass man die Dinge anders machen muss, ohne bei jedem Schritt durch die Hölle zu gehen. Aber dazu braucht man viele Versuche und Erfahrungen.

Frage: Die Erfahrung der ständigen Hölle führt also dazu, dass man weiser wird?

Antwort: Natürlich. Wie dieser japanische Weise.

Kommentar: Sie sagen oft, dass ein Mensch demütig sein soll. Sie haben sogar die Worte „Unterwerfung“, “ Annullierung“, „Aufhebung des Selbst“ verwendet.

Antwort: Das sind alles sehr schwierige Zustände, durch die man durch die Hölle gehen muss. Ich glaube nicht, dass ein Mensch ohne viel Erfahrung sich vorher überwinden kann. Das ist unmöglich.

Frage: Sie sprechen jetzt davon, sich über den Egoismus zu erheben. Was bedeutet “sich über den Egoismus erheben”?

Antwort: Das bedeutet, den Egoismus in all seinen möglichen Erscheinungsformen im Leben, sogar in der Natur, zu spüren und sich ständig über ihn zu erheben. Den Kopf zu senken, das heißt, den Egoismus zu vermindern, verringern, herabsetzen, unterdrücken.

Kommentar: Und wenn Sie ständig die Übung machen, Ihren Egoismus zu unterdrücken, sich selbst aufzuheben, wird das wirklich helfen?

Antwort: Ich glaube nicht, dass diese Übung allgemein möglich ist. Das wäre Philosophie. Sie ist nur möglich, wenn man sie allmählich, schrittweise, in einer geeigneten Gesellschaft trainiert. Es muss also ein Umfeld geben, in dem jeder es tun will. Man kann es nicht tun, aber man will es tun.

Frage: Haben Sie das Gefühl, dass Sie es nicht tun können?

Antwort: Ja, natürlich. Es muss ein Bewusstsein für das Böse geben. Und dann können alle zusammen, voreinander, gemeinsam, indem sie sich gegenseitig unterstützen, aus dieser stinkenden Grube herausklettern.

Frage: Sagen Sie mir bitte, wer trägt die Verantwortung dafür, dass wir da rauskommen? Liegt es allein an uns?

Antwort: An uns! Zu bitten, zu betteln, zu flehen, zu denken, zu reden, sich gegenseitig ein Beispiel zu geben und entsprechend zu handeln. Und jeder, der mehr Egoismus hat, steigt dann natürlich auch höher. Alles in allem ist das die Arbeit.

Frage: Wenn man diese Arbeit in der Gemeinschaft tut, aus dem Egoismus herauszukommen, hilft sie dann auch anderen?

Antwort: Sie helfen anderen nicht nur durch ihr Beispiel. Es spielt nicht einmal eine Rolle, ob sie es sehen oder nicht. Denn es ist die Naturgewalt, die zum Gesamtgleichgewicht der Natur beiträgt. Dabei überwiegt zuerst der Egoismus und dann entsprechend der Altruismus.

Frage: Sie sagen also, wenn diese Gruppe es schafft, sich selbst zu erheben, wird sie nach ihr auch alle anderen erheben?

Antwort: Ja, genau. Wir müssen handeln.

[#313929]

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman, 29.05.2023



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Von der Stufe „Engel“ auf die Stufe „Mensch“

Frage: Warum hat uns das globale System nicht von Geburt an mit einer altruistischen Wahrnehmung des Genusses ausgestattet?

Antwort: Wenn wir nicht in unserer egoistischen Wahrnehmung des Genusses, sondern in einer altruistischen Wahrnehmung wären, dann hätten wir keinen Widerstand; wir würden einfach darin existieren.

Wir befänden uns auf der Stufe eines Engels, d.h. der Kräfte, die so existieren und wir hätten kein Verständnis, kein Gefühl für unser „Ich“. Wir wären dem Schöpfer nicht entgegengesetzt, wir wären keine Persönlichkeiten, wir wären keine Schöpfung im Verhältnis zu Ihm.

Die Möglichkeit der Freiheit gibt es einzig und alleine durch den Widerstand gegen unser Ego, in der Offenbarung der Höheren Welt, der Offenbarung des Zustandes des Gebens, der Liebe, der Verbindung mit dem, was sich außerhalb von mir befindet, mit meinen Freunden, mit ihrem Streben zum Schöpfer: ich existiere getrennt von der Höheren Kraft, ich bin ihr nicht unterworfen, ich entscheide was ich tue.

