Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ist Psychologie problematisch?

Frage: Ich kann die höhere Kraft der Natur studieren, entweder um mein Leben in dieser Welt zu verbessern oder um über diese Welt hinauszuwachsen.

Nennen wir es Psychologie, wenn ich etwas mit dem Ziel, mein materielles Leben zu verbessern, erforsche? 

Antwort: Ja, allgemein gesagt ist Psychologie eine praktische Wissenschaft, wenn wir sie nur richtig einordnen und wertschätzen könnten. Tatsache ist, dass die Psychologie weiß, dass wir nicht fähig sind, in dem, was wir fühlen, objektiv zu sein, solange wir innerhalb der Wahrnehmung unserer Welt verbleiben.

Unsere Wahrnehmung ist sehr eingeschränkt und einseitig. Deshalb gibt es kein volles Bewusstsein. Wir können unsere Gefühle nicht richtig messen. Wir können sie nicht miteinander vergleichen, nicht genau graduieren, (einstufen), was der eine oder andere fühlt. Es fehlt die wissenschaftliche Methode der Erkenntnis dafür. 

Daher ist Psychologie, im wirklichen engen Sinne des Wortes, keine Wissenschaft. Hier kann nichts gemessen oder graduiert werden. Es gibt schöne umfassende Beschreibungen. Jedoch kann niemand klare Größen, eindeutige Sachverhalte und Verläufe an andere weitergeben. Wenn wir von der Psychologie sprechen, meinen wir die Wissenschaft unserer Gefühle. Wir können diese jedoch nicht genau benennen.

Aus der TV-Sendung „Geistige Zustände“ 10/15/21 

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Kann künstliche Intelligenz eine Seele bekommen? (Quora)

Frage: Kann künstliche Intelligenz eine Seele bekommen?

Antwort: Zunächst einmal handelt es sich nicht um Intelligenz. Wir sollten uns darauf einigen, was wir als Intelligenz bezeichnen und was nicht.

Ist eine Maschine, die verschiedene Züge korrekt berechnen kann, eine Intelligenz? Wir haben keine Möglichkeit, eine Maschine zu schaffen, die so intelligent wie ein Mensch ist. Ich sage Ihnen das als Spezialist für Biokybernetik, es ist mein erstes Spezialgebiet. Ich habe einen Abschluss in biologischer, medizinischer Kybernetik. Die Biokybernetik befasst sich mit kybernetischen Systemen in einem lebenden Organismus.

Wir können Maschinen erschaffen, die schlauer sind als wir, die schneller denken als wir. Wenn wir aber „Intelligenz“ definieren, sehen wir, dass es unmöglich ist, denn Intelligenz ist eine Eigenschaft, die uns von oben gegeben wurde, daher können wir nicht die gleiche Eigenschaft in mechanischer oder biologischer Materie erschaffen.

Maschinen werden also nie klüger sein als Menschen. Klüger, ja, aber nicht weiser. Sie können schneller zählen, präziser arbeiten usw., aber sie werden nie intelligenter sein als Menschen.

Anmerkung: Infolgedessen haben sie keine Seele.

Antwort: Ja, natürlich. Die Seele ist ein Teil des Schöpfers.

Aus dem Unterricht, 15.09.2019

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Wo ist Gott?

Wo ist Gott? Wo immer man ihn hereinlässt. (Menachem Mendel von Kotzk) 

Das ist wahr.

Frage: Lassen wir Ihn nicht herein?

Antwort: Ja: Wir weisen Ihn zurück, wir distanzieren Ihn von uns selbst. Deshalb bleiben wir innerhalb der kargen physikalischen Gesetze.

Aber wenn wir versuchen, den Schöpfer – die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbundenheit und der Einheit – in unsere Welt zu bringen, wenn wir diesen Kräften erlauben, auf uns zu wirken, dann offenbaren wir Ihn wirklich.

Frage: Was bedeutet es, Ihn zu offenbaren? Kann ich Ihn hören, sehen oder fühlen?

Antwort: Ja: In sich selbst. Ich spüre, wie ich nach den Gesetzen der universellen Verbindung und Liebe handle.

Frage: Bedeutet das, dass ich den Schöpfer enthülle?

Antwort: Ja.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ 04.10.21

Lasst uns die Balance finden

Wenn es um die Nichteinmischung in die unbelebte, pflanzliche und tierische Ebenen der Natur geht, sagen wir: „Aus der Natur sollst Du deine Pfoten raushalten; Wälder, Vögel, Tiere usw. dürfen wir nicht ausrotten. Alles muss mit Sorgfalt und Vorsicht durchgeführt werden.“

Und was die menschliche Natur angeht, da sind wir schwach. Denn wir sollten immer an uns selbst arbeiten, aber das will niemand. Das ist das Problem. 

