Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Britischer Wissenschaftler: Wir leben in der vorgestellten Welt

Mitteilung (Die Zeitung „Times“): Das menschliche Gehirn schafft die eigene Version der Realität. Die Welt, die wir um uns sehen, scheint uns nur so zu sein, wie sie ist, meint der führende britische Wissenschaftler Prof. Bruce Chud.

Eigentlich sehen wir die Welt nicht so, wie sie wirklich ist. Wir nehmen nur einen winzigen Teil von dem wahr, was in der Welt tatsächlich geschieht. Wir haben den Eindruck des breiten Panoramas vor unseren Augen, aber tatsächlich sehen wir nicht mehr als die Größe unserer eigenen Finger beim ausgestreckten Arm.

Den restlichen Raum füllt die vorgestellte Realität aus, weil das Gehirn uns eben die stabilen Bedingungen schafft, obwohl Sie denken können, dass Sie der Mensch und der Kapitän des Schiffes sind – viele Prozesse werden jedoch von der Umgebung kontrolliert. Wir können dem eigenen Gehirn nicht vertrauen.

Kommentar: Die Kabbala spricht darüber, dass wir
in der illusorischen Welt leben, welche von unseren egoistischen Eigenschaften gezeichnet wird. Und wenn wir die Eigenschaften der Höheren Welt erwerben, dann können wir darin die wahrhafte, vollkommene Welt empfinden und in den neuen Eigenschaften auch ewig existieren.

(Siehe „Wahrnehmung der Realität“)

Der Egoismus ist der richtige Schaffner

Die Quelle unseres spirituellen Weges hat ihren Ursprung im Zerbrechen der Gefäße (Schwirat Kelim). Der Egoismus, die Entfremdung und der gegenseitige Hass sollen wir in Form der richtigen Vorbereitungsbasis für die Korrektur betrachten. Als Rabbi Akkiwa das Ödland an der Stelle des Tempels sah, lachte er und erfreute sich. Dabei war er der weiseste Mensch der Generation, der größte Kabbalist.

„Wie können Sie sich über die Zerstörung der Heiligkeit freuen? – wurde er einst gefragt. Das Prinzip der Nächstenliebe ist doch niedergetreten, das Streben nach Geben und Liebe erniedrigt. Wie kann denn so ein Unglück der Anlass zur Freude sein?“

Seine Antwort war: „Ich glaubte niemals, wusste nicht und empfand nicht, dass wir je die allgemeine Korrektur erreichen können. Aber jetzt, wenn unser spiritueller Bau, der Tempel zerstört ist, wenn die Liebe, die einst zwischen uns herrschte, verschwunden ist und das Volk in den grundlosen Hass gefallen ist, bin ich überzeugt, dass wir aus diesem endgültigen Zerbrechen zur allgemeinen Korrektur, zur vollen Befreiung kommen werden“.

Deshalb ist alles, was uns in jedem Augenblick des Lebens geöffnet wird, das Zerbrechen der Gefäße, welches wir korrigieren sollen. Alles was mit uns geschieht, angefangen mit den grundlegenden Fragen bis zu den Kleinigkeiten, in der Familie und auf der Arbeit, in mir, in meinem Befinden, in den Beziehungen mit den Verwandten und den Bekannten, mit dem Volk und mit der Welt, also in der ganzen Realität – alles wird nur zwecks der Korrektur offenbart.

Allmählich eröffnet sich vor mir das ganze neue Bild, welches meine Selbstsucht tiefer durchdringt. In diesem Bild soll ich das Ergebnis der ständigen Einwirkung des Lichtes erkennen. Diese Einwirkung deckt in mir immer tiefer die Schichten des Egoismus auf.

Wir nehmen die Welt in unserem Ego wahr, und deshalb sollen wir es korrigieren. Worin besteht die Korrektur? Darin, dass wir den anderen Menschen zur Einheit verhelfen. Besonders jetzt, wenn die ganze Welt beginnt, das Böse des laufenden Zustandes zu erkennen, helfen wir ihr zu fühlen und zu verstehen, dass unsere innere Natur, das Ego „böse“ ist.

Unsere Selbstsucht ist der einzige Grund für alle unsere Probleme. Wir sehen, was geschieht: Weil sie keine Kraft haben, das Leben in Ordnung zu bringen, zerstören die Menschen die Welt, begehen Selbstmord, zerreißen die gegenseitigen Beziehungen, zerstören die Natur … Mit jenem Übel, das in jedem von uns steckt, können wir zum Guten nicht vorankommen, auf diese Weise können wir das gute Leben nicht aufbauen.

Jeden Tag entdecken wir, dass die Krise, verursacht durch unsere Selbstsucht, alles zerstört und nicht zulässt das Leben zu verbessern. Andererseits sollen wir verstehen, dass sie uns vorantreibt und uns ermöglicht, den genauen Kurs auf die Korrektur, auf das Gute zu nehmen. Ebenso können wir die enthüllte Krankheit behandeln.

Wir sollen der Selbstsucht dankbar sein und sie dafür mögen, dass sie uns an die Stelle führt, welche die Korrektur braucht. Es ist gesagt, dass der Pharao die Söhne Israels dem Schöpfer näherte. Der Pharao hat sie dem Druck ausgesetzt und sie mussten folglich aus Ägypten fliehen. Wenn es anders wäre, würden sie dort bleiben.

Es ist gesagt: „Wir werden zum Pharao gehen, weil Ich sein Herz verbittert habe“. Es sind hier zwei Gegenteile sichtbar, die man nicht vergessen darf. Unabhängig davon, wie groß dir das Böse erscheint, darf es nicht zerstört werden. Es muss korrigiert werden.