Wäre dies nicht der Fall, würden wir automatisch im Geben existieren, so wie wir jetzt im Empfangen existieren.

Heute sind wir Engel, nur Engel des Todes, die sich mit jeder vergänglichen Füllung selbst umbringen, den Tod herbeiführen. So wären wir Engel des Lebens, d.h. Kräfte die in diesem Ausmaß des Lebens existieren und nichts von unserer Existenz wissen.

Anmerkung: Aber wenn Sie sagen, dass diese Situation viel besser ist als die gegenwärtige …

Antwort: Nein, sie ist nicht besser. Der Engel des Lebens ist nicht besser als der Engel des Todes. Beide sind weder besser noch schlechter; sie sind Kräfte der Natur. Wenn er sich entscheidet ob er vorankommen will oder nicht, gibt es kein Gutes und Schlechtes außerhalb des Menschen. Außerhalb des Menschen sind diese Kräfte gleichwertig.

Aus diesen beiden Kräften, aus ihrer richtigen Kombination, bilden wir in jedem Augenblick Zustände, die sich summieren und uns das Bild des „Menschen“, „Adam“ vermitteln, was „ähnlich dem Schöpfer “ bedeutet.

Frage: Wenn ein großer Kabbalist zu einem bestimmten Punkt der Erkenntnis kommt, wartet er dann darauf, dass alle anderen es auch verstehen?

Antwort: Er wartet nicht, er arbeitet an seiner eigenen Korrektur, indem er anderen hilft. Solange die anderen nicht korrigiert sind, fühlt er sich auch so. Niemand kann eine vollständige Korrektur erreichen, bevor die ganze Welt korrigiert ist, also hat jeder Kabbalist noch viel zu tun.

[312294]

Aus dem Gespräch „Bei mir klingelte das Telefon. Was bedeutet Verstand?“



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Der Unterschied zwischen dem spirituellen und materiellen Verlangen

Kommentar: Der ganze Unterschied zwischen den höheren spirituellen Welten und dieser Welt besteht darin, dass das Verlangen das in Shefa (Fülle) enthalten ist, sich noch nicht in seiner endgültigen Form materialisiert hat. Es definiert sich dadurch, dass es sich noch in den spirituellen Welten befindet, die höher sind als diese Welt. (Baal HaSulam, „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“)

Frage: Nachdem sich ein Verlangen materialisiert hat, befindet es sich bereits in unserer Welt. Was ist der Unterschied zwischen einem Wunsch, der sich in der spirituellen Welt befindet und demselben Verlangen das sich in unserer Welt materialisiert hat?

Antwort: Der Unterschied liegt im Verlangen selbst, in seiner Qualität und seinem Niveau, d.h. in dem, womit es alles zu füllen sucht – entweder mit irdischen, egoistischen Wünschen, Vergnügungen, Absichten, Erfüllungen oder mit dem Spirituellen. Das ist der große Unterschied zwischen dem Verlangen, ihrer Abstufung, ihrer abgestuften Aufteilung.

Frage: In unserer Welt teilen die Psychologen die Verlangen in fünf Typen ein: die grundlegenden Verlangen und die Verlangen, den Sinn des Lebens zu verstehen: „Wer bin ich, was bin ich“? Stellt es sich heraus, dass es sich bei all diesen Verlangen um materielle Wünsche handelt?

Antwort: Ja, sie beziehen sich alle auf materielle Verlangen. Das heißt, es sind jene Wünsche, die ein Mensch empfinden kann der in unserer Welt geboren wurde, der in unserer Welt lebt und sie als einen Ort empfindet, an dem er existiert.

Frage: Die Wurzel dieser Wünsche liegen in der spirituellen Welt, die sich noch nicht materialisiert haben. Wie werden sie vom Menschen empfunden? Angenommen, das Verlangen nach Nahrung, existiert das Gleiche in der spirituellen Welt?

Antwort: Wenn man zum Beispiel eine chemische Formel oder eine physikalische Gleichung aufstellt, ist das der Ausdruck des Verlangens in der Materie oder sogar über der Materie.

Frage: Ich versuche nur zu verstehen, was der Zusatz ist, wenn dieses Verlangen spirituell wird. Das Materielle ist mir klar, hier ist alles klar: Man nimmt ein Stück Fleisch, schluckt es herunter und bekommt eine Art Genuss durch die Rezeptoren. Aber wie geschieht das im Spirituellen?