Die Wissenschaft der Kabbala spricht nicht von Ökologie, sondern davon, wie wir selbst ein Gleichgewicht mit der Natur herstellen. Wir sind es, die der allgemeinen, globalen Homöostase einen besonderen Schaden zufügen. Denn das schädlichste Subjekt der Natur ist der Mensch.

Aber wie kann ein Mensch, der nur an sich selbst denkt, ein integraler Bestandteil der Natur werden?

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Was ist Bildung? (Quora)

Bildung – das heißt, die richtige Form der Bildung und nicht, wie es derzeit um den Erwerb von Fähigkeiten und Kenntnissen geht. Sie ist unsere Einbindung in ein bestimmtes soziales Umfeld, das uns eine Handlungslinie und eine Ausrichtung auf einen zukünftigen Zustand gibt.

Wir müssen unseren nächsten Zustand in unserem sozialen Umfeld sehen. Unser nächster Zustand drängt uns vorwärts, erweckt, ermutigt, motiviert und inspiriert uns, so zu sein. In einem sozialen Umfeld fällt es uns leichter, uns zu verändern.

Die Erzieher sollten also eine soziale Atmosphäre schaffen, in der unsere Gefühle und Stimmungen zu Impulsen für die Anpassung an unsere Umgebung werden, so dass sich die Einheiten, aus denen sich die Gesellschaft zusammensetzt, zu einer harmonischen Gruppe zusammenfinden, die zu unserem nächsten Zustand wird.

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Drei Stufen der spirituellen Entwicklung

Frage: Hat die Stufe „Nefesh“ irgendeine Verbindung mit „Ruach“ und „Neshama“?

Antwort: Nefech ist die erste Stufe, auf der ich mich befinden muss, um sie vollständig zu erarbeiten. Wenn ich eine vollständige, nicht-lebendige Verbindung mit dem Schöpfer erreicht habe und genau fühle, dass es nichts anderes gibt, kann ich sagen: „Ja, das ist meine Mutter, Mutter Natur! Sie ist ewig, vollkommen und hat einen großen Plan für meine Entwicklung und die der gesamten Menschheit.“

Ich möchte mich diesem Plan anschließen, mich im Einklang mit ihm entwickeln, ich bin damit einverstanden. Dann kann ich geboren werden und meine bewusstere Entwicklung bereits außerhalb dieser Mutter beginnen.

Diese Geburt kennzeichnet den Grad meiner Unabhängigkeit, d.h. die nächste Stufe Ruach, dort fange ich an, mich ein wenig zu bewegen.

Anschließend kommt die Stufe „Neshama“, in der ich mich bereits nach dem Vorbild des Schöpfers entwickle. Ich nehme mir, wie ein kleines Kind, ein Beispiel an Ihm, lerne von den Erwachsenen und werde Ihm in der Eigenschaft des Gebens ähnlicher. Ich lerne, mehr und mehr aus mir herauszuholen, etwas zurückzugeben, meinen Nächsten zu lieben.

Nachdem ich das gelernt habe, betrete ich die Welt Azilut. Azilut ist die Stufe der absoluten Ähnlichkeit mit dem Schöpfer. Dort findet ein ernsthaftes Wachstum statt, ich verstehe bewusst, wer der Schöpfer ist und bin ihm gegenüber ein Partner.

Diesen Zustand nennt man spirituelle Verinigung, Verschmelzung: Ich bringe alle meine Wünsche dem Schöpfer dar und er formt und erfüllt sie.

Aus der Fernsehsendung „Die Macht des Buches Zohar“ Nr. 19

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Warum existieren wir? (Quora)

Viele Menschen fragen sich, warum leben wir, und das bringt uns dazu, unser Leben auf die eine oder andere Weise zu verändern.

Ich persönlich habe mich sehr intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt. An der Universität habe ich Biokybernetik studiert, die Systeme des menschlichen Körpers, und dachte, dass ich dadurch herausfinden könnte, warum wir existieren, aber ich fand keine Antworten auf diesem Gebiet.

Erst Jahre später fand ich die Antwort in der Weisheit der Kabbala. Die Frage, warum wir existieren, hat mich immer beschäftigt, denn ohne die Antwort zu kennen, konnte ich nicht erkennen, warum das Leben lebenswert sein sollte. In unserer heutigen Zeit sehe ich, dass vor allem die jüngere Generation von dieser Frage bewegt wird. Selbst wenn sie es nicht mit genau diesen Worten ausdrückt. Finden wir keine Antworten auf die Frage, empfinden wir unser hiesiges Dasein als zwecklos. Infolgedessen leiden wir auf vielfältige Weise und in unterschiedlicher Intensität.

