Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie groß soll der Pharao werden?

Frage: Wie soll man sich vor Fehlern bewahren, wenn man schon im Voraus weiß, dass man sich von seinen Gefühlen am Gängelband führen lässt und Böses tut? Doch andererseits – müssen wir fallen, um wachsen zu können?

Meine Antwort: In der Tat: „Tausendmal wird der Gerechte fallen und wieder aufstehen“. Nur aus Erfahrung von vielen Stürzen und Enttäuschungen, Bitterkeit und Fehlentscheidungen, für die wir zahlen müssen, gelangen wir schließlich zur einer endgültigen Schlussfolgerung und begreifen, dass wir uns über unsere eigene egoistische Natur erheben müssen. Im Endeffekt erkennen wir, dass wir im Inneren des Egoismus niemals in der Lage sein werden, Verstand und Gefühle miteinander zu verbinden.

Dieses Bild sehen wir heute in der Welt, in allen Ländern. Mit dem Verstand begreift jeder, dass wir in eine schreckliche Krise eintauchen – und dennoch können wir uns selbst nicht stoppen. Das Ego treibt den Menschen voran. Das egoistische Gefühl ist stärker als die Vernunft, und deswegen handelt der Mensch weiterhin entsprechend seinem Ego.

Er kann nichts dagegen tun. Wir mögen uns noch so oft an die Welt wenden und sie warnen, sie wird es nicht hören. Wir tun dies jedoch nur, um allen zu zeigen, dass eine Methode der Korrektur (die Kabbala) existiert. Und wenn sich der Mensch dann angesichts der Tatsachen praktisch davon überzeugt, dass an jeder Ecke die Probleme lauern: in der Wirtschaft, in der Erziehung und in allem anderen – wird er daraus erkennen, dass die Kabbala über die Korrektur spricht. Das Gleiche kann man einfach so tausendmal wiederholen, und der Mensch wird dem kein Gehör schenken.

Die Welt wird diese Entscheidung nicht akzeptieren, bis sie schließlich verzweifelt und begreift, dass ihr Verstand und ihr Gefühl zwei Pole sind, die sich nie verbinden lassen und immer wieder neue Fehler machen werden. Bis dahin wird nichts helfen. Der einzige Weg ist, sich über den materiellen Verstand und die Gefühle zu erheben – im Interesse des spirituellen Ziels. Und dort – in der mittleren Linie – wirst du deinen Verstand mit dem Herzen verbinden können und wirst dann Erfolg haben. Denn sie werden gemeinsam, in einem Gespann arbeiten. Das Herz wird es verstehen!

Und in dieser Welt gibt es so etwas nicht, und wir müssen immer zwischen dem Herzen und dem Verstand, dem Verständnis wählen – eins von beiden!

Jeden Tag werden immer mehr in die Krise hineingezogen. Heute beginnt eine neue Spirale der Krise, und bald wird das spürbar. Ein Schlag, noch ein Schlag und noch einer – und letztendlich wird der Mensch es begreifen. Der gleiche Pharao – unser Verlangen zu genießen, unser Ego – bringt uns auf diese Art und Weise dem Schöpfer näher, zwingt uns zu verstehen, dass wir uns vor ihm verstecken müssen.

Der Pharao weiß quasi selbst, dass die Söhne Israels am Ende vor ihm flüchten werden. Warum sollte er sich also diesen Schlägen aussetzen? Er ist aber so beschaffen, dass er sich selbst zu diesen Schlägen bringt. Der Mensch leidet, und ihm bleibt keine andere Wahl, als vor dieser bösen Macht zu fliehen.

Der Pharao ist eine umgekehrte Widerspiegelung des Schöpfers in uns. Die Frage ist nur, wie groß er werden soll, damit wir uns zu einer Flucht vor ihm entschließen. Das hängt bereits von der Verbreitung der Kabbala, vom Verständnis, von unserer Verbindung in der Gruppe ab.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 08.08.2011

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 8

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

Wir können das Material des Schöpfung weder begreifen noch wahrnehmen

Und wisse, dass es vollkommen unmöglich ist, die vierte Kategorie, welche das Wesen des Menschen als solches darstellt, ohne die materielle Verwirklichung wahrzunehmen, da unsere fünf Sinnesorgane und unsere Vorstellungskraft nur eine Offenbarung der Wirkungen des Wesens zulassen, nicht aber des Wesens selbst.

