Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schlüssel, um den Sohar zu erschließen

Es ist kaum vorstellbar, zu welchem Ausmaß das ursprüngliche Buch Sohar, durch das, was heute für uns verfügbar ist, ersetzt wurde. Es ist ungefähr zwanzigmal geringer. Der größte Teil des Buches ist verschwunden. Kabbalisten schreiben jedoch, dass wir nicht mehr benötigen. Der Rest des Buches ist speziell für uns vorgesehen, um uns mit der notwendigen Unterstützung zu versorgen.

Es ist sehr schwierig, den Sohar zu besprechen, weil er äußerst erhaben ist. Außerdem wurde er in einer besonderen Art und Weise verfasst. Baal HaSulam erklärt, dass es zwei Arten der Seele gibt: einige wurzeln im Inneren Licht und die Anderen im Umgebenden Licht.

Wir wohnen in einem ganzheitlichen System der Seelen und die Verbindung zwischen uns fließt, sowohl in der internen Strömung zwischen den Seelen, als auch im umgebenden Feld. Jedes elektrische System ist derart gestaltet, es besitzt Widerstände (Widerstands-Schaltkreise), Kondensatoren und Induktionsspulen. Alle arbeiten zusammen, sowohl elektromagnetische Felder als auch die Widerstände zwischen ihnen. Einige Teile dieses Systems sammeln in sich Energie an, während andere den elektrischen Strom in ein magnetisches Feld und umgekehrt, das Feld in elektrischen Strom wandeln.

Das System der Seelen arbeitet auf eine ähnliche Weise. Die Autoren des Sohars mussten ebenso diese beiden Typen der Seele besitzen. Daher studierten sie auf eine sehr besondere Art. Sie saßen im Kreis. Rabbi Shimon sprach darüber, was er erlangte, während alle seine Schüler zuhörten und erörterten was er enthüllte, ihm Fragen stellten und Antworten bekamen. Rabbi Aba hörte, was sie sprachen und schrieb es nieder.

All dies geschah während dem Gespräch. Selbstredend liegt im Gespräch wesentlich die Weitergabe der Kräfte und Lichter zwischen diesen Seelen, die sowohl im Innern als auch im Umgebenden Licht hervorgebracht wurden. Rabbi Shimon besaß eine Seele, die aus dem Innern und Rabbi Aba eine, die aus dem Umgebenden Licht kam. Deswegen war Rabbi Aba fähig, alles, was Rabbi Shimon sagte, in einer verhüllten Form aufzuzeichnen, so dass heute jeder Mensch den Sohar kaufen, lesen und nichts verstehen kann.

Um dieses Buch zu erfassen, muss ein Mensch eine bestimmte Vorbereitung in Verbindung mit den Freunden durchleben. Sie müssen genau das gleiche Modell von Beziehungen zwischen sich bilden, wie es die Autoren des Sohars taten. Indem sich solch eine Gruppe organisiert (es ist nicht verbindlich nur zehn Leute in ihr zu haben, es könnten ebenso gut 10000 sein) und sich bemüht sich zu vereinigen und sich wünscht zu entdecken, worüber das Buch in ihrer gemeinsamen Verbindung berichtet, werden sie Rabbi Shimons Gruppe ähnlich. Und dann erhalten sie die Einwirkung des Lichtes von ihm.

Da einige von uns zum Inneren und einige zum Umgebenden Licht gehören, beginnen wir den Einfluss aufzunehmen, wie ein Radio die Wellen aufnimmt. Dann beginnen wir zu vernehmen, was das Buch uns auf der Stufe von Bina sagt (Hören ist die Stufe von Bina) und sogar zu sehen (auf der Ebene von Chochma), je nach unserer spirituellen Stufe. Und wenn wir auf der Ebene von Bina die gemeinsame Verbindung nicht erreicht haben, dann bereiten wir uns noch darauf vor.

Somit ist es ein Zeichen von spirituellem Aufstieg, wenn wir als eine Gruppe, während wir den Sohar lesen, diesen Text als die gleichen Kräfte und Eigenschaften zu spüren beginnen, wie sie der Sohar schildert. Das ist das Wesen des Buches selbst. Dieses Buch ist ein Lehrer, eine Arbeitsanleitung. Ein Mensch spürt, wenn er in es eindringt, wie er mit diesem Buch aufsteigt und spirituelle Stufen entdeckt, als ob er in der Tat eine Leiter hinaufsteigt.

Ich hoffe sehr, dass während unseres Unterrichtes, wenn wir beginnen werden den Sohar zu lesen, ihr alle zusammen die rechte Absicht bewahren werdet, um so viel wie möglich aus dieser Quelle zu erhalten.