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Mit dem Schöpfer verschmelzen

Und das Wichtigste ist ausgiebig zu beten und das Vertrauen zu stärken, dass der Schöpfer dir helfen wird, die vollständige Umkehr zu verdienen und zu wissen, wie du in einer Verbindung mit Ihm die Ewigkeit festhalten kannst. Das ist das Wichtigste und das ist es, was denjenigen, der dem Schöpfer dient, von demjenigen unterscheidet, der ihm nicht dient. „Ruht nicht und gebt Ihm keine Ruhe“, bis Er euch all eure Sünden und Verbrechen vergibt und euch für immer und in alle Ewigkeit in Seine Nähe bringt. (Baal HaSulam, Brief 21)

Mit dem Begriff „Sünden und Vergehen“ meinen wir, dass wir den Schöpfer vergessen, dass wir uns nicht an Ihn erinnern, dass wir uns nicht in jedem Moment des Lebens auf ihn beziehen, der von Ihm kommt. Das sind unsere Verbrechen, und nichts anderes. Alles andere wird von Ihm beherrscht und es gibt nichts außer Ihm.

Ich stehe unter Seiner totalen Kontrolle, mit einer Ausnahme: Ich habe die Möglichkeit, mich wieder an Ihn zu binden. Das ist das einzige, was nicht von Ihm kommt. Allein das ist mein freier Wille. Allmählich werden wir entdecken und wir werden  immer mehr enthüllen, dass alles nur von oben bestimmt wird, außer „es gibt niemanden außer Ihm“, “ dem Guten der Gutes tut“.

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Die Wahrnehmung der Welt verändern

Frage: In unserer Welt sehen wir nicht mit unseren Augen, sondern mit unserem Gehirn. Die Augen nehmen Licht auf und leiten es über die Sehnerven an das Gehirn weiter, das dann alle Bilder für uns zeichnet. Das ist zumindest die Meinung der Wissenschaftler. Wie funktioniert das im Spirituellen?

Antwort: Im Spirituellen funktioniert es nicht im Gehirn sondern in unseren Verlangen. Die Wünsche sind praktisch über den ganzen physischen Körper verteilt und werden von unseren Sinnen (hören, sehen, schmecken, riechen, tasten) gesteuert.

Darüber hinaus können sich Wünsche entwickeln, sie sind vom Menschen abhängig und können kontrolliert werden. Auf diese Weise können wir uns selbst und andere beeinflussen.

In unserer Welt nehmen wir Informationen über unsere Augen auf, sie gelangen ins Gehirn hinter dem eine egozentrische Wahrnehmung der Welt steht. Deshalb sehen wir nur Bilder, die unsere egoistischen Wünsche hinterlassen.

Die spirituelle Welt ist die Welt der umgekehrten, altruistischen Wünsche. Dort erhält man ein ganz anderes Bild- im reflektierten Licht, d.h. in dem Maß in dem wir im Gegenteil zu unserem Egoismus sein können. Das verändert das Bild der Wahrnehmung völlig.

Frage: Wird man, solange man in einem physischen Körper lebt, selbst wenn man eine altruistische Sicht der Welt erwirbt, weiterhin alles mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen?

Antwort: Ja, das Spirituelle ist eine zusätzliche Empfindung zum Materiellen.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 10.09.2021

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Die Eigenschaft der Liebe zurückgewinnen

Frage: Ist die Ablehnung notwendig, die jetzt in den Familien zutage tritt, um uns klar zu machen, dass Ehe und Beziehungen nur auf spiritueller Basis möglich sind?

Antwort: Ja, genauso ist es! Sie ist in dem Zustand, wie vor dem Zerbruch, vor der Aufteilung in männlich und weiblich.

Am Anfang der Schöpfung gab es einen Aufbau der gemeinsamen Seele, bestehend aus einem männlichen und einem weiblichen Teil. Sie befanden sich in absoluter Einheit miteinander, im gegenseitigen Entgegenkommen, der gegenseitigen Verschmelzung, der gegenseitigen Liebe, der gegenseitigen Hingabe.

Dann verschwand diese Eigenschaft der Gegenseitigkeit und es entstanden völlig gleichwertige Konstrukte, die sich in ihrem Verlangen, ihrer gegenseitigen tierischen Anziehung und anderen Gegensätzen gegenüberstanden. Jetzt sind wir aufeinander abgestimmt, nur um uns selbst auf Kosten der anderen zu befriedigen.

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