Zum Beispiel:

Der Sehsinn nimmt nur Wellen vom Wesen des Gesehenen wahr, entsprechend dem Licht, welches es reflektiert.

Der Hörsinn nimmt nur die Stärke der Einwirkung akustischer Wellen eines gewissen Wesens wahr, die in der Luft übertragen werden. Unter der Einwirkung der Stärke einer akustischen Welle drückt die Luft auf das Trommelfell in den Ohren, und auf diese Weise hören wir, dass sich in unserer Nähe etwas befindet.

Der Riechsinn nimmt die Luft wahr, die vom Wesen ausgeht, die unsere Nervenenden reizt, die auf Gerüche reagieren, und dann spüren wir einen Geruch.

Der Geschmackssinn ist nur Produkt des Kontaktes zwischen einem gewissen Wesen und unseren Geschmacksrezeptoren.

Somit bieten uns alle unsere vier Sinnesorgane nichts weiter als die Offenbarung der Wirkungen, die von irgendeinem Wesen ausgehen, doch keineswegs das Wesen selbst.

Und sogar die stärkste Empfindung- der Tastsinn, der fähig ist, Kaltes von Heißem, Hartes von Weichem zu unterscheiden, stellt auch nichts anderes dar als die Offenbarung der Wirkungen innerhalb des Wesens, doch diese sind nur Äußerungen des Wesens. Man kann Heißes abkühlen und Kaltes erwärmen, Hartes kann man bis zum flüssigen Zustand schmelzen, und eine Flüssigkeit verdampfen, indem man sie in den gasförmigen Zustand bringt, und zwar so, dass es nicht mehr möglich sein wird, sie mithilfe unserer fünf Sinnesorgane aufzuspüren. Und nichtsdestotrotz bleibt das Wesen bewahrt. Denn wir können das Gas wieder in eine Flüssigkeit verwandeln, und eine Flüssigkeit in den festen Zustand überleiten.

Es ist also klar, dass unsere fünf Sinnesorgane uns das Wesen keineswegs offenbaren werden, sondern nur dessen Äußerungen und Einwirkungen. Und wir müssen wissen, dass alles, was wir in den Sinnen nicht wahrnehmen können, auch nicht in unserer Vorstellung sein kann. Und das, was in der Vorstellung nicht auftaucht, wird niemals in den Gedanken existieren, und wir haben keinerlei Möglichkeit, es zu erkennen.

Baal HaSulam. Die Einleitung zum Buch Sohar. Punkt 12

Unsere Welt – Titanic …

Meinung (Giulio Tremonti, italienischer Finanzminister): Ohne die Strukturreformen wird Italien wie die „Titanic“ untergehen. Ohne einen ausgeglichenen Haushalt wird der gewaltige Schuldenberg aus der Vergangenheit nicht nur unsere Zukunft, sondern auch die Zukunft unserer Kinder verschlingen. Heute hat Europa ein Rendezvous mit dem Schicksal.

Kommentar: Es ist ein unglückliches Rendezvous, wenn man sich den Zustand der Welt mit einem vertrauten Blick ansieht und feststellt , dass wir das Rätsel von der menschlichen Entwicklung zur integralen Gesellschaft jetzt lösen müssen. Es wird uns von der Natur gestellt , und wir dürfen nicht faulenzen, die Entscheidung nicht hinauszögern. Ansonsten bekommen wir noch schwierigere Aufgaben, um diese Fehler zu beheben.

Das Problem liegt in der neuen Haltung der Welt gegenüber und muss unbedingt ernst genommen und als einheitlich, geschlossen und voneinander abhängig betrachtet werden. Man muss erkennen, dass die Verbindungen aus der inneren menschlichen Gemeinschaft entstanden sind, welche sich bis zu diesem Niveau entwickelt haben. Und es gibt keinen Weg zurück.

