Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wann ist die Kindheit vorbei

Frage: Wenn wir nicht wissen, was Geben bedeutet, wie können wir dann am Glauben und der Größe des Schöpfers arbeiten?

Meine Antwort: Wir arbeiten wie spielende Kinder – mit dem Spielzeugglauben, mit dem Spielzeuggeben. Das wird als Vorbereitungszeit bezeichnet, in der wir es nicht mit dem echten Geben, sondern mit einer Imitation zu tun haben: wir tun so, als würden wir geben, bis wir durch das Studium einen Zustand erreichen, in dem wir bereits mit einer ernsthaften Arbeit betraut werden.

Uns wird Kraft dafür gegeben, wenn Oben die Sicherheit herrscht, dass wir diese Kraft nicht nutzen werden, um uns selbst oder anderen zu schaden. Nur dann wird uns die Möglichkeit gegeben zu geben. Denn die Kraft des Empfangens stellt keine Gefahr dar, mit ihr verlasse ich das eigene Gehege nicht. Wenn ich aber die Kraft des Gebens falsch nutze, kann ich einen enormen Schaden verursachen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 24.01.2013

Abwarten oder voranschreiten?

Frage: Wie sollen wir mit den Zuständen der Verwirrtheit, des Nebels nach dem Kongress umgehen? Können wir etwas dagegen tun oder sollen wir einfach abwarten, bis diese von alleine weggehen?

Meine Antwort: Auf keinen Fall abwarten! In der Spiritualität sollte man niemals abwarten, sondern nur voranschreiten!

Glaubt mir, ich mache euch nichts vor. Wenn mich, wie auch jeden von uns vor Gmar Tikun (Endkorrektur), eine gewisse Vernebelung überkommt, wenn das Verlangen schwindet und ich plötzlich in schwere Zustände abgleite, lasse ich mich nicht verunsichern. Es muss absolut klar sein, dass es vom Schöpfer kommt, dass mir die nächste spirituelle Stufe gegeben wird, die sich mit ihrem Awiut/Verlangen offenbart – „und es ward Abend, und es ward Morgen: ein Tag“ – auf diese Weise geschieht alles, und deshalb freue ich mich.

Ich freue mich wirklich über solche Zeiten, denn sie dauern bei mir nicht mehr lange an. Früher konnte es monatelang dauern, jetzt sind es einige Minuten. Doch über diese Minuten freue ich mich. Ich ahne, was ich aus dem, wo ich jetzt eintauche, erkennen werde, was mir mein zusätzlicher Egoismus bereits aus der Erkenntnis heraus bringen wird. Und ich eile zum Computer und beginne sofort damit, irgendwelche Materialien zu bearbeiten. Ich sehe absolut nichts auf dem Bildschirm! Doch ich mache mechanische Arbeit, korrigiere die Sohar-Texte oder die Artikel von Rabash – setze Punkte und Kommas.

Manchmal sitzt man wie ein Idiot da, doch einige Minuten später geht alles vorbei. Jetzt nimmt das nur wenige Minuten ein, doch früher konnte es eine Woche lang und sogar länger dauern. Später werden diese Zustände kürzer, doch dafür muss an ihnen gearbeitet werden. Sie werden in dem Maße kürzer, in dem ihr beginnt zu erkennen, dass es keine Abstiege gibt, dass es die nächste Stufe ist.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.01.2013