Auszug aus der 3. Lektion des Kongresses in Deutschland, 06.08.2011

Eine vereinte Welt – die Virtualität oder die Realität?

Solche Begriffe, wie die Globalisierung, die Integration, die Einheit der Welt, die Epoche der Globalisierung sind metaphysisch, spirituell, virtuell – etwas, was nicht gesehen oder ertastet werden kann. Diese Eigenschaften liegen außerhalb der materiellen Welt.

Wo und wer kann mir die Wirkung dieser Eigenschaften, dieser Kräfte und Prozesse in unserer Welt zeigen? Obwohl wir über die globale Welt, über ihre Realität und ihre globalen Prozesse sprechen, wird diese Welt dennoch mehr virtuell empfunden. Denn sie verwirklicht sich in keiner Realität. Wir selbst bauen die Vision dieser Welt in unserer Vorstellung, wir idealisieren sie und verbinden die Utopie mit der Realität und mit der Vermutung. Inwiefern ist solch ein Herangehen überhaupt gerechtfertigt?

Es handelt sich hier darum, dass wir ohne Vision der Zukunft, nichts und niemals bauen können. Die Zukunft muss man sich vorstellen können, aber gleichzeitig mit den realen Vorbedingungen vergleichen. Wir sind verpflichtet, die Beispiele der Natur zu nehmen, in ihrer Allgemeingültigkeit und Integration – und nach diesen Beispielen unsere zukünftige Gesellschaft aufzubauen.

Der ganze Komplex, der vor der Menschheit entstehenden Probleme, weist auf die Notwendigkeit ihrer gemeinsamen Lösung hin. Heute gibt es kein lokales Problem. Die Natur stößt uns zum Begreifen unserer vollen gegenseitigen Abhängigkeit. Die Globalisierung erzwingt die nationalen und regionalen Interessen zu unterdrücken und die Lösung zunächst für die globalen, allgemeinen Probleme zu bevorzugen.

Die Notwendigkeit der Integration für die Interessen der ganzen Menschheit fordert den ständigen Dialog der Vertreter aller Länder auf der gleichen Grundlage. Im einheitlichen Organismus sind alle seine Teile gleichwertig. Jede Seite berichtet über die eigenen Probleme, die eine Lösung erfordern. Gemeinsam entscheidet man, welches Problem zuerst gelöst werden muss, vergleichbar mit einer Familie. Nur die Annahme der Tatsache der globalen Abhängigkeit, wird das richtige Herangehen an die Lösung der Probleme bestimmen.

Andernfalls, ohne Dialog werden wir zum Krieg rollen. Es muss nicht unbedingt „heiße“ oder “ kalten“ Kriege geben. Es kann die zentralisierte unmerkliche informative Einwirkung auf das Bewusstsein der Menschen eines bestimmten Landes sein, zwecks der Veränderung ihres Weltbildes, der traditionellen Vorstellungen und der Werte. Die Erscheinungsform solcher informativen Waffen kann man vom emotionalen Unbehagen und der Unsicherheit bis zur Zerrüttung der Systeme der Lebenserhaltung der Gesellschaft empfinden.

Unabhängig davon, ob wir uns nach dem schlechten oder guten Drehbuch entwickeln, werden wir auf jeden Fall zu dem Ziel kommen und eine integrale Gesellschaft aufbauen. Das Streben der Menschheit zur Einheit ist eine natürliche Erscheinungsform des lebendigen Systems. Aber diesen natürlichen Prozess darf man nicht künstlich beschleunigen, er muss freiwillig und aus dem Bewusstsein realisiert werden. Mit Gewalt kann diese Entwicklung nicht erzwungen werden, sonst endet dieses Projekt genauso wie der Kommunismus in Russland.

Deshalb ist die Erziehung des Menschen im Verständnis der neuen Welt notwendig und vorrangig. Die reale Macht soll genauso, wie das allgemeine planetarische informative erzieherische System aussehen. Gerade deshalb, weil die ganze Bildung der neuen Gesellschaft der Menschheit durch die virtuellen Kanäle geschehen wird, muss man von vornherein ihre richtige Nutzung regeln.

Die Vollkommenheit liegt in der Vereinigung der Vernunft und der Gefühle

Die Arbeit mit dem Licht und mit dem Schirm (Siwug de-Akaa) ist solch eine Handlung, infolge welcher der Mensch eine genaue Berechnung über alle Eindrücke, Empfindungen, die Liebe und den Hass macht und entscheidet, wie das alles zu verwenden ist.

Anfangs werden die Gefühle reduziert, und später weiter entwickelt. Wie es gesagt ist: „Je größer der Mensch ist – desto größer ist sein Egoismus“, das heißt, seine Empfindungen sind intensiver.

Sein Niveau ist groß, weil er fähig ist, die rechte und die linke Linie – den Verstand und die Gefühle zu balancieren und sie beide mittels der mittleren Linie, in das Geben zu verwandeln.

Und deshalb gibt es zwei Zustände in der spirituellen Arbeit: die Liebe und die Angst, die sich untereinander verbinden. Die Liebe ermöglicht dem Menschen sich mit dem Höheren zu verbinden – und folglich versteht und fühlt er alle Wege des Schöpfers. Das Wichtigste ist hier das Verständnis!

Und davor arbeitet man mit dem Verstand, erhebt sich über die Gefühle. Man ist ständig damit beschäftigt, den Verstand des Höchsten zu erwerben. Somit schreitet man jedes mal in zwei Linien fort, wie auf zwei Beinen.

In unserer Welt widersprechen sich die Vernunft und das Gefühl und zwingen uns, Fehler zu begehen. Aber in der Spiritualität dagegen helfen sie uns. Sie werden für ein Ziel vereinigt und dank ihnen wird der Mensch vollkommen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 08.08.2011