Aus der 4.Lesung des WE! Kongresses vom 02/04/2011

Die Welt hat den Kopf verloren

Frage: Was ist das größte Problem in der Welt?

Meine Antwort: Das Fehlen einer globalen Regierung ist die größte Bedrohung des Friedens in der Welt und es ist dieser Mangel im Besonderen, der alle modernen Krisen verursacht.
Die G20 Gipfel haben gezeigt, dass die Teilnehmer keine Übereinstimmung in den Hauptstreitpunkten erreichen können. Der Weltdachverband existiert nicht, während eine globale, ganzheitliche Welt ihn einfordert.

Frage: Denken Sie, dass nach den gegenwärtigen Ereignissen in den arabischen Staaten die (muslimischen) Nord-Kaukasus-Regionen von Russland (Tschetschenien, Dagestan, Inguschetien und Kabardino-Balkaria) ebenso Veränderungen, d.h. Unabhängigkeit fordern werden?

Meine Antwort: Ich denke nicht, weil, wie jemand es ausdrückte: „Ich könnte es in Stücken nehmen, jedoch brauche ich alles.“ Unterdessen, was ist falsch daran, Geldmittel und Hilfsgüter vom zukünftigen Opfer zu erhalten und sich darauf vorzubereiten, es auf dessen Kosten vollkommen zu übernehmen? Warum fortgehen, wenn es das Ziel ist, alles, die ganze Welt zu übernehmen?

Frage: Was regt die Entwicklung der Kabbalistischen Gesellschaft an?

Meine Antwort: Wettbewerb treibt die Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft an. Der Antrieb für die Entwicklung einer autokratischen Gesellschaft ist Macht und dann Korruption. Der Gebrauch der Macht nicht für soziale Interessen, sondern zum persönlichen Vorteil. Bestechlichkeit kauft den Staat und seine Beamten allmählich auf und infiltriert Behörden mit seinen Leuten.

Eine korrupte Regierung ist jedoch unfähig, das Land zu regieren, weil bestechliche Beamte nur durch ihre persönlichen Interessen motiviert sind. Daher wird eine solche Regierung durch eine Naziregierung, ein nationalistisches Regime ersetzt werden, was zu einem Weltkrieg führen wird. Die Alternative wäre eine Regierung, die durch die Aufrechterhaltung der Gleichheit aller Mitglieder der Gesellschaft und danach der ganzen Welt motiviert ist.

Eine Portion des Umgebenden Lichts in dieser Welt

Frage: In einem der Bücher steht geschrieben, es gäbe spirituelle Objekte. Was sind sie?

Antwort: In unserer Welt gibt es nichts, das uns mit der Spiritualität verbindet, außer speziellen Büchern. Diese Bücher transportieren spirituelle Bedeutung, weil sie wirklich über Spiritualität sprechen. Ein Mensch zieht Spiritualität zu sich, indem er sie liest.

Ich empfehle sehr, dass ihr immer ein Buch bei euch habt, wo immer ihr seid. Wenn du einige freie Minuten hast oder kurze Pausen während der Arbeit, öffne ein Buch und lese einen kurzen Auszug. Nach und nach wirst du bemerken, dass du zu ihm mehr hingezogen wirst, weiter fortschreitest und dass alle deine Gedanken sich verändern. Beginne dich daran zu gewöhnen.

Ich wuchs bei Rabash sehr einfach hinein: Zu dieser Zeit gab es keine Computer und ich hatte immer ein Buch in meinen Händen. Wo immer ich hinging, ich hatte ein Buch bei mir. Auf diese Weise las ich alle diese Bücher wiederholte Male. Ich hatte sogar die Studien der Zehn Sefirot mit mir, ein Buch das sich kaum auf der Straße lesen lässt. Es enthält jedoch einen Abschnitt mit Fragen und Antworten, und ich las diese. Ich las gleichfalls den Sohar und verschiedene Artikel.

Heutzutage besitzen wir eine Fülle an Büchern. Ich denke, jedermann sollte sie zuhause haben. Jeden Monat kannst du ein anderes Buch lesen, nicht von vorne bis hinten, sondern wo auch immer du es aufschlägst. Das lehrte mich Rabash zu tun.

Während unserer Spaziergänge, wenn er müde wurde, setzten wir uns für einige Minuten auf eine Bank. Ich hatte immer ein Buch bei mir. Er öffnete es willkürlich und begann zu lesen. Nach einigen wenigen Zeilen schloss er das Buch und wir gingen weiter. Und so war es immer!