Antwort: Im Spirituellen geschieht es auf die gleiche Weise. Man nimmt die Füllung, taucht sie in das Verlangen ein und erhält die Empfindung des gefüllten Verlangens.

Frage: Wo ist der Schöpfer in dieser Formel? Wo manifestiert Er sich darin?

Antwort: Er ist nirgendwo manifestiert. Er ist in deinen Empfindungen.

Frage: Er ist also diese Freude, diese Fülle?

Antwort: Das Gefühl der Quelle des Genusses wird als der Schöpfer definiert.

Wenn ich ein Stück Fleisch genieße, weiß ich nicht, woher mein Genuss kommt. Ich weiß nur, dass ich Genuss empfinde wenn das Essen mit meinen Rezeptoren in Berührung kommt. So bin ich gebaut. Im Spirituellen gibt es eine zusätzliche Quelle dahinter das heißt ich spüre denjenigen der mir diese zusätzliche Freude schenkt.

[313149]

Aus der Fernsehsendung „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“.



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Was ist der Unterschied zwischen den Begriffen „Gott“ und „Schöpfer“?

Die Worte „Gott“ und „Schöpfer“ lösen in mir unterschiedliche Gefühle aus.
Das Wort „Gott“ steht für mich für ein Wort, das Religionen, Glaubensrichtungen und Menschen im Allgemeinen eher mit einer Macht verbinden, die den Raum um den Menschen herum ausfüllt, also außerhalb des Menschen existiert.

„Schöpfer“ hingegen steht für mich für den Erschaffer der Welt, des Menschen und alles in ihm. Er ruft in jedem Augenblick im Menschen das Bedürfnis hervor, auf seinen Einfluss zu reagieren. Indem ein Mensch seine Reaktionen auf eine bestimmte Art und Weise kalibriert, kann er erkennen, dass die Menschen die Geschöpfe des „Schöpfers“ sind und dass der „Schöpfer“ eine einzige, ewige und vollkommene gebende Kraft ist, die die Menschen zu einem bestimmten Zweck erschaffen hat.

Im Hebräischen ist das Wort für „Schöpfer“ Bore, eine Verbindung aus den beiden Wörtern Bo, komm und Re, sieh. Das heißt, der „Schöpfer“ ist ein umfassender Name, der die dynamische Beteiligung des Menschen, bei der Offenbarung des „Schöpfers“, mit einschließt.

Daher ist der Begriff „Schöpfer“ für mich verbindlicher als der Begriff „Gott“. Der „Schöpfer“ erwartet etwas vom Menschen. Und was erwartet Er von ihm? Er erwartet, dass der Mensch seine völlige Abhängigkeit von Ihm erkennt. Er erwartet, dass der Mensch aus diesem Grund anfängt, Ihn zu bitten, dass Er ihm helfen möge, dass Er seine egoistische, empfangende Natur in Seine, gebende Natur korrigieren kann, weil er begriffen hat, dass er nur mit der Hilfe des „Schöpfers“ die Gleichheit der Form mit Ihm – was das Ziel der Schöpfung ist – erlangen kann.

Hilfe bei der Korrektur vom „Schöpfer“ fordern – das bedeutet, der Mensch kann den „Schöpfer“ bitten, etwas zu tun, und Er tut es. Das heißt, einerseits ist der Mensch machtlos wie eine Figur im vorgeschrieben Drehbuch des „Schöpfers“, aber andererseits hat der Mensch, in dem er bittet und Forderung an den „Schöpfer“ stellt, eine Wahl. Wenn er nicht bittet und fordert, wird er niemals die Offenbarung der Ewigkeit und Vollkommenheit, auch „Schöpfer“ genannt, erreichen.

Doch wie kann ein Mensch den „Schöpfer“ richtig bitten, etwas zu tun? Es ist so, wie wenn kleine Kinder etwas von ihren Eltern verlangen. Sie bleiben hartnäckig bei ihrer Forderung, egal wie oft die Eltern Nein sagen. Diese ständige Forderung an den „Schöpfer“ führt den Menschen zu einem Zustand, den die Kabbalisten „Meine Söhne haben mich besiegt“ nennen. Dann beginnt der Mensch zu spüren, dass er ein „Kinder des Schöpfers“ ist und der „Schöpfer“ ihn genau dafür geschaffen hat, diese Beziehung zu Ihm zu entwickeln.

Basierend auf KabTV’s „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 28. April 2022 und am 22. Mai 2023. Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.



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