Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Dem Moskauer Kongress entgegen

Frage: Wie sollen wir uns auf den Kongress in Moskau vorbereiten, um Einheit und Bürgschaft zu erreichen?

Meine Antwort: Dieser Kongress ist besonders, und in dessen Vorfeld sollten wir alle uns der Moskauer Gruppe und all jenen, die ihr bei der Organisation helfen werden, anschließen.

Wir müssen bereit sein, alles zu tun, was sie sagen. Sie sind gerade dabei, zu klären, was sie für eine gute und richtige Vorbereitung brauchen, und wir müssen das fleißig ausführen. Sie werden sagen, was getan, vorbereitet, ausgedruckt werden soll – und wir werden diese Aufgaben ausführen und ihnen bei allem helfen.

Diese Region ist sehr wichtig für uns. Die gesamte Wissenschaft der Kabbala ist aus Osteuropa hervorgegangen. Viele unserer Freunde leben entweder dort oder sind von dort über die ganze Welt zerstreut worden. Das ist unsere Infrastruktur. Aus diesem Grund ist dort ein sehr großes Potential für die Verbreitung und das Vorankommen enthalten. Dort können wir sehr viele neue Freunde entdecken und über sie an viele andere aus verschiedenen Ländern herantreten.

Wir wissen, welche Erfolge wir in russischer Sprache mit Hilfe von Freunden aus dieser Region erzielen. Und deshalb betrifft dieser Kongress uns alle und ist ein unheimlich starkes Mittel der Verbreitung der Wissenschaft der Kabbala weltweit. Wohin auch immer wir kommen mögen – ob nach Amerika oder Europa –, werden wir von zahlreichen Auswanderern aus Russland begrüßt, die aktiv an der Arbeit teilnehmen.

Also ist der Moskauer Kongress sehr wichtig, und wir müssen ihm mit aller Kraft entgegenstreben.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 24.04.2011

Ein Mahl zur Ehre des spirituellen Lebens

Baal HaSulams „Kommentar zur Pessach Haggada“ (Aus dem Artikel „Dies ist für Juda“): „Dieses Brot, das unsere Väter im Lande Ägypten aßen“ (Die Pessach-Haggada): …daraus folgt, dass ihnen die Mizwa, eine Matza zu essen gegeben wurde, als sie noch versklavt waren und der Zweck der Mizwa war für die Zeit der Erlösung, weil sie dann in Eile weggingen.

Dies geschieht immer, wenn wir von einem Zustand in den nächsten überwechseln und die gegenwärtige Stufe verlassen: gefangen in Ägypten, beherrscht durch unser Ego, dem Pharao, unserem störrischen „bösen Trieb“, der uns gefangen hält und uns davon abhält, uns über unseren Neid, unseren Hass, unsere Lust und Begierde zu erheben.

Wie wir es auch versuchen mögen, können wir uns noch nicht über diese egoistischen Eigenschaften erheben und binden uns selbst mit Fesseln, die der Stufe, die dem Exodus aus Ägypten folgt, entspricht. Wir sind noch immer nicht fähig, zu „einem Mann mit einem Herzen“ zu werden und die Bürgschaft zu erwerben, so dass die integrale Kraft der Liebe und des Gebens, die wir als Schöpfer bezeichnen, enthüllt wird.

Darum, während wir noch immer durch den Pharao versklavt sind, müssen wir uns den nächsten Zustand vorstellen und damit „glauben machen“ spielen, wie Kinder, die „erwachsen sein“ spielen, wenn sie aufwachsen. So müssen wir das Leben eines „Erwachsenen“ spielen – das spirituelle Leben.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Unterrichtes, 18.04.2011, „Dies ist für Juda“

Vor dem ersehnten Ruck

Es steht geschrieben, dass das Endmeer von allen durchquert wird: von Männern, Frauen, Greisen, Kindern, dem Vieh… Genauso müssen auch wir unsere gesamten Kräfte sammeln, jeder für sich und alle zusammen. Wenn wir diese Anstrengung unternehmen, werden wir unbedingt in die spirituelle Dimension hinausziehen.

Niemals war der Mensch zum Auszug bereit und wird es auch niemals sein. Denn der Auszug aus Ägypten ist ein Schlag von oben, der uns aus einem Ort hinaus- und zu einem anderen hinführt. Der Mensch kann diesen Zustand nicht im Voraus erkennen, und es gibt keine Möglichkeit, ihn allein zu erreichen. Er kann weder bemessen noch vorausgesehen werden.

Wir müssen lediglich die gesamten Kräfte vereinen und solange Druck ausüben, bis es geschieht. Und es wird ohne Vorwarnung, sehr schnell, sozusagen „in Eile“ geschehen. Es kann morgen, übermorgen oder in einer Woche soweit sein – es ist unwichtig. Wir müssen nur auf die Erlösung warten – und dann werden wir sie erlangen.

Selbst wenn ich immer wieder in den ägyptischen Sumpf zurückfalle, ohne mich vorankommen zu sehen. Selbst wenn Anstrengungen, die einen Augenblick zuvor unternommen wurden, umsonst erscheinen und ich wieder Verzweiflung und Schwäche empfinde. Selbst wenn ich meine Kräfte jedes Mal aufs Neue sammeln muss, um nach dem Auszug aus Ägypten in Einheit zu streben. Ungeachtet dessen muss ich mich bemühen, immer und immer wieder.

Baal HaSulam schreibt, dass das wahre, abgehärtete, unerschütterliche Verlangen allmählich entsteht. Indem wir Schwierigkeiten überwinden, erlangen wir letztendlich eine solche Kraft, die unser Verlangen wie ein Pfeil hinausschießt – und es findet eine Antwort. Nur so können wir aus dem Egoismus ausziehen.