Tue es auch: Erhalte eine Portion des Umgebenden Lichts für eine halbe oder eine Stunde, und dann tue es immer und immer wieder. Ein Buch sollte sich stets in deinen Händen befinden. Daher bin ich dafür, sie in Taschenbuchformat zu veröffentlichen.

Aus der 4. Lektion des WE! Kongresses, 2. April 2011

Das Ende der ägyptischen Sklaverei

Es ist nicht leicht die Frage zu beantworten, wo der Punkt ist, von dem aus ein Mensch bestimmen kann, ob er Genuss vom Egoismus oder vom Geben haben wird. Möchte der Mensch ein Sklave des Pharao oder des Schöpfers sein?

Unsere Hauptaufgabe ist es, einen Punkt zu erreichen, an dem wir darum bitten, einen anderen Herrscher zu bekommen, sodass die Kraft des Gebens, anstatt des Empfangens über uns herrschen wird. Wir studieren Kabbala und führen alle Ratschläge der Kabbalisten aus, damit wir diese Wahl haben können.

Entweder kommen wir durch den Weg des Leidens zu dieser Entscheidung, durch die natürliche Entwicklung der Zeit (Beito) oder durch den Weg des Lichtes (Achishena). Auf dem Weg der natürlichen Entwicklung erwarten uns nur Schläge. Dies geschieht dann, wenn der Schöpfer dem Pharao, unserem Egoismus oder dem Verlangen für sich zu empfangen, jeden möglichen Genuss wegnimmt, und darum erleben wir Leiden. Deshalb sind wir bereit, der Herrschaft des Pharao zu entfliehen und unser Selbst von ihm zu distanzieren. Schließlich zwingt uns die Natur selbst, alles zu vermeiden, was für uns Leiden hervorruft.

Und dann gibt es den Weg des Lichtes, die “Beschleunigung der Zeit” (Achishena). Dies geschieht dann, wenn unser egoistisches Verlangen uns noch erlaubt, Genuss zu empfangen, wir jedoch verschiedene Handlungen ausführen, um eine neue Einstellung zum Verlangen zu geben zu entwickeln. Und obwohl ich egoistischen Genuss empfange und unter der Herrschaft des Pharao stehe, empfinde ich dies nicht als etwas Negatives: Ich genieße das Leben. Aber ich fange an, nach einem Weg zu suchen, mich über ihn zu erheben und nicht länger auf ihn angewiesen zu sein, beginne, die Eigenschaft des Gebens zu schätzen.

Das bedeutet, dass ich versuche, den Weg des Lichtes zu gehen, so dass die Eigenschaft des Gebens auf mich wirkt und mich verstehen lässt, dass der Pharao ein böser Herrscher ist. Das Böse ist nicht der Genuss, den er gibt, sondern das Empfangen dieses Genusses für mich selbst. Dieses völlig neue Kriterium basiert nicht auf Genüssen, sondern auf ihrer Ausrichtung, darauf, wer empfängt: Ich oder die anderen (oder der Schöpfer zusammen mit anderen).

Und dann, anstatt den Weg durch Empfindungen entsprechend von Genuss oder Leiden zu beurteilen, wechsle ich zu einer logischen Berechnung von Gut und Böse, wahr oder falsch. Ich erkenne, dass Wahrheit, das Geben, die Höhere Kraft, der Schöpfer ist und ich will dieses Wahrheit! Und selbst wenn ich mich unter der Herrschaft des Pharao gut fühle, möchte ich mich immer noch am Geben festhalten.

Wenn ein Mensch zu solch einer Erkenntnis kommt, erhebt er sich über die natürliche oder tierische Bewertung (Beito) und trifft auf der Ebene von “Achishena” Entscheidungen und dadurch treibt er sich selbst dazu, aus der Herrschaft des Pharao zu entkommen. Und dann braucht er keine physischen Leiden und Schläge zu erleben, die wir als verschiedene Krisen für das Verlangen zu empfangen in der Welt spüren und die in der Zukunft nur zunehmen werden, wenn wir fortfahren, uns durch den natürlichen Fluss von Eregnissen (Beito) zu entwickeln.

Sein Leiden wird zum Leiden auf dem Weg von “Achishena”, zum Leiden aus Liebe. Letztendlich strebt er zum Geben oder Höheren Licht, um seinen Genuss von egoistisch zum Genuss zu geben zu ändern. Auf diese Weise macht ein Mensch Fortschritte.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 15.04.2011, Schriften von Rabash