Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der kurz entschlossene Sprung

Frage: Zu seiner Zeit hat Baal HaSulam vergeblich versucht, das Volk vor Gefahren zu warnen. Er verstand jedoch, was tatsächlich geschah. Warum ließ er die Hände nicht in diese Sackgasse fallen?

Meine Antwort: Es ist keine Sackgasse. Der Erfolg liegt in unseren Händen, und wir haben keinen anderen Ausweg. Wir müssen aktiv werden, besonders heute, in einer Welt, die sich in der Krise befindet. Jetzt handelt es sich nicht nur um das Überleben des Volkes Israel; der Kollaps nähert sich überall.

Es hat sich eine eigenartige Situation gebildet: alle verstehen, dass die Lage schlecht ist, aber niemand hat eine Lösung. Es sind keine Konflikte der Starken und der Schwachen, der Reichen und der Armen. Im Gegenteil – wir sind auf das globale Problem gestoßen, das sich in einigen Monaten in radikalster Weise zeigen wird.

Unter diesen Umständen müssen wir uns stärker denn je verbinden. Natürlich kommen auf uns schwere Zeiten zu. Es gleicht dem Übergang „des Endlichen Meeres“: solange du nicht ins Wasser springst, wirst du auch keinen Erfolg haben. Aber du hast alle notwendigen Bedingungen, um erfolgreich zu springen. Der Sprung über den Machsom ist problematisch und erfordert einen unbekümmerten Sprung. Aber du erreichst heute einen solchen Zustand, in dem du fähig wirst, diesen Sprung zu machen.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Das Volk“, 14.08.2011

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 7

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

Die Offenbarung des Höheren ist eine Folge der Wechselwirkung des äußeren Wesens mit unseren Sinnesorganen.

Wir können das Material der Schöpfung weder begreifen noch wahrnehmen. Unsere fünf Sinne sind nicht dafür geeignet. Die Sehkraft, das Gehör, der Geruch, der Geschmack und der Tastsinn leiten die Signale nur ins Gehirn; sie spiegeln nur einige Eigenschaften des Äußeren wider. Diese Eigenschaften nehmen eine Form nur in der Interaktion mit unseren Sinnesorganen wahr.

Talmud Esser Sefirot. Teil 1. Die innere Betrachtung. Kapitel 10

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 6

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

Die ganze Realität befindet sich im Menschen

Der Schöpfer hat in unserem Gehirn eine Art Linse geschaffen, die alles Sichtbare auf eine solche Weise umdreht, dass wir es wie von außen wahrnehmen, obwohl sich alles nur in unserem Gehirn abspielt. Und obwohl das, was wir angeblich außerhalb sehen, keine Realität ist, sollen wir trotzdem dem Schöpfer für die Bildung dieser Linse danken. Denn sie lässt uns glauben und begreifen, dass die Realität sich außerhalb befindet.

Dadurch hat Er uns ermöglicht, jede beliebige Erscheinung zu erforschen, das Wissen und die volle Klarheit darüber zu bekommen, jeden Gegenstand sowohl von innen als auch von außen zu messen. Anderenfalls hätten wir keine Möglichkeit, unser Wissen zu erwerben.

Baal HaSulam. Die Einleitung zum Buch Sohar, Punkt 34

Obwohl wir alles vor uns sehen, versteht jeder vernünftige Mensch, dass sich alles Sichtbare nur innerhalb seines Gehirns befindet. Das gleiche betrifft die Seelen, die alle Gestalten innerhalb des Gebenden sehen; allerdings gibt es keinen Zweifel, dass das alles nur innerhalb der Seele wahrgenommen wird.

Baal HaSulam. Die Einleitung zum Buch Sohar, Punkt 34

Die Wahrnehmung der Welt: Ich sehe nur das, was ich fühle

Das Ende der Korrektur, welche von den Kabbalisten angesprochen wird, soll sich in unserer Welt, in der Materie, in allen unseren schlechtesten „materiellsten“ Wechselbeziehungen verwirklichen. Es ist eben die endgültige Korrektur, wenn „die Finsternis, die das Licht erleuchtet“ (die Psalmen) und „seine Füße auf dem Ölberg stehen werden“ (die Propheten).

Mein tierischer Teil bleibt dabei bestehen. Mein Körper beginnt nicht, für das Geben zu arbeiten. Denn in Wirklichkeit machte er das von vornherein. Die gesamte Natur, ausgenommen den Menschen, richtet sich auf das Geben; wir sehen es nur nicht, bewerten sie nach eigenen Maßstäben.

Mir scheint es so zu sein, dass die Tiere einander fressen, aber die Wirklichkeit ist anders. Ich kann ihre Absicht des Gebens nicht erkennen, weil ich sie nicht fühle, nicht verstehe. Und sie werden von der Natur geleitet, erledigen ihre Anordnungen, die auf das Geben gerichtet sind; was im Gegenteil über mich nicht gesagt werden kann. Ich erledige die Anordnungen des eigenen Egoismus, die auf das Empfangen gerichtet sind, und dazu verleumde ich die Natur, weil ich sie aus eigenen Mängeln beurteile.

Infolge der Korrektur soll der Mensch die globale Form annehmen, das globale Bild erkennen. Wir sagen, dass dabei auch die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur korrigiert wird, bzw. in deiner neuen Wahrnehmung korrigiert wird. In Wirklichkeit müssen die Tiere nicht korrigiert werden. Du wirst noch sehen, wie der Wolf mit dem Schaf Frieden hält, genauso, wie du heute siehst, wie sie einander fressen.

Baal HaSulam schreibt darüber im Artikel „Die Verhüllung und die Enthüllung des Schöpfers“: du siehst die Kriege und die Zwietracht in der Welt, weil du selbst so bist.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Volk“, 18.08.2011