Und deshalb dürfen wir nicht denken, dass wir umsonst gearbeitet haben. Ganz und gar nicht. Unsere Anstrengungen werden einfach gesammelt und fruchten letztendlich. Wir müssen nur zuversichtlich sein, dass wir unsere gesamten Anstrengungen akkumulieren und sie letztendlich das erforderliche Maß erreichen und uns an den ersehnten Ruck heranführen.

Ich glaube, dass dieser sehr nah ist. Wir müssen nur jeden Augenblick darauf warten.

Auszug aus dem Gespräch während des Mahls, 22.04.2011

Zur Einheit durch die Wüste

Frage: Wie kann der Mensch erkennen, dass er begonnen hat, an der Vereinigung mit den Freunden zu arbeiten? Woran kann das gemessen werden?

Meine Antwort: Die Arbeit an der Vereinigung kann an der Enttäuschung gemessen werden, wenn der Mensch spürt, dass er jedes Mal scheinbar im Kreis läuft oder sogar noch tiefer sinkt.

Ich habe meine Abstoßung den anderen gegenüber überwunden, habe mir gewünscht, mich mit ihnen zu verbinden, habe begonnen zu planen, wie ich das umsetzen kann, wie ich mich ihnen nähern kann, wie ich mich gemeinsam mit ihnen beteiligen kann. Dann habe ich begriffen, dass unsere Einheit nicht äußerlich, sondern innerlich sein muss, dass ich mich mit ihnen mit dem ganzen Herzen und der ganzen Seele verbinden und sie nicht einfach an der Hand halten oder sie an die Schultern fassen muss.

Ich habe so viele Anstrengungen unternommen – und habe unsere Einheit vergessen. Und wieder habe ich mir Mühe gegeben – und habe wieder vergessen. Während ich über die Spiritualität, über das Ziel, welches ich erreichen muss, nachdenke, denke ich nicht an meine Freunde. Vor allem entstehen in mir andere Vorstellungen von der Spiritualität – als von den Enthüllungen, Lichtern, Erfüllungen. Ich glaube, dass die Spiritualität alle meine Verlangen wie in der Materialität erfüllen wird, als wäre es eine gewöhnliche Erfüllung mit dem Genuss innerhalb des Verlangens. Das heißt, ich versuche die Spiritualität auf egoistische Art und Weise zu erreichen. Dadurch erkenne ich, dass ich mich noch im Exil befinde.

Ich strebe die ganze Zeit nach der Spiritualität, nach der Einheit, ich richte mich jedes Mal korrekt aus – auf die Vereinigung mit den Freunden, auf die Festigung in der Gruppe, in der Verbreitung, auf die Einheit und die Bürgschaft. Ich verstehe, dass ich von ihnen abhänge und sie von mir abhängen, und strenge mich jedes Mal an, um mich an den Gedanken festzuhalten, dass die Spiritualität unsere gegenseitige Verbindung über dem Verlangen jedes Einzelnen ist.

Und nach allen meinen Anstrengungen und richtigen Gedanken werde ich wie von einem Schlag auf den Kopf betäubt – und ich kehre wieder zu den früheren Gedanken an das Materielle zurück: „Und wo ist mein Nutzen?! Wo ist die Spiritualität?! Was habe ich bekommen? Es hat sich nichts in mir enthüllt…“

Das bedeutet, dass der Pharao alle meine Anstrengungen verschlingt. Und so ist es jedes Mal. Ich versuche, mich über mein Ego zu erheben, mich mit allen zu verbinden, soweit ich nur dazu im Stande bin, ich baue die Gruppe auf, um eine richtige Umgebung für mich zu erschaffen, die in der Lage wäre, mich zu unterstützen, – und plötzlich denke ich wieder: „Und wo ist mein Gewinn – in mir? Was habe ich verdient? Was habe ich gefunden? Was habe ich erreicht? Wo ist die Erfüllung?“ Das heißt, ich warte auf die Erfüllung meiner egoistischen Verlangen und nicht auf die Enthüllung des Gebens zwischen uns.

So verschlingt der Pharao jedes Mal alle meine Anstrengungen – bis er sie alle endlich ausspeit, wie geschrieben steht: „Die Güter, die er verschlungen hat, muss er wieder ausspeien“ [Hiob 20:15]. Wenn meine Anstrengungen das volle Maß erreicht haben, bekomme ich alles, was der Pharao in sich gehortet hat, wieder – jedoch nicht auf einmal, sondern nach und nach. Als erstes erhebe ich mich über alle diese Verlangen, das heißt, ich „fliehe aus Ägypten“, dann enthülle ich sie allmählich in Form des „goldenen Kalbes“, der „Späher“ und anderer egoistischen Verlangen, doch das ist bereits auf der Ebene der „Wüste“.

Wenn ich in der Eigenschaft „Chafez Chessed“ (der nichts für sich will) arbeite – im „Geben um des Gebens willen“, dann enthüllen sich die gleichen Verlangen mit den Erfüllungen des Pharaos, und genau diese helfen mir, das Böse zu enthüllen. Denn in der „Wüste“ habe ich nichts, „Chafez Chessed“ hat kein Verlangen. Doch in dem Maße, in dem ich dieses egoistische Verlangen aus dem Pharao herausziehe, kann ich es korrigieren, indem ich es in eine immer größere Eigenschaft des „Gebens um des Gebens willen“ verwandle – bis ich diese ganze Stufe abgeschlossen und meine „40 Jahre Wanderung durch die Wüste“ beendet habe. Auf diese Weise kommen wir voran.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 21.04.2011