Es gibt nur einen Ausweg:, den Menschen dazu erziehen, im neuen System zu leben lernen. D.h. wir brauchen eine universelle bzw. gemeinschaftliche Erziehung und Bildung – eine neue Art, die Welt zu erkunden und zu begreifen.

Die Welt ist integral, zusammenhängend – und das bedeutet, dass wir alle voneinander völlig abhängig sind. Wenn wir uns so verhalten können, gewinnen wir, ansonsten – verlieren wir …

Der Natur zuvorkommen

Unsere Aufgabe besteht aus zwei Teilen: einerseits müssen wir an uns selbst arbeiten, andererseits müssen wir dem Rest der Menschheit helfen. Sie spürt bereits die Krisenerscheinungen, und in der nächsten Phase müssen wir uns mit ihr vereinigen, um gemeinsam den Weg fortzusetzen.

Dabei werden wir natürlich die allgemeine Bewegung anführen, weil die Menschen einfach nicht wissen, wie man zum Ziel gelangt. Wir müssen zur „Zugkraft“ werden – zu jenem Teil der Menschheit, der sie vorwärts bringt.

Um die Menschen anzuführen, müssen wir uns in erster Linie um uns selbst kümmern. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass wir die spirituelle Erweckung nicht bekommen hätten, wenn wir nicht die ganze Welt korrigieren und sie anführen müssten. Und das wird uns heute nicht gelingen, wenn wir nur an unseren eigenen Aufstieg denken werden. Wir müssen an alle Menschen denken, uns um die ganze Welt kümmern, um sie zur globalen Vereinigung, zu einer gemeinsamen Seele zu bringen, zurück zum Ursprung. Für diese Aufgabe wurden wir erweckt, und so sollte auch unsere Ausgangsabsicht sein.

Wie können wir uns aber selbst entwickeln und zugleich den richtigen Kurs an die ganze Welt weitergeben? Die allgemeine Regel unserer Arbeit besteht darin, dass es eine einzige Kraft gibt, genannt „Licht“ oder „Schöpfer“, die die Welt beherrscht und beeinflusst. Sie bestimmt und lenkt alles. Um uns bewusst in ihre Tätigkeit einbetten zu lassen, müssen wir wollen, dass sie unsere Entwicklung beschleunigt. Ohne diesen Wunsch wird sie sich nach dem ursprünglichen Programm in uns entwickeln – mithilfe von starken negativen Impulsen, die ganze Massen bewegen.

Und darum besteht unsere ganze Arbeit darin, der Forderung nach der beschleunigten Vorwärtsbewegung Kraft zu verleihen, die die negativen Erscheinungen des ursprünglichen Programms der Natur überholt. Um dies zu tun, müssen wir stets begreifen, dass wir vor einer einzigen Kraft stehen, die auf uns einwirkt. Und wir müssen sie zu einer intensiveren, beschleunigten und effektiveren Einwirkung vorantreiben, wir müssen sie buchstäblich in die richtige Richtung „ziehen“.

Genauso zieht der kleine Junge seine Mutter an der Hand. Wenn er sie aber in die falsche Richtung zieht, wird es nicht funktionieren; sie werden nicht nach seinem Wunsch ins Kino gehen, wenn er in den Kindergarten muss. So müssen auch wir immer danach streben, uns in die richtige Richtung fortzubewegen und uns wünschen, diese einzige Kraft zu finden, außer der es nichts gibt. Ich möchte sie studieren, herausfinden, wie sie funktioniert, in welche Richtung sie geht. Und deshalb bestehe ich darauf, dass sie sich mir offenbart, denn dann werden ihre Handlungen für mich klar sein.

Das alles weiß ich und verlange deshalb von ihr, die Geschwindigkeit meiner Entwicklung zu beschleunigen Jedes Mal „ziehe“ ich sie in die richtige Richtung, als würde ich meine Mutter mit einem noch stärkeren Wunsch und Eifer in den Kindergarten ziehen, als sie selbst hat.

Aus der 1. Lektion des Kongresses in Deutschland, 05.08.2011